Das kürzeste Glaubensbekenntnis

Aus Bibelwissen
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Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

weitere Abschriften hier:

Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
29. Die Himmelfahrt Christi und ihre Bedeutung Mk 16:19 (1926)

30. Das kürzeste Glaubensbekenntnis:

  • Röm 14:7-9 (ELB) (7) Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. (8) Denn sei es auch, daß wir leben, wir leben dem Herrn; und sei es, daß wir sterben, wir sterben dem Herrn. Und sei es nun, daß wir leben, sei es auch, daß wir sterben, wir sind des Herrn. (9) Denn hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, daß er herrsche sowohl über Tote als auch über Lebende.

Unser Herr, mein Herr

Unsere heutigen Textworte enthalten das allerkürzeste Glaubensbekenntnis, in welchem ein gläubiges Herz seinen göttlichen Inhalt kundgeben kann. „Jesus Christus, unser Herr“ - so heißt es. Luther hat dies allerkürzeste Bekenntnis mit einer kleinen Erweiterung schon in der Erklärung zum zweiten Artikel ausgesprochen, wenn er dort bezeugt: „Ich glaube, dass Jesus Christus, wahrhaftiger Gott, vom Vater in Ewigkeit geboren, und auch wahrhaftiger Mensch, von der Jungfrau Maria geboren, sei mein Herr.“ So kurz dieses Glaubensbekenntnis ist, so tief, so wuchtig, so umfassend gewaltig ist es. Wir wollen heute uns nicht mit Luther in die alle Ewigkeiten umspannende Bedeutung des Wortes „Herr“ einlassen - welches uns über unseres Heilandes Wesen und Werden die wundersamsten Aufschlüsse gibt - wir wollen nach Anleitung unserer Textverse bei dem u n s e r H e r r , m e i n H e r r, stehen bleiben. Auch da liegen die großen Grundwahrheiten unseres geistlichen Lebens und Hoffens alle in diesem kurzen Bekenntnis beschlossen. Es ist, wenn wir Paulus in unserem Abschnitt folgen, ein B e k e n n t n i s voll G e r i c h t e s wider uns s e l b s t; es ist aber auch ein B e k e n n t n i s voll H e i l e s für uns s e l b s t; und es ist endlich ein Bekenntnis v o l l H o f f n u n g für alle W e l t.

Christus, mein Herr!

„Jesus Christus, mein Herr!“ Ist Er mein Herr, so bin ich nicht mehr selbst mein eigener Herr. Herr sein und herrschen kann nur E i n e r. Niemand kann zwei Herren dienen: er muss den einen lieben und den andern hassen, er muss einem anhängen und den andern verachten. Wir können nicht den Herrn zum wirklichen und wahrhaftigen Herrn haben und uns selbst dazu. Das sagt unser Gotteswort von vornherein klipp und klar. „Unser keiner lebt sich selber und keiner stirbt sich selber.“ Das Ich-selber ist da, wo der Heiland Herr ist, abgetan. Bei Gläubigen heißt es: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; ich bin mit Christus gestorben.“ Bei den Heiligen gilt des Apostels Marschroute: „Ich lebe, d o c h nicht i c h, sondern Christus lebt in mir.“

Der natürliche Mensch ist sein eigener Herr. Das ist die Sünde in ihrer Wurzel und in ihrem Wesen. Satan ist der große, gewaltige Ich-Geist. Je länger, je mehr entwickelt er sich dahin, dass er nicht Gott, nicht Heiland, nicht Kreaturen sich beugt, sondern nur sich kennt und in sich lebt. Der Teufel ist sein eigener Mittelpunkt, um den er sich dreht und um den, je länger je mehr, alles sich drehen soll. Darauf will er hinaus - diesem Ziel wird er unterm Antichristen und zu dessen Zeit am nächsten sein. Zu solchem Ich-Wesen hat er die Menschen verführt: sie sind eigenen Gedanken gefolgt und haben selber zugegriffen. Und zu diesem Ziel des vollendeten Ich-Wesens treibt er die Geister, sonderlich die Menschen hinaus.

Unser natürlicher Mensch

Jeder Mensch wird schon als ein großer, rücksichtsloser Ich-Herr geboren. Mit einem Kindlein ist ein Herr, ja ein Tyrann ins Haus eingezogen. Wir alle, die wir Eltern sind, wissen wohl, wie solche kleinen Despoten noch im Tragkissen uns tyrannisieren können. Tag und Nacht setzen sie uns in Trab. Und zu manchem unmutigen Wort und zu manchem Schlag haben die Kleinen uns schon heraus geärgert. Der Eigenwille der Allerkleinsten ist riesengroß. Und mit Recht sagt einer, wenn man bis zum zweiten Lebensjahr des Menschen diesen Eigenwillen in ihm nicht zerbrochen habe, dann gelinge es uns Menschen nicht mehr. Davon wissen viele Eltern ein traurig Lied zu singen. Und wir wissen es, wie es tut, wenn dieser Eigenwille nun heranwächst. Wenn die Willen von Mädchen und Knaben, von Jünglingen und Jungfrauen neben uns groß werden, da sind Worte, da sind Schläge, da sind Tränen, da ist alles vergeblich, wenn ein solcher Ich-Wille w i l l oder n i c h t will.

Und diese Eigensinnigen wachsen weiter. Das Ich-Wesen in der Ehe, - der Ich-Mann gegenüber dem Weib, das Ich-Weib gegenüber dem Mann. Im Geschäftsleben, im sozialen Leben, im Staatlichen: da haust das Ich mit elementarer Gewalt. Der Weltkrieg ist eine Frucht der selbstischen Ich-Nationen, welche sich aneinander stießen. Bis in den Tod hinein treibt das Ich. Man w i l l sterben; man w i l l n i c h t sterben. Und frei verfügt das Ich noch über den toten Leib. Es will, er soll verbrannt werden, und dergleichen mehr. - Dieses Ich, es macht vor Gott nicht Halt. Der Ich formt seinen Gott sich selbst, ja macht endlich gar sich selbst zu Gott. Die Offenbarung Gottes ist dem Ich einerlei - er nimmt daran, was ihm behagt, oder auch gar nichts. Mit den heiligen Gottesforderungen macht er’s ebenso. Jedes Ich baut sich seine eigene Moral. Da gilt nicht Herz noch Gewissen, da gilt nicht Gesetz noch Prophetie. Will er nicht, so will er nicht. Wenige, i n Gott e i n g e g a n g e n e Eigenwillen gibt es. -

Die Quelle allen Jammers

Und dieses Ich-Wesen, das ist nun die Quelle allen Jammers und alle Elends; aller Nöte und alles Todes. Welch einen Jammer breiten oft schon die Allerkleinsten über ein Haus! Das Elend aber der heranwachsenden Eigenwillen, das tägliche und nächtliche, das ordentliche und das außerordentliche - wer mag’s beschreiben? Mannes- und Weibes-Eigensinn und Eigenwesen gebären geradezu die Hölle. Die Erde ist voll Hölle in diesem Stück. Der Jammer, der hier im Verborgenen und Offenen läuft, ist nicht auszudenken. Und das alles ist im Grunde Todeswesen: Zerreißung, Zersetzung, Verderben! Das Ich im Erwerbsleben ist millionenfache Zerstörung von Existenzen, ist Übervorteilung, Benachteiligung, Unrecht, Neid, Streit, Zwietracht. Im Sozialen und Staatlichen geht’s dann ins Große und gebiert Parteiungen, Kriege, Revolutionen. Unsagbare Verderbensflut: das Ich.

Und nun erst vor Gott. Ist das Ich von Gott gelöst, woher soll Friede, Freude, Liebe Hoffnung kommen? Der andere Tod, der weitere, der zweite nach dem Abschlussgericht, ist die natürliche Folge. Tod kann nur Tod gebären. Und die Auflösung der göttlichen Ordnungen kann nur Verderben schaffen. Jede Abweichung von einem Gottesweg schlägt ihren Mann. Irrwegig und abwegig, durcheinander und untereinander sind alle sittlichen Eigenwege, oder besser gesagt, alle die unsittlichen Eigenwege. Da stürzt der Tod aus allen Toren und das Verderben aus allen Ecken, wo Wahrheit und Gerechtigkeit, wo Zucht und Ordnung, wo Reinheit und Maß in blindem Ich-Wahn verlassen werden. Dein eigenes Ich ist dein Elend, o Menschheit. Bist du dein eigener Herr, dann gehen die Pferde durch, und der Wagen ist hin. Eigenwesen ist Irrwesen. „Wir gingen alle in die Irre, ein jeglicher auf s e i n e m Weg“ - sagt der Prophet. Das durchschauende Auge Jesu aber sieht in der Ich-Menschheit eine zerstreute und verschmachtete Herde. Die Menschheit als ihr eigener Herr, das ist die Katastrophe - der Einzelmensch als sein eigener Herr, das ist Tod und Gericht. - Wer rettet uns? Wer soll unser Herr sein?

Untüchtig für Gottes Wege

Menschen können’s nicht sein, und nicht Kreaturen; sie sind selbst alle im Eigenwesen. Dem Gesetz übergeben sich manche und den ewigen Ordnungen Gottes - wie sie in Herz und Gewissen und in Gottes Wort beschrieben sind. Übergebt euch nur - ihr werdet bald sehen, ihr t u t sie nicht, und ihr könnt sie nicht tun. Der Ich-Mensch, der gefallene und gebundene, wie er jetzt ist, der ist für Gottes Wege untüchtig. W o l l e n kann er wohl, aber v o l l b r i n g e n das Gute findet er nicht. Nicht getanes Gesetz bringt aber neuen Fluch. Und was ist’s! Wenn das I c h das Gesetz tun will, bin ich nicht eben wieder im Ich? Und der Ich sprengt die Bande nicht, und der Ich löst die Fesseln nicht. Auch der hochgemuteste Ich, er kann es nicht. Du weißt es wohl, und kannst es täglich erfahren. Die ganze Menschheit ist noch keinen Schritt weit gekommen mit all ihren Selbstbefreiungs-Plänen - im Gegenteil, tiefer und tiefer lagern die Schatten des Elends und des Todes. Wer wird uns befreien; wem sollen wir uns hingeben?

Unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber; leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn.“ E r i s t’s, der Eine - Jesus Christus, der ewige Sohn und Herr. In Ihm allein ist Heil. Er hätte mögen Freude haben - ist Er doch gesessen zur Rechten der Majestät in der Höhe. Er war in göttlicher Gestalt und hätte im Ich-Wesen diese göttliche Gestalt an Sich reißen und behalten mögen. Aber Er ist der Eine, der nie, gar nie zuerst an Sich dachte. Er ist voll und ganz frei und bewusst herausgegangen aus allem Ich-Wesen und hat gesucht, was des Vaters und was unser war - nämlich, was unser Heil war. Er hat Sich selbst entäußert und ist Mensch geworden. Er hat Sich selbst erniedrigt und ist in unser ganzes Elend eingegangen bis zum Schmachtod hin. Machtvoll versuchte Ihn der Ich-Feind und wollte Ihn die Ich-Straße führen. Die Versuchung in der Wüste ist der Anschlag des Feindes, Ihn irgendwie auf den Ich-Weg zu bringen. Er aber blieb im Verleugnungsweg. Sein ganzes Erdenleben hindurch hat Er kein Wort aus Sich selbst geredet. Also stand Er im Vater, dass er nur redete, was Er den Vater reden hörte. Und nie hat Er aus Sich selbst etwas getan. Seine Speise war, den Willen des Vaters zu tun. Kein Eigenweg, kein niedriger und kein hoher, kann bei Ihm gefunden werden. Beim Weg ans Schmachkreuz und in den Schamchtod heißt es bei Ihm: nicht Mein, sondern Dein Wille, o Vater, geschehe!

Die Quelle alles Lebens

I n I h m, dem Vater, das war Sein Leben. Einen eigenen Jesus Willen gab es wohl - war Er doch wahrhaftiger Mensch - und doch gab es ihn nicht - Er legte ihn in jedem Falle hin. Und wie Gott und den Vater, so suchte Er uns. Sein ganzes Leben ist e i n e Selbsthingabe für uns - vom Geboren-Werden bis zum Gekreuzigt-Werden, ja bis zum Auferstehen und bis zum Erhöht-Werden. Er hat uns zuerst geliebt. - Das ist’s, dass Er keine Sünde getan hat - und nun konnte Er für uns in Tod und Hölle gehen und beide auflösen und Leben ans Licht bringen. Dieses Ich-freie Jesusleben, das ist nun die Quelle alles Lebens, alles Friedens, aller Freiheit, aller Seligkeit und Herrlichkeit. Und dieses Ich-freie, jetzt selig verklärte Leben Jesu wird uns nun dargeboten. Der Heiland bringt es in die Herzen der Gläubigen und gestaltet es dort aus. Hier ist der Eine und Einzige, dem wir uns hingeben können und dürfen, und der Eine und Einzige, dem wir uns hingeben dürfen, und der eine neue Kreatur aus uns macht. Hier ist Ich-Leben, Ich-Wirken, Ich-Wollen völlig und ganz ausgeschlossen, und darum eben auch alles Verderben und aller Tod. Hier geht das Ich, welches das Elend des Ich-Lebens erkannt hat, in den Tod. Es schaltet sich selber aus, weil es seinen Jammer weiß, und nimmt im Glauben den verklärten Jesus an.

Dieser gibt Sich dann dem Gläubigen im Geiste völlig hin. So entsteht dann ein neues Leben. Mein Ich liegt da und will sich nicht, und mein Ich liegt in Jesu und will I h n. Und Jesus gibt Sich nun wahrhaftig und völlig nach jeweiligem Bedarf, im Geiste. So entsteht ein Leben das Gott will, das Gottes Wege will, das die andern und ihr ewiges und zeitliches Heil will. So entsteht ein Leben, das sich hergibt, das sich hingibt, das sucht, was des andern ist - das sucht, was ewig, was göttlich, was herrlich ist. Jesus Christus ist der Egoismus-Brecher Gott und Menschen gegenüber. In Ihm entsteht ein Leben, das, anstatt Sich zu wollen, selbst Leiden, Trübsale, Schmach, Unrecht und Tod übernehmen kann, wenn der Herr solche Wege für gut und heilsam für uns hält. Ein freies Selbstentäußern, Selbsterniedrigen, ein freier Leidens-Gehorsam entsteht in Christo Jesu. Nicht so, als ob das von Anfang an ohne allen Fehler liefe. O, nein! Wir sind leider, auch als Gläubige noch große Egoisten. Aber wir w o l l e n das nicht sein. Jeder Ich-Weg ist uns ein Jammer und treibt uns zur Buße. Wir wollen und möchten immer mehr heraus, und in Jesu können und dürfen wir heraus.

Keiner lebt sich selber

Im Heiland wird es uns zur Lebens-Parole: „Unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn - darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“ Leben oder Sterben - das heißt hier, wie wir das oben schon gesagt haben: einerlei, ob des Herrn Wege Freuden- oder Leidens-Wege sind; ob es Lebens- oder Sterbens-Wege sind - wir gehen sie im Herrn und wissen, es sind Sterbenswege. Da war bei den ersten Christen sonderlich auch noch der Märtyrer-Tod miteinbegriffen. Aber beim Heiland und in Ihm ist Kreuz und Sterben seliger, als im Ich-Leben eine Zeitlang taumeln und dann ins Gericht fallen. Die Gläubigen haben von der des Ich-Lebens-Elendigkeit und todesmäßiger, stetiger Unbefriedigtheit einen tiefen Eindruck und eine entsetzliche Erfahrung; darum sterben sie ihm und übergeben sich ganz dem, der Sein Kreuzes- und Herrlichkeitsleben in ihnen verklärt. Er, der Heiland, tritt an die Stelle des Ich. Er herrscht, je länger je mehr, in allem. Ohne Ihn können wir nichts mehr tun. Es wird wahr in den Gläubigen „Mit Ihm alles tun und alles lassen, in Ihm leben und in Ihm erblassen, das sei bis zur letzten Stund unser Wandel, unser Bund.“

Ja, das ist i n I h m - S e i n. Das ist’s, was der Heiland schon im hohepriesterlichen Gebet für Seine Gläubigen erfleht. Es ist sehr selig, wo solche Menschen des „in I h m“ sind und miteinander leben. Es bricht überall Sonne durch, wo solche Gottgeborenen für den Herrn und für die Nächsten im Geiste leben. Glaubst du an den Jammerstand des Ich-Wesens, an seinen zeitlichen und ewigen Todesgang? Siehst du Jesum in Seinem Nicht-Ich-Leben? Wohlan, so stirb in dir, und leb in Ihm im Geiste. Tritt ein in die Reihen der seligen Bekenner, die da zeugen: „Unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber - leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn; darum, wir leben oder sterben - wir sind des Herrn.“

Herr über Lebende und Tote

Wie? - Willst du nicht? Ist dir des Eigenlebens täuschend-vergänglicher Glanz lockend? Dann höre! Unser Bekenntnis hat noch eine große, selige Hoffnung für alle. Ich sage dir auf den Kopf, Herz und Gewissen zu - du kommst doch noch zum Herrn und lebst von Ihm. Höre, was Paulus sagt: „Dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig geworden, dass Er über Tote und Lebendige Herr sei!“ Wer jetzt nicht in sich selbst zerbrechen will - wer jetzt nicht den Lebensweg Christus beschreiten will - der kommt in die ewigen Todesgerichte. Diese sind ganz und gar auf eines jeden Zerbruch eingerichtet. Dort, wo man nicht jeden Augenblick sich bekehren kann, sondern wo der Wurm nicht stirbst und das Feuer nicht verlöscht, dort lernst du, was Ich-Leben nach seiner entsetzlichen Todesseite ist. Dort wirst du endlich nach Äonen froh sein, den Heiland ergreifen zu dürfen und Ihn Herr sein zu lassen. Aber, was hast du versäumt! Ein Erstling kannst du niemals dort werden. Und viel Herrlichkeit wirst du missen - und durch viel, viel Schwereres gehst du durch, als du je hier gehabt hattest.

Hier S i c h sterben und Christum annehmen, ist eitel Gnadenseligkeit. In die Hände des lebendigen Gottes zu fallen ist schrecklich. Hast du wirklich Lust, drüben noch viel Furchtbareres durchzumachen als hier, und Ewigkeiten lang? Überlege dir’s. Siehe, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils. Und um den Herrn kommst du nicht herum, das wisse ganz gewiss. Er ist über Tote und Lebendige Herr. Alle Zungen müssen bekennen, dass Jesus Christus der Herr sei. Ich treffe dich noch, wenn du eigenwillig bist, nach ewigen Zerbruchsgerichten beim Herrn. Armer, was willst du dir antun! Komme und zerbrich, stirb deinem todverfallenen Eigenwesen, und zieh an im Glauben das selige Jesuswesen. Schließ dich an den Reihen der Bekenner: Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir so sterben wir dem Herrn. Ja - kurz, aber tief und gewaltig, richtend und tötend, aber selig und herrlich machend ist das Bekenntnis:

Jesus C h r i s t u s ist m e i n H e r r !

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II. Teil: Die Gemeine
31. Das gute Teil Lk 10:38-42