Test

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche
Text Gedanken
Jak 4:1 - Woher [kommen die] Kriege und woher [die] Kämpfe unter euch? Nicht aus euren Begierden (71*), die in euren Gliedern streiten (72*)? "Krieg" unter Gläubigen? Das griechische Wort "polemos" (+4171) wird tatsächlich meist mit Krieg übersetzt. An dieser Stelle dürfte jedoch ein schwerwiegender Streit gemeint sein!
Die Ursache war vermutlich die Begierde, die aus dem Streben nach Genuss und Vergnügen stammt. Damit Genuss und Vergnügen realisiert werden können, braucht es viel Geld. Dieses wiederum gewinnt man nicht selten durch unrechtmäßigen Gewinn (Jak 5:4). Daraus entsteht Streit – ein denkbar schlechtes Zeugnis für die Welt!
Jak 4:2 - Ihr begehrt und habt [am Ende doch] nichts (73*). Ihr gebt tödlichem Hass und Neid Raum (74*) und könnt [doch] nichts erreichen. Ihr führt [untereinander] Kämpfe und Kriege [und] habt [doch] nichts, weil ihr [Gott] nicht bittet. Die hier ausgesprochene Diagnose gleicht eher der Beschreibung eines "klassischen Endzeit-Menschen" und weniger einer von gläubigen Christen! Was für eine Tragödie! Christen, die sich von der "Gier-nach-mehr" infizieren lassen, enden so, wie hier beschrieben; es sei denn, sie kehren um und lassen sich von den mahnenden Worten des Jakobus verändern! Paulus schreibt dazu in 1Tim 6:9:
"Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang stürzen."
Die Begierde erzeugt langfristig immer Hass und Neid, auf die das Verderben folgt, sodass man am Ende nichts hat! Die "Gier" weiß, dass sie von Gott keine Unterstützung bekommt. Deshalb muss sie sich selbst um die Befriedigung ihrer Wünsche kümmern. Weil der gierige Gläubige nicht aus Vertrauen auf Gott leben kann, muss er sich selbst um "sein Glück" sorgen. Er lebt aus dem Unglauben und lernt dadurch auch nicht, Gott um das zu bitten, was er braucht und was dem Willen Gottes entspricht! Er ist ein Sklave, und seine Sklaventreiber sind die "Gier" und der "Unglaube"!
Jak 4:3 - Ihr bittet und empfangt [doch] nichts, weil ihr in böser Absicht bittet; ihr wollt [das Erbetene] für eure Begierden (71*) verwenden! Der Beginn dieses Verses scheint mit dem vorangehenden Vers in Widerspruch zu stehen! "..., weil ihr nicht bittet!" heißt es in V. 2, und jetzt schreibt Jakobus:
"Ihr bittet und empfangt [doch] nichts, ..."
Die "gierigen Gläubigen" haben keinen Frieden, keinen wirklichen Glauben, keine Freude im Heiligen Geist, keine Liebe usw. usf.! Materiell sind sie vielleicht reich, aber geistlich gesehen arm! Dieses Phänomen kennen wir auch aus Laodizea:
"Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und brauche nichts, und nicht weißt, daß du der Elende und bemitleidenswert und arm und blind und bloß bist, ..." (Offb 3:17)
Die "gierigen Gläubigen" haben nicht um geistlichen Reichtum gebeten, sodass sie "reich im Glauben" würden, sondern sie baten vermutlich um materiellen Reichtum, damit sie das Leben im Fleisch maximal genießen könnten. Darum fährt Jakobus fort:
"... weil ihr in böser Absicht bittet; ihr wollt [das Erbetene] für eure Begierden verwenden!"
Da ist keine Fürbitte für Geschwister in Not, da findet sich keine Bitte, "ein Leben zur Verherrlichung Gottes führen zu können", sondern nur: "Herr, schenke mir dies und das, und schenke mir doch viel Erfolg und Reichtum!"
Jak 4:4 - Ihr ehebrecherisch Gesinnten (75*), wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also der Welt Freund sein will, erweist sich als Gottes Feind (76*). Was war hier der Ehebruch? Genusssüchtige praktizieren oft auch buchstäblichen Ehebruch. Aber hier deutet Jakobus eher auf einen Ehebruch mit Gott hin. Der neue Bund, den Jesus beim Herrenmahl eingesetzt hat (siehe Lk 22:20), gleicht in gewisser Weise auch einem Ehebund. Paulus hat die Korinthergemeinde als eine reine Jungfrau einem Mann verlobt, und im Epheserbrief vergleicht er das Geheimnis zwischen "Mann" und "Frau" mit "Christus" und Seiner "Gemeinde" (Eph 5:31-32). So stehen gläubige Christen durchaus in einem "Ehebund" mit Christus.
Die Freundschaft mit der Welt zeichnet sich gerade dadurch aus, dass man die "Werte dieser Welt" liebt: "Sichtbarer Erfolg, materieller Reichtum, Vergnügen und Hochmut"! Gott hasst es, wenn diese Dinge oberste Priorität haben! Wer die Geldgier als Antrieb seines Lebens hat, bevorzugt den "Mammon" als "Ehemann", sodass er gegenüber seinem "Eheherrn" Jesus Christus untreu ist und geistlich gesehen als Ehebrecher taxiert werden muss!
Jak 4:5 - Oder meint ihr, die Schrift macht leere Worte (77*)? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, den [Gott] in uns hat Wohnung nehmen lassen (78*). Das griechische Wort ‭"‬ἐπιποθέω"‭, epi-pothéo (G1971), ‭beinhaltet ein sehnsüchtiges Verlangen. Der Geist Gottes verspürt ein sehnsüchtiges Verlangen nach einer herzlichen und treuen Liebesgemeinschaft mit uns. Er empfindet einen unbeschreiblichen Schmerz, wenn wir anderen Göttern und Götzen nachlaufen. Dieser Schmerz ist noch größer als der Schmerz, den ein Bräutigam empfindet, wenn er erfährt, dass seine Braut während der Verlobungszeit mit einem anderen Mann im Bett war!

Gott der HERR ist ein eifernder Gott, weil er die Seinen liebt und genau weiß, welch großes Elend es zur Folge hat, wenn Seine geliebten Kinder anderen Göttern nachlaufen. (2Mo 20:5)!

Jak 4:6 - Er gibt aber [umso] größere Gnade. Darum heißt es (79*): "Gott stellt sich Hochmütigen entgegen, Demütigen aber gibt er Gnade." Die größere Gnade erzeugt einen viel größeren Reichtum als die gierige Selbstverwirklichung, die hauptsächlich auf das Sichtbare fokussiert ist. Paulus ging es nicht um die Selbstverwirklichung, sondern um eine Christusverwirklichung, und das tat er, indem er auf das Unsichtbare bzw. den Unsichtbaren schaute (2Kor 4:18).

Der Demütige schenkt seinem Gegenüber Würde, indem er ihn höher achtet (Phil 2:3)! Er verfügt über eine Dienstbereitschaft und kann sich aus Liebe opferbereit hingeben! Die Demut ist ein Ausdruck der Liebe, und sie verfügt über das Bewusstsein, in allem von Gott beschenkt zu sein! Darum bekommt der Demütige Gnade, sodass er aus der Gnade heraus denken, reden und leben kann! Die Demütigen und Begnadigten werden am reichsten beschenkt!

Jak 4:7 - Ordnet euch also Gott unter, dem Teufel dagegen widersteht, so wird er von euch fliehen. Sich Gott unterordnen:

Wie? Indem ich auf Sein Wort achte und es als Orientierung, Anleitung und Zielvorgabe für mein Leben nehme.

Mit welcher Motivation? Aus Liebe zum Herrn Jesus Christus.

Was sind die Auswirkungen? Wer das tut, unterwirft sich der alles entscheidenden Macht des Universums und steht somit auf der Seite des Siegers.

Dem Teufel widerstehen:

Der größte Widerstand gegen den Diabolos geschieht gerade dadurch, dass ich mich in allen Teilen Gott und Seinem Wort unterordne.

Wer dem Wort Gottes mehr Vertrauen schenkt als allen weltlichen Erfahrungen und Einflüssen, widersteht den Versuchungen Satans, der immer wieder versucht, das Wort Gottes infrage zu stellen.

Das "Fliehen des Teufels":

Satan versucht immer, Misstrauen gegenüber Gott zu säen. Wer sich Gott ganz unterordnet und Ihm mehr vertraut als anderen, widersteht dadurch dem Teufel. Ist er mit seinen Versuchen, Misstrauen gegenüber Gott zu säen, erfolglos, flieht er! Aber warum? Vermutlich deshalb, weil er sich mit jedem zusätzlichen erfolglosen Verführungsversuch noch mehr blamiert. Als der Teufel Jesus dreimal versuchte, gab er auf und verließ Ihn (Mt 4:11).