Onesimus - das Kind und Herz des Paulus: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das Herz des Apostels Paulus)
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Gerade auf die verfolgte Gemeinde hat der Herr Sein Augenmerk gerichtet und Er tut an ihr Dinge, die wir hier im Wohlstand kaum realisieren oder wissen wir, was es heisst, wenn der Geist der Herrlichkeit und Gottes auf uns ruht? Lassen wir uns vom äusseren Geschehen nicht irre machen, sondern daran festhalten, dass wir eine Herzensangelegenheit unseres himmlischen Vaters sind!
 
Gerade auf die verfolgte Gemeinde hat der Herr Sein Augenmerk gerichtet und Er tut an ihr Dinge, die wir hier im Wohlstand kaum realisieren oder wissen wir, was es heisst, wenn der Geist der Herrlichkeit und Gottes auf uns ruht? Lassen wir uns vom äusseren Geschehen nicht irre machen, sondern daran festhalten, dass wir eine Herzensangelegenheit unseres himmlischen Vaters sind!
  
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Version vom 31. Juli 2014, 13:58 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Von Daniel Muhl

Bibeltext

ELB Phim 1:10 Ich bitte dich für mein Kind, das ich gezeugt habe in den Fesseln, Onesimus,
ELB Phim 1:11 der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist.
ELB Phim 1:12 Den habe ich zu dir zurückgesandt - ihn, das ist mein Herz.

Das in Fesseln gezeugte Kind

Während seiner römischen Gefangenschaft (Paulus sieht sich jedoch nur als Gefangener Jesu Christi) durfte er ein geistliches Kind zeugen. Paulus bezeichnet auch Timotheus als sein Kind (1Kor 4:17). Wie es zu dieser "Zeugung" kam, wissen wir nicht. Aber eins dürfte klar sein: Irgendwie kam Onesimus auf seiner Flucht als Sklave, mit Paulus in Kontakt. Vielleicht hörte er von einem Christen, was Paulus für ein aussergewöhnlicher Mann war, der schon so viele unglaubliche Dinge getan und auch gesagt hatte und jetzt wollte er diesen Mann unbedingt kennenlernen. Vielleicht konnte ein Christ dem Onesimus einen Zugang ins Gefängnis verschaffen oder Onesimus kam durch andere Umstände ins Gefängnis, wo er mit Paulus ins Gespräch kam. Durch ein solches Gespräch fand er zum lebendigen Glauben an Jesus Christus.
Vielleicht hat Onesimus auch schon im Hause des Philemon etwas von Paulus gehört und auf der Flucht wurde er wieder an Paulus erinnert, als er vernahm, dass er im Gefängnis saß. Eine solche Begebenheit hätte auch der Auslöser für das Treffen zwischen Paulus und Onesimus gewesen sein können.
Wie musste das auf den entflohenen Sklaven Onesimus wirken, als er von Paulus vernahm, dass er sich als ein Sklave und Gefangener Jesu Christi sah? Auch wenn wir das in diesem Brief nicht explizit lesen können, so würde es mich doch sehr erstaunen, wenn Paulus dem Onesimus diese Tatsache vorenthalten hätte, wo er sich doch in etlichen Briefen als Sklave Jesu Christi vorstellt (o. Knecht; gr. doulos; +1401). Onesimus begegnet einem Sklaven Jesu Christi und dieser Sklave hat einen Frieden und eine Freude im Herzen, wie er es vielleicht noch nie so gesehen hat. Zudem erkennt er hier eine unbeschreibliche Weisheit, so dass in ihm der Wunsch entstand, auch ein solcher Sklave zu werden.
Onesimus durfte bei Paulus erkennen, dass durch den Glauben an Jesus Christus ein Neuanfang möglich sein würde! In diesem Glauben konnte er auch seine Schuld, die ihm mittlerweile bestimmt auch zu schaffen gemacht hat, ablegen. Spätestens bei Paulus wurde ihm auch bewusst, dass er gegenüber seinem Herrn Philemon schuldig geworden ist. Diese Schuld lastete auf Onesimus' Schultern. Doch Paulus konnte ihm das Evangelium aufschliessen und er durfte zum lebendigen Glauben an Jesus Christus finden. Aufgrund dieser Bekehrung konnte Paulus Onesimus als sein (geistliches) Kind bezeichnen, das er in seinen Fesseln gezeugt hat!

Ein unnützer Sklave wird nützlich

An den Tiefpunkten unseres Lebens kommt nicht selten die Frage in uns hoch: "Bin ich überhaupt zu etwas nützlich? Wie beurteilt der Herr meine Arbeit? Habe ich umsonst gearbeitet? usw." Solche Fragen können sehr schmerzhaft sein und auch eine ganz große Anfechtung! Aber es ist manchmal auch nicht schlecht, wenn man seine Arbeit infrage stellt, wenn man sich im Gebet fragt: "Herr Jesus, wie beurteilst Du mein Arbeiten? Schaffe ich in Deinem Sinn? Sind meine Mühen zu Deiner Ehre oder arbeite ich, weil ich den Gläubigen gefallen möchte und mühe ich mich nur deshalb ab, damit mein Pastor mit mir zufrieden ist?" Wenn wir noch aus dem Motiv der Menschengefälligkeit arbeiten, dann stimmt bei uns eine ganz grundlegende Sache nicht! Die richtigen Motive, d. h. aus der Liebe und zur Ehre Gottes leben sowie eine demütige Grundhaltung sind die Grundlage für einen gesegneten Dienst.
Vielleicht werden wir an das Wort unseres Herrn erinnert, wo Er sagte:

  • ELB Lk 17:10 - So sprecht auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.

Von Natur aus und aus uns selbst sind wir unnütze Sklaven. Vielfach wurden die Sklaven als die niedrigsten Menschen angeschaut! Ein unnützer Sklave war dann die unterste "Kaste"! Ohne Christus gehören wir zu dieser untersten Kaste. Nur durch den innewohnenden Christus haben wir den Geist der Sohnschaft in uns (Röm 8:15) und somit auch höchste Identität.
Der Werdegang des Onesimus entspricht auch unserem Werdegang! Durch den Geist Gottes, der in uns wohnt und uns unterrichtet dürfen wir auch nützliche Sklaven für den Herrn werden!

Das Herz des Apostels Paulus

Paulus bezeichnet Onesimus nicht nur als sein Kind, sondern auch als sein Herz oder besser übersetzt "sein Innerstes" (gr. splagchnon; +4698). Das gr. Wort kann auch mit "Eingeweide" übersetzt werden und wird auch als Sitz der innersten Gefühle und Emotionen gesehen. Welche überwältigende Bedeutung hat dieser ehemalig unnütze Sklave bekommen? Aus dem nichtsnutzigen Sklaven wird plötzlich eine innerste Angelegenheit des Apostels Paulus! Was für eine Ehre! Welch großen Wert wird hier dem Onesimus zugemessen? Der einst unbrauchbare Sklave ist nicht irgendwer, sondern eine Herzensangelegenheit des Apostels!
Merken wir etwas? Realisieren wir, was uns hier der Geist Gottes sagen will? Wir sind nicht irgendwelche Objekte, dies es zu erretten gilt und der Herr aus dem Sumpf des Verderbens ziehen muss, weil ihm das der himmlische Vater aufgetragen hat (was ja nicht falsch ist)! Wir sind aber noch viel mehr! Wir sind eine Herzensangelegenheit unseres Herrn und unseres himmlischen Vaters! Das was den Vater im Innersten bewegt, sind Seine Söhne und somit auch Seine herausgerufene Gemeinde!
Wenn wir die weltweite Christenverfolgung anschauen, die vielleicht ein noch nie da gewesenes Ausmass erreicht hat, dann könnte man menschlich gesehen, den Eindruck bekommen, dass es der Herr mit Seiner Gemeinde nicht besonders gut meint. Doch das Gegenteil ist der Fall! Unser himmlische Vater und unser Herr Jesus Christus hat Sein Augenmerk besonders auf Seine Gemeinde und somit auch auf Seine Glieder gerichtet. In diesen Monaten und Jahren geht es um nichts Geringeres, als um die Vollendung der Glieder des Leibes Jesu aus den Nationen und einigen aus Israel. Auch wenn ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann, so zeigt uns die Geschichte Gottes mit den Gläubigen, dass das Feuer der Verfolgung die Gemeinde wachsen und Gläubigen ausreifen ließ. So schreibt auch Petrus:

  • 1Petr 1:12-14 - Geliebte, lasst euch durch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes; 13 sondern freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freut! 14 Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, glückselig seid ihr! Denn der Geist der Herrlichkeit und Gottes ruht auf euch.

Gerade auf die verfolgte Gemeinde hat der Herr Sein Augenmerk gerichtet und Er tut an ihr Dinge, die wir hier im Wohlstand kaum realisieren oder wissen wir, was es heisst, wenn der Geist der Herrlichkeit und Gottes auf uns ruht? Lassen wir uns vom äusseren Geschehen nicht irre machen, sondern daran festhalten, dass wir eine Herzensangelegenheit unseres himmlischen Vaters sind!

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