Ist die ganze Bibel Gottes Wort?: Unterschied zwischen den Versionen

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==Fragen / Antworten==
 
==Fragen / Antworten==

Aktuelle Version vom 15. April 2024, 11:03 Uhr

Abschrift: Fragen / Antworten (2003)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Schrift ist leider vergriffen

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Fragen / Antworten

17. Ist die ganze Bibel Gottes Wort?

Der Hintergrund dieser Frage sind die zahlreichen und zudem recht unterschiedlichen Bibelübersetzungen, vor allem aber die Tatsache, dass der Apostel Paulus wiederholt seine eigene Meinung äußert, ohne dabei eine Anordnung vom Herrn zu haben, wie er selbst in 1Kor 7:25 aussagt. Weitere solcher Aussagen finden wir in 1Kor 7:40 und 2Kor 8:10.

Die Frage hat also eine gewisser Berechtigung: Ist die eigene Meinung des Paulus eine menschlich-paulinische Einfügung?

Die verschiedenen Übersetzungen

Es gibt heute in der Tat eine Vielzahl von Übersetzungen, und manchmal hat man den Eindruck, ein Übersetzer möchte den anderen übertreffen! Dass hierbei ein guter Teil, insbesondere bei jüngeren Übersetzungen, mehr dem Zeitgeist als der Genauigkeit angepasst sind, ist eine traurige Wahrheit.

Hängt nun unser Glaubensstand von der jeweiligen Übersetzung ab, die wir zur Hand haben?

Jesus sagte u. a. kurz vor Seiner Himmelfahrt zu Seinen von Betrübnis überfallenen Jünger: "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit leiten..." (Joh 16:13). Die Jünger hatten damals außer den alten Schriften noch nichts Geschriebenes in Händen,dafür wurden sie vom Geist der Wahrheit geleitete. Ist dieser "Geist der Wahrheit" heute außer Kraft gesetzt?

Wohl haben wir ein auf sein Vollmaß gebrachtes Wort Gottes, wobei wir unter dem "Vollmaß" die im Gefängnis in Rom entstandenen Briefe des Apostels Paulus sehen dürfen. Doch wenn ein im Wort Suchender eine mangelhafte Übersetzung hat, sind wir der Überzeugung, dass er trotzdem die Wahrheit finden wird, weil über allen menschlichen Unzulänglichkeiten und Fehlern in den Übersetzungen der Geist der Wahrheit wacht und leitet!

Das will aber nicht heißen, dass wir uns nicht nach der bestmöglichen Übersetzung ausstrecken! Wer ein Lehramt innehat, sich aber, trotz dem Wissen um Mängel in herkömmlichen Übersetzungen wie z.B. der Lutherbibel, mit dieser begnügt, nur weil sie der Tradition entspricht, verhält sich nicht richtig!

Es kann nicht richtig sein, dass z.B. Brüder, welche die Allaussöhnung erkannt haben, auf Wortdiensten und Konferenzen nach wie vor die alte Lutherbibel zitieren und damit ihre eigene Erkenntnis verschleiern. Wir können hier als Beispiel konkret das irreführende Wort "ewig" bzw. "Ewigkeit" anführen. Wenn trotzdem Gläubige mehr erkennen, als der dienende Bruder verkündigt, so ist dies auf den Geist der Wahrheit zurückzuführen. Der dienende Bruder wird einmal vor der Preisrichtberbühne des Christus beschämt Rechenschaft geben müssen.

Wir sollen also dort, wo es möglich und gegeben ist, schon die beste Übersetzung der Urtexte gebrauchen. Wo es nicht möglich ist, wird dem aufrichtig Suchenden kein Mangel entstehen, unser Gott und Vater sorgt für jeden, den Er auserwählt und zum Glauben geführt hat!

Pauli eigene Meinung

Es ist in der Tat erst einmal schwierig zu beurteilen, ob Paulus selber etwas in Gottes Wort eingebracht hat oder ob auch seine eigene niedergeschriebene Meinung Gottes Wort entspricht, zumal er in 1Kor 7:25 extra betont, in diesem Fall keine Anordnung vom Herrn zu haben.

Unsere Antwort auf diese Frage lautet: Bei allen Zweifelsfragen ist immer zuerst darauf zu achten, ob das Wort Gottes nicht eine Grundsatzaussage hat, die dann jede weitere Diskussion erübrigt.

Eine der wohl wichtigsten Grundsatzaussagen finden wir in Eph 1:11: "Gott... der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt...". Wenn wir diese Aussage richtig bedenken und sie auch in ihrer ganzen Tiefe ernst nehmen, vor allem auf das Wort "alles" achten, dann ist die obige Frage gelöst. Paulus kann zwar seine eigene Meinung niederschreiben, doch kann dies nur mit dem Ratschluss Seines Willens bewirkt werden!

Anders ausgedrückt heißt dies: Wenn die ins Wort Gottes eingehauchte Meinung des Paulus nicht dem Ratschluss Seines Willens entsprochen hätte, wäre sie niemals niedergeschrieben worden.

Eine weitere Grundsatzaussage lesen wir in 2Tim 3:16: "Alle Schrift ist gottgehaucht..." Wir dürfen hier getrost davon ausgehen, dass damit das ganze Wort Gottes, einschließlich der eigenen Meinung des Paulus, gemeint ist.

Wenn im Buch Hiob selbst Satans Worte niedergeschrieben sind, dann können wir dies ja auch nicht übergehen und sagen, sie gelten uns nicht, nur weil S atan sie gesprochen hat. Gott hat uns Sein ganzes Wort an erster Stelle zur Belehrung gegeben ("Belehrung" steht in 2Tim 3:16-17 tatsächlich an erster Stelle). "Belehrend" für uns ist folglich auch die Meinung des Paulus, auch wenn er sie vordergründig als "eigene Meinung" ausgibt.

Es gilt also generell. Gott setzt in Seinem Wort auch Menschenworte, - Meinungen und - Fragen ein, die uns nützlich zur Belehrung sind.

Eine ernstliche Warnung

Wollten wir hier anfangen, das Wort in "Gottes- und Menschenworte" zu teilen, wäre dies ein gefährlicher Eingriff, der den Finsternismächten entgegenkäme. Hiervor kann nicht ausdrücklich genug gewarnt werden! Haben wir nicht genügend negative Beispiele in der dem Zeitgeist entsprechenden modernen "Bibelkritik"? Der Name "Bultmann" spricht Bände!

Wir schließen diese Frage mit einem Wort des Petrus ab. "Erkennet dies zuerst, dass keinerlei Prophetenwort der Schrift aus eigener Erläuterung geschieht. Denn nicht durch den Willen eines Menschen wurde jemals ein Prophetenwort hervorgebracht, sondern von heiligem Geist getragen, haben heilige Menschen Gottes Wort gesprochen" (2Petr 1:20-21).

Lies weiter:
18. Der Glaube ist nicht allen (2Thes 3:2)