Gottes Anklage gegen Israel - Jes 1:1-9

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aus HSA: Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1


Gottes Anklage gegen Israel - Jes 1:1-9

Franz Delitzsch schrieb seinerzeit zu Vers Jes 1:2b: "Israel ist Jahwes Sohn (2Mo 4:22.23)" und Jahwe Israels Erzeuger". Es gab "eine Zeit der Kindheit Israels in Ägypten, eine Zeit der Jugend in der Wüste, eine Zeit werdender Mannbarkeit von Josua bis Samuel" sowie "den Zustand reifer Mannhaftigkeit und Ehrfurcht gebietender Hoheit Israels in der davidisch-salomonischen Königszeit." - Doch nun hat Gott anstelle des Dankes von Israel Abfall geerntet. - Dass erwachsene Kinder sich vom Elterhaus lösen, ist normal; sehr traurig aber ist es, wenn sie gütigen Eltern mit Undank und unberechtigter Empörung den Rücken kehren. Eben dies muss nun der himmlische Vater vonseiten seines Sohnes Israel erleben.

Die Tage Usijas (der auch Asarja genannt wird), Jotams, Ahas', Hiskias werden näher beschrieben in 2Kö 15-20 und 2Chr 26-32 (vgl. auch Jes 36-39). Ihre Regierungszeit lag zwischen 790 und 680 vor Christus. So ist Jesaja - dessen Name "Heil schafft Jahwe" bedeutet - "mitten hinein gestellt zwischen Mose und Christus" (Delitzsch).

Jes 1:2a ist viel mehr als großartige Rhetorik; denn Gott hat, als er Israel das Gesetz gab, Himmel und Erde eine Zeugenflicht übertragen (5Mo 30:19 - 5Mo 31:28.29 - 5Mo 32:1). Sie sollen jetzt vernehmen und mit bezeugen, was Gott seinem im Abfall begriffenen Volk zu sagen hat. Tröstlich ist, dass Himmel und Erde aber auch bei Israels zukünftiger Erlösung (nach Jes 44:22.23) Zeugen sein werden.