Gedanken zu Römer 2

Aus Bibelwissen
Version vom 12. Juli 2012, 12:01 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge) (Wer andere richtet, wird gerichtet)

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Erste Gedanken

Wie viele Menschen denken?
- "Ich bin ein anständiger Mensch, ich tue recht und scheue niemand!"
- "Ich bin ein Jude, kenne das Gesetz und gehöre zum auserwählten Volk!"
- "Ich bin ein anständiger Christ, besuche eine Kirche oder eine Gemeinde und weiss viel über die Bibel!"
- "Ich bin ein guter Moslem, der sich die Gebote Allah's merkt und den Koran liest!"
- "Ich bin ein bescheidener Buddhist, der gelernt hat, zu verzichten!"
- "Ich bin ein guter Hindu und respektiere die Götter!"
- "Ich bin ein Animist und für mich ist die Natur heilig!"
- "Ich bin ein guter Atheist und glaube nur, was man beweisen kann!"
- "Ich bin ein vorbildlicher Schamane und respektiere die Geister!"
- "Ich bin ein guter Geschäftsmann und schaffe Arbeitsplätze!"
- "Ich bin ein Politiker und setze mich für das Wohl des Volkes ein!"
- usw.
Einmal ganz abgesehen von den Menschen, die sich ganz bewusst dem Bösen hingeben, wie Satanisten und ähnliche Gruppierungen, könnte man wahrscheinlich weit über 95% der Menschen in irgendeine oder mehrere, der oben erwähnten Kategorien einordnen. Die meisten Menschen sehen sich selbst bei einer oder mehreren Kategorien als zugehörig. Über dieses Selbstverständnis definieren die Menschen auch ihren eigenen Selbstwert. So denken viele Menschen: "Meine Identität oder die Identität, die ich anstrebe, ist gut. Alles, was sich ausserhalb davon befindet, ist verurteilungswürdig!" Dieses Problem entsteht deshalb, weil wir Menschen zuerst einmal eine eingeschränkte Sichtweise haben und weil es uns an göttlicher Erkenntnis fehlt. Dieser Umstand führt dann auch zu einer Selbstüberschätzung und Geringachtung anderer Menschen.
Obwohl dieses Problem mit den Ausführungen aus Römer 2 in einem gewissen Zusammenhang steht, so beinhaltet es doch nicht den Hauptfocus, den Paulus hier verwendet.

Wer andere richtet, wird gerichtet

Paulus will in Römer 2 etwas anderes aufzeigen. Wir lesen die Verse 1 - 4:

  • Röm 2:1-4 - Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, jeder, der da richtet; denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du, der du richtest, tust dasselbe. 2 Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes der Wahrheit entsprechend über die ergeht, die so etwas tun. 3 Denkst du aber dies, o Mensch, der du die richtest, die so etwas tun, und dasselbe verübst, daß du dem Gericht Gottes entfliehen wirst ? 4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut und weißt nicht, daß die Güte Gottes dich zur Buße leitet?

Paulus macht deutlich, dass jeder Mensch irgendwann einmal seinen Nächsten verurteilt oder gerichtet hat ohne dabei zu merken, dass er selbst das Gleich auch schon getan hat. Vielleicht hat er es in abgeschwächter Form getan oder vielleicht hat er es auch nur in seinen Gedanken getan, aber es war einmal vorhanden. Wer in Gedanken seinem Mitmenschen den Tod wünscht, ist in den Augen Gottes ein Mörder. Wer in Gedanken mit einer anderen Frau ins Bett steigt, ist in den Augen Gottes ein Ehebrecher. Wer hochmütig ist, schätzt andere dadurch gering ein und stuft sie deshalb als weniger wert ein usw. An dieser Stelle möchte ich eine Frage stellen: "Gibt es eine Seele, die weniger wert wäre, als eine andere?" Ich frage jetzt noch etwas provokativer: "Ist meine Seele mehr wert, als die Seele Adolf Hitlers?" So wie ich es sehe, sind in den Augen Gottes beide Seelen gleichviel wert! Beide Seelen bedürfen der Erlösung und für beide Seelen hat der Sohn Gottes sein Blut vergossen. Der einzige Unterschied besteht wahrscheinlich darin, dass die Herzenshärtigkeit von Adolf Hitler zu einer Inspiration des Bösen geführt hat und ein viel schwereres Gericht zur Folge haben dürfte, denn Paulus schreibt:

  • Röm 2:5 - Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes.

Es gibt Seelen, die ein viel schwereres und längeres Gericht zu tragen haben; aber sind sie deshalb weniger wert? Ich zweifle daran. Das Seltsame ist folgender Umstand:

Je boshafter eine Seele ist, desto härter und unbarmherziger verurteilt sie andere Menschen!

Wie hat sich doch ein Adolf Hitler über die Aliierten empört, wie stark verurteilte er öffentlich alle Menschen, die seine Meinung nicht teilten? Die Juden, die Zigeuner, die Behinderten und die Bibelforscher hat er als "wertlose Untermenschen" bezeichnet. Wie oft verurteilte er irgendwelche Menschen und legte ihnen irgendwelche Vergehen zur Last, die nicht annähernd so schlimm waren, wie seine eigenen Vergehen?
Ich weiss nicht, was Gott zu Adolf Hitler sagen wird, wenn er vor dem Gerichtsthron Gottes erscheinen muss, aber theoretisch würde es völlig ausreichen, seine eigenen Urteilssprüche hören zu lassen und ihm zu zeigen, dass er selbst in allen Anklagepunkten schuldig geworden ist!

Aber an dieser Stelle will ich etwas genau nicht machen; mit meinem Finger auf solche zu zeigen, die nachweislich Böseres als ich getan haben! In diesem Text geht es darum, das zu erkennen, was uns betrifft! Paulus zeigt uns unzweifelhaft auf, dass wir alle von Natur aus, andere verurteilen, über andere richten und gleichzeitig dieselben Fehler begehen! Das muss jedem Menschen bewusst werden. Wenn ein Mensch diese Erkenntnis ablehnt, dann verweigert er sich auch der Wahrheit und macht Gott indirekt zum Lügner!

Wo wir andere verurteilen und selbst schuldig werden

  • Röm 2:5-11 - Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, 6 der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken : 7 denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, ewiges Leben; 8 denen jedoch, die von Selbstsucht bestimmt und der Wahrheit ungehorsam sind, der Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm. 9 Bedrängnis und Angst über die Seele jedes Menschen, der das Böse vollbringt, sowohl des Juden zuerst als auch des Griechen; 10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. 11 Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott.

- (Röm 2:1-4). - Das gerechte Gericht Gottes (Röm 2:5-11). - Der Mensch wird mit und ohne Gesetz gerichtet (Röm 2:12-16). - Lehrer, die sich selbst nicht lehren (Röm 2:17-24). - Die wahre Beschneidung (Röm 2:25-29).