Das Vorbildliche an der Haltung Daniels: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. Dezember 2020, 18:11 Uhr

Abschrift des Buches: Zeitenwende
Eine Bibelhilfe aus dem Danielbuch

Verfasser: Georg Thaidigsmann (Pfarrer in Waldbach)
Verlag: Wilhelm Fehrholz Baden-Baden (1947)

Siehe weitere interessante Bücher unter: Abschriften

Inhaltsverzeichnis
Einführung
I. Die Wende zur Zeit Daniels

In Bearbeitung

II. Das Vorbildliche an der Haltung Daniels

Daniels Haltung ist nicht nur aus den Geschichten ersichtlich, in denen von ihm die Rede ist (Dan 1-6) Ebenso aufschlussreich ist, was er bei der Aufzeichnung seiner Gesichte (Dan 7-12) von sich berichtet hat. Sieht man nur auf die Geschichten, dann könnte man das Charaktervoller, Unerschrockene und Tapfere als den Grundzug seines Wesens vermuten, all das allerdings auf dem Grund des Glaubens und der Gottesfurcht. Die Kapitel Dan 7-12 lassen aber an ihm noch einige andere Züge erkennen, die für seine Haltung nicht weniger wesentlich und wichtig sind, Züge, aus denen das Männliche seines Charakters erst in das recht Licht tritt. Den wichtigsten Aufschluss hierüber gibt Dan 9. Der hervorstechendste Zug seines Charakters ist das, dass er ein in der Buße hinabgebeugter Mann war.*

Anmerkung 12:

Die Art der Buße Daniels
*Muss erst noch die Bitte ausgesprochen werden, der Leser möge sich am Wort „Buße“ nicht stoßen? Gewiss sind „Buße“ und „Büßen“ sprachverwandt. Auch könnte das Wort zu dem Missverständnis Anlass geben, als könne man eine leidige Sache, durch die man schuldig geworden ist, mit starken Gefühlen, mit Übungen und Gegenleistungen abgelten. Aber es wird bekannt sein, dass das alles den Sinn der b i b l i s c h e n Buße nicht trifft. Was Buße ist, ist an Daniels Bußgebet (Dan 9) ersichtlich. Es ist ein Herzutreten zum heiligen Gott, nicht eine Flucht vor ihm. Ein Schuldbekenntnis vor ihm, nicht ein Ableugnen, Abschieben und Verkleinern der Schuld ; ein Bekenntnis der e i g e n e n Sünde, sowohl der tatsächlichen Versündigungen als der ganzen unrichtigen Wesenshaltung und gleichzeitig ein sich mit Unterstellen unter die G e s a m t schuld des ganzen Umkreises, innerhalb dessen man lebt, ja unter die Schuld des ganzen Volkes; ein sich mit Unterstellen nicht nur im Blick auf die a u g e n b l i c k l i c h e n Zeitverhältnisse, sondern mit dem Bekenntnis der gemeinsamen Verschuldung von G e n e r a t i o n e n, ja von Jahrhunderten her. Solche Buße ist das volle Jasagen zum Gericht Gottes, mit der Bereitschaft, dieses Gericht zu tragen, auch wenn es durch M e n s c h e n ausgeübt wird, selbst wenn diese ebenfalls nicht unschuldig sind. Buße ist ein Anrufen der Barmherzigkeit Gottes, nicht ein Schrei nach Recht. Buße ist eine flehentliche Bitte um eine neue Gnadenerweisung nach der Verhängung des göttlichen Gerichts, nicht nur und nicht in erster Linie im Blick auf die eigene Person und das eigene Interesse, sondern im Blick auf das Ganze. Buße ist ein sich Anklammern an das Wort Gottes, besonders an dessen Verheißung. Buße ist ein demütiges Forschen im Wort der Verheißung, nicht ein anspruchsvolles sich darauf Versteifen. Buße ist ein inwendiges und unter Umständen auch auswendiges Fasten, nicht das Verlangen nach innerer und äußerer Lebensbefriedigung. Buße ist ein Warten können auf Gottes Zeit und Stunde, nicht ein vorwurfsvolles Fragen, wann und wie Gott eingreifen werde.

Buße Deutschlands
Ob uns innerhalb der deutschen Christenheit dies Art der Buße Daniels in der Jetztzeit nicht etwas zu sagen hat? Es möge Vers für Vers nachgelesen werden, was Daniel damals in tiefer Beugung or dem Gott der Väter gebetet hat, nur dass sein Gebet in unsere deutschen Verhältnisse übersetzt werde. Es möge nachgebetet werden im Blick auf die deutsche Gegenwart, im Blick auf die zum Teil furchtbaren Vorkommnisse des letzten Jahrzehnts, im Blick auf all den schmerzlichen Gang der deutschen Geschichte seit einem Menschenalter, im Blick auf die letzten Jahrhunderte mit der zunehmenden Hintansetzung des besten christlichen Vätererbes hinter die materiellen Güter und Errungenschaften einer auf die Technik und Weltstellung und Kultur stolz gewordenen Zeit - dann isst es verstanden. Wer kann mit vollem gutem Gewissen sagen, dass er nicht mit beteiligt sei an der deutschen Schuld vor Gott, dass er an seinem Teil und in seinem näheren und weiteren Umkreis nichts mit beigetragen habe zum Abwärtsgleiten und zu den Zusammenbrüchen von langer Zeit her. Wer kann sich im Reden und Schweigen, im Begehren und Wollen, imDenken und Handeln, im Tun und Lassen freisprechen von einem Anteil an der gemeinsamen Schuld? Gewiss, es sind Dinge geschehen, an denen die e i n z e l n e n nicht u n m i t t e l b a r selber beteiligt und schuldig geworden sind Es ist eine Haltung und Willensrichtung und Art des Handels und der Härte aufgekommen, an denen wir selber innerlich und äußerlich gelitten haben. Aber dass solche Haltung und Handlungsweise innerhalb unseres Volkes möglich war und wirklich wurde, und dass Menschen unseres Volkes sich dazu hergaben, ausführende Organe dieser Willensrichtung zu sein - d a s geht uns a l l e an. Es sei denn, dass sich eins nach Art jenes Pharisäers auf die Seite stellen wollte mit dem befriedigten Blick hinüber um Zöllner und mit dem Gedanken: da bin ich doch ein anderer wer der!
Christen können und sollen, auch wenn es ihnen nicht leicht fällt, eine b e s o n d e r e Art der Buße lernen: wir könnten sie die s t e l l v e r t r e t e n d e nennen. G a n z stimmt dieses Wort freilich nur bei dem E i n e n, der schon bei seiner Taufe sich nicht über und neben die schuldig Gewordenen gestellt, sondern sich unter sie eingereiht, ja unter sie hinuntergestellt hat, und der dann später zum Lamm Gottes geworden ist, das nicht nur die Sünde seines eigenen Volkes, sondern der Welt Sünde getragen, gebüßt und a us dem Weg geräumt hat. Das war, weil er im vollen Sinn rein und unschuldig war, in W i r k l i c h k e i t eine stellvertretende Buße. Aber bis zu einem gewissen Grad müssen die, denen Buße geschenkt wird, auch zur Buße im Blick auf a n d e r e und f ü r sie bereit werden; nicht in dem Sinn, als ob sie deren Schuld tragen und büßen könnten, aber so, dass sie sich bußfertig mit darunter stellen und flehentlich für die anderen und für das Ganze vor dem h eiligen Gott einstehen, seine Barmherzigkeit für alle anrufend. Am Kreuz ist der Eine für alle gestorben. Unter seinem Kreuz ist der rechte Platz für alle schuldig Gewordenen. Unter dem Kreuz vergeht aller Ruhm des eigenen Gerechtseins. Unter dem Kreuz wird das Empfinden wach für die Zusammengehörigkeit, für die Solidarität alles dessen, was Mensch heißt. E i n Stück der deutschen Schuld aus den letzten Jahren muss der Christenheit in Deutschland besonders schwer auf Herz und Gewissen fallen,: dass nämlich unser deutsches Volk - es werden hier absichtlich keine einzelnen Namen genannt - am Volk Israel in solcher Weise schuldig geworden ist und in diesem Ausmaß.
Die Christenheit darf nie vergessen, dass - um mit einem Wort des Herrn zu reden - das Heil Gottes von den Juden herkommt. Der Heiland war dem Fleische nach ein Glied dieses Volkes. Die uns das Evangelium vermittelt und auf diese Weise zum eigenen Glauben geholfen haben, seine Boten: die waren alle Glieder dieses Volkes; und unter ihnen wieder in besonderem Maß der Apostel Paulus, der Bote Jesu an die Völkerwelt. Diesem Volk verdanken wir nicht nur das Alte Testament, sondern auch das Neue, und damit die ganze Bibel. Gewiss ist dieses Volk an der Kreuzigung des Heilandes schuldig geworden und hat seiner Zeit in seinem Hauptteil das Evangelium abgelehnt und bekämpft. Ob unser deutsches Volk, wenn Jesus zu ihm gehört hätte, ihn ertragen hätte? Übrigens ist die Verheißung Gottes an das erstberufene Volk nicht dahin gefallen. Es ist nur im Heilsplan Gottes eine Zeitlang zurückgestellt worden, bis eine Gemeinde Christi aus der übrigen Völkerwelt gesammelt ist. Dass dieses Volk noch eine Zeit der Wiedergeburt erleben werde, wo ihm die Augen für den Gekreuzigten als s e i n e n König aufgehen werden, das ist in der Schrift des Alten und Neuen Testaments klar bezeugt. Gerade der Einblick in dies b i b l i s c h e n Verhältnisse und Bezeugungen macht es für die Christenheit Deutschlands besonders schmerzlich und demütigend, dass gerade Deutschland sich in dieser Art und in diesem Ausmaß a, Volk der Wahl Gottes vergriffen hat, das vor Gott zwar auf die Seite gestellt, ,aber nicht verstoßen ist, und das er am Ende des jetzigen Zeitlaufs hineinleiten wird in die große Nationalbuße, damit er es von neuem in seinen Heilsberuf an der Völkerwelt einsetzen kann. Hätte unser deutsche Volk in der Gesamtheit das ihm anvertraute Evangelium mehr geschätzt, dann wären alle diese Dinge nicht möglich gewesen

Dieser Grad und diese Art der Bußfertigkeit Daniels ist umso merkwürdiger, als ihm in Hes 14:14 ausdrücklich bezeugt wird, er gehöre zu den wenigen Männern, denen das Gerechtsein vor Gott in besonderem Maße eigen sei. Dieses Urteil über Daniel wird bestätigt durch die Geschichten des Danielbuches*.

Anmerkung 13:

Besondere Züge an Daniels Buße
*Gerade an dieser Stelle bedürfen die Ausführungen in der vorigen Anmerkung noch einiger Ergänzungen. Es taucht die Frage au f: ist eine Buße in der dort beschriebenen Art Daniels überhaupt m ö g l i c h ? Besteht nicht die Gefahr, dass sie gemacht und damit unecht wird, wenn sie von einem Menschen oder gar von von vielen erwartet wird? Die Wichtigkeit und der Ernst des Gegenstandes legt es nahe, zu diesen Fragen gerade aus der Geschichte Daniels heraus n och einigen Aufschluss zu suchen.
Daniels Buße war eine Buße zu G o t t. Sie ist b e t e n d gesprochen. Nicht vor Nebukadnezar oder Belsazar oder dem medischen Darius, in dessen Regierungszeit Daniels Bußgebet fällt. Die Buße v o r Gott und z u Gott ist wichtiger als das Sündenbekenntnis vor M e n s c h e n. Mit dem letzteren ist die Bibel sparsamer als die Christenheit, die es zuzeiten als Bedingung für die Vergebung Gottes angesehen hat. „Da bekannte ich D i r meine Sünde“ (Ps 32:5).
Daniels Bußgebet fiel in seine a l t e n Tage, als das mühevolle und kampfreiche Leben des Mannes der ewigen Heimat entgegen reifte. Sein Leben hatte er unter Gott und in seinem Dienst verbracht. So kam es nun i n seinem Alter zur Reife. Ein wesentliches Stück solcher Reife ist auch die V e r t i e f u n g der Buße. Vom jungen Daniel, etwa in der Zeit, da er mit seinen drei Freunden um das Reinbleiben ihrer Jungen rang, ist es noch nicht gesprochen, auch nicht verlangt worden.
Daniels Bußgebet fiel in eine Zeit, wo es sich darum handelte, dass und wie Gott nach der Zeit des Gerichts einen neuen Anfang mit seinem Volk mache. Für das N ä h e r kommen des Reiches Gottes und für Entscheidungsstunden bei diesem seinem Kommen ist zu allen Zeiten Buße die Voraussetzung gewesen. Darum war der Herold des Gottesreichs, Johannes der Täufer, ein Bußprediger. Seine B u ß predigt war der Anfang des Evangeliums (Mk 1:1) So war es auch als es sich um den Übergang des Evangeliums von der Judenschaft in die Völkerwelt handelte, deren Bote in erster Linie Paulus gewesen ist. Dessen Annahme und Indienststellung erfolgte heraus aus der Buße in jenen stillen drei Tagen in Damaskus. Dass die letzteren mit Fasten verbunden waren, ist zwar kein Zeichen dafür, dass nur eine f a s t e n d e Buße echt sei; bemerkenswert ist dieses Fasten aber doch, weil es zeigt, dass diese Buße nicht oberflächlich war, sondern bis in die letzten Tiefen hinunterreichte.
Selig, wer Buße tun k a n n, namentlich auch solche stellvertretender Art. Buße kann einem anderen zwar n a h e gelegt we r den; es ist auch gut, wenn ein Mensch, der merkt, dass es bei ihm ohne Umkehr nicht abgehen kann, sie eifrig s u c h t. Aber eine aufgezwungene und ebenso eine s e l b s t gemachte Buße ist eine schmerzhafte Sache und außerdem nicht ganz echt, Heilige und wirksame Buße ist ein G e s c h e n k.
Es ist merkwürdig, in welchem Maß Daniel in der G e s c h i c h t e des Gottesvolkes wurzelte und lebte. Dieser Umstand trug ebenfalls dazu bei, dass er Buße tun konnte. Weder sein e i g e n e s Erleben und Handeln noch die Z e i t, in der er sein Leben zubrachte, hat ihn ausgefüllt. Er empfand sich und sein Leben als ein Glied in einer großen K e t t e, die zurück reichte bis zu den Vätern, zu den Großtaten Gottes bei der Berufung des Volks, bis zur Bundesschließung mit deren großen Verpflichtung und mit dem an die Übertretung des Bundes geknüpften Fluchwort und zurück zu der jahrhundertealten Zeit der Könige und Propheten. In diesem großen Zusammenhang sah er die schmerzvolle Zeit der Gefangenschaft, in die sein eigenes Leben gefallen war. Der ganze Gang seines Volkes unter dem Segen Gottes und mit dem Übermaß von Schuld stand vor ihm: „Wir“ haben gesündigt! (Dan 9:5)
O dieses „W i r!“ Wer ist zu solchem „Wir“ fähig? Wer kann sich in solcher Weise mit seinem Umkreis, mit seinem Geschlecht, mit seiner Kirche, mit seinem Volk, mit der Welt zusammenfassen? Sind wir Heutigen dazu fähig? Was ist ein Haupthindernis eine Buße nach Art Daniels? Dass wir weithin geschichtslos geworden sind! Wr sind bedrängt und beherrscht durch die a u g e n b l i c k l i c h e n Nöte und das Bangen vor dem, was k o m m e n mag. Es fällt uns schwer, unser e i g e n e s Leben im Zusammenhang mit der ganzen s e i t h e r i g e n Geschichte unseres Volkes durch die Jahrhunderte zu sehen. Gedacht ist durchaus nicht in erster Linie an die politische und kulturelle Geschichte, sondern an die G o t t e s geschichte, die durch unser Volk nun seit mehr als einem Jahrtausende sich durchzieht, seit dasselbe mit dem Christentum und dem Evangelium in Berührung gekommen ist. Durch d i e s e Geschichte unseres Volkes zieht sich ein langer Faden von göttlichem Drandenken, Suchen, Geben und Helfen, von Warten, Enttäuschtsein, Unwillen auf Gottes Seite Und in diese Geschichte sind wir dadurch hineingeflochten, dass uns Gott in unserem Volk und in der Gegenwart unseres Volkes unseren Standort gegeben hat. Wir sind es nicht selbst gewesen, die sich für ihr Leben d i e s e Stelle im Geschichtslauf ausgesucht haben.
Wie mage es sein, wenn wir einst unser Leben als ein abgeschlossenes G a n z e s im Licht Gottes sehen d ü r f e n und sehen m ü s s e n ? Und zwar im Zusammenhang mit dem ganzen U m k r e i s, mit dem er uns im Lauf unseres Lebens in leidende oder tätige Berührung gebracht hat? Was wird es da geben an Freude u n d Weh, Dank u n d Beschämung, Anbetung u n d Reue! Dass d a n n die Buße nichts Nebensächliches sein wird, das ist gewiss. Wollen wir bis dahin w a r t e n ? „In Gottes Licht zum S e l b s t gericht; durch Christi Blut zu frohem Mut!“
Von solchem Standpunkt aus gesehen ist die Buße keine Z u m u t u n g mehr, sie wacht von s e l b e r auf. Nicht nur die eigene und einsame, sondern auch die stellvertretende und gemeinsame. Denn kein einziges Menschenleben verläuft ja ohne die ununterbrochene vielseitige Berührung mit der ganzen Welt; vielmehr in fortwährender Verflechtung mit den macherlei Lebenskreisen, in die wir durch Gottes Regierung hineingestellt sind. Zu den letzteren gehört nicht n u r unsere n ä c h s t e Umgebung, sondern auch unser ganzes V o l k, ja letzten Endes das, was die Bibel „W e l t“ nennt. Dass uns Gott Raum und Befähigung zur Buße schenkt, das ist der Ruf seines E r b a r m e n s, dem wir nicht widerwillig nachkommen wollen.

Daniels Jasagen zu seiner Zeit

Als etwas Richtungsweisendes an Daniel wurde seither seine Bußfertigkeit aufgezeigt. Mit seiner Bußfertigkeit ängt zusammen, dass er zu seiner Zeit Ja gesagt hat. Schon seine Jugend war schwer. Als junger Mensch wurde er vom Elternhaus und von der Heimat verschleppt in das fremde Land und unter ein heidnisches Volk. Und wenn er es auch am königlichen Hofe gut hatte, so war dies doch ein glänzendes E l e n d. Sein ganzes Leben stand unter dem Druck. Es war ein fortwährendes Ringen um das Treubleiben und Reinbleiben innerhalb einer heidnischen oder wenigstens gottfernen Umgebung. Gerade wenn er Gott die Treue halten wollte, musste er Not und Leben riskieren. Er hat seine Heimat nie mehr wiedergesehen und hat sich im fremden Land zum Sterben gerüstet. Allerdings hat er auch Durchhilfen von oben in wunderbarer Weise erlebt und wurde gewürdigt, ein Zeuge des lebendigen Gottes zu sein an einem stolzen, vom Machtrausch besessenen Hofe. Trotz alledem ist kein einziges Wort darüber zu lesen, dass er sich b e d a u e r t hätte. Das war ein J a sagen im Glauben zu dem ihm verordneten Lebensgang in drangvoller Umgebung und schwieriger Zeit.*

Anmerkung 14:

Vom Ja zur Gegenwart
*Es liegt auf der Hand, in welchem Maß gerade diese Seite an Daniels Lebenslauf Winke gibt für die Gegenwart und hier wieder besonders für die deutsche. Dass die letztere drangvoll geworden ist und dunkel aussieht, empfindet jeder Deutsche. Aber nicht nur Deutschland, sondern die ganze W e l t ist an einem Wendepunkt ihrer Geschichte angelangt. Auch wer noch nicht imstande ist, die deutsche Gegenwart und die Gegenwart der Welt unter dem Zeichen des Gerichtes Gottes zu sehen, kann wahrnehmen, dass der ganze Weltlauf seit einigen Jahrzehnten ein anderes Gepräge angenommen hat.
Im folgenden sei versucht, an einigen Punkten diese Veränderung des Weltlaufs aufzuzeigen. Es werden dabei absichtlich nur solche Merkmale genannt, die j e d e r m a n n wahrnehmen kann, ob er nun im Glauben steht oder ihn ablehnt, ob er besorgt oder erwartungsvoll in die Zukunft schaut, ob er bußfertig ist oder von der Buße nichts wissen will.
Trotz aller W e l t reichsversuche, von denen früher schon die Rede war, lief in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden die Geschichte der einzelnen Länder n e b e n e i n a n d e r her. Noch vor etwa einem halben Jahrhundert konnte man bei allem Mitgefühl einem Krieg ohne besondere Erregung zusehen, wenn er nur in einiger Entfernung stattfand. Das ist anders geworden. Das Geschehen ist zum W e l t geschehen geworden. Es gibt nirgends in der Welt Ereignisse, die für andere Länder und Völker belanglos oder gleichgültig wärene. Vielmehr greift das Geschehen in den verschiedenen Ländern und Völkern ineinander ein wie die Zähne eines Zahnradgetriebes. Man kann sogar einen Zeitpunkt angeben, an dem der Übergang des Einzelgeschehens zum Weltgeschehen in Erscheinung getreten ist. Das war am 2. August 1914, als jener Krieg ausbrach, den man nicht ohne Grund den ersten W e l t krieg nennt. Jeder W e l t krieg bedeutet zugleich eine Welt k r i s e, und zwar nicht nur in seinem Verlauf, sondern auch mit all seinen Folgeerscheinungen. Und jedes einzelne Menschenleben ist in dieses Weltgeschehen hineingeflochten, oft in so schmerzhafter Weise, dass es fast nicht mehr erträglich ist.’'
Es sei ausführlich gesagt, dass es sich in d i e s e m Zusammenhang nur um die T a t s ä c h l i c h k e i t e n dieser Änderung handelt, nicht um die Frage, wer daran s c h u l d sei. Besonders schmerzhaft ist unser deutsches Volk in die neue Geschichtslage hineingestellt. Aber es ist nicht das einzige Volk, das in und unter ihr leidet. Welchem Ergebnis, welchem Ziel steuert das Geschehen zu?
Ein zweites Merkmal, woran erkannt werden kann, dass das ganze Geschehen eine andere art angenommen hat, ist die B e w e g u n g, in die alle Länder ohne Ausnahme, alle Lebenskreise und alle Lebensgebiete versetzt worden sind. In r u h e n d e m Zustand befindet sich auf der Welt nichts mehr. Auch Institutionen, die seit Jahrtausenden unangefochten waren, sind von dieser Bewegung ergriffen worden. So ist beispielsweise die religiöse Stellung des japanischen Kaisertums bis in die Tiefe erschüttert worden.
Als Drittes kommt hinzu die Beschleunigung des T e m p o s, die über alles Geschehen hereingebrochen ist. Wenn die modernen Verkehrsmittel auch einen gewissen Anteil an dieser Beschleunigung haben, so ist die letztere selber doch von denselben unabhängig.
Nimmt man nun die drei genannten Merkmale zusammen, so kann man das heutige Weltgeschehen einem reißenden Strome vergleichen. Es wäre kein Wunder, wenn die Frage auftauchen würde, ob nicht der große Niagarafall zum Vergleich herbeigezogen werden könne und müsse, in dessen Nahe der Lorenzstrom einen immer rascheren Lauf annimmt, bis er schließlich in den Abgrund hinunterstürzt.
Bei der seitherigen Beschreibung des neuen Weltgeschehens war von G o t t, auch von seinem Gericht, absichtlich nicht die Rede; auch nicht von dem Wirken der Finternismächte, von deren Bann die Menschheit ohne Gott nicht loskommt. Wird aber die Veränderung im Weltgeschehen unter dem Zeichen des Gerichtes Gottes gesehen und wird gar erkannt, dass das Schwere und Schreckliche der heutigen Zeit einen unheimlichen Hintergrund hat, dann erscheint die Zeit noch viel ernster.
Aber eben in diese Zeit sind wir nun durch Gottes Regierung hineingestellt worden. Im besonderen Maß gilt das von unserem deutschen Volk und innerhalb desselben wieder von denen, die mit Ernst Christen sein wollen. Drei Generationen sind davon betroffen, die Jungen, die im Mannes- und Frauenalter stehendenden und die Alten. Könne wir j a dazu sagen, dass unsere Lebenszeit in die Gegenwart hinein verordnet worden ist? Schon diese Frage enthält einen antrieb zum Glauben und damit auch einen großen Trost. Denn wer in der Jetztzeit lebt, der hat sich ja diese Zeit nicht selbst heraus g e s u c h t; er ist in sie hinein g e s t e l l t worden, Denn niemand hat sein Leben durch sich selbst erhalten. - Nicht einmal unsere Eltern sind die Schöpfer unseres Lebens. - Der uns unseren Geist gegeben und uns unsere Stelle in unsere Volk und in unserer Zeit, in unserem Umkreis und unseren Lebensverhältnissen angewiesen hat, das ist G o t t. Der ist’s „der jedermann Leben und Odem gibt allenthalben“ (Apg 17:25). Wenn nun vollends in Gott der Vater unseres Herrn Jesu C h r i s t i erkannt wird, welcher der ganzen Welt zum Helfer gegeben ists für a l l e Not, auch für selbstverschuldete, wenn er nur bußfertig und glaubend bei seinem Namen angerufen wird dann ist auch eine Zeitenwende von ungeheuerlichen Ausmaß der Gegenwart nicht mehr hoffnungslos. Denn größer als der Helfer ist die Not ja nicht. Und der Sohn Gottes hat den großen Auftrag, dass er die Welt durch den gerichtlichen Abschluss hindurch hinüber leite in die völlig neue Zeit des Reiches Gottes. „Du wirst dein herrlich Werk vollenden, der du der Welten Heil und Richter bist. Du wirst der Menschheit Jammer wenden, so dunkel jetzt dein Weg, o Heil’ger, ist“ Ihn hat Daniel zwar noch nicht g e k a n n t, aber der B l i c k auf ihn wurde ihm wie den anderen Propheten geschenkt. Sie konnten g l a u b e n und im Glauben auch J a sagen zu ihrer drangvollen Zeit. Daniels Beispiel ist eine Hilfe auch für u n s.
Ein glaubendes Jasagen zu schwerer Zeit, und zwar gerade mit dem Unterton der Hoffnung, nicht des Verzagens, wird e r l e i c h t e r t durch bußfertige Unterstellung unter das in solcher Zeit sich offenbarende Gericht Gottes. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass das Jasagen Daniels zu seiner Zeit unter dem Zeichen der B u ß e stand. Zum Verzagen führen Gerichtszeiten nur dann, wenn nur das Elend wahrgenommen wird, und wenn zwar eine Schuld erkannt wird, aber nicht Buße zu Gott zustande kommt. Wo sich aber Menschen unter den Gerichten Gottes zur Buße führen lassen, da w erden sie befähigt, mitten in den Gerichten Gottes Erbarmen wahrzunehmen und auf seine Güte zu hoffen, und zwar sowohl für sich s e l b e r als auch für die a n d e r e n.
Um diesen Gesichtspunkt auf die G e g e n w a r t anzuwenden: es wurde weiter oben versucht, an mancherlei Werkzeichen zu zeigen, dass der seitherige Geschichtslauf seinem Ausgang entgegeneile. Ein Christ weiß oder sollte es wenigstens wissen,dass ein solcher Ausgang nicht nur n a t ü r l i c h e Ursachen hat, wie das Spengler in seinem Buch vom „Untergang des Abendlandes“ aufzuzeigen versucht hat, sondern dass er durch G o t t e s G e r i c h t über die Welt herbeigeführt wird. Gerade solches Wissen gibt dem Leben in derartigen Zeiten einen großen Ernst. Auch Christen sind mit hineingestellt in das bange Warten der Dinge, die da kommen sollen (Lk 21:26). Aber auf der anderen Seite dürfen und sollen Christenmenschen, die sich in solchen Gerichtszeiten unter die gewaltige Hand Gottes beugen können und mögen, gerade in solchen Zeiten die „Häupter erheben“ (Lk 21:28), weil sie um Gottes großen Heilsplan wissen und um die Erlösung, die durch Gerichte hindurch und hinter den Gerichten näherrückt. Sie dürfen hoffen für sich und für das Ganze.

„Untertan der Obrigkeit“

Daniel hat Ja gesagt zum Gericht Gottes über Israel in der Zeit der babylonischen Gefangenschaft, obwohl sein eigenes Leben in diese Gerichtszeit verflochten war und damit von seiner Jugend bis zu seinem Alter unter dem Druck stand und von unten und von Menschen her. Eine folge und ein Gewiss dieses seines Jasagens war es, dass er nicht nur ein Glied seines Volkes, sondern auch für seine eigene Person sich unter die Obhut Babels und Medo-Persiens fügen konnte. So kam es, dass er deren Herrschern mit innerer und äußerer Ehrerbietung begegnete und samt seinen Freunden ihnen in untergeordneten und in wichtigen Ämtern selbstlos, gewissenhaft und treu diente. Er hat das nicht widerwillig und zähneknirschend getan. Der Versuch, sich selbst zu helfen und Druck von außen durch Gegendruck zu erwidern, kann sich nicht auf Daniel berufen.*

Anmerkung 15:

Ist Selbsthilfe berechtigt?
*Auch in diesem Stück wird Daniels Haltung richtungsweisend sein und bleiben, bis der jetzige Zeitlauf mit dem neuen Offenbarwerden Christi zu Ende gehen wird. Richtungsweisend nicht für diejenigen, welche die Bibel mit dem Sammelnamen „Welt“ benennt, wohl aber für die, welche auf Gottes Bahn gehen und bleiben wollen. Im folgenden wird der Versucht gemacht, einige geschichtliche Tatsagen im Lauf der letzten zweieinhalb Jahrtausende unter diesem Gesichtspunkt zu sehen und zu verstehen, und zwar zunächst aus der Geschichte des erstberufenen Gottesvolks, nämlich Israels, und dann aus der Geschichte der christlichen Kirchen aus der Völkerwelt.
Bis zu Daniels Zeit hat Gottes Regierung dem Volk Israel inmitten der Völkerwelt freie Bahn gegeben und erhalten. Gewiss wurde es durch seine Feinde ringsum oft gedrängt und bedrückt. Aber das war eine Züchtigung, wenn es nicht auf Gottes Bahn blieb. Doch hat ihm Gott, sowie es Buße tat, immer wieder durch Richter und Könige zur Freiheit geholfen! Die von den letzteren geführten Kriege tragen nach dem Urteil der Bibel eine andere Art als die innerhalb der Völkerwelt und von Weltmächten geführten Kriege. In diesem Sinn heißt es einmal (1Sam 17:47): der Streit ist des H e r r n. Das wurde anders, als das Maß der Sünde voll geworden war und nach Gottes heiligen Recht die Weltmächte auf den Plan gerufen hatte. Seitdem steht Israel auch als Gottes Volk unter den D r u c k der Weltmächte, und zwar nach Gottes Willen. Und es soll auch unter diesem Druck den W eg Gotte gehen, ohne ihm nach Art der Welt mit äußeren Kampfmitteln zu begegnen.

Die Kämpfe der Makkabäer
Von diesen grundsätzlichen Erwägungen aus sei nun hinübergeblickt auf die makkabäische Notzeit, auf die Daniels Weissagung zweimal hinweist, zuerst in Dan 8 und dann ganz ausführlich in Dan 11. Das war eine Not, die nicht nur an die Wurzeln der ä u ß e r e n Existenz Israels reichte, sonder die seine ganze göttliche B e r u f u n g in Frage stellte. Wie sind die Frommen jener Zeit dieser Not begegnet? Im ersten Makkabäerbuch ist dies eingehend und sachkundig dargestellt. 1Makk. Die Not wurde beendigt durch einen jahrelangen tapferen Freiheitskampf, dem man mit innerer Anteilnahme und Sympathie folgen muss. Aber nicht alles was m e n s c h l i c h wohlverständlich ist, ist darum auch von G o t t her gesehen richtig und gottgewollt.’'
So war es seinerzeit, als der Herr zum ersten mal ohne jede Hülle die Jünger mit dem Kreuzesweg bekannt machte, wohlverständlich, dass sich die letzteren in diesen Gang nicht hineinfinden konnten. Petrus hat als Sprechführer seiner Mitjünger den Meister in gutmeinender Absicht vom Kreuzesweg zurückzuhalten versucht. Aber Jesus hat darin eine teuflische Versuchung des Jüngers und seiner selbst gesehen, die er mit großem Ernst zurückgewiesen hat. Nun ist es zweifellos, dass Gott seinem Volk in der makkabäischen Notzeit Hilfe zugedacht hat. Aber ob die Art, wie die damaligen Frommen sich s e l b e r geholfen haben, im Sinn Gottes war, das isst eine andere Frage. Gewiss: sie traten in den Kampf ein im G l a u b e n, und darum hat Gott ihnen den Kampf auch gelingen lassen. In gewissem Sinn gehören die Makkabäer zu den Glaubenshelden der alten Zeit, von denen in Hebr 11 die Rede ist. Es ist wohl wahrscheinlich, dass dort auch auf jene Zeit Bezug genommen wird, nämlich in Hebr 11:34, wo davon die Rede ist, dass der Fremden Heere im Glauben niedergelegt worden. Damit ist aber noch nicht ausgesprochen, dass die Glaubenshaltung, aus der heraus die Makkabäer in den Kampf eintraten, in a l l e n Stücken Gott wohlgefällig war. Denn im Verzeichnis der alttestamentlichen Glaubenshelden findet sich nach Abrahams Gattin, obwohl die letztere zuerst der Verheißung Gottes kein Vertrauen schenkte, sondern das Glauben erst lernen musste. Das ist dieselbe barmherzige Art der Schrift, infolge deren Lot (2Petr 2:7) „gerecht“ genannt wird, obwohl sein Charakter in der Schrift ernste Flecken aufweist. Dass der alte Mattathias, der Vater der heldenhaften Brüder, das von ihm verlangte Opfer mit Ernst verweigerte, das blieb vollständig auf der rechten Linie. Ob es a er richtig war, dass er den Juden, der gleich darauf zum heidnischen Opferaltar schritt, durchbohrte und mit ihm den Beamten des heidnischen Königs, das ist eine andere Frage. H e i l i g e r Unwille war dabei, aber eine Tat des Z o r n s war es doch. Und das Jakobuswort gilt: „des Menschen Z o r n ist nicht imstande, die Gerechtigkeit Gottes zu wirken“ (Jak 1:20) Es ist eine weitere Tatsache, dass das Königtum der Makkabäer, das sich an die siegreiche Beendigung des Freiheitskampfes anschloss, nicht auf der Linie der V e r h e i ß u n g lag. Denn das Königtum war dem Hause D a v i d s zugesagt; und die Makkabäer gehörten dem Stamm L e v i an. Ebenso ist es eine Tatsache, dass dieses neue Königtum bald entartete und im Zusammenhang damit, ohne es zu wisse und zu wollen, die Veranlassung wurde, dass das römische Weltreich nach dem heiligen Volk und Land griff, und dass die gleichen Römer das Königtum der Herodeerin den Sattel setzten, unter dem Juden und Christen viel zu leiden hatten.
Vielleicht sind solche Erwägungen auch ein Beitrag zu der Frage in Anmerkung 1, ob es möglich sei, das Danielbuch und die darin enthaltenen Gesichte einem Frommen der Makkabäerzeit zuzuschreiben. Die Haltung Daniels, wie sie im Danielbuch ersichtlich ist, ist eine andere als die Haltung der Makkabäer.

Die Zeloten
Nach der Zeit des makkabäischen Königtums, ja geradezu durch das letzter kam Israel unter die Herrschaft Roms. Das gilt auch für die Zeit von Herodes dem Großen, der bekannt ist durch den Kindermord von Bethlehem; ferner für dessen Sohn, der Johannes den Täufer hinrichten ließ; weiter für d e n Herodes, der Petrus enthaupten lassen wollte, wie für d e n Herodes, dem Paulus bei dessen Antrittsbesuch beim römischen Statthalter Festus das Evangelium sagte. Alle vier Herodes standen unter der Oberherrschaft Roms. Äußerlich trat die Herrschaft Roms in Erscheinung durch den Steuerzwang. Es gab eine Bewegung im Lande, namentlich unter den Galiläern, welche die Entrichtung der Steuer an das heidnische Rom als Verleugnung der alleinigen Herrschaft Gottes über Israel ansah und die deshalb die Steuerzahlung als S ü n d e brandmarkte. Die Anhänger dieser Bewegung hießen „Zeloten“ oder „Eiferer“, aus deren Mitte Jesus einen seiner Jünger berief, nämlich den Simon Zelotes. Die Zeloten haben einzeln und in Verbänden den blutigen Kampf gegen Rom gewagt; aber ihre Aufstände wurden zerschlagen. Der Schriftgelehrte Gamaliel hat diese Tatsache bei der Gerichtsverhandlung gegen die Apostel (Apg 5) so erklärt: ihr Werk war nicht aus Gott. Dieses Urteil war richtig. Hier gilt das Wort, das Jesus im Garten Gethsemane aussprach, als Petrus nach dem Schwert griff: wer das Schwert nimmt, der soll durch das Schwert umkommen. Tatsächlich hab en manche Zeloten, wenn sie auch keine Verbrecher im gewöhnlichen Sinn de Wortes waren, am Kreuz geendet. In ihre Reihe gehören wahrscheinlich die beiden rechts und links von Jesus Gekreuzigten. Es ist nicht auffällig dass Pilatus die Hinrichtung Jesu benutzte, um auch die beiden mit hinrichten zu lassen, und dass er Jesus gerade in ihrer Mitte kreuzigen ließ. Er war zwar überzeugt, dass Jesus unschuldig war, und hat sich mit der Überschrift am Kreuz, die Jesus als Empörer gegen Rom brandmarkte, an den mFührern des Volks gerächt, die ihn gegen sein Gewissen zum Justizmord zwangen. Aber auf der anderen Seite hat er damit die Hoffnung Israels auf den verheißenen König verhöhnt und hat die ganze zelotische Bewegung an den Pranger gestellt. Eine gewisse m e n s c h l i c h e Sympathie wird man den Zeloten nicht versagen können. Und dass edle Charaktere unter ihnen waren, das zeigt gerade das Beispiel des Schächers. Der erkannte in dem Gekreuzigten, an dem ganz Israel einschließlich der Jünger sich stießen ob seiner Kreuzesgestalt, d e n n o c h den König Israels und war zugleich der erste Evangelist, der Jesus als den wiederkommenden König des Gottesreiches verkündigte. Aber gerade er hat, als er am Kreuz gerichtet wurde, das römische Gericht als G o t t e s Gericht erkannt und hat seine zelotische Einstellung als Versündigung bereut, während der andere zu dieser Einsstellung und Selbstverurteilung nicht fähig war.

Der jüdische Krieg
Später ließ sich das ganze jüdische Volk auf diese Bahn treiben und wagte den Kampf mit Rom, als die Bedrückung aufs höchste gestiegen war. Es war trotzdem nicht im Sinn Gottes und endigte n ach jahrelanger Dauer in unvorstellbarem Jammer mit der Eroberung und Zerstörung Jerusalems und des Tempels im Jahr 70 nach Christi Geburt. Was der Herr ein Menschenalter vorher bei seinem königlichen Einzug in Jerusalem weinend als Folge seiner Verwerfung ausgesprochen hat, das ging wortwörtlich in Erfüllung. Trotzdem ist jene Katastrophe nicht nur als die Folge der Kreuzigung Jesu und der Ablehnung des Evangeliums durch den Hauptteil seines Volkes zu verstehen. Vielmehr lag diese Selbsthilfe nicht auf der Linie, die dem Volke Israels seit der Zeit der babylonischen Gefangenschaft gewiesen war.

Die deutschen Glaubenskriege
Darf in diesem Zusammenhang auch ein Wort gesagt werden über die Glaubenskämpfe innerhalb der evangelischen Christenheit? Gedacht ist zunächst an den Kampf der deutschen evangelischen Fürsten gegen Kar V. bald nach Luthers Tod. Sieht man jene Kämpfe nur vom i n n e r m e n s c h l i c h e n Standort aus, so ist das urteil verständlich, ein anderer Weg als das Schwert sei angesichts der Bedrohung des evangelischen Volksteils durch den Kaiser nicht mehr gangbar gewesen. Aber ob es G o t t e s Weg war? Jene Kämpfe waren ein Vorspiel des Dreißigjährigen Krieges, bei dem es sich freilich letzten Endes um das Evangelium und um Glaubensfragen handelte, der aber in solchen Formen geführt wurde, dass man ihn kaum noch den Namen Glaubenskrieg geben kann. Es war der Weg in ein namenloses Elend Deutschlands. Ein endgültiges Urteil zu fällen it sehr schwer. Ob nicht die letzte Ursache solcher Verwicklungen auf dem Boden der Christenheit damit zusammenhängt, dass letztere nicht auf der Bahn der ältesten Christenheit und Jesu geblieben ist? Die Gemeinde Jesu ist wohl i n d er Welt, aber nicht v o n der Welt. Sie musste bestimmungsgemäß nach des Herrn eigenem Willen und Wort den Weg in die Völkerwelt antreten, um Licht und salz derselben zu sein und aus ihr heraus eine Schar für ihren König zu sammeln noch vor seinem Wiederkommen zur eigentlichen Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden. Aber die Christenheit ist bei diesem Gang hinaus in die Weiten der Völkerwelt und durch die Jahrhunderte hindurch viel zu sehr in die Art der W e l t eingegangen und ihr weithin gleichförmig geworden. Der Herr selber hat diesen Gang vorausgesehen und hat unter anderem im zweiten Ackergleichnis vom Unkraut unter dem Weizen davon gesprochen. Aber der richtige Gang war es nicht, wenn er auch wohlverständlich ist weil die widergöttliche Welt mit Locken und mit Zwang nach der Gemeinde Jesu gegriffen hat. Tatsache ist es ja, dass die Kirchen auch in ihrer unvollkommenen und zum Teil verderbten Art den Völkern Segensströme vermittelt haben. Die Geschichte zumal des Abendlandes wäre ohne diesen durch die Kirchen vermittelten Segen gar nicht denkbar. Aber der Gedanke beziehungsweise das Urteil, dass die Kirchen, und zwar alle miteinander, auch die evangelischen, ebenso die einzelnen Abzweigungen und Splitter mindesten nicht g a n z auf der Linie Jesu und des Evangeliums geblieben sind, besteht trotzdem zurecht Deshalb ist in der Offenbarung des Johannes bei deren Beschreibung der Endzeit keine Kirche sichtbar, die der antichristlichen Zeit und dem Antichristen selber wirksame Kräfte entgegensetzen könnte. Eine Gemeinde Jesu mit vielen Gliedern, ja mit einer unzählbaren Schar aus allen Völkern und damit auch aus allen Kirchen, wird nach dem Zeugnis der Offenbarung beim Abschluss des jetzigen Zeitlaufs zwar vorhanden sein. Aber geschlossene Kirchen k ö r p e r , die imstande wären, dem letzten Angriff der Finsternismächte von innen heraus auf dem Weg des Glaubens Widerstand zu leisten, werden dort nicht sichtbar. Zwar hat es innerhalb der Christenheit immer wieder, zumal in der Reformationszeit, kräftige Neuansätze aus Gottes Geist heraus gegeben, die zu großen Hoffnungen zu berechtigen schienen. Aber immer wieder gab es Verflachungen, Verkümmerungen, Rückgänge, Verweltlichungen in verschiedenen Arten und Formen. Das gilt im großen und kleinen. Darum gibt es auch innerhalb der Geschichte der Kirchen so viel Schmerzliches, ohne dass dadurch auf das Evangelium selber ein Schatten fiele. Ob nicht e i n e r dieser Mängel und Schatten darin sichtbar wird, dass auch innerhalb der Kirchen zum S c h w e r t gegriffen wurde, sei es, um sich durchzusetzen oder zu sichern? Wie hat Jesus gesagt?: „Ihr aber n i c h t also!“ (Lk 22:26). Die Gemeinde Jesu siegt und wird siegen, aber auf dem K r e u z e s w e g.

Die französischen Glaubenskriege
Was von den Kämpfen des evangelischen Volksteils in D e u t s c h l a n d von der Reformationszeit bis zum 30-jährigen Krieg gesagt wurde, das gilt auch für die Kämpfe in der „Kirche in der Wüste“ in F r a n k r e i c h. Das ist eine lange Geschichte von Glaubensmut und Leiden, von Leiden bis in die letzten Tiefen. Es ist menschlich so verständlich, dass die Leidenden auch zum S c h w e r t gegriffen haben. Aber ob das der Weg G o t t e s war? Ein Darsteller jener Zeit aus den Reihen der französischen evangelischen Kirche in der neueren Zeit hat es bezweifelt. Dass mit dem ausgesprochenen Gedankenganz kein einziges ungutes Wort über die oft bis zum Tod getreuen Glaubenshelden der „Hugenotten“ gesagt werden soll, das wird nicht erst ausgesprochen werden müssen. Zwar kann aus dem Gelingen oder Misslingen einer Sache noch nicht der Schluss gezogen werden, ob eine Sache aus Gott ist oder nicht. Insofern hat jener von Gamaliel im Blick auf das Ergehen der zelotischen Partei ausgesprochene Grundsatz nicht recht. Aber zum Nachdenken darf es doch veranlassen, dass die Kämpfe der französischen evangelischen Kirche früherer Jahrhunderte nicht gelungen sind.

Die Fehlentwicklung Deutschlands und ihre Ursachen
Darf, um den vorliegenden Gedankengang abzuschließen, noch ein Wort gesagt werden über die neuere Geschichte Deutschlands? Gemeint sind damit nicht nur die letzten Jahre und Jahrzehnte, sondern ein viel größerer Zeitraum, ja im Grunde der ganze Verlauf des deutschen Geschehens, seitdem das Christentum die deutsche Geschichte mitbestimmt hat. Darüber zu sprechen ist ein Wagnis. Denn die Geschichte in G o t t e s Licht zu sehen, das ist zwar von einschneidender Wichtigkeit, aber sehr schwer. Es erscheint als eine nahezu unmögliche Aufgabe, zu einer einigermaßen einheitlichen Auffassung der deutschen Geschichte zu gelangen. Es hat schon ein Auffassung gegeben, die im bekanntwerden des deutschen Volks mit dem Christentum ein Unglück gesehen hat und meinte, über die lange christliche Geschichte unseres Volkes zurückgreifen zu müssen in seine v o r geschichtliche Vergangenheit, um deren Gedanken und Ideale in neuerer Form wieder aufzufrischen. Es wäre gut, wenn solche Gedanken keinen Einfluss mehr hätten, namentlich nicht auf die deutsche Jugend. Aber selbst da, wo die Christianisierung Deutschlands etwas Wertvolles für unser deutsches Volk und für die deutsche Art gesehen wird, das man unter keinen Umständen mehr missen oder gar beseitigen möchte, geht das Urteil, namentlich über die letzten 400 Jahre Deutschlands, weit auseinander. Der evangelische Volksteil kann nicht anders, als dass er in der Reformation ein Gottesgeschenk an Deutschland erblickt. Mit diesem Urteil braucht in keiner Weise eine Geringschätzung oder gar Bekämpfung der katholischen Christenheit verbunden zu sein. Das Nebeneinander der beiden großen christlichen Kirchen hat freilich auf der einen Seite die deutsche Geschichte der letzten Jahrhunderte erschwert. Aber gleichzeitig hat es das deutsche Leben auch vertieft. Der katholische Volksteil wird ja in der Reformation ein Unglück sehen, das irgendwie ausgeglichen oder überwunden werden müsse. Aber ob es nicht e i n e n Punkt gibt, in welchem b e i d e Kirchen zu einem gemeinsamen Verständnis der deutschen Geschichte und Aufgabe zu und zur gleichen Haltung gelangen könnten? Gott hat jedes Volk in seiner besonderen Art begabt, geführt und beauftragt. Aber nicht jedem Volk hat er die gleiche Aufgabe zugewiesen. Ob unser deutsches Volk nicht eine besondere Aufgabe auf dem i n n e r s t e n Lebensgebiet erhalten hat? Ob es ihm nicht nach G o t t e s Willen versagt ist, eine nach a u ß e n glänzende und machtvolle Stellung einzunehmen? Ob nicht gerade dieser i n n e r s t e n Aufgabe das Bekanntwerden mit dem Evangelium vor mehr als 1000 Jahren und die neue Einführung in die befreienden Tiefen des Evangeliums zur Zeit der Reformation hat dienen sollen? Ob es nicht dazu ausersehen war, der Völkerwelt und besonders den von der Botschaft des Evangeliums noch nicht erfassten Völkern das Heil G o t t e s nahezubringen? Jedenfalls ist es eine Tatsache, dass Gott unserem Volk, abgesehen von früheren Partien seiner Geschichte, innerhalb der Welt wenig Ehre und Einfluss ä u ß e r e r Art eingeräumt hat. Es wird gesagt werden können, dass es wenige europäische Völker gibt, die im Laufe einer langen Geschichte durch so viele Tiefen auch des Leidens geführt worden sind wie unser deutsches Volk. Wie weit wurde es beispielsweise durch den 30-jährigen Krieg zurückgeworfen! Hat nun unser Volk - wir denken an b e i d e Kirchen - seine i n n e r s t e Berufung wirklich erfasst, gewürdigt, ausgenutzt, vertieft und weitergegeben? Hat es nicht, zumal seit etwa 200 Jahren, ä u ß e r e Gaben und ä u ß e r e Herrlichkeit höher geachtet und begehrt als G o t t e s Berufung? Neben der letzteren sind ja die anderen Dinge nur Scheinworte.’'
Wie hat nun Gottes Regierung auf diese zunehmende verkehrte Einstellung unseres deutschen Volkes geantwortet, die zumal seit den Schlägen der napoleonischen Zeit aufs neue aufkam und sich stetig steigerte, bis die Diesseitigkeit schließlich alles zu überwuchern drohte, von den einfachsten Volkskreisen an bis hinauf zu Wissenschaft und Kultur? Tatsache ist es ja auch, dass aus Deutschland das Gift der Gottlosigkeit in die Welt hinaus drang mehr als von den anderen europäischen Völkern. Gottes Antwort bestand darin, dass er es unserem Volk nicht mehr gelingen ließ. Zwar gewährte er ihm in den vier Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg noch eine letzte Blütezeit ä u ß e r e r Art, wie seinerzeit dem israelitischen Nordreich unter Jerobeam II. kurz vor der Wegführung in die assyrische Gefangenschaft. Ob das nicht die l e t z t e Frist war, die Gott unserem Volk schenkte, um auf die von ihm gewiesene Bahn wieder zurückzukehren? Diese Frist ist verstrichen. In den „guten“ Jahren zwischen dem Krieg des Jahres 1870 und dem ersten Weltkrieg h at sich die Diesseitigkeit Deutschlands noch verstärkt. Wir Älteren, die wir jene Zeit noch mit Bewusstsein selber durchlebt haben, wollen und dürfen uns von der dadurch vor G o t t entstandenen Schuld nicht ausschließen und reinwaschen. Unser Volk hat sich in seinem äußeren Aufstieg gesonnt und seinen Gott und den Herrn Christus darüber mehr oder minder vergessen. Da kam die Wende. Der zum Weltkrieg ausgewachsene Krieg von 1914 - 1918 ging verloren. Dann kamen die Jahre nach dem ersten Weltkrieg mit wachsender Schwere. Weithin erfolgte zwar in jenen Jahren eine Rückkehr zum guten Vätererbe der alten Zeit. Aber eine wirkliche innere Umkehr ist auch in der Zeit der Erniedrigung Deutschlands in den anderthalb Jahrzehnten nach dem ersten Weltkrieg nicht zustande gekommen. Da ist Deutschland noch tiefer gestürzt. Der zweite Sturz vollzog sich in zwei Absätzen. Zuerst untergab sich das deutsche Volk, zum Teil willig, zum Teil gezwungen, einer Führung, die es vom Vätererbe und von Gottes Bahn loslöste und dafür das Ideal einer stolzen weltlichen Größe aufrichtete. Was unter der Herrschaft dieses Geistes im Geheimen Furchtbares geschehen ist, das ahnten und wussten die wenigsten. Und dann kam der fürchterliche zweite Teil des Sturzes im zweiten Weltkrieg. Von dem braucht hier nicht weiter gesprochen zu werden. A n f a n g e n muss das Gericht am Haus Gottes (1Petr 4:17); aber umfassen wird es zu seiner Zeit die ganze W e l t. A l l e Welt fürchte den Herrn!’'
Könnten die beiden großen Kirchen nicht in einer solchen Auffassung der deutschen Geschichte einig gehen? Diese Auffassung wird nicht ausgesprochen, um sich und andere über das Elend der Gegenwart hinwegzutrösten, sondern um der Frage Gottes auf den Grund zu gehen, die er im Wetter des Krieges und Kriegsausgangs an uns gestellt hat. Wenn wir diese Frage überhören, und darauf nicht mit der Rückkehr zur schlichten alten christlichen Art, zu ihm selber und zum Herrn Christus antworten in Buße und Glauben und neuem Gehorsam, dann ist - menschlich geredet - unsere deutsche Geschichte zu Ende. Diese Rückkehr ist um so nötiger, weil Deutschland in diesem Krieg nicht nur namenlos gelitten hat, sondern weil es auch an einer Unmenge von Weltelend schuldig geworden ist. Und ob nicht die größte Schuld, die es sich im letzten Jahrzehnt aufgeladen hat, die ist, dass durch Deutsche ein großer Teil des erstberufenen Gottesvolks unter namenlosen Qualen ausgerottet wurde?’'
Es ist wohl verständlich, dass gerade an dieser Stelle die Frage nach der Schuld in besonderer Schwere aufwacht. Es ist auch verständlich, wenn die g e m e i n s a m e Schuld an den genanntenn



Ein Weg unter Spannungen



Anmerkung 16:

Daniels Jugendweg



Anmerkung 17:

Wo die Grenzen des Gehorsams liegen
Wie weit die Zeit vorgeschritten ist
Richtiges Verständnis von Röm 13:1-7



Der Glaubensweg



Anmerkung 18:

Von den Führungen Gottes

Anmerkung 19:

Wunder
Die mechanistische Weltauffassung

Anmerkung 20:

Mut und Mangel an Mut



Beter und Zeuge Gottes

Anmerkung 21:

Vom „Kämmerlein“

Anmerkung 22:

R i c h t i g e s Zeugnis

Anmerkung 23:

Das Zeugniswort des L e i d e n s



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