1. Mose - Kapitel 19

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 19

Die zwei Beauftragten in Sodom
Lots Rettung
Zerstörung von Sodom und Gomorra
Lot und seine Töchter

Die zwei Beauftragten in Sodom

1Mo 19:1

"Und es kommen zwei Boten gen Sodom am Abend. Und Lot sitzt im Tore von Sodom. Und es sieht sie Lot und steht auf, ihnen zu begegnen. Und er wirft sich nieder, das Antlitz zur Erde."

Das neue Kapitel setzt sich mit den zuletzt gelesenen Ereignissen fort, die zwei Boten kommen gen Sodom, wo Lot im Tore sitzt. Mit dieser Feststellung wird einiges über Lot gesagt, denn wer im Tore sitzt, hat eine führende Stellung in der Stadt erhalten, Lot war also gewissermaßen zu Ehren gekommen. Über sein Leben in Sodom gibt uns 2Petr 2:7-8 einen interessanten Einblick: "... Gott barg den gerechten Lot, der von dem Verhalten der Unsittlichen in ihrer Ausschweifung gepeinigt wurde (denn durch das Erblicken- und Hörenmüssen quälte der als Gerechter unter ihnen Wohnende Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken)."

Obiges Zeugnis über Lot erstaunt uns erst einmal, denn war es nicht Lot, der gemäß 1Mo 13:8 ff in der Wahl des Landes sich eigennützig das bessere Stück ausgesucht hatte? Und hätte er nicht wieder von Sodom weggehen können, als er die Moral der dortigen Bewohner erkannte? Wer nach damaliger Sitte "im Tor der Stadt" saß, hatte es in der Stadt zu einem gewissen Ruhm (wahrscheinlich sogar als ein Richter) gebracht - wie passt das zu Petri Aussage? Und vor allem - wie ist seine genannte "Gerechtigkeit" zu bewerten?

Zuerst sei festgestellt, dass Lot sich trotz seines "zu Ehren Kommens" in der Stadt unwohl gefühlt haben muss, ja innere Qualen litt. Dies war die Frucht seines früheren Verweilens im Hause Abrahams. Seine angeführte Gerechtigkeit muss aber relativ gesehen werden, und zwar gemessen an dem Sündenleben der Sodomiter, worauf wir noch kommen werden.

Wir wollen noch einen Moment die von Petrus gemachte Aussage betrachten, worin Lot zweimal als "Gerechter" und seine Seele gerecht benannt wird. Dass Lots Gerechtigkeit nicht mit jener verglichen werden kann, die Abraham vor Gott erlangte, dürfte klar sein, warum er trotzdem als gerechter benannt wird, ist einmal in dem gestern schon angeführten Unterschied zu seinen Mitbewohnern in Sodom zu sehen, aber ... es treten in den folgenden Versen noch Ereignisse ein, die Lots Charakter durchaus in einem guten Licht erscheinen lassen. Doch kommen wir noch einmal zu seiner Seele:

Die Seele als Sitz der Empfindungen litt bei Lot tatsächlich unter der Moral der Sodomiter, denn als wahrscheinlicher Richter musste er die Verkommenheit der Bewohner hinnehmen, sonst wäre er seines Amtes enthoben worden, ja wäre aus der Stadt vertrieben worden. Man kann also sagen: Er litt und schwieg! Dass Lot fleischlich dachte, hatte er ja schon in der Landwahl bei Abraham bewiesen, nun sehen wir erneut seine fleischliche Einstellung, die ihn zwar ein hohes Amt einnehmen ließ, aber nicht die Kraft hatte, die sittliche Verkommenheit anzuklagen. Dennoch:

Wer die Sünde um sich herum als schmerzhaft empfindet, wer dabei innere Qualen leidet, zeigt, dass sein Empfinden, welches ja der Seele zugeordnet wird, noch intakt ist! Somit ist die Aussage im Petrusbrief verständlich, indem Lots Seele durch die ruchlosen Werke Tag für Tag gequält wurde.

Noch etwas in unserem Leitvers spricht für Lot: Sein inneres Empfinden ist noch in Ordnung! Er sieht zwei Männer auf sich zukommen, was ja in Sodom nichts Ungewöhnliches ist. Doch Lot spürt sofort, dass hier keine gewöhnlichen Männer kommen ... er steht auf, geht ihnen entgegen und wirft sich vor ihnen nieder, das Antlitz zur Erde - er wusste demnach genau, dass hier keine gewöhnlichen Männer kamen.

Wir dürfen hier davon ausgehen, dass sein Zusammenleben mit Abraham ihn so weit geprägt hat, dass er Ehrfurcht und großen Respekt vor dem Gott Abrahams hatte und schon früh durch das Leben des Auserwählten (Abraham) gesegnet wurde.

Auch von Abraham kennen wir dieses Niederwerfen vor seinem Herrn, es ist das


Auch von Abraham kennen wir dieses Niederwerfen vor seinem Herrn, es ist das Zeichen der Demut vor dem Schöpfer des Alls. Vielleicht dürfen wir



Lots Rettung 12

Zerstörung von Sodom und Gomorra 23

Lot und seine Töchter 30