Was sagt die Bibel über das Totenreich

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Version vom 18. Januar 2014, 13:32 Uhr von CG (Diskussion | Beiträge)

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Alles Wissen rund ums Thema Totenreich

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Allgemeine Aussagen über das Totenreich
    1. Die sprachliche Bedeutung
    2. Das Totenreich ist ein Warteort
    3. Eine kurze Zusammenfassung vom Scheol
    4. Wer ist alles im Scheol?
    5. Wie ist es dort?
  3. Die verschiedenen Totenräume im Totenreich
    1. Tartaros 4
    2. Todesschatten (hebr. „zalmawät“) 6
    3. Grube (hebr. „Schachat“) 6
    4. Brunnen oder Zisterne (hebr. bor) 6
    5. Prophetischer Vergleich von Joseph und Jesus 10
    6. Gefängnis 11
    7. Abysos 11
    8. Tod 13
    9. Meer 16
    10. 2.Tod 18
    11. Gehenna 19
    12. Altar 20
    13. Abrahams Schoß 21
    14. Paradies 22
      1. Wo ist das Paradies? 22
      2. Wie wird es im himmlischen Paradies sein? 27
      3. Wer wohnt dort 27
      4. Wie sieht es dort aus
  4. Praktische Fragen 32
  5. Schlusswort 32

I. Vorwort

Mit dieser Arbeit über die Totenreiche wurde Adolf Hellers Arbeit bei weitem ergänzt. Und auch diese stellt eigentlich nur eine bisherige Arbeit dar, die zum Weiterdenken und Weiterforschen ermuntern soll. Gottes Wort hat sehr viel zu diesem Thema zu sagen und es lohnt sich, sich auch mit diesem oft vernachlässigten Gebiet zu beschäftigen. In diesem Sinne wünsche ich allen viel Freude und Gottes reichen Segen und freue mich über jede Berichtigung oder Fragen, die uns einander weiterbringen.

C. Grauer


II. Allgemeine Aussagen über das Totenreich

a) ====Die sprachliche Bedeutung==== Gri.: Hades / hebr.: Scheol/ deut.: Totenreich Das Totenreich ist der Überbegriff. Totenreich heißt auf hebr. „Scheol“ und auf gri. Hades. Aus der folgenden Arbeit kann man erkennen, dass der Scheol und Hades identisch sind. Das kann man auch aus den Stellen erkenne, wo im NT Bibelstellen aus dem AT zitiert werden, da wird immer das hebr. Scheol mit dem gri. Hades übersetzt (z.B. in Apg. 2,27) Beides kann man mit Totenreich übersetzen, denn hier werden die Toten aufbewahrt. Manche deuten es als ein Fragereich, da sie es vom hebr. Wort „scha’al“ = „fragen“ ableiten lässt. Man kann dies sicher gelten lassen, da im Totenreich Gläubige und Ungläubige auf ihren Bestimmungsort warten und daher bei jedem Menschen wohl die Frage auftauscht: wo komme ich ihn? Oder: wie wird es denn im endgültigen Ort sein? Wie wird mein Gericht ausfallen? Hades kommt im NT 10 x vor: Mat. 11,23; 16,18; Luk. 10,15; 16,23; Apg. 2,27.31; Offb. 1,18; 6,8; 20,13.14 Scheol kommt etwa 64 x im AT vor.

b) ====Das Totenreich ist ein Warteort==== Allen gemeinsam ist das Totenreich, als ein Warteort. Man wartet dort: • auf das Gericht (die Ungläubigen: Offb. 20,11-15, Joh. 5,28.29) • auf die Auferstehung des Lebens (für Gläubige: Joh. 5, 28.29) o Die Entrückung (die Gemeinde: 1.Thess. 4,13-18). o Die Märtyrer in der Trübsalszeit (Offb. 6,9) auf die 1. Auferstehung (Offb. 20,4.5). • auf ihren Kurzeinsatz auf der Erde (die Heuschrecken in Offb. 9,1-3; Satan in Offb. 20,1-3.7-8; der Antichrist (Offb. 11,7; 17,11a; 13,1.3).

Das Totenreich ist nicht zu verwechseln mit der Hölle. Die Hölle ist kein Warteort, sondern ein Bestimmungs- und Gerichtsort. Dort kommen alle Ungläubigen und bösen Engel hinein (Offb. 20). Wir verbinden mit der Hölle eigentlich das, was in der Bibel mit Feuersee, gri. „limne tou pyros“ (nur in Offb. 19,20; 20,10.14.15) oder „Gehenna“ (11x in den Evangelien) beschrieben wird (s. a. weiter unten). Der Scheol ist eine Durchgangsstation, da einmal alle Toten dort herauskommen und gerichtet werden (Offb 20,11-15). Dann wird endgültig entschieden, wo ihr zukünftiger Ort ist.

Interessant ist noch, dass sich eigentlich keiner auf das Sterben und somit auf das Totenreich freute. Sowohl Gläubige wie Ungläubige wollten möglichst lange und gesund leben, wenngleich es immer wieder mal heißt, dass er alt und lebenssatt verstarb (oder aufgrund von Leiden sterben wollte). Nur einer schreibt: „Ich habe Lust abzuscheiden um bei Christus zu sein, was viel besser wäre“ (Phl. 1,21ff). Paulus schrieb sogar in dem Brief der Freude, dem Philipperbrief, dass Sterben sein Gewinn ist. Das ist erstaunlich und könnte ein Geheimnis in sich bergen. Das Geheimnis der Ausauferstehung (Phl. 3,11). Doch dafür ist in dieser Arbeit kein Platz dafür. Fakt ist, dass Paulus sich freut, wenn er stirbt, das gilt für alle Gläubigen, auch für die, die nicht ausauferstehen werden. Das finden wir im AT so nirgends und ist daher tiefer Dank an Gott. Daher freuen sich Christen, wenn sie sterben, weil sie dann bei Christus sind.

c) ====Eine kurze Zusammenfassung vom Scheol==== • Spr. 15,11: Der Scheol ist offen vor Gott. Hat Pforten und Siegel (Ps. 141,7), Kammern des Todes (Spr. 7,27). Es gibt einen „untersten Scheol“ (Ps. 86,13). Er gehört zur Tiefe (Hi. 11,8); für Gott ist er nackt und ohne Decke (Hi. 26,6; vgl. auch Luk. 16). Er verschlingt wie ein Rachen alles (Jes. 5,14). Er hat verschiedene Tiefen, die unersättlich sind (Spr. 9,18; 27,20). • Der Scheol gehört Gott, bzw. Gott kann auch dort hinein Ps. 139,8 • Die Made ist das Bett und Würmer sind die Bettdecke Jes. 14,11; Hes 31,15; Am 9, 2-4a)… • Man kann dies auch so formulieren: Der Scheol ist ein riesiges Haus (Hi. 17,13) mit Toren (Mat. 16,18). Dort gibt es verschiedene Räume, die Totenräume. Es hat Betten und verschiedene Stockwerke (Ps. 86,13). Es gibt Kellerräume (Spr. 9,18), Gästezimmer,…Er ist ein Verwahrungsort, ein Aufbewahrungsort (Hi. 14,13). Er hat auch einen Bauch aus dem man rufen kann (Jon. 2,3). Der Scheol liegt im Meer. Er ist wie ein Fisch. So war der große Fisch, der Jona verschlang vielleicht der Scheol, denn Jona war ja anschließend im Bauch des Scheol = im Bauch des Fisches. Die Person „Scheol“ (siehe weiter unten) ist dann ein Fisch, so wie Satan eine Schlange oder ein Drache ist • So wie der Tempel ein Allerheiligstes, Heiligtum, Vorhof hat, so hat könnte dies der Tod (=AH) und der Scheol (=H) auch haben. Das Meer wäre dann der Vorhof, das die beiden umgibt. Doch auch hierzu später mehr. • Im Scheol sind jedenfalls die Toten, nach dem Sterben. Der Körper ist im Grab und die Seele wandert ins Totenreich. Es ist ein Gefängnis der Seele unter der Erde. Dort gibt es verschiedene Abteilungen. Einen, oder 2 Orte der Gläubigen (Abrahams Schoß, Paradies) und mehrere Orte für Ungläubige (Grube, Todesschatten, …) und Orte für Engel (Tartaros, Abysos). • Der Scheol ist unter der Erde, das zeigen alle Bibelstellen an (z. B. Mat. 11,23; Luk. 10,15). • In Sibirien wurden mal einige Meter ins Erdinnere gebohrt (entweder waren es 1000 m oder 11000 m und dann hörten sie plötzlich auf, weil sie Stimmen, Klagen und Weinen hörten Dies wurde dann auch auf Tonband aufgenommen, damit die andern es auch glauben, was sie erlebt haben. Waren sie an der Pforte der Hölle angekommen? Aus Am. 9,2 könnte man schließen, dass man hinuntergelangen kann. Wer erkennt, dass der Antichrist einmal in den Himmel gelangt und dort das Opfer abschafft (Dan. 8,10.11), der kann auch glauben, dass welche irgendwie ins Totenreich gelangen können. • Für die Gläubigen ist der Schritt ins Totenreich nicht beängstigend, dagegen aber für den Ungläubigen (Luk. 16,19f z. B.). • Dass alle Ungläubigen im Totenreich gequält werden, kann man nicht mir Sicherheit sagen. Später im Feuersee dann schon. • Ganz wichtig ist, dass die Toten nicht nur schlafen, sondern auch oft bei vollem Bewusstsein, ja sogar bei klarem Kopf sind. Sie können denken und sich artikulieren (Luk. 16,19-31, Jes. 14,9.10, andere Stellen siehe beim Totenraum: „Brunnen“.

d) Wer ist alles im Totenreich? 1. Schlafende Jes. 14,9: „Es weckt auf“ zeigt an, dass sie geschlafenen haben 2. Mächtige Hes. 32,21: Aus der Mitte des Scheol 3. Hurer Spr. 7,27: Scheol als Durchgang ins Allerheiligste des Todeskammer) 4. Gottlose, die Gott vergaßen, kehren zurück. Also waren sie vorher drin. Ps. 9,18. 5. Böse Ps. 55,16 6. Lästerer 4.Mos. 16,30 7. Gottlose Hi. 21,7.13-14; Ps. 31,8 8. Israel Jes. 5,14 9. Kapernaum Mat. 11,23 10. Pharao und Ägypten Hes. 31,17 11. Alle AT- Gläubige 1.Mos. 37,35; 42,38; 44,29.31; Hi. 14,13; Ps. 16,10; Jon. 2,3 12. Alle Ungläubige 4.Mos. 16,30.33; Hi. 24,19; Ps. 9,18; 49,15 13, Der Tod, als Hirte der Toten Ps. 49,15. Er ist auch eine Person, wie wir weiter unten ausführlich dargelegt haben. 14. Auch der Hades wird dort sein. Auch er wird wohl eine Person sein, wie man aus Offb. 6,8; 20,14 entnehmen kann (evt. auch aus Jes. 14,9 u. a. m.). Siehe auch bei der Begründung des Totenraums „Tod“.

Kurz und bündig gesagt: Alle Menschen (Ob NT- Gläubige dazuzählen, werden wir weiter unten behandeln).

e) Wie ist es dort? a) Man wird zum Schweigen gebracht Ps. 31,18 b) Pred. 9,10: Im Scheol gibt’s kein Tun, Denken… Sie schlafen viel. Da passt auch gut die Übersetzung des Hades= Ungewahrtes. Man nimmt also nicht mehr viel wahr c) So wie der Tod Stricke hat (s. unten), so hat der Scheol (als Person) das auch Ps. 116,3 d) Es gibt dort Bedrängnisse und damit nicht nur Schlaf. e) Gottes Zorn ist auch da 5.Mos. 32,22. Er sendet nicht nur sein Feuer des Gerichts, sondern auch die Herrichtung, nämlich das Feuer der Liebe und des Wort Gottes. So stirbt der Wurm Jesus nicht, sondern wird mit Feuer gesalzen (eine prophetische Deutung des Bildes „Feuer“ im Zusammenhang mit der Frage der Allversöhnung). f) Hi. 24,19: der Scheol verzehrt und nimmt weg die Sünder, wie die Hitze das Wasser. So wird das Wasser nicht im Scheol sein, da Hitze und Scheol gleichgesetzt wird. So leidet man dort also Qualen des Durstes und der Hitze (Luk. 16,24). g) Im Schlafzimmer des Scheols gibt es eine Decke: der Wurm. Das ist ein Bild für Jesus Ps. 22,6; Hi. 25,6. Jesus bedeckt die Sünder und somit auch die Sünde. Der Wurm ist rot, wie die Sünde, aber auch rot, wie das bedeckende Blut. Das Bett ist die Made. h) Hi. 7,9.10: So wie das „alle“ oft alle meint, so meint das Wort „nicht“ nicht und nicht „nie“. Denn sonst gäbe es ein Widerspruch zu 1.Sa. 2,6. D. h. man kann nur nicht mehr ins irdische Leben zurück, wenn man im Scheol ist. (Bis auf wenige Ausnahmen, wie Lazarus, Eutychus). i) Auch im Scheol ist Gott da Ps. 139,8 j) Spr. 15,11: Der Scheol ist offen vor Gott oder auch Gott „gegenwärtig“ (hebr. „nägäd“). Der Gegenwärtige, hebr. „nagid“ ist der Herzog in Dan. 9,25 (Hier steht das gleiche hebr. Wort). Der gesalbte Herzog (= Jesus) ist auch im Scheol gewesen und hat sich einen klaren Überblick verschafft. Er ist auch der Berichtende (hi. von nägäd). So muss der Scheol Gott Bericht erstatten. k) Jesus hat seit Ostern die Schlüssel des Scheols Ofb. 1,18 l) Ps. 6,6: Im Scheol dankt man Gott nicht. Auch im persönlichen Fragereich (so wird der Scheol auch übersetzt) dankt man wenig, da man beim Fragen zunächst viele Zweifel hat. Erst wenn man aus dem Fragereich wieder herauskommt und dann im Licht steht, dankt man Gott wieder. m) Hi. 26,6: Der Scheol ist nackt, hebr. „arom“, oder auch listig hebr. „arum“, wie Satan. Listig war die Schlange im Paradies. Nacktsein hat immer was mit listig zu tun, außer in der Ehe. Der Böse ist listig u. führt die andern zur Nacktheit. So waren Adam und Eva gewahr, dass sie nackt waren. Scheol ist ja das Fragereich. Der 1., der eine Frage stellte, war Satan und brachte dadurch die Eva ins Fragen und in Zweifel und letztendlich ins Fragereich; sprich in den Scheol Daraus erkennen wir auch, dass Zweifel immer ein Durchgang ist und nicht gottgewollt ist (Jak. 1,6-8). n) 1.Sa. 2,6: Gott führt nicht nur in den Scheol, sondern auch wieder herauf. Gott tötet zuerst und macht dann wieder lebendig. Der Tod ist nur der Ausführende. Die meisten denken anders herum: Er macht lebendig durch die Zeugung und dann lässt er die meisten für immer im 2.Tod. o) Der Tod ist nicht nur ein Zustand, sondern auch eine Person Hi. 18,13. Zur ausführlichen Begründung siehe weiter unten. p) In Ofb. 6,8 lesen wir, dass der Hades auch eine Person ist und nicht nur ein Zustand bzw. ein Ort. Ein Gefängnis oder Totenraum kann keine Vollmacht bekommen jemand umzubringen. q) Die Seele existiert im Totenreich weiter, ist aber tot, weil sie kein Licht des Wort Gottes hat Ps. 30,4

Wir wollen die einzelnen Totenräume näher betrachten, wobei die Reihenfolge keine Rolle spielte. Wichtig zu beachten ist in der Folge, dass es verschieden übernatürliche Wesen gibt, die wir zusammenfassend immer als „Engel“ oder „Dämonen“ bezeichnen. Die Bibel unterscheidet da, wie z. B. in Röm. 8,38: Es gibt Engel und Gewalten und Mächte. Auch in Eph. 6,12 und Kol. 1,16 begegnen uns verschiedene Rangordnungen und Namen von übernatürlichen Wesen. Engel sind also nur eine Kategorie von ü. W. Die Kerubim werden in der Bibel auch nie als Engel bezeichnet. Sie haben 2 Flügel (2.Mos. 25,17-22), oder 4 Flügel (Hes. 1,11; 10,20.21), wo Seraphim z. B. 6 Flügel haben (Jes. 6,2). Diese Unterscheidung haben wir in der Arbeit über die Engel ausführlich geschildert.


III. Die verschiedenen Totenräume im Totenreich

1. Tartaros

• Die DÜ ü. Tartaros mit „Angsterregender“. • Tartaros ist der gri. Begriff für ein nur einmal in der Bibel vorkommendes Wort, nämlich in 2. Pet. 2,4: „denn wenn Gott die verfehlenden Engel nicht verschonte, sondern sie in die Siroi- Dunkelheiten, als der sie dem Tartaros Übergebende, danebengab, sie hinein in Gericht als Büßende zu hüten (Dabharübersetzung). Auf Deutsch heißt das, dass Gott die Engel, die gesündigt haben in den Tartaros- Totenreichort geworfen hat und sie dort jetzt schon büßen müssen, für das, was sie getan haben. Sie bleiben gefangen bis zum Gericht. • Dieser Tartaros hat Silo -artige Räume, die ganz Dunkel sind. Andere Übersetzungen sprechen von „dunklen Höhlen“ oder „Höhlen der Finsternis“. • Diese Engel sind dort jetzt schon gefangen und beeinflussen das irdische Leben nicht mehr. Sie kommen nicht mehr frei, sondern wandern anschließend in den Feuersee. Während im Abysos die Engel/ Dämonen wieder freikommen (können), bleiben die Engel, die z. Z. Noahs gesündigt haben für immer gefesselt. Es ist also ein Dauergefängnis. • Jud. 6 spricht von den gleichen Engeln, wenn er sagt, dass es Engel gab, die ihre himmlische Berufung (LÜ: „Rang“) nicht bewahrten, sondern auf die Erde kamen. Sie verließen den Himmel und kamen auf die Erde und nahmen sich Menschenfrauen und schliefen mit ihnen, woraus die Riesen geboren wurden, wie uns 1.Mos. 6,1-4 erklärt. Sie gleichen daher, so schreibt Judas weiter, den Sodomiten, die auch Unzucht getrieben haben und anderem Fleisch nachgegangen sind. Die Engel gingen nämlich dem Menschenfleisch nach. Die gri. Sagen mit ihren Göttergeschichten, haben also einen wahren Kern. Dass Judas und Petrus von demselben Ereignis sprechen; zeigt uns eigentlich auch der Kontext. Beide erzählen zuerst die Geschichte bei Noah und anschließend von Sodom. Im Petrus steht es deutlich, dass die Engel zur Zeit Noahs gesündigt haben, während es bei Judas nicht erwähnt wird • Nimmt man diese 2 Berichte zusammen (incl. dem Bericht in 1.Mos. 6), so erhält man folgendes Bild: Zur Zeit Noahs verließen einige Engel ihre himmlische Behausung und ihre ursprüngliche Bestimmung und gingen auf die Erde und lebten dort wie die Menschen. Sie nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten, woraus dann die Riesen geboren wurden. Diese Engel haben nun schwer gesündigt und werden deshalb schon jetzt in diesem ganz dunklen Silo- artigen Gefängnis, namens „Tartaros“ gefangen gehalten, bis zum Gericht vor dem Weißen Thron, also dem letzten Endgericht (Offb. 20). Bei diesem Gericht werden wir übrigens Mitrichter sein (1.Kor. 6,2.3). • Die Griechen sagten: Tief unter dem Hades ist das Gefängnis der Titanen (Riesen), die sich einmal gegen Gott empörten. Das ist also gar nicht mal so falsch.


2. Todesschatten (hebr. „zalmawät“) Nach Hi. 10, 21.22 gibt es ein Land das „Finsternis und Todesschatten“ heißt (hebr. (Choschäch wözalmawät). Dort ist es ganz dunkel, stockfinster. Es muss ein Totenraum sein, weil Hiob davon spricht dass er an diesen Ort fährt und nicht mehr zurückkommt. Er ist unter der Erde. Weitere Bibelstellen, wo dieses Wort noch vorkommt sind: Hi. 3,4.5; 16,16; 12,22; 28,3; 34,22; 38,17; 24,14-17; Ps. 23,4; 107,10; 44,20; Jer. 2,6; 13,16; Am. 5,8. Auch sehen wir aus folgenden Bibelstellen, dass Gott die Gefangen in diesem Bereich wieder herausholt, womit wieder die Allversöhnung bestätigt wird. Jes. 9,1; Ps. 107,14. Aus Ps. 107,10ff erkennen wir, dass dieser Ort ein Leidensort ist, wo sie mit Eisenketten gefesselt sind. Es gibt dort eherne Türen und eiserne Riegel.

3. Grube (hebr. „Schachat“) Das hebr. Wort kommt von „Verderben“ (z. B. 1.Mos. 9,11; 13,10). Meint aber auch an manchen Stellen eine „Falle“ oder „Grube“ (Jes. 19,4.8; Spr. 26,27; Ps. 35,7). Es meint oft ein Ort im Totenreich, denn viele Stellen sprechen davon, dass man nach dem Tod dorthin kommt (Hi. 17,13-16). Es ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Grab, wo der Körper in einer Grube weilt, sondern die Seele, die im Totenreich ist. Dafür gibt es im Hebräischen das Wort „qäbär“ (= Grab, Gruft: 2.Kön. 23,6; Jer. 26,23).An manchen Stellen mag es nicht ganz eindeutig sein, wie in Ps. 94,13. Da im Judentum die Toten nicht nach unten begraben wurden, wie bei uns (1,80m tief), darf man daher auch nicht einfach hinunter ins Grab übersetzen, sondern es wäre besser mit „Verderben“ oder einem Totenraum namens „Grube, Verderbensgrube“ zu übersetzten. (-1 Bsp. wo es nicht so einfach ist, ist Jes. 51,14-). Denn es wird ausdrücklich gesagt, dass Jesus diese Grube nicht sieht, aber ins Grab wurde er gelegt (Ps. 16,10, 49,10). Die andern Gläubigen des AT ahnten auch dort hin zu kommen (Ps. 30,10), aber kamen wohl nicht dorthin, weil für sie ein Lösegeld gefunden wurde (Hi. 33,24; Ps. 103,4), durch Sündenvergebung (Jes. 38,17; Jon. 2,3-7). Vielleicht gibt es für manche Toten die Möglichkeit dort wieder herauszukommen (Hi. 33,18.28-30 oder auch Jon. 2,7). Aus der EÜ kommt das nicht so deutlich heraus, da sie in Hi. 33,30 vor der Grube anstatt aus der Grube übersetzt hat. Dieser Ort scheint im Herzen der Meere zu sein, in der Urtiefe (Hes. 28,8; Jon. 2,4-7)


4. Brunnen; Zisterne (hebr. bor) Natürlich wird das Wort für normale Brunnen verwendet (1.Mos. 37,20), darüber hinaus aber galt dies als ein Ort für die Toten, vielleicht, weil in den Brunnen (oder Zisternen) immer wieder Gefangene festgehalten wurden (Jer. 38,6; Sa. 9,11). Es ist also auch ein Ort für die Toten: Ps. 28,1 30,4; 88,5; Jes. 14,15; 38,18; Hes. 32,23) • Es gibt eine tiefste Zisterne (Jes. 14,15; Hes. 32,23). • In Hes. 31,14; 32.24 wird es als Land der Tiefen oder dem tiefsten Punkt der Erde bezeichnet. Während die Grube also im tiefsten Meer ist, ist die Zisterne im tiefsten Punkt der Erde. Eigentlich komisch. Besser wäre es anders herum, da Grube ein Loch in der Erde ist und der Brunnen mit Wasser gefüllt, aber so wird es eben in der Bibel verwendet. 3. In Hes. 32,18-32 wird deutlich, dass im Totenreich nicht geschlafen wird, denn sie trösten sich sogar dort untereinander (Hes. 31,16). Sie tragen Schmach/ Schande. 4. Ebenso kann man daraus folgern, dass man zu seinem Volk, zu seinen Gleichgesinnten versammelt wird. 5. Etwas ungewöhnlich ist allerdings, dass man dort noch die Waffen wiederfindet, die sie wohl auf Erden hatten. Wenn wir allerdings die Geschichte der Rotte Korah lesen (4.Mos. 16), dann sehen wir, dass sie auch mit ihrer ganzen Habe ins Totenreich hinabfuhren. 6. Diese Tatsache wird uns in Hes. 26,20 noch näher beschrieben: „… hinabfahren in die Zisterne, zum Volk der Vorzeit (am olam) und lasse dich wohnen in den Tiefen der Erde, in den Trümmerstätten von der Vorzeit (meolam), mit denen, die in die Zisterne hinabgefahren sind, …“. Wir sehen hier auch wieder die Ortsangabe der Zisterne: „Tiefen der Erde“ und 2. dass in der Zisterne ganze Trümmer sind, die man von der Vorzeit her noch findet. In der Vorzeit wurden also dort Trümmer eingelagert. Man kann hier Mehreres annehmen: entweder man sieht hier die Trümmer, die beim Fall des Satans / Todes vor dieser Schöpfung entstanden sind, oder die bei der Sintflut (als Nachschattung des Falles Satans 2.Petr. 3,5-7) hinabgeflutet wurden. Vielleicht gibt es dort so Höhlen, eben Zisternen, wo Material von damals hineingefallen ist (wie bei der Rotte Korah). Für manche mag das alles weit hergeholt sein und sie sehen es nur symbolisch, aber nicht wörtlich, da ihnen alles etwas suspekt klingt. Doch warum nicht wörtlich sehen? Nur weil das bisher niemand verkündet hat? Oder nur, weil man es sich nicht vorstellen kann, dass der Scheol nichts mit dem irdischen Leben zu tun hat (oder „haben darf“?). Man hat so die Vorstellung, dass nur die Seele ins Totenreich kommt und diese körperlos sein soll. Doch alles, was wir über diese Leute dort wissen, ist, dass sie genau gleich aussehen, wie im Irdischen. Haben Qualen, haben Finger, eine Zunge, heiß, Wasser, kühl, erleben Trost, …. Klar, dass sie nicht den irdischen Leib mitnehmen, aber sie bekommen wohl einen Zwischenleib nach der Gestalt /Verhalten des irdischen Lebens. 7. Manche wollen aus dem Wort „Prunk“ Ägyptens (so EÜ) sehen, dass man vielleicht doch etwas mitnimmt und es ist gar nicht ganz so daneben, dass die Pharaonen, Indianer, … mit Prunkt begraben wurden. Doch das ist eine falsche Übersetzung des Wortes „hamon“. Es meint nämlich: Lärm, Getümmel, Rausch, Getöse. Außerdem kann man auch aus anderen Bibelstellen deutlich sehen, dass man nichts mitnimmt: „Nackt bin ich aus meiner Mutter Leibe gekommen, nackt gehe ich wieder“, „…und wes wird sein, das du bereitet hast?“, „… und muß es dem lassen, der nach ihm kommt.“ Es bleibt nur das, was wir vorher sagten. 8. Hes. 31,14-17 beschreibt den Fall des Pharaos mit seinem Gefolge. Als sie in den Scheol, zur Zisterne hinabfuhren, da hat Gott auch irdische Auswirkungen zeigen lassen. 9. Aus Hes. 32, 18-21 können wir daraus schließen, dass die Zisterne in der Mitte des Scheols ist („mitten aus dem Scheol“). Vielleicht können wir den Scheol 3 teilen: oben sind die Gläubigen, in der Mitte die Ungläubigen und ganz unten die Dämonen, die gefallenen Engel. 10. Dort wird auch geredet Hes. 32,20 11. Aus Jes. 14,9-20 geht hervor, dass Satan in die Zisterne fährt (V.19 in der DÜ, V.20 bei Luther und wird mit „Gruft“ wiedergegeben). Dort hat es schon Könige der Erde drin. 12. In Jes. 24,19-23 lesen wir, dass das Heer der Höhe einmal heimgesucht wird und dorthin gebracht wird. Mit dem Heer der Höhe sind Engel gemeint (1.Kön. 22,19ff). Auch die Könige der Erde sind dort versammelt, sowie viele Völker, wie wir auch vielfach in Hesekiel lesen (Hes. 26,20; 32,18-32;…). 13. Aus Hes. 32 ersehen wir, dass die Heiden reinkommen, die die Vorhaut haben, die Unbeschnittenen, das wird dort extra mehrfach betont. Ebenso aus Ps. 28,1; 30,4 schließen wir, dass die Gläubigen da normal nicht reinkommen, sondern die Gottlosen. 14. Gott gedenkt derer nicht mehr, die in die Zisterne fuhren (Ps. 88,4-16 vgl. a. Ps. 6,6). Aus V.7 und Klg. 3,55 entnehmen wir, dass es auch untere Räume der Zisterne gibt. Sie sind dunkel und finster. Dort wird Gott nicht mehr gedankt oder seine Wunder erzählt. Auch sei dies ein Ort, an den Gott nicht mehr denkt (bis zum Gericht). Hes. 26,19-21 zeigt uns, dass dort noch Trümmer von den Menschen, die vor uns gelebt haben sind. Vermutlich meint die Zeit: „Vorzeit“, die Zeit vor Noah, da in der DÜ vom Volk des Äons gesprochen wird und damit die Menschen bis zur Sintflut meint, wenn wir 2.Petr. 3,5-7 lesen .


Die Trümmer dieser Leute könnten auch leicht durch die globalen Katastrophe und deren Auswirkungen auf die Erde dort nach unten verlagert worden sein. Ein Fall, wo das auch noch der Fall war, ist uns in 4.Mos. 16 beschrieben, wo die Rotte Korah mitsamt ihrer Habe in den Scheol hinabfuhr (V.30-34). Der Spruch: man kann nichts mitnehmen ist vielleicht doch falsch, jedenfalls hat diese Rotte und auch die andern Völker einiges mitgebracht. So liegen im Scheol sicher Pfannen und alles Habe der Rotte, sowie die Kriegsrüstung der Helden (Hes. 32,27). Ob diese auch in der Zisterne sind wird an beiden Stellen nicht erwähnt, denn Scheol ist ja nur der Überbegriff. In Hes. 32,26-28 wird jedoch ausgesagt, dass Meschech und Tubal in der Zisterne sein müssen, bei den Unbeschnittenen, während die Helden dort nicht sind. Es klingt so, dass die Helden somit nicht in der Zisterne sind, ebenso hört sich das so an, dass bei den Unbeschnitten zu liegen schlimmer ist, als bei den Helden zu liegen. Aus Hes. 32,18-32 erfahren wir, dass dort in der Zisterne Kriegsleute sind (vgl. auch Spr. 28,17), die die vom Schwert erschlagen wurden, aber auch Unbeschnittene und Leute, die in die Zisterne fuhren. Ebenso v. a. auch die Fürsten und Könige, die in die Weltgeschichte eingegangen sind.

In der Zisterne wird es viel Trost geben, so lesen wir in Hes. 31,16. Einerseits trösten sich die, die schon dort sind, wenn oder als der Pharao kam und andererseits tröstet sich der Pharao in Hes. 32,31, wenn er die andern, die drinnen sind, sieht. 15. Aus Sa. 9,11 sehen wir auch, dass auch Israeliten drin sind, denn es heißt dort, dass Gott die dort befindlichen Gefangenen Israels befreien wird. Nicht um in ein anderes Gefängnis zu kommen, sonst wäre dies keine Hoffnung (V.12), sondern man kommt wieder zurück ins Land der Lebendigen. Klar hat dies auch eine symbolische Auslegung (wie z. B auch in Ps. 40,3), doch warum die wörtliche ablehnen? Das NT spricht von Jesus, dass er die Gefangenschaft gefangen geführt hat (Eph. 4,8.9). Die, die in der Zisterne sind kommen einmal raus. So wie Joseph und Jeremia aus irdischen Zisternen herauskamen, so werden die Israeliten aus dem Totenreich herauskommen. Gott wird die Gefangenen befreien. Wenn das kein Trostwort ist! Alle die in der Zisterne sind, liegen auf Hoffnung gefangen. 16. Wenn man 2.Mos. 21,33-33 auch prophetisch auf Gott liest, dann könnte man etwa sagen: Gott hat die Zisterne gemacht und offen gelassen, dass immer wieder Menschen hineinfallen können. Aber Gott erstattet jedem das Seine und alle die in die Zisterne reingefallen sind, die gehören Gott. Ist das nicht wunderbar. Alle, die im Totenraum Zisterne sind gehören ihm. Er hat für sie den Erstattungspreis am Kreuz gezahlt. Damit kann er jeden freilassen, den er will. Und da er ja alle retten will, werden alle Gefangenen befreit. Wenn das nicht eine Freudenbotschaft ist, ein Evangelium! Sie werden dann ein neues Lied singen, denn Gott hat sie aus der grausigen Zisterne befreit und sie auf den Fels Christus gestellt (Ps. 40,2-4). 17. Die, wo den Herrn dort suchen werden, sollen den Fels, den Christus anschauen, lesen wir in Jes. 51,1, denn sie werden mit Gewalt aus der Zisterne befreit werden (so die Anm. der DÜ).

Prophetischer Vergleich von Joseph und Jesus Das 1. Vorkommen von Zisterne ist in 1.Mos. 37,20-29; 40,15; 41,14. Weil Joseph ein wunderbares Bild auf Jesus ist, wollen wir seine Geschichte kurz auf Jesus hin auslegen, da es auch was mit den Totenreichen zu tun hat. Wir sehen hier, wie bei Jeremia zunächst, dass man aus den Zisternen wieder rauskommen kann. Zwar nicht aus eigener Kraft, aber mit Hilfe anderer.

Nun das gedeutete Bild: Joseph = Jesus Jesus kam wie Joseph zu seinen Brüdern (Volk Israel), um nach ihnen zu sehen. Die Brüder nahmen ihn nicht an, sondern zogen ihm den Purpurrock. Sie verkauften ihn an die Heiden, die ihn nach Ägypten brachten, ein Bild auf das Totenreich. Dort kam er dann durch Potiphar in die Zisterne (=Totenraum) und war gefangen in der Macht der Finsternis und des Todes (1.Mos. 39,19.23). Aber Jesus stieg auf zum Herrscher über alle Toten. Er bekam die Schlüssel des Todes und des Totenreichs (Ofb. 1,18). Der Tod überlässt Jesus seine Gefangenen und kümmert sich um nichts. Jesus weidet die Toten, so wie wir es in Ps. 49,15.16 lesen: Gott kauft die Seele Jesu aus der Hand des Scheol los. Er nimmt Jesus auf und er darf über die Toten herrschen (V.15). So kann er auch Tote freilassen (Mat. 27,51-53) und Gefangene mit seiner Auferstehung mit sich nehmen, so wie Joseph den Mundschenk „freiließ“. Pharao = ein Bild auf Gott. Er erweckte und holte den Joseph- Jesus aus der Zisterne, aus dem Totenraum und kleidete ihn mit andern Kleidern. Ja durch die Deutung des Traums wurde er über alle Maßen erhöht. So wurde auch Jesus über alles erhöht (Phl. 2,19-11). 1.Mos. 41,40-45: Er ist über alle Welt gestellt, so wird er auch Zaphenath Paneach genannt: Herrscher, Retter oder Erhalter der Welt. Er herrscht und rettet nicht nur die Welt, sondern erhält auch die Menschen am Leben, so dass sie auch das ewige Leben ererben. Bei Joseph sehen wir das in der weisen Sammlung des Korns den 7 fetten Jahren. Es reichte für die 7 mageren Jahre und nicht nur für Ägypten, sondern für die Brüder (Israel) und alle Welt. Auch die Brüder sahen das ein und sahen in Jesus den Herrscher ihres Lebens, so wie die Juden sehen werden in welchen sie gestochen haben, welchen sie an die Heiden verkauften. Oh welch Übel- aber: Gott gedachte es gut zu machen. gerade durch ihren Verkauf an die Heiden, durch den Tod in Ägypten errettet er auch gerade sie vor dem geistlichen Hungertod. 41,56.57: es gibt einmal einen Hunger nach dem Wort Gottes Am. 8,11. Der Weizen ist das Wort Gottes (Jer. 23,28). So wie Joseph den Weizen verkauft und der Welt das Leben gibt, so wird Jesus im 1000 jährigen Reich allen das Wort Gottes geben und ihnen dadurch das ewige Leben schenken. 47,20-26: Joseph brachte alle dazu, dass sie sich den Pharao zu Leibeigenen machten, so bringt Jesus alle dazu, dass sie sich alle Gott zu Sklaven, ja zu Leibeigenen machen, weil sie dann zum Leib Christi dazugehören. Das ist ein wunderbares Bild für die Allversöhnung.


5. Gefängnis Eph. 4,8-10; Ps. 68,19. Jesus hat das Gefängnis bei seiner Himmelfahrt gefangen geführt, übersetzte Luther. Wörtlich heißt es dort Gefangenschaft (aichmalosian) und meint eigentlich Gefangene. Bevor er die Menschen aber bei seiner Himmelsfahrt mit sich nahm, ging er in das Totenreich und predigte den Toten das Evangelium (1.Petr. 4,6). Er predigte den Menschengeistern, die im Totenraum: Gefängnis waren (1.Petr. 3,19). Die, wo ihn annahmen, die führte er mit sich bei seiner Himmelfahrt. Ob dies die Wolke von Zeugen ist, bezweifle ich, da diese Toten ja erst im Totenreich zum Glauben kamen, während die Wolke von Zeugen, eindeutig die Heiligen und Glaubenshelden des ATs sind (Hebr. 11-12,1). Ein Teil dieser AT- Gläubigen, so denke ich, sind kurz nach der Auferstehung Jesu auferstanden und bilden die Schar der Heiligen in Mat. 27,52-53. Auch als Gestorbene können die Glaubenshelden eine Zeugenschar sein, die uns wie eine Wolke umgibt, denn Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern in ihm leben sie alle (Luk. 20,38). Es sind aber nicht alle AT- Heiligen auferstanden, da es in Mat. 27 nur heißt: „viele“. So wissen wir aus Dan. 12,2.3.13, dass Daniel und andere Gläubige erst am Ende der Tage auferstehen werden, also bei der Wiederkunft Jesu. Dort erst findet die allgemeine Auferstehung der AT- Gläubigen statt. Z. Z. Jesu, war das nur der Anbruch, die Erstlinge. Das ist für mich bisher die schlüssigste Theorie. Warum in 1.Petr. 3,19 nicht Engel gemeint sind, schließe ich aus V.20, wo Noah den Menschen predigte (2.Petr. 2,5), die dann ungehorsam waren und der Predigt nicht Folge leisteten. Der Tod ist der Gefängniswärter Ps. 49,15-16. Seine Untergebenen werden die toten Menschengeister abholen. Luk. 12,20. Der Tod weidet alle Toten. Aber Gott wird die Seelen der Gläubigen loskaufen (hat er auf Golgatha getan) und so konnte die Befreiung der Gefangenen aus dem Totenreich stattfinden (Ps. 68,19). Die Israeliten werden eine Auferstehung erleben. Sie, die schon im Totenreich gefangen waren, werden wieder herausgeführt werden (Jes. 49, 8.9; Sa. 9,11.12). Die andern Gefangenen, die Ungläubigen, werden bis zum Gericht dort festgehalten (2. Petr. 2,9).

6. Abysos 9x im NT (Luk. 8,31, Röm. 10,7 + Offb. 9,1-2.11; 11,7; 17,8; 20,3) Sprachliche Wurzeln führen uns zu dem Wort „Unterwelt“. Es wird meist mit „Abgrund“ übersetzt. Die Dämonen fürchten in den Abysos fahren zu müssen (Luk. 8,31). Christus ist auch dort hinab gefahren (Röm. 10,7). Er war in allen Totenräumen, da er die Schlüssel des Todes und des Totenreiches hat (Offb. 1,18) Der König des Abysos (Offb. 9,11), ist ein Engel und heißt auf hebr. Abaddon = Zerstörung, Verderber, gri. Apollyon = Ganzauflöser /Verderber . Luther ü. apollumi (-das Verb von Apollyon-) nur mit „verlieren“. Der Menschensohn ist gekommen zu suchen was apollumi ist (Luk. 19,10). Siehe auch Luk. 15,24. Der Antichrist ist der Sohn des Apollyon (2.Thess. 2,3). Satan zeugt also den Antichrist, sowie Gott Jesus zeugte. Darum steigt das Tier (= der Antichrist) nicht nur aus der Erde (Offb. 13,11 = ein Bild für Israel), sondern auch aus dem Abysos, wie Offb. 11,7 zeigt. Vermutlich das erste Mal aus der Erde. Dann stirbt er, (erhält die Todeswunde, Offb. 13,3) und wandert dann in den Abysos. Bei seiner Auferstehung kommt er dann aus dem Abysos heraus. Satan wird dort 1000 Jahre lang gebunden sein. Für weiter Studien sollte man auch das Wort Verderber im AT (z. B. Jes. 54,10) anschauen.

Wie sieht der Abysos aus? • Offb. 9,1.2: Es ist ein Brunnen oder besser wäre Schacht. Dort steigt viel Rauch heraus, wie von einem dunklen, großen Ofen. Dadurch werden die Sonne und die Luft verfinstert. Man könnte heute sagen, es sind Vulkane. Hieraus kommen dämonisierte Heuschrecken. Sie sehen ähnlich aus wie entstellte Menschen, so eine Art Monster. • Dieser Ort ist unter der Erde und dort werden Engel gefangen gehalten, die auch wieder auf die Erde kommen werden. Man kann es als Haftstrafe für Engel/Dämonen sehen, die eine gewisse Zeit hier im Gefängnis (Offb. 20,7) absitzen. So kommen immer wieder diese Engel (incl. Satan) wieder heraus um auf der Erde Unheil anzurichten. • Dieses Gefängnis ist aber nicht nur ein netter Platz, sondern man wird dort auch gequält, wie uns die Dämonen selber sagen. (Ein Vergleich der Parallelstelle von Luk. 8,31 mit Math. 8,29 zeigt uns das). Wahrscheinlich durch das heiße Lava/ Magma. Ich könnte mir vorstellen –aber das bleibt Spekulation-, dass bei jedem Vulkanausbruch auch Dämonen freigelassen werden. Auch wenn wir sie nicht sehen und es auch nichts mit dem Vulkanort zu tun haben muß. Aber es kann gut sein, dass Gott diese Vulkane benutzt, um dort Engel gefangen zuhalten und immer wieder mal freizulassen. So, wie Gott die Winde (Engel) nutzt und zu Dienern macht (Hebr. 1,7). Oder Engel auch die 4 Winde festhalten (Offb. 7,1). • Erfreulich zu sehen ist auch, dass dieser Ort ein Schloss hat, wo nur der aufschließen kann, der den Schlüssel hat. Und das ist wohl Gott. Er hat normalerweise abgeschlossen und gibt dann einem Engel (Stern) den Auftrag aufzuschließen. Die Dämonen werden also von Gott regiert, das ist tröstlich zu wissen.

Der Herrscher Abaddon Dieser hebr. Name, der laut Offb. 9 der König des Abysos ist, finden wir noch 6 x im AT. Er wird dort meist mit Abgrund übersetzt: Hi. 26,6; 28,22; 31,12; Ps. 88,12; Spr. 15,11; 27,20. • Der Abaddon hat keine Decke, Hi. 26,6: das will vom Kontext her sagen, dass er vor Gott offen ist. Nichts ist vor ihm verborgen. Deutlicher wird es in Spr. 15,11, dass vor Gott schon der Abaddon offenbar ist, wie viel mehr die Herzen der Menschen. • Er spricht zusammen mit dem Tod, Hi. 28,22, dass sie nicht wissen, woher die Einsicht und Weisheit kommt, nur Gott kennt den Weg. Er ist also offenbar nicht weise. Dies lässt sich z. B. am Kreuz sehen 1.Kor. 2,8 • Wenn man Hi. 31,12 ansieht, dann kann man sagen, dass dort das größte Feuer sein wird, das alles vernichtet, deshalb der Vergleich. • Dort wird man auch nicht von Gottes Treue oder von seiner Wahrheit erzählen (Ps. 88,12). So wie das Wort im AT gebraucht wird, wird man eher an einen Totenraum denken, als an eine Person, aber die Aussage in Offb. 9 ist eindeutig, dass der Ort Abysos heißt und der König der Abaddon ist. Wenn man im AT also dann die Stellen liest, darf man daher immer (auch) an seine Untergebene denken, die in seinem Bereich wohnen. Abschließend kann man sagen, dass alle, die dort sind, gefallene Engel sind. So wäre der Parallelismus im AT, wo Scheol und Abaddon nebeneinander erwähnt werden, eine zusätzliche Steigerung. Im Scheol sind alle Menschen im Abaddon alle Engel. Diese Aussage muß aber nicht zwingend sein

7. Tod (hebr. mawät; gri. thanatos) Der Tod ist nicht nur ein Zustand, sondern auch eine Person: Er ist sicher nicht immer ganz eindeutig, ob man den Zustand oder die Person sieht. Eigentlich ist der Tod streng genommen kein Totenraum, da er als Zustand einfach das irdische Leben beendet und die toten Seelen dann ins Totenreich wandern. Hier herrscht dann der Tod als Person. Doch manche halten an einem Totenraum fest, da sie z. B. in Offb. 20,13 die Orte Tod und Hades sehen und nicht die Personen Daher haben wir ihn zu den Totenräume dazugenommen. Folgende Argumente zeigen, dass der Tod auch eine Person ist: • Er kann sprechen (Hi. 28,22). • In Offb. 20,13.14 wird von den Personen Tod und Hades gesprochen, die dann in die Hölle geworfen. Es macht keinen Sinn, hier einen Totenraum „Tod“ und ein Totenraum „Hades“ zu sehen, die dann in den Feuersee geworfen werden. Denn meistens werden die Personen, die darinnen sind bezeichnet, z. B. wenn es heißt: die Erde freue sich und der Himmel sei fröhlich. Hier meint man die Menschen, die auf Erden sind. So sind auch hier die Toten gemeint, die darin sind. Aber diese wurden ja extra vorher schon herausgenommen V.13. So dass nur noch der nackte Zustand oder Ort übrigbleibt. Und diese sollen in den Feuersee geworfen werden. Das macht doch keinen Sinn. Es macht nur zweierlei Sinn: der Ort Tod und der Ort Hades wurden in den Feuersee geworfen (mitsamt dem Inhalt). Oder: der Tod und der Hades als Personen wurden, nachdem ihr Inhalt schon herausgenommen wurde, in den Feuersee geworfen (Aber man darf auch anderer Meinung sein). • Der Tod weidet die Toten (Ps. 49,15), das tut ein Zustand nicht, allenfalls eine Weide bieten, aber Hirte sein, können nur Personen. Hier wird also der Tod eindeutig als Person angeredet. • Liebe ist stark wie der Tod, lesen wir in Hohl. 8,6. Ist nun die Liebe eine Person, nämlich Gott (1.Joh. 4,16), warum dann nicht auch der Tod? • Aus Hi. 18,13 wird ganz deutlich, dass hier eine Person gemeint ist, denn dort steht, dass der Tod einen Sohn gezeugt hat. Ja, wenn es einen Erstgeborenen gibt, dann gibt es auch noch andere Söhne des Todes. Nun sagst du mir, die Engel wurden doch nicht gezeugt, sie wurden geschaffen. Ganz richtig und doch heißt schaffen biblisch: 2 werden sichtbar: BaRA = schaffen: B = 2, RaAH = Sehen BaRA = 2 sieht man. So hat Gott die Welt nicht aus dem Nichts geschaffen, wie Luther in Hebr. 11,3 übersetzte, sondern aus nicht Sichtbarem, so wie man den Sohn nicht im Bauch sieht, ehe er aus dem Mutterschoß hervorkommt. Alles war einmal in Gott drin und dann gab er alles heraus. Nun besteht alles in ihm und es werden wieder alle in Gott hineinkommen (Röm. 11,36), so dass Gott ist alles in allem. Wie dem auch sei, jedenfalls hat der Tod Söhne geboren. Die Bibel spricht an einigen Stellen im AT von Gottessöhne, womit immer Engel gemeint sind (1.Mos. 6,4; Hi. 38,7). Einer davon ist Satan (Hi. 1,6). Ich könnte mir vorstellen, dass diese Söhne alles Nachkommen vom Tod sind, da er ja auch (ein) Gott ist (Hes. 28,14) und somit Söhne Gottes sind. Diese Gottessöhne werden einmal alle sterben und in den Tod kommen (Ps. 82,6.7). Auch die Menschen werden alle einmal sterben (Heb. 9,27) und dem Tod übergeben (Hes. 31,14), so dass man sagen kann, dass man nicht nur durch Jesus zum Vater kommt, sondern auch vorher in den Tod muss. (Mit Ausnahme der Christen, die bei der Entrückung noch leben). • Mit dem Tod kann man sogar einen Bund machen, so lesen wir in Jes. 28,15. Daraus erkennen wir, dass dies nicht nur leere Worte sind, sondern tatsächlich eine Person dahinter steht. Denn mit Satan machen auch viele Rockmusiker und Okkultisten einen Bund. Sie verschreiben ihre Seele dem Satan und bekommen dafür oft Reichtum versprochen. Oder wie kann man mit einem Zustand einen Bund schließen?

Kein Argument: In Gethsemane rang der Herr mit dem Tode (Luk. 22,44). Manche sehen dass Jesus mit der Person „Tod“ rang. Aber wir lehnen dies inzwischen wieder ab. Auch aus dem Grund, dass hier gar nicht thanatos steht, sondern agonia = Angst, Ringen, Todesringen.


Argumente dafür, dass der Kerub in Hes. 28 nicht der Satan ist, sondern der Tod: • Liebe ist stark wie der Tod Hohl. 8,6. Manche argumentieren daher, dass Jesus so stark wie der Tod und er ihn am Kreuz eigentlich nicht besiegen hätte können durch Übermacht. Daher hat er es durch Ohnmacht gemacht. Dass der Tod genauso stark wie Gott ist, kann auch so verstanden werden, dass Gott Jesus zeugte, der auch Gott ist. Und Jesus es gleich machte wie sein Vater. Er zeugte auch aus sich selber heraus den Tod. Dieser war nun vollkommen, makellos und konnte Gesetze erlassen wie er wollte. Er hatte das Siegel des Maßgebenden. Damit konnte er allen das Maß zuteilen wie er wollte. (Hes. 28,11-19). Er war ein Umsalbter (DÜ), so wie Jesus später der Gesalbte (Messias) ist. Ein Umhüttender oder schirmender Kerub, einer der den Leib abschirmen soll. So schirmte der Tod den Leib des Christus, des Gesalbten ab. Er stammte von dem Maschiach (dem Gesalbten) ab . Sogar Gott (hebr. Älohim) wird er genannt: Er wurde Gott inmitten der feurigen Steine. Er ist zum Gott für die Engel geworden, sozusagen ihr Oberster. Ohne Sünde war er, bis er sich überhob und Gott ihn zu Asche verbrannt hat. (Man kann auch Ps. 2,6.7 auf Jesus und seinen Sohn lesen. So hat Jesus seinen König (den König von Tyros, hebr. mäläch zor) auf dem himmlischen Zionsberg geopfert, wenn man nicht V.6 als ein Zitat ansieht, sondern so liest, wie die andern Psalmen auch. Dann ist das „Ich“ in V. 6 Jesus, da das „Ich“ auch in V.7 Jesus ist. V. 6 und 7 liest sich dann: „Ich (Jesus), habe meinen König (von Tyros) auf meinem heiligen Berg (im himmlischen Jerusalem) geopfert. Kundtun will ich (Jesus) das Gesetz/ Satzung (hebr. choq) des Herrn. Er (JHWH) hat zu mir gesagt: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.““ • Der letzte Feind wird der Tod sein (1.Kor. 15,26) und wenn man dann nach dem Schriftwort in Mat. 20,16 geht, dann ist es durchaus ein Argument, dass der 1. Feind nicht Satan, sondern der Tod war. • Mein Hauptargument: Eines steht jedenfalls sicher fest, dass der Satan noch nicht gestürzt ist und schon gar nicht zu Asche verbrannt wurde wie uns Hes. 28 sagt, sondern er darf immer noch in Himmel kommen und die Gläubigen verklagen und erst um Mitte der Trübsal wird er hinausgeworfen (Offb. 12). Der Kerub aber kann nicht mehr hochkommen (Hes. 28,19: auf die Erde geworfen). Im Himmel hat der Tod keinen Zutritt mehr, darum gibt es auch keinen Tod mehr, aber hier auf Erden und im Totenreich schon noch. • In Hes. 28 ist von der Vergangenheit die Rede, in Jes. 14, die immer als Parallelstelle angesehen wird, von der Zukunft. Warum das nicht wörtlich nehmen und sagen: es. 28 beschreibt den Fall des Todes und Jes. 14 sieht den Fall Satans voraus.

Was tut der Tod? • Der Satan hat Macht über den Tod (als Zustand) (Heb. 2,14) • Der Tod, als Person, kann Stricke legen, so dass ein Mensch vorzeitig stirbt, nämlich, wenn er in diese Falle reintappt (Ps. 18,5.6). Spr. 13,14 gibt uns einen Tipp, dass wenn wir an der Lehre der Weisen festhalten, dass uns dann diese Stricke nicht erreichen. • Wir Christen meiden die Fallen des Todes, die da sind Alkohol, Rauchen, Drogen, Hungersnot (Ps. 33,18.19), Frauen eines andern (Spr. 2,16-19; 7,5.27), fremde Frauen (Spr. 5,1-6; 7,5.27); Lüge (Spr. 21,6; 26,18)…, die unsern Leib kaputtmachen und dafür sorgen, dass wir schneller sterben als uns lieb ist. Spr. 14,27 ergänzt, dass die Furcht des Herrn eine Quelle des Lebens ist, wo man nicht nur die Stricke das Tods meidet, sondern auch mehr Lebensqualität und Gesundheit genießen darf (was nicht heißt, nie krank zu werden, aber wenn wir an das Bsp. Rauchen denken, wo jede Zigarette schadet,…). Vgl. auch Spr. 8,35.36; 10,2; 11,4.19; Pre. 7,26. • Der Tod, als Zustand wird einmal besiegt werden. Gott wird ihn verschlingen, so wird es im neuen Jerusalem keinen Tod mehr geben (Offb. 21,4). Niemand wird mehr sterben. • Aber auch die Person wird einmal verschlungen werden. So wird der Tod mal in den feurigen Pfuhl geworfen und dort dem Feuer der Liebe (Hohl. 8,6) und des Wortes Gottes (Jer. 23,29) begegnen, die ihn dazu bringen, dass auch er (als ein Teil der Schöpfung) sagen wird: Im Herrn hab ich Gerechtigkeit und Stärke (Jes. 45,23-24). Denn also wird in 1.Kor. 15,26 gesagt, dass der letzte Feind der besiegt wird, der Tod ist. Und zwar nicht nur die Person „Tod“, sondern auch der 2. Tod, welches der Feuersee ist (Ofb. 20,14). So wir es also keine Hölle mehr geben, weil der letzte Feind (in der Hölle), die Person Tod, verschlungen wurde in Sieg (1.Kor. 15,54f). Gott wird den Tod mit einem Gift tränken, so dass er alle Menschen aus dem Totenreich und somit auch vom Tode erretten wird (Hos. 13,14), beispielhaft angefangen mit Ephraim, bis Gott sein wird alles in allen (1.Kor. 15,28). • Israel macht mit dem Tod einen Bund (Jes. 28,15). Sie verschreiben ihre Seele dem Tod, wie andere dem Satan. Aber wie bei dem Vertrag mit Satan die Betreffenden oft Selbstmord begehen oder frühzeitig sterben, so wird es auch mit Israel gehen, die einen Bund mit dem Tode machen werden. Sie hoffen dadurch, dass sie bei allen Unglücken bewahrt werden und nicht sterben müssen. Dafür, dass der Tod sie beschützt, müssen sie Lug und Trug reden. Doch Gott wird diesen Bund für nichtig erklären und somit werden sie doch umkommen (Jes. 28,15-22). Daraus erkennen wir aber auch, dass Gott stärker ist, wie der Tod, da er ja auch die Schlüssel des Todes und des Totenreichs hat (Offb. 1,18). • Und trotzdem beraubt der Tod vielen Menschen das Leben. Er versucht alle Menschen in seinen Bann zu bekommen, dass sie bald sterben und zu ihm hinab kommen (Hab. 2,5-8). • Wir lesen in Ofb. 5,13, dass alle Geschöpfe den Herrn loben, nun aber sagt Hiskia (Jes. 38,18), das der Tod den Herrn nicht lobt, wie ist das möglich? • In Spr. 24,11.12 werden wir aufgefordert denen zu helfen, die man ungerechterweise zu Tode bringen will, so wie mit den Juden im 3. Reich.

Kommt man aus dem Tod wieder heraus? Im AT gibt es einige Stellen, wo man glauben kann, dass diese Menschen tatsächlich aus dem Tod wieder herauskommen. Sie erlebten so eine Art Nahtoderlebnis oder wurden wiederbelebt. Ein gutes Beispiel ist Jona (Jon. 2,3-8). so wie Jesus 3 Tage im Bauch der Erde war, so auch Jona im Bauch des Fisches: Beide waren im Totenreich. Auch Hiob spricht davon, dass so etwas sogar jedem Menschen 2x - 3x im Leben passiert (Hi. 33,29-30). Dort steht ausdrücklich Verderbensgrube, also einen Totenraum. Dass Gott die Menschen aus dem Tod herauslässt wundert nicht, denn Gott kennt die Ausgänge, die der Tod hat (Ps. 68,21 spricht von Ausgängen des Todes). Ps. 116,8, und 56,14 kann man so verstehen: entweder wird das Leben vor dem Tode bewahrte oder aus dem Tode heraus.

8. Meer Offb. 20,11 verschwindet das irdische Meer, indem, dass der Himmel und die Erde nicht mehr sein werden, aber in V. 13 gibt es (das Meer) die Toten raus. Wie ist das möglich? Wenn es zuerst die Toten herausgäbe und dann anschließend verschwindet, das wäre logisch, so aber deutet die Bibel an, dass mit dem Meer ein Totenraum gemeint ist. So ist es auch verständlicher, dass die Toten herauskommen und gerichtet werden. Denn was macht es für einen Sinn aus dem irdischen Meer die Toten herauszubringen, da es ja nur die Leiber wären, während die Seelen im Totenreich sind. Viel mehr macht es Sinn einen Totenraum zu sehen, wo dann die toten Seelen hervorgeholt und gerichtet werden. Wenn man weiß, dass mit Meer auch ein Totenraum gemeint ist, dann lässt sich Apg. 4,24 und 14,15 auch so deuten, wie die Bibel es an andern Stellen tut, nämlich an 3 Stockwerke: Über der Erde (genannt) Himmel, auf der Erde und unter der Erde (genannt Totenreich, oder wie hier in unsern 2 Bibelstellen: Meer). Warum also nicht an einen Totenraum denken? Ps. 68,23 kann also auch meinen, dass Gott sie wieder aus dem Totenreich herausholt. Ebenso David in Ps. 139,7-12, spricht er doch im V. 8 vom Scheol und dann in V. 9 vom Meer. Zuerst redet er nämlich vom Himmel, dann vom Scheol, bis zum äußersten Ende des Scheols, dem Meer. Man könnte aber auch deuten, dass das Meer nicht zum Scheol, also nicht ein Teil dieses Totenreichs ist, sondern ein anderes Totenreich ist. Denn interessant ist, dass in Offb. 20 diese beiden gesondert aufgezählt werden, so als ob das Meer nicht Teil des Totenreichs ist. Man kann also meinen, dass der Hades einen Teil der Toten bei sich beherbergt und das Meer den anderen Teil der Toten bekommt. Die Flügel der Morgenröte sind nicht irgendeine poetische Form, sondern wenn wir wissen, dass das Morgenrot vermutlich der Tod ist und der Sohn der Morgenröte dann Satan (Jes. 14,12). Dann sind die Flügel der Morgenröte vielleicht Engel, die die Toten zu ihrem Ort bringen. Auch in Hi. 38,8-17 gibt es Meer, Tod und Totenraum nebeneinander. Die Morgenröte hat ihren bestimmten Ort. Sie ist die Person, die die Toten herausgibt (V.12.13).

Es gibt ein Meer im Himmel, das gläserne (Offb. 15,2), ein Meer auf der Erde, warum also nicht auch ein Meer im Totenreich?! Fritz Henning Baader sagt, dass der Scheol dem Heiligtum entspricht, der Tod dem Allerheiligsten und das Meer den Vorhof meint. Mk. 4,39.40 sagt, dass Jesus Wind und Meer gehorsam ist. Hier ist das stoffliche gemeint, aber wir wissen, dass ihm nach seiner Auferstehung auch die Geister (Wind) und die Toten (Meer) gehorchen. Wir überlassen es unsern Lesern, in wieweit er sich damit anfreunden kann. A. Heller war sehr dafür. Er sah noch mehr Stellen als Totenraum, wo wir noch das irdische Meer sehen.

Wer ist in dem Meer drin? Was für Tote kommen da rein?

Das Meer ist aber auch ein Bild für die Nationen, im Gegensatz zu dem Land/ Erde, das Israel symbolisiert. (Jes. 60,5). Aus dem Meer kommen die 4 Tiere in Dan. 7, also die 4 Weltreiche. In Mat. 13,47-50 sehen wir auch eindeutig, dass es sich mit dem Meer um einen Totenraum handelt. Dort hat es noch unsortierte Fische drin. Fische sind ja Menschen, das wissen wir schon von Jesu Ausspruch, dass Petrus nun Menschenfischer wird. Es gibt gute Fische und schlechte Fische. Die guten Menschen werden also in das 1000 jährige Reich kommen (- das Himmelreich, sprich 1000 jährige Reich [V.47]-), die schlechten müssen in die Hölle (wörtlich „Kaminos“, also einem Kaminartigen immer mit Feuer gefüllten Totenraum kommen). Wir fassen zusammen, dass in dem Meer die Schafe und Böcke drin sind, die vor dem 1000 jährigen Reich auferstehen und dann nach Gerechte und Böse sortiert werden. Die Guttäter, wie Mutter Theresa, werden dort herauskommen und dann ins 1000 jährige Reich eingehen. Diese Schafe und Böcke werden gerichtet, so Mat. 25., gemessen an dem, wie sie zu Jesu Brüdern, also zu Israel und den Christen waren. D. h. in das Meer kommen keine Israeliten und keine Christen rein.

Was wird aus denen, die im Meer sind? Durch Neh. 9,6 erkennen wir, dass auch die, die im Meer sind, alle zum Leben kommen werden. Sowohl die, die in das 1000 jährige Reich eingehen, als auch die, die noch in die Hölle müssen (Offb. 20, 13ff). Gott macht alles lebendig! Ist das nicht eine herrliche Botschaft! Auch das Meer wird den Herrn loben (nicht nur Aufforderungsform, sondern auch Tatsachenform). Ps. 69,35.

Das Meer auch eine Person? Das Meer ist keine Person, denn es wird nicht, wie der Hades und der Tod in die Hölle geworfen, sondern es verschwindet, wird ins Nichts aufgelöst (Ofb. 20,11-21,1). Das Meer ist unbrauchbar geworden, da alle Toten herauskamen. Hi. 38,8.16; Ofb 21,1 Ebenso zeigt das auch die Deutung und Übersetzung von 5.Mos. 11,30 in Röm. 10,7!


9. Der Feuersee = 2.Tod Der Feuersee kommt nur in der Offenbarung vor. Und dort an 4 Stellen (Offb. 19,20; 20,10.14.15). Den Begriff 2. Tod finden wir außer in Offb. 20,14 noch in Kap. 2,11 und 21,8). In 20,14 wird erklärt, dass der 2. Tod der Feuersee ist, auf Deutsch die Hölle oder besser Feuersee. Luther übersetzte feuriger Pfuhl. • Dieser Ort ist der endgültige Ort der ungläubigen Toten. Alle die im Buch des Lebens nicht mehr stehen (gestrichen wurden), werden in den Feuersee kommen. • Hier finden wir aber nicht nur die verlorenen Menschen, sondern auch die verlorenen Engel. Alle bösen Engel, Satan und der Tod werden dort hineingeworfen. • Dort werden Feuer und Schwefel brennen, unaufhörlich. Wahrscheinlich wird hier das Mittel der Bestrafung genannt. Feuer und Schwefel sind immer bei schweren Gerichten dabei: 1.Mos. 19,. In Offb. 14, 9-11 wird auch von diesem Ort beschrieben, auch wenn der Ort nicht genannt. Aber wer das Malzeichen des Antichristen annimmt, wird gequält werden von Zeitalter zu Zeitalter. Damit kann nur dieser Ort im Feuersee gemeint sein, denn den Hades gibt es nur noch ein Zeitalter (das des 1000 jährigen Reichs). Dabei wird hier ausgeführt, dass sie gequält werden mit Feuer und Schwefel. Und dass ein Rauch von ihrer Qual aufsteigen wird. Sie haben auch keine Ruhe Tag und Nacht. Immer nur Schmerzen und Qual. • Er muß außerhalb der Erde (und des Himmels) sein, da Himmel und Erde vergehen und in Glut aufgelöst werden (2.Petr. 3,10; Offb. 21,1). Deshalb werden ja auch der Tod und der Hades dort hineingeworfen, denn sie befinden sich unter der Erde und gehören damit zu unserem Universum. • An verschiedenen Stellen wird eindeutig gesagt, dass die Christen dort nicht hineinkommen werden (Offb. 2,11; 20,6; 21,8). • Wird dieser Feuersee ewig sein, wie es die Übersetzungen andeuten? In 1.Kor. 15,26 lesen wir, dass der Tod der letzte Feind des Christus ist. Nun ist die Frage, welches ist der letzte Feind, der 1. oder 2. Tod. Jeder wird mit „2.Tod“ antworten. So sehen wir, dass der letzte Feind nicht der Tod. sprich der leibliche Tod ist, sondern der geistlich-leibliche Tod, der 2. Tod, der Gerichtsort für die Ungläubigen. Dieser ist der letzte Feind. Doch bleibt er dies nicht, denn Jesus liebt seine Feinde, so dass er die Feinde in Freunde verwandeln wird. Jedenfalls wird uns das Endprodukt in 1.Kor. 15,26-28 gesagt. Jesus wird den 2. Tod vernichten, so dass er nicht mehr da sein wird. Damit kann dann Gott alles in allen werden. Oder alles in allem. Nicht alles in 5 % Christen, auch nicht 5% in allen Menschen (nämlich den Odem des Lebens z. B.), sondern alles in allen 100 % bei 100 % Menschen, so dass er alles in allem erfüllt. Das ist eine wunderbare Botschaft: dass die Hölle nicht endlos ist, sondern Gott der Hölle, dem 2. Tod eine Ende setzt. Ja, ihn sogar rettet. D. h., dass Gott nicht den 2. Tod, die Hölle auslöscht, in dem Sinne, dass alles ins Nichts aufgelöst wird, sondern dass er alle zum Leben führt. So lesen wir in V.22: In Adam sind alle gestorben, so werden in Christus alle zum Leben kommen.

10. Gehenna Das Wort Gehenna kommt in der Bibel 12x vor. 11x in den Evangelien und 1x in Jak. 3,6, wo es meist nur mit Feuer übersetzt wird. Wir sehen, dass die Bibel für die Hölle 3 Worte benutzt, einerseits den 2.Tod, den Feuersee und „Gehenna“. Diese Erkenntnis ist nicht unwichtig ist, da hierdurch der Kreis geschlossen werden kann und damit eine größere Aussage über den endgültigen Gerichtsort gemacht werden kann. Wir haben es aber mal getrennt aufgeführt, damit auch die mit einig sein können, die diese 2 (bzw. 3) als nicht identisch sehen können. (Z. B. F. H. B. meint: Das Feuer der Gehenna sei verlockend, dass man dieses dann gleichsetzt mit dem See des Feuers (Feuersee), also der Hölle. Doch er schreibt, dass die Gehenna dem Abysos zuzuordnen sei, da auch diese ein Hochofen des Feuers ist und einen Verderber hat. Der Apollyon in Ofb. 9 ist also der Verderber oder Ganzweglöser, wie DÜ schreibt, der die Seelen und Leiber der Menschen verderben oder „ganzweglösen“ kann). Wir denken, dass dort, wo die Zeitdauer „Ewigkeit/en“ verwendet werden, nur die Hölle, also den Feuersee meinen kann, weil nach dem 1000 jährigen Reich der Hades aufgelöst wird und er samt dem Tod in den Feuersee hineinkommt. Damit kann die Zeitdauer derer, die im Hades sind, gar nicht ewig sein, auch nicht ewig im Sinne von mehreren / vielen Zeitaltern.

Gehenna ist eine Verbindung von dem Wort „Gei“ = Tal und „Hinnom“ = „Tal Hinnom“ oder „Gehinnom“ gebracht wird, welches im AT an manchen Stellen vorkommt. Das Wort kommt von dem AT- Ort Hinnom- Tal. Das Lexikon zur Bibel schreibt hierzu: Das Tal des Sohnes Hinnoms (Jos. 15,8; 18,6) oder Tal Ben- Hinnom (2.Kön. 23,10; 2.Chr. 28,3; Jer. 7,32) ist das Tal südlich von Jerusalem. Hier lag das Tofet, der Ort, wo dem Moloch Kinder verbrannt wurden (V.31). Nach dem Gericht Gottes über Jerusalem soll es Würgetal heißen, weil kein anderer Platz mehr sein wird die Toten zu begraben (Jes. 19,6.11). • In Jes. 30,33 wo von einem Tofet einem Scheiterhaufen die Rede ist, den Gott anzünden wird, setzt der Targum das Tal Hinnom (ge- hinnom) ein, von dem der Talmud berichtet, dass dort der Eingang zur Hölle sei, wo zwischen 2 Palmen Rauch aufsteige. Aus diesen Vorstellungen heraus wird der Name des Tales im ntl. Gri. zur Bezeichnung der Hölle (Gehenna). Das Tofet ist eine Feuerstätte, wo die Israeliten dem Moloch die Kinder geopfert haben (2.Kön. 23,10; 2.Chr. 28,3; 33,6; Jer. 7,31-32; 19,1-15). • In Mat. 5,22 sehen wir, dass die Gehenna etwas mit Feuer zu tun hat, da der Spötter in die Gehenna des Feuers kommt. • Mat. 5,29.30 sagt uns, dass man mit dem ganzen Leib in die Gehenna kommen kann. Diese Stelle (mit der nachfolgenden) belegen eindeutig, dass in der Hölle nicht nur die Seele gequält wird, sondern auch der Leib! Das ist wohl manchen neu. Auch aus den Aussagen von Mak. 9,43.45.47 kann man entnehmen, dass hier nicht der Zwischenleib gemeint ist, sondern ihr Auferstehungsleib. Und zwar wird hier wohl das fehlen, was man auf Erden gehabt hat. • Aus Mat. 10,28 erkennen wir, dass es eine Person geben wird, der Leib und Seele in der Gehenna verderben kann. Das muß Gott sein, da der Tod, der Hades und der Satan, sowie Antichrist und falscher Prophet in die Gehenna kommen und dort selber gequält werden (Offb. 20,10). Wie sollen sie dann jemanden quälen können? • Eine interessante Stelle ist jedenfalls Mark. 9,45-50. Dort wird die Gehenna als ein Ort beschrieben, wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Sie wird allgemein als Gegenargument der Allversöhnung angesehen. Doch wir wollen uns die Stelle mal genauer ansehen und werden erkennen, dass gerade auch so eine Stelle nicht nur das Argument entkräftigt, sondern sogar selber zum Argument wird. Wir lesen nun mal Mk. 9,47-49: Es ist klar und wir bejahen das, dass alle, die nicht an Jesus glauben oder nicht ins 1000 jährige Reich gehen, in die Hölle kommen. Dort stirbt ihr Wurm nicht und auch das Feuer erlischt nicht. Wenn man diese Bilder deutet, so ergibt das herrliche Wahrheiten. Der Wurm in der Bibel ist ganz deutlich Jesus (Ps. 22,7; Hi. 25,6). Und das Feuer ist nicht nur ein Bild für Reinigung, Strafe, sondern auch für das Wort Gottes (Jer. 23,29)und die (Liebe Hohl. 8,6), die ja laut anderen biblischen Aussagen nie aufhören (1.Pet. 1,23; 1.Kor. 13,13)! Mk. 9,48 kann also auch heißen: (in der Hölle), wo Jesus (Wurm) nicht stirbt und das Wort Gottes mitsamt seiner Liebe (Feuer) nicht erlischt, sondern reinigend (wie das Feuer) wirkt. [Übrigens ist noch interessant, dass wenn man das Wort „Feuer“ nur mit Strafe deuten will, das Wort „Strafe“ z.B. in Mat. 25,46 nicht Pein oder Bestrafung heißt, sondern eigentlich „Strafe zur Besserung bedeutet (gri. kolasis). So ist auch das Bild „Salz“ gebraucht. Das Salz tut zwar Weh und man leidet Pein, aber doch nur solange, bis die Wunde wieder heil ist, bis der Mensch gereinigt ist. Wenn man also die Bilder der Hölle (- oder glaubt jemand wirklich, dass man dort in der Hölle mit Salz eingerieben wird? -) genauer untersucht, dann kommen kostbare Wahrheiten heraus, die nicht nur das Gegenargument entkräftigen, sondern sogar noch ein Argument liefert, dass die Hölle gerade nicht endlos ist, sondern die Menschen dort durch die Christen (Salz, Mat. 5,13) und Jesus mit Liebe und Wort Gottes gereinigt (Eph. 5,26) werden!!! • Wenn man Jak. 3,6 auch wörtlich deuten will und nicht nur symbolisch, wie es sicher in 1. Linie gemeint ist, dann kann man verstehen, dass der reiche Mann seine Zunge kühlen lassen wollte. Wenn schon in dem Warteort solch ein Qual für die Zunge ist, wie erst dann in der Hölle. Es heißt hier: die Zunge wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt,


11. Altar Es gibt Seelen unter dem Altar Offb. 6,9. D.h. es gibt wohl auch einen Totenraum, der Altar genannt wird. Das lässt auch darauf schließen, dass es im Totenreich auch ein Abbild des Tempels gibt. Diese Personen waren Märtyrer und schreien nach Rache. Sie gehören daher nicht zur Leibesgemeinde, die die Rache dem Herrn überlassen, und die eine Liebe zu den Mördern haben wie Jesus am Kreuz oder auch Stephanus beteten: Herr rechne ihnen diese Sünde nicht an. Eindeutig aus dieser Stelle kann wohl auch gesagt werden, dass die Menschenseelen ganz sicher weiterleben und nicht ausgelöscht werden oder ruhig schlafen, wie das manche Christen behaupten. Dass dies nicht der Himmel sein kann, ersehen wir daraus, dass sie eine Frage stellen, wo wir doch im Himmel Gott nichts mehr fragen werden. Manche sehen dagegen keinen extra Totenraum und sagen einfach, dass diese Märtyrer zur Zeit von Offb. 6 unter dem Altar im Himmel /im Paradies sind.


12. Abrahams Schoß In der Bibel kommt er nur in Luk. 16, 22 vor. Aber in den rabbinischen Schriften ist er durchaus gebräuchlich. A. Fruchtenbaum meint, dass dieser Ausdruck eine Redewendung ist, die ein Gast bei einem Fest beschreibt, der sich an die Brust seines Nachbarn oder seines Gastgebers zurücklehnt. Es symbolisiert die Glückseligkeit nach dem Tod. Warum es aber Abrahams Schoß heißt und nicht Adams Schoß, liegt wohl daran, dass Abraham der Vater aller Gläubigen ist und hier nur alle Gläubigen hineinkommen. Klar gibt es auch Gläubige vor Abraham, wie Henoch, aber Abraham gilt als Sinnbild für Gerechtigkeit aus Glauben. Es ist der Totenraum der Gläubigen im AT, bis zu Jesu Tod. Die Meisten sehen Abrahams Schoß identisch mit dem Paradies, weil sie den Schächer noch in Abrahams Schoß sehen, da er gläubig wurde, bevor Jesus auferstand. Und dieser wird nach seinem Tod im Paradies sein, laut den Aussagen Jesu. Doch wenn wir begründen können, dass der Schächer, der 1. Christ war, dann könnte er der 1. gewesen sein, der im Paradies im Himmel ist (weitere Argumentationen siehe bei „Paradies“).

Dort sind die meisten AT- Gläubige noch drin und warten auf ihre Auferstehung am Ende der Tage, vor dem 1000 jährigen Reich. Die Heiligen, die in Mat. 27,51f auferstanden sind, sind nur eine Erstlingsfrucht, also wenige Gläubige. Der Rest wartet noch. Deshalb gibt es diesen Ort heute noch. Außer Jesus hätte den ganzen Bereich mit in den Himmel genommen, wie manche aus Eph. 4 argumentieren: Er hätte die Gefangenschaft gefangengeführt. Dann wäre der Schoß Abrahams in der Zwischenzeit im Himmel. Dafür spricht Hebr. 12, 23, wo man in den Geistern der Gerechten die AT – Gläubige sieht, die schon (laut Text) im neuen Jerusalem drin sind. Dagegen spricht, dass Daniel unter der Erde schläft, bis zu seiner Auferstehung am Ende der Tage (Dan. 12, 1-3.13). Ebenso haben auch die andern AT- Gläubige die Hoffnung, wie Daniel gehabt (Jes. 26,19!).

Abrahams Schoß ist der Gegensatz zu dem Bereich des ungläubigen, reichen Mannes, der seine Augen im Hades aufschlug. Dort sind also die AT- Gläubige drin, denn diese Geschichte ist 1. kein Gleichnis und 2. sehen wir in Lazarus einen AT-Gläubigen, da sein Namen bei Gott bekannt ist und er bei Abraham ist, der sicher gläubig ist. Dieser Ort heißt nicht nur „Abrahams Schoß“, sondern es ist auch Abraham drin, denn der reiche Mann redet mit ihm. Aus Luk. 16,19ff kann man jedoch folgende Punkte mit Sicherheit aussagen: Abrahams Schoß: • Alle AT- Gläubige sind dort drin. • Die Ungläubigen kommen in den anderen Bereich des Hades. • Zwischen beiden ist eine große Kluft, dass man nicht überwinden kann. Das ist z. B. auch ein Argument, dass vor dem Gericht keine Menschen zum Glauben kommen und dann herüberwandern. • Dort ist volle Glückseligkeit. Man leidet keine Pein, sondern wird getröstet. • Aus diesem Bereich standen die Erstlinge der AT- Gläubigen auf (Mat. 27,51f). Die Gräber taten sich bei Jesu Tod auf, aber erst nach Jesu Auferstehung standen sie auf, weil sonst Christus nicht der Erstling gewesen wäre (1.Kor. 15,20). Das kommt im Text nicht ganz so deutlich zum Ausdruck. • Aus diesem Bereich wurde Samuel einmal heraufbeschworen (1. Sam. 28). Und er antwortet Saul, dass er in seiner Ruhe gestört wurde. • Aus ebendieser Geschichte sehen wir, dass es unüblich ist, dass die Toten sich den Lebenden zeigen. Wenn sie es tun, dann eigentlich fast immer, in der Zeit (bis zu einigen Tagen), wo sie gestorben sind. Mose ist da eine große Ausnahme, als er sich den Jüngern (und Jesus) zeigte. Weitere Details in unserer Arbeit: „Was geschieht nach dem Tod?“ • Um weitere Aussagen machen zu können, müssen wir die Aussagen im AT durchforschen, wo von den Gläubigen gesagt wird, wie oder was sie im Totenreich erwartet.


13. Paradies Es gibt nur 3 offensichtliche Bibelstellen über das Paradies (Luk. 23,43; 2.Kor. 12,5; Offb. 2,7) und doch kann man eine Menge zusammentragen.


Jedenfalls teile ich nicht die Ansicht, wie andere Ausleger, die aufgrund von 2.Kor. 12 behaupten, dass das Paradies der 3. Himmel ist. Wir lesen mal 2.Kor. 12,2-5. Beim aufmerksamen Lesen fällt uns auf, dass Paulus nur bis an den 3. Himmel entrückt wurde, während er hinein in das Paradies entrückt wurde. Wenn der 3. Himmel das Paradies wäre, dann wäre er auch hinein in den 3. Himmel entrückt. Hier steht aber nur, bis an (heos) den 3. Himmel. Für mich ist daher der 3. Himmel die Wohnstätte Gottes, während das Paradies der Aufenthaltsraum der gestorbenen Christen ist. Er hat also dort den Stephanus und den Schächer und den Jakobus gesehen, die alle vor ihm starben und ebenso auch die vielen Christen, die er selber umgebracht hatte. Sie bilden wohl die Gemeinde der Erstgeborenen (Hebr. 12,23). Aber bis hinein in die Wohnstätte Gottes konnte er nicht sehen, da kein Mensch Gott sehen kann und dabei am Leben bleiben wird. Darum war er nur an dem 3. Himmel.

a) Wo ist das Paradies? Wir sehen den Garten Eden und das Paradies als identisch: Das eine ist der Begriff im AT (Garten Eden) und der andere (Paradies) im NT. Das sehen wir bei der LXX. Sie übersetzt den (hebräischen) Garten Eden mit Paradies. Orientalischen Ursprungs, Pardes פַּרְדֵּס . von hebr. - vgl. aus d. altpersischen: d. Gehege, Ummauerung, eingehegtes Gebiet; bei d. Persern: ein großer eingezäunter Wildpark bzw. ein Reservat oder Tiergarten zum Jagen; Jagdgrund allg.: Lustgarten, Park, lieblicher Garten.

Dabei gibt es noch ein Paradies im Himmel, das im AT eben auch Garten Gottes oder Garten Eden (im Sinne von Ureden) heißt. Der irdische Garten ist das Abbild des himmlischen. Der irdische ging in der Sintflut unter und der himmlische besteht heute noch. Da der Baum des Lebens in 1.Mos. 2 im irdischen Garten Eden stand und in Offb. 2,7 gesagt wird, dass es im Paradies Gottes auch eins gibt und in Offb. 22 das neue Jerusalem auch einen Baum des Lebens hat, schließen wir daraus, dass der himmlische Garten Eden das Paradies Gottes ist und identisch ist mit dem himmlischen Jerusalem.

Wir wollen uns die Frage stellen, wo das Paradies ist und haben verschiedene Argumente zusammengetragen, aber keine abschließende Lösung. Da diese Argumentation nur wenige Interessieren und Sie langweilen könnte, können Sie einfach auch weiter unten bei b) weiterlesen. 1. Argumente, dass das Paradies im Totenreich ist: a) Es ist im Totenreich, da Jesus 3 Tage im Hades war (Apg. 2,27) und gleichzeitig mit dem Schächer im Paradies (Luk. 23,43), da wir das „Heute“ so verstehen, wie bei Abrahams Schoß ausgeführt: „Wahrlich, ich sage dir: Du wirst heute mit mir im Paradiese sein“. 2. Bei der Entrückung werden die Toten in Christo zuerst auferstehen und dann mit den Lebenden zeitgleich in den Himmel entrückt werden. Wenn das Paradies im Himmel wäre, dann müssten die Lebenden zuerst entrückt werden und dann die im Himmel befindlichen Gläubigen abholen um noch weiter, nämlich in den 3. Himmel zu gehen. Oder aber die Toten werden vom Himmel auf die Erde entrückt um dann anschließend mit den Lebenden wieder in den Himmel entrückt zu werden. Da beide Versionen keinen Sinn machen, bleibt nur die einzige schlüssige Antwort: das Paradies ist der Warteraum für die Toten in Christo. Es ist unter der Erde. Bei der Entrückung werden sie zuerst auferstehen und bis zu den Lebenden auf der Erde entrückt um mit ihnen dann zeitgleich in den Himmel entrückt zu werden so wie es in 1. Th. 4,16.17 gesagt wird. 3. Man kann annehmen, dass es im Totenreich auch eine Stiftshütte gibt, wie auf der Erde, was eine Abschattung des himmlischen Heiligtums ist. Hebr. 9,23.24 spricht eindeutig, dass es ein Heiligtum im Himmel gibt (ebenso auch andere Stellen wie Ofb. 11,19). Es ist das wahre Heiligtum, während das auf der Erde ein Abbild ist. Es gibt also ein Heiligtum im Himmel und auf der Erde! Warum also nicht im Totenreich? Wenn ja, dann könnte man das Heiligtum im Totenreich vielleicht wie folgt definieren: Allerheiligstes = Tod Heiligtum = Scheol Vorhof = Tote die ungläubig sind Außerhalb des Vorhofs = Tote die an Gott glauben Die Toten, die Gläubig sind, werden nicht von Satan, Scheol oder Tod regiert, da sie außerhalb sind. Darum ist ihr Zustand gegenüber den andern Toten ein paradiesischer Zustand, weshalb es „Abrahams Schoß“ oder auch nur „Paradies“ genannt wird.

Man kann also annehmen, dass es nicht nur ein Paradies auf der Erde gab und im Himmel noch gibt, sondern es auch im Totenreich noch eins gibt. Das Paradies auf der Erde wurde zur Zeit der ersten Menschen immer noch von Kerubim bewacht, damit Adam und Eva nicht zurückkehren und vom Baum des Lebens äßen. Also war das Paradies auch nach dem Sündenfall noch in erreichbarer Nähe. Die Menschheit ist also nicht aus dem Paradies gefallen, so dass das Paradies im Himmel wäre und eine große Kluft zur Erde bestand. Ich bin auch nicht der Meinung, wie einige apogryphische Schriften meinen, dass der Eingang zum Paradies auf dem höchsten Berge war und es sonst eine Art Luftschloss war, sondern wie uns die Bibel berichtet, war es ein großes irdisches Gebiet im Orient vom Irak/Iran bis nach Äthiopien (Kusch). Dieses Paradies muss in der Sintflut zerstört und untergegangen sein, so dass keine Bewachung der Kerubim mehr erforderlich war. Es war aber nicht so untergegangen, dass es nicht mehr da war, oder das Paradies gar im Himmel blieb, denn Mose sagt in 1.Mos. 2,10-15, dass man im dem Gebiet, wo einst das Paradies war, man Gold, Bedolachharz… findet. Ebenso nennt er Länder und Flüsse, die es heute (zu seiner Zeit) noch gibt und einst das Paradies umfasste, so dass er damit deutlich sagen will, dass das Paradies hier auf Erden war, aber nun nicht mehr so ist. Es wurde zerstört. Wie anders soll das geschehen sein, außer durch die Sintflut? Mose sagt nicht, dass das Paradies jetzt im Himmel ist oder dergleichen, sondern er sagt, dass das irdische Paradies auf der Erde war (und skizzierte den Ort) und dann zerstört wurde. So wie es ein irdischer Tempel gab der auch zerstört wurde und darauf jetzt 2 Moscheen stehen. Und so wie es das himmlische Heiligtum noch gibt, so gibt es das himmlische Paradies noch, während die beiden Abbilder zerstört wurden. Vom himmlischen Paradies wird uns im Hesekiel davon berichtet Hes. 28,11ff: In diesem Abschnitt wird uns von einem Kerub berichtet, der dann gefallen ist. Er war, so heißt es, im Garten Gottes, in Eden inmitten anderer Engel (feurigen Steinen). So folgt daraus, dass es nicht im irdischen Paradies war, wo es nur Adam und Eva gab. Denn dieser Kerub handelte mit irgendwas, was es im irdischen sicher nicht gab. Mit wem hätte Adam auch Handel treiben sollen? Ebenso gab es Heiligtümer (V.18) des Kerub, die er durch unrechten Handel entweihte. Ein ganz deutlicher Beweis ist auch, dass es dort im Paradies Könige gab (V.17) und sogar Völker (V.19). Das können nur Engelskönige (vgl. Dan. 10,13.20) und Engelsvölker sein. Wo sollen die im irdischen Paradiese Platz haben? Da bleibt nur eine Sicht, dass es ein Ureden gab und ein Urgarten Gottes, ein Urparadies und das irdische ein Abbild davon, so wie der Hebräer sagt, dass alles Irdische ein Abbild des Himmlischen ist. Nur so macht auch das Verstoßenwerden des Kerubs Sinn, der auf die Erde geworfen wurde und nicht mehr hochkommen kann und nicht einfach, wie Adam aus dem Paradies geworfen wurde und nicht mehr hinein darf. Hes. 31 berichtet uns auch von einem himmlischen Ureden. Hier wird der irdische Pharao mit einem ehemals himmlischen Pharao verglichen. Und so wie es dem himmlischen ergehen wird, so ergeht es jetzt auch dem irdischen. Die Personen werden mit Bäumen verglichen. Das können nur Engel im himmlischen Ureden gewesen sein, weil es bei Adam keine andern Wesen (im Paradies) gab. (Außer Satan im Form von der Schlange). Der Bericht spricht mehrmals vom Garten Gottes und von Eden (V.8-9.18).

Wir haben also gesehen, dass es ein irdisches Paradies gegeben hat und noch ein himmlisches gibt. Warum also nicht auch ein unterirdisches? Es macht mehr Sinn ein unterirdisches Paradies als Warteort für die Gläubigen zu sehen als ein himmlisches Paradies, wo auch noch viele Engel wohnen. Das himmlische Paradies ist also bislang ein Wohnort für die Engel, wie wir aus Hes. 28 und 31 erkennen können. So kann man als gesichert annehmen, dass Paulus in den 2. Himmel entrückt wurde, welches das Paradies ist, der Wohnbereich der Engel, während er aber nur bis an den 3. Himmel, dem Wohnbereich Gottes entrückt wurde. Dieser Wohnbereich Gottes sieht nicht leer aus. Sondern Gott hat uns schon viele Häuser gebaut (jedenfalls Wohnungen) Joh. 14,1-3, in die wir nach der Auferstehung einziehen werden. Dort werden wir bei dem Herrn sein allezeit (1.Th. 4,18). Wir werden aber auch im Paradies Gottes leben und von dem Baum des Lebens essen (Ofb. 2,7). Diese Verheißung erfüllt sich erst nach der Entrückung, da hier nicht vom Paradiese des Totenreichs oder der Erde gemeint ist, sondern vom Paradies Gottes, also das himmlische Paradies meint. Unsere Wohnung als Gläubige ist im 3. Himmel, aber wir werden, wie gesagt auch im 2. Himmel, dem Paradies leben. So wie Gott im Himmel wohnt und nach Ofb. 21 auf der Erde wohnt und lebt. Das himmlische Paradies, der 2. Himmel wird auf die Erde kommen, denn er ist das neue Jerusalem. So beschreibt uns Offb. 21, dass der Himmel auf die Erde kommt, dass das Paradies wieder für uns Menschen offen wird. Und zwar ist das Ende besser wie der Anfang, denn am Anfang waren wir nur in dem irdischen Paradies, das ja nur ein Abbild des himmlischen ist. Am Ende werden wir aber im himmlischen sein dürfen, dem Originalparadies. Es kommt zu uns auf die Erde. Dort tragen die Bäume 12 x im Jahr Früchte, nicht nur einmal, wie im irdischen…


2. Argumente, dass das Paradies im Himmel ist: a) In der Annahme, dass Paradies gleich bedeutend ist, wie Abrahams Schoß. 1. Es ist nicht im Hades, da der arme Lazarus hineingetragen wurde, während der reiche Mann seine Augen im Hades aufschlug. Gegenargument: Die AT – Gläubigen kamen auch in Abrahams Schoß, da der arme Mann noch vor Jesu Tod gestorben ist und damit den AT –Gläubigen gleich ist. Nun sagt uns aber das 1. Vorkommen des Scheols in der Bibel, dass Jakob glaubte, dass er in den Scheol fahren wird (1.Mos. 37,35; 42,38), ebenso auch Juda (1.Mos. 44,31) und Hiob (Hi. 17,13.16). Auch David in seinen Psalmen. Doch David spricht davon, dass seine Seele wieder heraus aus dem Scheol kommen wird. Daraus folgt aber, dass sie vorher drin war. So wird das Paradies im Totenreich sein, aber wie Jesus auferstanden ist, so werden die Gläubigen (bei der Entrückung, oder durch die Ausauferstehung) auferstehen und aus dem Totenreich herauskommen. Prophetisch durfte das David schon bezeugen in Ps. 16,10; 30,4; 86,13 (wörtlich „aus“, nicht „vor“, wie Luther). Wenn also Abrahams Schoß und Paradies identisch sind, dann kamen die AT- Gläubigen alle auch ins Paradies. 2. Es ist im Himmel, da ein Gläubiger nicht im Totenreich ist, sondern bei dem Herrn sein wird (Phl. 1,23; 2.Kor. 5,8). Gegenargument: Ein Christ der stirbt und ins Paradies kommt, ist dann auch bei Jesus, denn Jesus ist im Paradies. Er sagt zum Schächer, du bist bei mir im Paradies. So sind wir bei dem Herrn im Paradies, wenn wir sterben. Aber was macht denn Jesus im Totenreich, könnte man dann einwenden, er ist doch im Himmel, denn nach seiner Himmelfahrt blieb er im Himmel, damit der Hl. Geist auf die Erde kann. Wenn der Hl. Geist in mehreren Personen gleichzeitig sein kann, so kann das Jesus auch. Antwort: Er ist im Himmel und im Paradies. Er hat die Schlüssel des Totenreichs bekommen, dass er immer wieder auch dort auf und zuschließt. Besuche dort macht und dort wohnt. 3. Das Paradies ist trotzdem oben, da je gottloser man ist, desto weiter weg ist man dann von Gott. Oben Gott, dann das Paradies, wo es nur Gläubige gibt, dann auf der Erde ist es gemischt und unter der Erde hat es nur Ungläubige.  Gegenargument: Eine gute Idee, nur biblisch kann man sie nicht belegen. So ist auch der Himmel schon nicht rein vor Gott. Hat es dort doch nicht wenige Ungläubige, wie Satan…Auch die guten Engel sind eigentlich nicht so gläubig wie wir Christen (z. B. 1.Petr. 1,12). Auch die Kluft und das miteinander kommunizieren von Abraham und dem reichen Mann sprechen eher für getrennte Räume im Totenreich, als von einem himmelweit entfernten Ort. In Dan. 12,2 wird gesagt, dass beide, Gläubige und Ungläubige, in der Erde schlafen und nicht, dass beide schon im Tod himmelweit entfernt sind. 4. Wanderung des Paradieses: Viele sehen die Möglichkeit, dass Jesus das Paradies gefangengenommen hat und bei seiner Himmelfahrt, dann mit in den Himmel genommen hat. Das lesen sie aus Eph. 4: „hat die Gefangenschaft gefangengenommen“ heraus. Daraus würde folgen, dass Abrahams Schoß nicht mehr im Totenreich ist. Sie wären schon auferstanden (Nach Mat. 27,51f) und bildeten die Wolke von Zeugen (nach Hebr. 11). A. Fruchtenbaum hat dieses Problem ganz einfach gelöst: Er sieht Abrahams Schoß und Paradies identisch. Bis zur Auferstehung Jesu war der Aufenthaltsort der AT- Gläubigen im Totenreich. Anschließend hat Jesus bei seiner Himmelfahrt den Abrahams Schoß/ Paradies mitgenommen in den Himmel. Daher kommen alle NT- Gläubigen in den Himmel. Später wird das Paradies, das himmlische Jerusalem, nochmals umziehen. Es wandert auf die Erde (Offb. 21).  Gegenargument: Dies aber widerspricht der Lehre, dass die meisten AT- Gläubigen noch gar nicht auferstanden sind, sondern weiterhin bis zur allgemeinen Auferstehung vor dem 1000 jährigen Reich warten und zwar unter der Erde, so heißt es sogar von Daniel, dass er unter der Erde schläft, bis er in der Endzeit aufersteht Dan. 12, 1-3.13. Vgl. auch Jes. 26,19. b) In der Annahme, dass das Paradies nicht identisch ist, mit Abrahams Schoß: Wenn man dagegen annimmt, dass der Schächer schon als Christ zählt, dann kann man sagen, dass das Paradies der Aufenthaltsort der NT- Gläubigen ist und Abrahams Schoß der Aufenthaltsort der AT- Gläubigen. Dann hat man es leicht zu sagen, dass die AT-Gläubigen alle in den Scheol kamen, während die Christen alle ins neue Jerusalem, in den Himmel, kommen. Folgende Argumente können für sein Christsein sprechen: Die Lösung, die andere bringen, dass man den Doppelpunkt anders setzt, halte ich für undenkbar, da Jesus an keiner anderen Stelle so geredet hat („Wahrlich, ich sage dir: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein““. Diese Version ist richtig, die alle Übersetzer (außer Konkordante) machen. Falsch ist folgende: „Wahrlich ich sage dir heute: Du wirst du mit mir (irgendwann) im Paradies sein“). Alles was Jesus sagte, sagte er heute. Wenn er sagen wollte: Ich versichere dir heute, dann hätte er das auch so gesagt und nicht das normale: ich sage… Aber selbst wenn man den Doppelpunkt anders setzt, muß man nicht die Interpretation glauben, dass er meinte: „Irgendwann einmal im Paradies, jetzt aber in Abrahams Schoß“. Diese Aussage macht für uns keinen Sinn. Jesus wollte ihm die Zusage geben, dass er zu den Gläubigen gehört und daher ins Paradies geht. Und zwar jetzt schon. Eine Vertröstung auf irgendwann ist nicht sinnig. Denn was soll der Unterschied zwischen dem jetzigen guten Abrahams Schoß und dem Paradies sein, dass Jesus das Paradies herausheben hätte wollen? Diese Argumentation muß wohl noch endgültig geprüft werden. Wir hatten bisher das Paradies im Totenreich gesehen, das identisch ist mir Abrahams. Aber weil wir das Paradies nur noch im Himmel sehen und nicht mehr auch im Totenreich, und auch nicht sehen, dass der ganze Raum: „Abrahams Schoß“ nach der Auferstehung aufgelöst wurde, weil Jesus ihn gefangengenommen hätte (Eph. 4), bleibt uns nur die Deutung, dass Abrahams Schoß heute noch im Totenreich existiert. Die NT- Gläubigen sehen wir nicht mehr in Abrahams Schoß, sondern nur noch im Paradies im Himmel Vielleicht wäre aber auch folgendes Denkbar: Dass das Paradies ein weiterer Teil des lichten Teiles des Totenreichs ist oder eine Unterteilung von Abrahams Schoß, so wie das irdische Paradies ein Teil der Erde war. Dann könnte man das Paradies noch z. Z. vom Schächer im Totenreich sehen und nach der Himmelfahrt wurde das Paradies mit in den Himmel genommen. Das würde eine Antwort geben, dass Jesus 3 Tage im Totenreich war und im Paradies. Und das Paradies sowohl unten als auch oben ist. Sie sehen: Wir haben noch keine optimale Lösung.



b) Wie wird es im himmlischen Paradies sein? Über diese Frage wurde schon manches geschrieben und verkündigt, aber selten was Produktives. Daher wissen auch die wenigsten Gläubigen wie es tatsächlich im Himmel aussieht. Weil man hier die Aussagen der ganzen Schrift sehen muß, ist auch dieser Teil nur ein Auszug davon. Man kann die ganzen Aussagen • Unterscheidung zwischen Paradies und 3. Himmel Man muss hier unterscheiden. Denn der 2. Himmel ist das Paradies, der 3. Himmel aber unsere Wohnstätte. (Jedenfalls so bisher meine Unterscheidung). Wenn ich dagegen die Überwinderverheißungen lese, komme ich zu dem Schluß, dass die Überwinder -Wohnstätte das Paradies und somit das neue Jerusalem ist, weil soviel Parallelen drin sind. Ebenso sagt Abraham, dass er auf die Stadt Gottes wartet (Hebr. 11,10.16), welches seine und unsere (Hebr. 12,22f) Heimat sein wird. Und die Stadt Gottes ist das neue Jerusalem (Offb. 3,12; Hebr. 12,22). Wir schauen uns an, wie es im Paradies aussieht. Gerade kommt mir der Gedanke, dass der 3. Himmel ein Teil des Paradieses sein kann, so wie die Stiftshütte ein Allerheiligstes hatte, wo Gott wohnte, so kann es das Paradies auch haben. Das macht am meisten Sinn, da es viele Bibelstellen gibt, wo drin steht, dass wir dieses neue Jerusalem (auch) bewohnen werden (Hebr. 13,14; Gal. 4,26; Sendschrieben,…).

• Das Irdische Paradies war Abbild des Himmlischen Da wir wissen, wie es im irdischen Paradies aussah und es ja ein Abbild des himmlischen ist, können wir Rückschlüsse darauf ziehen, wie es im himmlischen Paradies sein wird. Das himmlische Paradies ist das neue Jerusalem. Es ist identisch. Offb. 2,7 sagt, dass im Paradies Gottes ein Baum des Lebens steht, so lesen wir das auch in Offb. 22,2. Auch in Offb. 22 steht der Singular, Luther übersetzte fälschlicherweise mit Plural.

1. Wer wohnt dort? Wenn wir Hebr. 12,22-24 lesen, dann sehen wir, dass das neue Jerusalem nicht unbewohnt ist, sondern dort schon • die Engel wohnen. • die Gemeinde der Erstgeborenen, welche im Himmel aufgeschrieben sind • und die Geister der vollendeten Gerechten • Aber auch Jesus wohnt dort • Gott der als Richter auftreten wird, wenngleich er selber das Gericht dann dem Sohn übergeben hat. • Kein Unreiner, Lügner, Gräueltuender (Offb. 21,27) und viele andere Sünder (Offb. 21,8). Nur Menschen die im Buch des Lebens stehen.

Wer ist die Gemeinde der Erstgeborenen? Der Erstgeborene ist Christus (Kol. 1,15; Hebr. 1,6) und dieser hat weitere Erstgeborene (Hebr. 2,10; Röm. 8,23.29), die sein Leib ist. Die Gemeinde der Erstgeborenen ist also die Leibeschristenschar. Und zwar sind hier nicht nur die Ausauferstandenen (Phl. 3,11) gemeint, sondern auch die hier noch lebenden Gliedern, da sie jetzt schon Bürger dieser Stadt sind (Phl. 3,20). Ein Teil der AT- Gläubigen sind zwar schon auferstanden (Mat. 27,52.53), aber gehören vermutlich nicht zu der Gemeinde der Erstgeborenen, sondern zu den Geister der vollendeten Gerechten, da AT- Gläubige nicht zum Leib gehören und daher auch keine Erstgeborene sein können. Manche wollen sie zum Leib dazuzählen, doch Jesus sagt, dass Johannes der Täufer der größte Glaubensheld des AT war. Und doch wird der Kleinste im Himmelreich (der geringste Christ), größer sein als er. Sie sind gerettet wie wir, werden auch vollendet, gehören aber einer anderen Heilskörperschaft an.

Wer sind die Geister der vollendeten Gerechten? Das sind die AT – Gläubigen, die schon auferstanden sind, denn sie haben die Verheißung des neuen Jerusalems (Hebr. 11,10.16. Die andern AT- Gläubige können es nicht sein, da sie noch im Totenreich sind, bis sie bei der Wiederkunft Jesu auferstehen werden. ). In Hebr. 11,39.40 steht, dass sie nicht ohne uns (Christen) vollendet werden sollten. D.h. sie sind noch nicht ganz vollendet, sondern erst, wenn wir im Himmel sind und unsern Auferstehungsleib haben, dann bekommen auch sie einen. So verstehen wir jedenfalls bisher diesen Vers Engel können es nicht sein, da sie nicht als vollendete Gerechte bezeichnet werden können, da sie gar keine Schuld und Vergebung der Schuld haben. Sie werden ja auch vorher schon als Engel angesprochen.

2. Wie sieht die Stadt aus? (Offb. 21 + 22) • Die 12 Grundfesten (Grundsteine) der Stadtmauer sind wer? Jedenfalls stehen die Namen der 12 Apostel des Lämmleins drauf (Offb. 21,14). Diese Namen sind wahrscheinlich die der 12 Jünger Jesu, wobei Matthias für Judas stehen wird (- In einer Predigt zu Joh. 6 konnten wir darlegen, dass Judas nicht gerettet ist. Wir haben auch das Buch von A. Muhl durchgearbeitet -). Die Personen selber sind nicht die Grundfesten, das sie zum Leib Christi gehören und deshalb zum Leib des Christus gehören. Sie bestehen aus 12 unterschiedlichsten Edelsteinen (Offb. 21,19-20). Die Frage ist, ob diese 12 Namen auch die heutigen Namen der Edelsteine sind. Ouweneel sagt in seinem Kommentar, dass man früher die Steine anders bezeichnete, wie heute. Interessant dagegen ist, dass die letzten 7 Steine in der Farbe wie die Regenbogenfarben sind. Ebenso interessant ist, dass die 12 Edelsteine in den 12 Tierkreiszeichen auf den Fahnen der Israeliten abgebildet waren. Es entspricht aber genau die andere Richtung der Reihenfolge. Ob Johannes das absichtlich machte? Auch auf dem Brustschild des Hohen Priesters werden 12 Edelsteine abgebildet. Wobei auch hier jeder Stamm ein Edelstein symbolisiert. Man kann auch sagen, dass jeder Stamm die Herrlichkeit Gottes anders abschattete, wie ihr Edelstein es ihnen zeigte. Wir Gläubige leuchten ja auch unterschiedlich (nach 1.Kor. 15,40-42). So leuchtet jeder anders gemäß den Werken, die er getan hat (1.Kor. 3). Werden doch schon die AT- Gläubigen leuchten wie des Himmels Glanz, wie viel mehr dann wir. Diese Namen deuten aber an, dass sie die zeitliche Grundlage des Hineinkommens geschaffen haben. So wie Petrus die Schlüssel hatte um das Evangelium „freizuschalten“, so ist der Einlass ins neue Jerusalem nur den Glauben des Evangelium möglich, die uns zunächst nur die 12 Apostel verkündet hatten. • Die Namen der 12 Tore der Stadtmauer, sind die 12 Stämme Israels, vermutlich einheitlich nach den 12 Söhnen Jakobs. Also, der Stamm Dan ist dabei und Levi, sowie nur Joseph. Es kann aber auch anders sein, so wie in Offb. 7. Jedes Tor ist aus einer Perle gemacht (vermutlich wird eine Perle ausgehöhlt, so wie bei dem Leuchter, der auch aus einem Stück ist). Tore sind auch Wesen. So lesen wir in Ps. 24,7.9 z. B. dass sie ihre Häupter erheben sollen oder Ps. 100,4: Kommt (ihr) seine Tore (und gehet) in Dank (einher). Wenn schon die Tür eine Person ist (Joh. 10,9), warum nicht dann auch die Tore. Im Himmel lebt also alles, es ist nicht nur tote Materie. Diese Tore werden nie mehr verschlossen. Das ist doch eine herrliche Botschaft. Gott hat immer offene Türen. Wenn auch an den Toren kontrolliert wird, ob der betreffende ein Sünder ist oder nicht, ob er im Lebensbuch des Lammes steht oder nicht, so wird doch eines klar, dass wer dann in der Ewigkeit umkehren wird, in die Stadt unverzüglich eingelassen wird. Wer seine Kleider wäscht, der wird zu den Toren hineingelassen und teilhaben am Baum des Lebens. • Die Länge, Breite und Höhe sind je ca. 2200 km (Offb. 21,16.17). Ob es sich um einen Würfel handelt oder um eine Pyramide, wo Gott dann oben thront und das Wasser dann nach unten fließt ist nicht ganz klar. Für einen Würfel spricht das gri. Wort tetragonos = viereckig, das in der Antike auch mit würfelförmig übersetzt wurde. Hier kann man sich besser die 24 Throne um den Thron Gottes vorstellen. • Die Mauern waren aus Jaspis gemacht (Offb. 21,18). 144 Ellen = 70 m dick • Der Boden der Stadt und der Marktplatz waren wie reines, durchsichtiges Glas, nur aus Gold (Offb. 21,18.21). • Der Tempel der Stadt ist Gott und das Lämmlein (in Haupt und Leibes- Glieder) (Offb. 21,22). Vermutlich bewohnt Gott das Allerheiligste und wir mit Jesus das Heiligtum. Die Säulen des Tempels sind die Überwinder (der Philadelphia Gemeinde) (Offb. 3,12). So sind wir auch der Tempel des Gottes (1. Kor. 3,17). Wir Überwinder haben 3 Namen: Gottes Namen, das neue Jerusalem als Namen und den neuen Jesusnamen. • Dieser Tempel ist wohl der 3. Himmel. Er ist innerhalb des 2. Himmel, des Paradiese bzw. des neuen Jerusalems. • Wie sieht der Thron Gottes aus? Aus Offb. 3,21 und 7,14-17 kann ich mir folgendes denken: Gott sitzt oben auf dem Thron, in der Mitte Jesus und unten die Leibesglieder. Oder man kann auch sagen, dass das Lämmlein alleine (Offb. 4,2) auf dem Thron sitzt und Gott oberhalb des Thrones wohnt. Jedenfalls gibt es nur einen Thron und dieser Thron wird in Offb. 22,1 Thron Gottes und des Lämmleins genannt. • 24 Throne: Um diesen Thron Gottes gibt es 24 Throne, wo 24 Älteste darauf sitzen (Offb. 4,4). Es sind keine Engel, da Engel nie als Älteste angesprochen werden. Aus den Kleidern und den goldenen Kronen kann man erkennen, dass es sich um Gläubige handeln muss, da dies Überwinderkleider sind (Offb. 7,13.14) und Kronen nur für treue Christen verheißen werden (2.Tim. 2,5; 4,8; 1.Kor. 9,25.27; 1.Petr. 5,4; Offb. 2,10; Jak. 1,12). Ebenso werden sie in Offb. 5,9 als Menschen bezeichnet, die Gott mit seinem Blut erkauft hat. (So wörtlich: denn du bist geschlachtet und hast uns mit deinem Blut für Gott erkauft…). Vermutlich sind es je 12 Vertreter aus den AT und NT, welche aber nicht zum Leib gehören, denn die Leibesgemeinde ist ja auf dem einen Thron in der Mitte. • 4 Gestalten: Es sind ebenfalls Gläubige, da sie auch für Gott erkauft wurden (Offb. 5,9). Sie sind in der Mitte am Thron und um den Thron. Solche Wesen hatte schon Hesekiel in seiner Vision (Hes. 1; 10) gesehen, wenngleich sie nicht ganz identisch sind. Sie repräsentieren die Welt und auch die 4 Evangelien, also die 4 Seiten/ Erscheinungen Jesu. • Licht: Es gibt keine Sonne und kein Mond, sondern das Lämmlein, welches die Herrlichkeit Gottes ist, scheint dort: Jesus (Joh. 8,12) und die Christen (Mat. 5,14; Phl. 2,15). Vermutlich ist das nicht nur eine natürliche Lichtquelle, sondern auch eine geistliche, da die Könige der Erde in dessen Licht wandeln. D. h. sie wandeln im geistlichen Licht, im Wort Gottes (Joh. 8,12, Ps. 119,105; Phl. 2,15.16). Das Licht war gleich dem alleredelsten Stein, dem Jaspis, klar wie Kristall. In der Antike war das Wort Jaspis einfach eine Bezeichnung für Edelsteine, so war dieser Jaspis hier vielleicht ein Diamant, da er der edelste Stein ist. • Tag/ Nacht. Diese Unterscheidung gibt es nicht mehr. In der Stadt gibt es nur noch Tag. Außerhalb der Stadt besteht aber der Unterschied noch. Dass es keine Nacht mehr geben wird, ist sehr wichtig, denn Nacht bedeutet Finsternis und Finsternis ist nicht in Gott. In ihm ist nur Licht (1.Joh. 1,6). Er ist der Vater der Lichter (Jak. 1,18). Das wäre auch noch ein Argument, dass es unterschiedliche Lichter geben wird. • Wasserstrom: Er geht von der Mitte des Throns aus. Er enthält lebendiges Wasser (21,6). D.h. dieser Strom gibt allen denen Menschen, die daraus trinken ewiges Leben (Joh. 4,14; Joh. 7,38f). Die Quelle ist der Hl. G. Wenn jemand von diesem Wasser trinkt, wird er selber zu einer Quelle (Joh. 4,14) und zu einem neuen Strom des Lebens (Joh. 7,37-39). • Marktplatz: Dass es einen Marktplatz (21,21) gibt deutet darauf hin, dass man im Himmel auch Handel treiben wird. So fiel ja der hochrangige Kerub in Hes. 28 aufgrund dessen, dass er einen unrechten Handel trieb. Wenn es also schon bevor es das Böse gab, Handel gab, dann wird es auch nachdem es das Böse nicht mehr gibt, Handel geben. Die Frage ist, was denn da gehandelt wird: Es wird gesagt, dass der Marktplatz aus reinem Gold war, wie durchscheinendes Glas. Was heißt das? Gold ist ein Bild für die Treue und den Glauben (im gri das gleiche Wort; 1.Petr. 1.7). Diese 2 Dinge vergehen auch nicht (1.Kor. 13,13). Der Goldschmied läutert das Gold so lange, bis er sich selber im Spiegelbild des Goldes erkennen kann. So läutert Jesus unsern Glauben und Treue solange, bis wir ihm ganz gleich sein werden (1.Joh. 3,2.3) und er sich quasi selber sieht, da wir ja ganz sein sind (Gal. 2,20). Wenn wir dagegen sagen, dass es sein Glaube ist und seine Treue, die er in uns hineinlegt, dann kommt das Bild noch besser zum Tragen, nämlich, dass er sich selber sieht, dass er seinen Glauben sieht, den er in uns hineingelegt hat. So ist dann auch erst verständlich, dass das Gold durchsichtig ist. Denn durch ein normales Gold kann man nicht durchsehen, wenn man aber in jedem Glauben, den Glaube Jesu durchsehen kann, dann ist es wie in dem Spiegel, wo wir durch das Anschauen Jesu in sein Bild verwandelt werden von einer Herrlichkeit zur andern. Man sieht also den Glauben des andern. Handel getrieben wird also ungefähr, so wie in Röm. 1,11.12 steht, dass wir uns gegenseitig bereichern durch den Glauben, der im andern ist. Das Wort „plateia“, Marktplatz heißt eigentlich Straße und meint entweder alle Straßen oder die Hauptstr., die vom Thron ausgeht, da es in der Bibel in der Einzahl steht. • Wohnungen: In Joh. 14,2.3 verheißt uns Jesus, dass es viele Häuser oder Wohnungen im Himmel gibt. Vielleicht hat nicht jeder sein eigenes Haus, aber jeder seine eigene Wohnung, wo er drin wohnen darf. Es steht leider nirgends, ob die irdischen Familienangehörigen auch im Himmel bei uns wohnen (sofern sie gläubig oder minderjährig sind). Genau genommen leben wir in Gottes Haus, das ist der Tempel und in seinem Tempel gibt es die verschiedensten Räume, wo wir wohnen dürfen. Diesen Tempel übrigens sehen einmal die Menschen auf der Welt in Offb. 15,5; 11,19. Oder es gibt noch einen materiellen Tempel, was für uns mehr Sinn macht, wenn wir die vielen Aussagen in der Offenbarung über den Tempel im Himmel betrachten. • Stadtleben: Es gibt Verbindungen zwischen den Menschen in der Stadt und denen außerhalb, denn die Völker von außerhalb werden ihre Herrlichkeit in sie hineinbringen. Ob auch Menschen von der Stadt nach draußen gehen? Vielleicht um zu missionieren? • Baum des Lebens: Dieser Baum stand schon im Paradies, wobei der im irdischen Paradies ein Abbild des himmlischen war. Wenn man von diesem Baum aß, lebte man ewig, so 1.Mos. 3,22. So dient dieser Baum und das Essen seiner Früchte nicht dazu, dass man 1 x das ewige Leben bekommt, sondern die, die schon im Himmel sind, haben ja das ewige Leben schon in sich. Von daher muss das Essen dieser Früchte so eine Art Erhaltung des ewigen Lebens sein. Oder, wenn man davon isst, wird man immer in Jesus bleiben, so wie Joh. 17,3 das ewige Leben definiert: Nicht als ein endloses Leben, sondern Gotteserkenntnis. Wenn wir also immer wieder von diesem Baum essen, bleiben wir in Gott und Gott in uns und wir nehmen immer mehr zu an Erkenntnis. Das ewige Leben ist auch nicht nur als Zeitbegriff, sondern auch als Qualitätsbegriff zu verstehen. So hat ein Mensch, der ewiges Leben hat, ein qualitativ besseres Leben. • Dass man von diesem Baum isst, steht in Offb. 2,7. Man kann die Frucht des Baumes essen und die Blätter als Arznei nehmen. • In der Bibel steht immer die Einzahl des Baumes (auch in Hes. 47,12). Es gibt nur 1 Baum des Lebens. Dass er auf beiden Seiten des Stromes ist kann man entweder so erklären, dass er Luftwurzeln über den Strom hat, die sich auf der andern Seite wieder in die Erde verwurzeln. Oder manche Bäume werden unterhöhlt, so dass durch den dicken Stamm das Wasser fließt, wie man sich das bei einem Ölbaum gut vorstellen kann. Andere denken daran, dass der schmale Strom des Lebens sich vor dem Baum teilt und ihn ganz umschließt. Eine 4. Lösung wäre, dass der Baum des Lebens so riesig und verzweigt ist, dass sehr viel Holz (so nämlich wörtlich: auf beiden Seiten das Holz des Lebens) auf beiden Seiten wächst und der Baum den Strom so quasi überschattet. Dass es ein riesiger Baum ist, könnte Hes. 31,3-10 andeuten, wo von dem Baum des Todes (- Pharao im Bild -) die Rede ist, der wahrscheinlich den Baum des Lebens nachamte. Der Baum des Lebens steht mitten auf dem Marktplatz oder eben mitten auf der Hauptstr. Jedenfalls mitten in Jerusalem, so wie der irdische mitten im Paradies stand. Wie kann ein Baum mitten auf der Straße und doch an beiden Seiten des Stromes sein? Vermutlich fließt der Strom mitten durch/ auf der Straße und der Baum steht in der Mitte des Stromes. • Blätter des Baumes: Sie dienen zur Heilung oder Therapie der Völker. Die Völker sind keine Ungläubigen, das steht fest, da nur Menschen hineindürfen, die im Lebensbuch des Lammes stehen. Nichts Unreines kommt hinein. Über dieses Wort ist schon manches gerätselt worden, da man sich nicht vorstellen kann, dass man im Himmel noch der Therapie bedarf, also man noch einen Zustand des Krankseins hat, welches noch therapiert werden muss, da es in 21,4 kein Leid mehr gibt. So ist sehr interessant, dass das Wort gar nicht nur Heilung (wie z. B. in Luk. 9,11) heißt, sondern ganz allgemein einen Dienstauftrag, einen Dienst ausüben meint, wie in Luk. 12,42 und Hebr. 3,5 ganz offensichtlich. Von daher dienen die Blätter den Völkern zu irgendwas, muss aber nicht unbedingt zur Heilung gemeint sein. Wobei ich eher an Therapie denke, da auch im irdischen Jerusalem in Hes. 47,12 die Blätter zur Heilung der Völker dienen. (Im Hebr. übersetzt das Lexikon dieses 1x vorkommende Wort (Hes. 47,12) TheRUPhaH mit Arznei, andere mit Heilmittel). Vielleicht dienen sie daher auch einfach zur Gesunderhaltung, so wie wenn man vom Baum des Lebens isst und dadurch das ewige Leben immer wieder hat. So isst man immer wieder diese Blätter um fit zu bleiben. Vielleicht müssen auch bei manchen Menschen noch viele seelische Wunden heilen, die sie im irdischen Leben nicht verkraften konnten. Eine ganz andere Lösung ist die, dass die Völker ja gar nicht im neuen Jerusalem wohnen, sondern außerhalb der Stadt auf der Erde (- im 1000 jährige Reich ja, aber danach? -). Und diesen Völkern dienen diese Blätter, da sie noch gar nicht ganz gesund sind. Sie kaufen quasi immer wieder diese Blätter als Arznei ein. • In der Ewigkeit könnte man also eine 4 -Teilung der Menschheit sehen: Die Leibeschristen mitten in der Stadt als Tempel Gottes, die andern Christen und die AT- Gläubige (als die 24 Ältesten (12 des AT und 12 des NT) um den Thron Gottes herum) haben Wohnungen in der Stadt. Israel lebt an der Stadtmauer und die Völker sind außerhalb der Stadt, die aber immer wieder in die Stadt hineingehen, um dort z. B. ihre Arznei zu holen. Diese Sicht setzt dann eine Erde nach dem 1000 jährigen Reich voraus.

Es gäbe noch viel zu sagen und zu forschen, aber uns fehlt die Zeit hierzu.


IV. Praktische Fragen Eigentlich wollte ich diese Fragen alle hier hineinnehmen, habe aber gesehen, dass diese Fragen auch schon wieder so umfangreich sind, dass wir ein extra Thema daraus machten, damit unsere Leser überhaupt noch Freude haben das ganze zu lesen (und auszudrucken), wie wenn sie 60 Seiten ausdrücken müssten. Das Thema heißt: „Was geschieht nach dem Tod?“ Hier sind folgende Fragen beantwortet. 1. Was geschieht gleich nach dem Sterben? 2. Wie gehen wir mit Nahtoderlebnisse um bzw. was zeigen uns die letzten Worte großer Männer? 3. Wie sterben Gläubige und Ungläubige? 4. Wohin kommen sie nach dem Tod? 5. Sieht und erkennt man sich im Jenseits? 6. Haben wir im Totenreich einen Zwischenleib? 7. Ist die Seele unsterblich? 8. Wie sieht es mit dem Gericht aus? 9. Wer steht zum 1000 jährigen Reich auf? 10. Dürfen wir für Tote beten oder gar mit ihnen reden? 11. Wie sieht das mit der Ausauferstehung aus? 12. Wie wird es bei Entrückung und Auferstehung sein? 13. Wie sieht unser Auferstehungsleib aus? 14. Allversöhnung schon vor dem Gericht? Werden schon viele Menschen im Totenreich gläubig, bevor sie auferstehen? 15. Unsere Erbe: Aufgaben und Dienste im Himmel

Dieses Thema ist, wie das vor Ihnen liegende noch nicht vollständig ausgearbeitet. Es bleibt also noch bisher Forschermaterial. Aber es ist schon so viel Wertvolles geleistet worden, das es sich lohnt, durchzuarbeiten und an der Vollendung mitzuwirken.


V. Schlusswort Wir haben nun gesehen, dass es nicht ganz einfach ist, die gestellten Fragen zu beantwortet und es unterschiedliche Meinungen und auch Lösungen gibt. Und wir konnten die verschiedenen Probleme nicht immer lösen, aber uns war dieses Ringen hin und her doch wichtig, damit man am Ball bleibt und selber weiterforschen kann. Der Herr segne uns, dass wir in alle Wahrheiten gelangen, aber bis dahin auch demütig bleiben und die Meinung des andern auch stehen und gelten lassen. Gerne sind wir bereit Fragen zu beantworten oder auch Änderungen vorzunehmen. Dem Herrn sei Dank für alles. Und auch meiner lieben Frau, die mich immer wieder entbehren mußte.