Gottes Zorngericht an den Übeltätern

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'Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
"Übeltäter und Guttäter in Gottes Heilsvorsatz" (1983)
von Mathias Jaegle (siehe Lebensbild)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften:
Inhaltsverzeichnis:

In Bearbeitung

1. Teil: Die Übeltäter in Gottes Heilsvorsatz

2. Gottes Zorngericht an den Übeltätern

Der Zustand der Übeltäter

Drei Stellen reden vom Zorn Gottes: Röm 1:18; Röm 2:5 und Röm 2:8b, wobei in Vers 5 mit Nachdruck herausgestellt wird: „... der Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes“. Diese Aussage führt uns in Offb 6. Dort beginnt das Gericht der großen Drangsal dermaßen furchterregend, dass die Menschen zu den Bergen und Felsen sagen werden (Offb 6:16.17): „Fallet auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht des auf dem Thron Sitzenden und vor dem Zorn des Lämmleins, da der große Tag ihres Zornes gekommen ist, und wer kann da bestehen?“

Dieser große Tag des Zornes steht im Zusammenhang mit der Aufrichtung des tausendjährigen Königreiches Jesu Christi. Über dieses Gericht lesen wir in Mt 25:31-46. Es wird stattfinden, wenn der Sohn des Menschen mit Seinen heiligen Boten kommt und Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzend die Nationen richten wird. Dabei wird der Herr eine Scheidung vornehmen und die Guttäter von den Übeltätern trennen (Mt 25:31-33).

Die Gerichtsurteile

Der Gerichtsspruch über die Frevler lautet (Mt 25:46): „... sie werden in äonische Strafe gehen“. Ja der Herr selbst wird zu ihnen sagen (Mt 25:41): „Geht von Mir, ihr Verfluchten, in das äonische Feuer, das den Widerwirkern un seinen Boten bereitet ist!“*

* Vergl. hierzu auch die Ausführungen in unserer Schrift: „Erde und Menschheit in Gottes Heilswalten“ S. 26ff. und das Buch „Die Gerichte Gottes“ von M. Jaegle.

In den weiteren Versen wird das Vergehen genannt, dessetwegen sie eine so harte und schwere Züchtigung trifft: Sie haben Guttaten übersehen, die sie an bedrängten Zeitgenossen hätten ausführen sollen, besonders an den in der Drangsalzeit verfolgten Juden.

In den Gleichnisreden Jesu über das Königreich wird Gericht zweimal in Beziehung zum Hochofen des Feuers gebracht (Mt 13:42.50). Dort wird Jammern und Zähneknirschen sein. Gebunden an Händen und Füßen werden diesem Gericht Verfallende in die äußere Finsternis, die draußen, fern von den Segnungen des Königreiches ist (Mt 22:13) geworfen.

Bei all den genannten Gerichten ist aber nicht an ein buchstäbliches Verbrennen der Verurteilten zu denken, sonst würden sie nicht mehr jammern oder mit den Zähnen knirschen. Gemäß Lk 13:28 ist dies vielmehr der Ausdruck tiefer Reue, wenn dese Werker der Ungerechtigkeit Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Königreich Christi sehen werden - sie selbst aber als Verworfene draußen sind. Damit erfüllt sich das Wort des Psalmisten (Ps 112:10): „Der Frevler sieht’s und ärgert (grämt) sich, knirscht mit den Zähnen und verzagt; der Frevler Wunsch wird zunichte“ (Wiese). Wer aber ausgeschlossen sein wird von den Segnungen des Millenniums, von Christi Herrlichkeit und Seinem Licht, der bleibt fürwahr in der Finsternis.

Dies alles sind ausdrucksstarke Bilder für die unerbittlichen, scharfen Gerichte, die die Übeltäter treffen werden im Zusammenhang mit der Aufrichtung des Tausendjahrreiches.

Ein noch einschneidenderes Gericht ist denjenigen Frevlern angedroht, die der Gehenna des Feuers verfallen werden (Mt 5:22; Mt 18:9; Mk 9:43-48). Nach der hebräischen Bezeichnung war dieser Ort die Schlucht von Hinnom unmittelbar unterhalb Jerusalems, wo der Abraum der Stadt verbrannt wurde. Auch ihngerichtete Verbrecher wurden in dieses stets schwelende Feuer geworfen, wodurch das Feuer und die diesem Schutthaufene lebenden Würmer immer neue Nahrung bekamen. Das griechische Wort „Gehenna“ wurde von Luther irreführend mit „Hölle“ übersetzt,womit sich ganz unbiblische Vorstellungen verbinden, so der falsche Gedanke, dass die Verurteilten dort des ewigen Feuers Pein erleiden oder umgebracht werden. Die Aussage in Mt 10:28b: „Fürchtet aber vielmehr den, der die Seele wie auch den Körper in der Gehenna umbringen kann“, will nun nicht heißen, dass dort Lebende umgebracht werden, sondern es sind Tote, die eine Ganz-Auflösng (= buchstäbliche Bedeutung des griech. Wortes für „umbringen“) erfahren. Lukas und auch Jesaja (Jes 66:24) bezeugen ausdrücklich, dass nur Leichname in der Gehenna verbrannt werden. So schreibt der Evangelist: „Fürchtet den, der Vollmacht hat, nach dem Töten auch in die Gehenna zu werfen!“ (Lk 12:5).

Es werden im Tausendjahrreich auch noch Todesurteile gefällt. Dafür liefert Jes 60:20b den Beweis: „Denn ein Knabe wird hundert Jahre alt sein; doch der dann schon stirbt, war ein Sünder von hundert Jahren; verächtlich wird er geachtet werden“.

Denn noch gibt es Sünde zum Tode, die nicht erlassen wird (1Jo 5:16b). So wird derjenige der Gehenna des Feuers verfallen seien, der zu seinem Bruder, in dem Christus durch Seinen Geist wohnt, „Tor“ sagt (Mt 5:22b). Damit wird Christus geschmäht, was einer Lästerung des heiligen Geistes gleichkommt, die weder in diesem noch im zukünftigen Äon den Juden erlassen wird (Mt 12:32). Johannes sagt weiter in seinem ersten B rief (1Jo 3:15b): „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschentöter, und ihr wisst, dass jeder Menschentöter kein äonisches Leben bleibend in sich hat.“

Solche Hingerichtete werden dann in die Gehenna geworfen werden. Diese grauenhafte Begräbnisstätte war für einen Juden etwas vom Schlimmsten. Die Gehenna wird der zweite Akt des Gerichtsvollzuges sein: Zuerst werden die Verurteilten getötet und danach als Leichname in die Gehenna geworfen, wo sie verbrannt werden. Doch als Tote werden sie dort nicht mehr leiden. Weil nun das Feuer in der Gehenna über den ganzen Zeitraum des Millenniums brennen wird, wird es auch äonisches Feuer genannt (Mt 3:12; Mt 5:22; Mt 18:8.9).

Alle diese Gerichtsandrohungen behalten ihre Gültigkeit während der ganzen Dauer des zukünftigen Äons, denn deren Vollstreckung findet während der kommenden tausend Jahre statt. Da die Regentschaft Christi einen stark gerichtsmäßigen Charakter trägt, wird das Herrschen Christi als „Regieren mit eiserner Keule“ bezeichnet (Offb 2:27; Offb 12:5; Offb 19.25). Und in der Tat wird in diesem Königreich auffällig oft vom Richten geredet. So besonders in den Königreichspsalmen, von denen wir einige anführen. Ps 94:2: „Erhebe Dich,Richter der Erde, vergilt den Hoffärtigen (Übeltätern) ihr Tun“, Ps 96:16; Ps 98:9: „ ... den Er kommt zu richten....“, Ps 96:10: „Er wird die Völker richten in Geradheit.“

Es wird dann so sein, dass auf jede Übeltat sofort die Strafe folgt. Wenn sich die Menschen vor dem Übeltun hüten, so geschieht das nicht allein aus Gehorsam gegenüber Gott, sondern auch aus Furcht vor Strafe.

Das Endgericht an den Übeltätern

Die Notwendigkeit eines weiteren Gerichts über Frevler ergibt sich aus folgender Tatsache: Die Gerichte der großen Drangsal ergehen über Nationen und Menschen, die zu jener Zeit existieren. Dies ist aber nur ein Bruchteil der zu richtenden Übertäter. Die Kette der Unfrommen und Ungerechten hat ja schon mit Kain begonnen und ist seither nie abgebrochen, im Gegenteil, sie hat stets zugenommen. Dies alles sind aber gestorben, sind tot und leben nicht. Sie haben kein Teil an der ersten Auferstehung, wenn die Heiligen zu ihrem Losteil des Königreichs auferweckt werden (Dan 12:13), „denn die übrigen der Toten leben nicht, bis die tausend Jahre vollendet sind“ (Offb 20:5). Auch ihnen allen harrt dasselbe Gerichtsurteil, kann aber noch nicht vollzogen werden, weil sie tot sind. B leibt nun diesen verstorbenen W Erkern der Ungerechtigkeit das Erleiden des Gerichtes erspart? Keinesfalls! Auch für sie hat Gott ein Gericht vorgesehen und weisheitsvoll in die Ordnung Seines Heilsvorsatzes eingefügt.

Während das Gericht des Tages Seines Zorns zu Anfang des Tausendjahrreiches begann, folgt ein allumfassendes nach Abschluss dieses Königreiches (Offb 20:11): „Dann gewahrte ich einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel und es fand sich keine Stätte mehr für sie.“ Danach fährt der Bericht fort: „Und ich gewahrte die Toten, die Großen und die Kleinen, angesichts des Thrones stehen, und Rollen wurden aufgetan... und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Rollen geschrieben war, gemäss ihren Werken“ (Offb 20:12).

Die Gerichtssitzung vor dem großen weißen Thron