Quelltext der Seite Gott gießt einen Geist tiefen Schlafs über sein nur äußerlich frommes Volk aus - Jes 29:9-16

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''aus [[HSA]]: "[[Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39)  Bd.1]]"''

<span style="color:#EE6A50"><big>''' Gott gießt einen Geist tiefen Schlafs auf sein Volk aus, das ihn nur äußerlich ohne wahre Herzensfrömmigkeit verehrt - [[Jes 29:9]]-16 '''  ([[HSA Jes#Jes 29|Jes 29]])</big>

Auch aus diesem Abschnitt wird im Neuen Testament zitiert. Gott selbst hat einen Geist tiefen Schlafs über Israels Propheten und Seher ausgegossen. Ähnliches sagt Paulus in [[Röm 11:8]] im Blick auf die verstockte Masse des Volkes Israel seiner Tage. Jesaja wie auch später Paulus hatten ihrem Volk (neben Zusagen des Heils für die Willigen und Aufrichtigen und Gläubigen) '''Verstockung''' anzukündigen (vgl. [[Jes 6:9]]-10 - [[Jes 29:10]]-12 - [[Apg 28:25]]-27 - [[Röm 11:7]]-8). Dieses Gericht wird von Gott selbst verhängt - nicht als Willkür, sondern mit Berücksichtigung des Herzenszustands der Menschen. Dass '''Gott''' den geistlichen Tiefschlaf bzw. die Verstockung herbeiführt, ist insofern tröstlich, als es bedeutet: Gott hat den gesamten Prozess in der Hand, und er ist auch in der Lage, die Verstockung wieder wegzunehmen, was in [[Röm 11]] tatsächlich verheißen ist ([[Röm 11:25|V. 25-26]]).

Der [[Jes 29:13|13. Vers]] unseres Abschnitts wir von Jesus in [[Mt 15:8]]-9 zitiert. Einen heuchlerischen, nur äußerlichen, nicht von Herzen kommenden Gottesdienst gab es in den Tagen Jesu wie in den Tagen Jesajas (vgl. auch [[Jes 1:10]]-17). Es ist die Gefahr der Frommen aller Zeiten, zu meinen, man könne Gott durch die genaue Einhaltung von Vorschriften, durch die Beobachtung festgelegter frommer Formen und Rituale zufrieden stellen. Doch er will '''die Liebe des Herzens''' und '''Glaubensgehorsam''' statt Gesetzesgehorsam ([[Röm 1:5]] - [[Röm 16:26]]). Heuchelei und Versteckspiel können ihm nicht gefallen ([[Jes 29:13|V. 13,15]]).

Jahwe ist der Schöpfer aller Menschen und der allmächtige Geschichtslenker. Jesaja prangert die Verkehrtheit derer an, die dies vergessen und selbstherrlich planen und handeln ([[Jes 29:16|V. 16]]). Er ist der Töpfer, wir der Ton - er der Bildner, wir sein Gebilde - er der Schöpfer, wir seine Schöpfung. Aus dieser Grundeinsicht fließen Gottesfurcht und Demut sowie die Willigkeit auf Gott zu hören, ihm zu gehorchen, mit ihm zu leben. Er hat uns in der Hand und will uns führen und prägen, und unsere Aufgabe ist es, uns von ihm führen und formen und bilden zu lassen. - Das Bild vom Ton und vom Töpfer finden wir auch in [[Jes 45:9]] - [[Jes 64:7]] - [[Jer 18:1]]-10 und [[Röm 9:21]].


Siehe auch:<br />
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