Die Gabe der Versöhnung: Unterschied zwischen den Versionen

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==='''5. Die Gabe der Versöhnung'''===
 
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Um die Größe dieser Gabe recht zu erkennen,müssen wir noch einmal einen Blick in unser früheres Leben werfen. Wir waren nämlich nicht nur Sünder, sondern sogar Feinde Gottes. Lebten wir ja in der Gesinnung der Fleisches, welches Feindschaft wider Gott ist (Röm 8:7). Kol 1:21 lehrt Paulus, dass der Sitz dieser Feindschaft in der Denkart ist, weil sie verfinstert ist (Eph 3:17). Aus dieser heraus entstehen die bösen, gottfeindlichen Werke.  Feind Gottes sein steht, was Verdorbenheit anbelangt, noch eine Stufe tiefer, als nur der Sünde versklavt zu sein. dieser Zustand kränkt und schmerzt Gottes Vaterherz aufs tiefste. Doch ist er für Ihn kein hoffnungsloser. auch für diesen Schaden hat Er ein Heilmittel. Doch forderte die Behebung desselben ein größeres Opfer als nur das für unsere Befreiung aus der Versklavung der Sünde. Für die Sünder starb Christus, als der Gesalbte Gottes, der ein Amt auszuführen hat (Röm 5.9). Aber nach Röm 5:10 war für unsere Versöhnung mit Gott, als Seine Feinde, der Tod Seines Opfers, indem Gott Seinen Sohn, Seinen Geliebten, in den Tod geben musste. In ihm hat Er unsre Feindschaft gegen Ihn aufgehoben und getilgt. In dem Körper Seines Fleisches sind wir ausgesöhnt (Kol 1:22). In Ihm tat Er das hinweg, was uns zu Seinen Feinden machte, so dass es Seine Augen nicht mehr sehen. Damit war der Weg frei, um uns die Gabe der Versöhnung zu schenken. Er hat Sich uns selber versöhnt durch Christus, (2Kor 5:18) und durch Ihn haben wir dieses so große Gnadengeschenk erhalten (Röm 5:11). So hat Er uns in einen Friedenszustand mit ihm gebracht. Aber das ist noch nicht alles was die Versöhnung bewirkt. Auch diese Gabe ist ein Gefäß, welches noch eine andere enthält. Es ist Gottes eigener friede, den Er in unsere Herzen gibt. Das ist noch mehr als nur Frieden m i t Ihm zu haben. Wie tief reicht doch die Macht Seiner rettenden Gnade, die uns, Seine Feinde, gleich beim Glaubensanfang in Seine Geliebten umwandelt! Aber nun ist es an uns, diesen Frieden gemäß auch zu wandeln und den Dingen des Friedens nachzujagen (Röm 14:19), und nicht mehr zu denen zurückzukehren, die uns zu Feinden Gottes machten.<br/><br/>
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=====<big>Unsere Rettung, eine Frucht der göttlichen Liebe</big>====
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Nachdem Gott in Seinem Wort so ausführlichen Aufschluss über unsere Rettung gibt, zeigt Er uns diese auch noch als Frucht Seiner Liebe. Eph 2:2-3 stellt Er Seine Auserwählten vor ihr einstiges Leben in der Finsternis, und unvermittelt darauf (Eph 2:4) lässt Er ihre Rettung im wunderbarsten Lichte Seiner Liebe erstehen: „... aber Gott, der da reich ist an Erbarmen um Seiner vielen Liebe willen, mit der Er uns lieibt ...“ Liebe, ja viel Liebe; Erbarmen ja ein Reichtum von Erbarmen, das ist der eigentliche göttliche Beweggrund unserer Rettung durch Gnade (Eph 2:6). Das ist eine köstliche Herz und Gemüt erquickende Wahrheit, denn wenn Er uns so stark liebte, in unserem früheren, sündigen Zustand, wieviel mehr heute, wo wir durch seine rettende Gnade Seine Kinder geworden sind! Und der Beweis dieser Liebe ist Sein Nichtverschonen Seines Sohnes den Er für uns alle  zu unserer Rettung dahin gegeben hat (Röm 8:32). Dank, heißer Dank zu Gott und Seinem Sohne sollte jedes Gläubigen Herz erfüllen, wenn er sich zurückerinnert an den Anfang seines Glaubenslebens.<br/><br/>
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==='''Die Geistesversiegelung'''===
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Zu diesem überreichen Schenkungsakt der vollendeten Rettung fügt nun Gott noch eine Tat durch Seinen Geist hinzu. Drei Schriftstellen belehren  uns darüber (2Kor 1:22; 2Kor 5:5; eph 1:13). Dieses Versiegeln hat durchaus denselben Sinn wie dasjenige, welches Menschen im Alltagsleben praktizieren. Was  versiegelt wird, ist vor fremdem Eingriff geschützt. Wie vollkommen dies bei der Versiegelung durch Gott zutrifft, wird an den 144 000 (Offb 7:4-8) offenbar. Sie leben in den allerschwersten Gerichtszeiten, die je über die Erde gingen, in denen die Menschen in solchen Massen hinweggerafft werden, dass sie wie Dünger auf dem Felde liegen werden (Jer 25:33). Aber siehe da! Beim Kommen Ihres Königs stehen sie vollzählig mit Ihm auf dem Berge Zion (Offb 14:1).
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Genau nach dieser Art sind auch wir, die Glieder der Gemeinde Christi, versiegelt. Paulus sagt: „Und betrübet nicht den geist Gottes, den heiligen, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Freilösung (Eph 4:30). Damit gibt Gott jedem Gläubigen die Gewähr, dass er bei der Vereinigung mit Christus sein wird, wenn Er kommt (1Thes 4:17). Also kein einziger wird an der von Gott vorbestimmten Zahl der Auserwählten fehlen. Mit dieser Versiegelung des Gläubigen hat Gott auch die Bewahrung der ihm geschenkten Heilsgaben übernommen, wie Rechtfertigung, Versöhnung und Heiligung.
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Nun ist aber vor einer falschen Sicherheit zu warnen, denn es ist nicht so dass die Versiegelung den Gläubigen selbsttätig auch vor jeder ihm drohenden Gefahr bewahren würde. Wer nicht vorsichtig wandelt, kann von neuem weltlichen Verstrickungen anheim fallen.  Und wer nachlässig in Unwissenheit über Satans List dahin lebt, und nicht bewusst die Waffenrüstung Gottes anzieht (Eph 6:10-17), kann in dessen schlau angelegte Fallen geraten, und von ihm schwer herumgezerrt werden.Satan hat in dieser Hinsicht schon manchen Schaden  unter den Gläubigen angerichtet. Was er aber nicht kann, das ist dem Gläubigen seine Zugehörigkeit zur Gemeinde zunichte machen. Hier ist ihm durch die göttliche Versiegelung eine unüberwindbare göttliche Schranke gestellt und entgegengesetzt.<br/><br/>
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====<big> Das Angeld des Geistes</big>====
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Aber noch andere zukünftige Güter sind uns durch den Geist zugesichert. Dreimal belehrt uns Gottes Wort darüber, dass Sein Geist, den wir erhielten, ein Angeld ist (2Kor 1:22; 2Kor 5:5; Eph 1:14). Ein Angeld ist nicht nur die erste unbedeutende Anzahlung einer viel größeren, noch zu erhaltenden Summe, sondern auch die Garantie dafür, dass diese ganz bestimmt zur Auszahlung gelangen wird. So sagt Paulus ganz deutlich (2Kor 5:5), auf was sich das Angeld des  Geistes bezieht. In den vorhergehenden Versen redet er von unserem zukünftigen Herrlichkeitskörper und fährt dann in Vers 5 fort: „Der uns aber gerade dazu herstellt ist Gott, der uns auch gibt das Angeld des Geistes.“ Also ist der Geist in uns schon eine kleine Anzahlung unseres Herrlichkeitskörpers. Deshalb kann Paulus Röm 8:23 sagen, dass wir zwar erst die Erstlingsgabe des Geistes haben, jedoch noch auf die Freilösung unseres Körpers warten.
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Auch was unser zukünftiges Losteil betrifft, ist der Geist nach Eph 1:14 ein Angeld. Dieses hat uns Gott in der Himmelswelt zubereitet. Paulus sagt Kol 1:5, dass es uns von Gott aufbewahrt wird in den Himmeln. Mit dem Angeld des Geistes hat sich Gott verpflichtet, uns sowohl den Körper der Herrlichkeit, als auch das himmlische Losteil zu geben.
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Dass dieser göttliche Akt der Geistesversiegelung, durch welchen Er unsere Rettung, sowie die uns dabei geschenkten Heilsgaben unantastbar sichergestellt hat, in den Glaubensanfang gehört, wird uns Eph 1:13 gesagt: „... in dem auch ihr, die ihr g l a u b t,  v e r s i e g e l t seid ...“ Hier wird der Geistesempfang einfach übergangen und vorausgesetzt, und sofort mit der Rettung die Geistesversiegelung eng zusammengeschlossen. So wird uns gleich beim Glaubensanfang von Gott selbst versichert, dass Seine an  uns in Liebe und Treue ausgeführte Rettungstat  unwandelbar ist.
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Wenn wir aufgrund dieser Zusammenfassung durch die Geistesversiegelung noch einmal unseren Glaubensanfang überblicken, so müssen wir doch sagen: Welch einen wunderbaren göttlichen Aufbau stellt doch unsere Rettung dar!. Da fließen die Gaben nur so aus Gottes Vaterherzen, sich in wunderbarer Harmonie aneinander reihend, wobei jede einen besonderen Schaden an unserem einstigen Leben aufhebt. Man weiß wirklich nicht, was man am meisten bewundern soll: Gottes Ordnung, Seine Weisheit oder Seine Liebe zu uns, durch welche Er diesen Pland zu unserer Rettung entwarf, und der dann von Seinem Sohn vollkommen durchgeführt wurde! Wie tief wird doch das Herz beeindruckt und mit Dank zu Gott erfüllt, wenn wir den Vorgang unseres Glaubensanfangs, wie ihn uns die Schrift zeigt, anschauen! Welch eine Tiefe und Festigkeit unseres Gnadenstandes, in welchen  uns Gott einführt, und was für eine Fülle, ja eine wahre Last von Heilsgaben, die Er uns gleichzeitig schenkt!
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Ist es daher nicht traurig und für Gott schmerzlich, wenn Gläubige sich im Besitz dieses überschwänglichen Reichtums arm fühlen? Und woran liegt das? Nur der Mangel an Erkenntnis ruft dieses Armutsgefühl hervor. Hingegen ist die rechte Erkenntnis unserer Rettung eine Kraft- und Freudenquelle. Ein einziger Gedanke daran in schweren Stunden  und Anfechtungen kann dem Herzen Friede und Ruhe geben, denn Gott hat soviel für uns getan, da wir noch Sünder und Feinde waren, wieviel mehr dürfen wir als Seine Kinder Seiner väterlichen Fürsorge gewiss sein.
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Und sollten gar Zweifel an der Sicherheit unserer Rettung aufkommen, so wird uns gerade d i e Wahrheit beruhigen, dass Gott dazu ja keine von  unseren Werken verwandte, die ja wirklich keinen soliden Grund bilden würden, sondern allein Seine Gnade.
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Hier muss nun aber davor gewarnt werden, dass dieses Rettungsprinzip: „nicht wirken sonder nur glauben“, nicht auch auf das sich entwickelnde neue Leben bezogen werde. Dieses hat Gott nur für die ganz kurze Zeitspanne des Glaubensanfangs gegeben. Aber darauf werden wir ermahnt, die von der Gnade allein vollbrachte Rettung  zu vollenden (Phil 2:12). Sind nämlich die von Ihm für uns bewirkten Heilstaten im Glauben angenommen worden, so wartet Gott darauf, dass wir diese in willigem Glaubensgehorsam weiter ausgestalten. Jetzt, wo wir Leben, Kraft und Licht aus Ihm haben, sind wir nun befähigt, mit Seiner Gnade, gemäß Seines uns geoffenbarten Willens,  zusammenzuwirken. Beachten wir darum Seinen Ermahnungen:
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*Wir sind geheiligt (1Kor 6:11); sollen aber die Heiligkeit vollenden in  der Furcht Gottes (2Kor 7:1).
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*Wir sind mit gekreuzigt (Röm 6:6); sollen aber das Fleisch mit den Leidenschaften und Begierden kreuzigen (Gal 5:24).
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*Wir sind gerettet (2Tim 1:9); sollen aber auswirken  unsere Rettung mit Furcht und Zittern ( Phil 2:12).
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*Wir haben Frieden von Gott (Röm 1:7); sollen aber den Dingen des Friedens nachjagen (Röm 14:19).
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Alle diese Ermahnungen können wir in die eine zusammenfassen: „Ringet den köstlichen Ringkampf des Glaubens“ (1Tim 6:12).
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An diesem Punkt teilt sich die Gemeinde in zwei Gruppen: Die einen , welche im Glaubensgehorsam und i1n einem geistlichen Wandel diese Ermahnung ausführen; und die anderen, welche wohl Gottes Rettertat im Glauben annehmen und wirklich gerettet sind, aber im übrigen ihr neues Leben in fleischlicher und weltlicher Gesinnung verbringen. In der großen Prüfung vor der Preisrichterbühne wird deshalb ihr Werk verbrennen und ihr Lohn wird von ihnen verwirkt sein. (1Kor 3:14-15).<br/><br/>
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====<big>Evangelisation</big>====
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Version vom 1. Oktober 2022, 16:29 Uhr

Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
"Der Vorgang beim Glaubensanfang" (1980)
von Mathias Jaegle (siehe Lebensbild)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften:
Inhaltsverzeichnis:

In Bearbeitung

Der Vorgang beim Glaubensanfang

5. Die Gabe der Versöhnung

Um die Größe dieser Gabe recht zu erkennen,müssen wir noch einmal einen Blick in unser früheres Leben werfen. Wir waren nämlich nicht nur Sünder, sondern sogar Feinde Gottes. Lebten wir ja in der Gesinnung der Fleisches, welches Feindschaft wider Gott ist (Röm 8:7). Kol 1:21 lehrt Paulus, dass der Sitz dieser Feindschaft in der Denkart ist, weil sie verfinstert ist (Eph 3:17). Aus dieser heraus entstehen die bösen, gottfeindlichen Werke. Feind Gottes sein steht, was Verdorbenheit anbelangt, noch eine Stufe tiefer, als nur der Sünde versklavt zu sein. dieser Zustand kränkt und schmerzt Gottes Vaterherz aufs tiefste. Doch ist er für Ihn kein hoffnungsloser. auch für diesen Schaden hat Er ein Heilmittel. Doch forderte die Behebung desselben ein größeres Opfer als nur das für unsere Befreiung aus der Versklavung der Sünde. Für die Sünder starb Christus, als der Gesalbte Gottes, der ein Amt auszuführen hat (Röm 5.9). Aber nach Röm 5:10 war für unsere Versöhnung mit Gott, als Seine Feinde, der Tod Seines Opfers, indem Gott Seinen Sohn, Seinen Geliebten, in den Tod geben musste. In ihm hat Er unsre Feindschaft gegen Ihn aufgehoben und getilgt. In dem Körper Seines Fleisches sind wir ausgesöhnt (Kol 1:22). In Ihm tat Er das hinweg, was uns zu Seinen Feinden machte, so dass es Seine Augen nicht mehr sehen. Damit war der Weg frei, um uns die Gabe der Versöhnung zu schenken. Er hat Sich uns selber versöhnt durch Christus, (2Kor 5:18) und durch Ihn haben wir dieses so große Gnadengeschenk erhalten (Röm 5:11). So hat Er uns in einen Friedenszustand mit ihm gebracht. Aber das ist noch nicht alles was die Versöhnung bewirkt. Auch diese Gabe ist ein Gefäß, welches noch eine andere enthält. Es ist Gottes eigener friede, den Er in unsere Herzen gibt. Das ist noch mehr als nur Frieden m i t Ihm zu haben. Wie tief reicht doch die Macht Seiner rettenden Gnade, die uns, Seine Feinde, gleich beim Glaubensanfang in Seine Geliebten umwandelt! Aber nun ist es an uns, diesen Frieden gemäß auch zu wandeln und den Dingen des Friedens nachzujagen (Röm 14:19), und nicht mehr zu denen zurückzukehren, die uns zu Feinden Gottes machten.

=Unsere Rettung, eine Frucht der göttlichen Liebe

Nachdem Gott in Seinem Wort so ausführlichen Aufschluss über unsere Rettung gibt, zeigt Er uns diese auch noch als Frucht Seiner Liebe. Eph 2:2-3 stellt Er Seine Auserwählten vor ihr einstiges Leben in der Finsternis, und unvermittelt darauf (Eph 2:4) lässt Er ihre Rettung im wunderbarsten Lichte Seiner Liebe erstehen: „... aber Gott, der da reich ist an Erbarmen um Seiner vielen Liebe willen, mit der Er uns lieibt ...“ Liebe, ja viel Liebe; Erbarmen ja ein Reichtum von Erbarmen, das ist der eigentliche göttliche Beweggrund unserer Rettung durch Gnade (Eph 2:6). Das ist eine köstliche Herz und Gemüt erquickende Wahrheit, denn wenn Er uns so stark liebte, in unserem früheren, sündigen Zustand, wieviel mehr heute, wo wir durch seine rettende Gnade Seine Kinder geworden sind! Und der Beweis dieser Liebe ist Sein Nichtverschonen Seines Sohnes den Er für uns alle zu unserer Rettung dahin gegeben hat (Röm 8:32). Dank, heißer Dank zu Gott und Seinem Sohne sollte jedes Gläubigen Herz erfüllen, wenn er sich zurückerinnert an den Anfang seines Glaubenslebens.

Die Geistesversiegelung

Zu diesem überreichen Schenkungsakt der vollendeten Rettung fügt nun Gott noch eine Tat durch Seinen Geist hinzu. Drei Schriftstellen belehren uns darüber (2Kor 1:22; 2Kor 5:5; eph 1:13). Dieses Versiegeln hat durchaus denselben Sinn wie dasjenige, welches Menschen im Alltagsleben praktizieren. Was versiegelt wird, ist vor fremdem Eingriff geschützt. Wie vollkommen dies bei der Versiegelung durch Gott zutrifft, wird an den 144 000 (Offb 7:4-8) offenbar. Sie leben in den allerschwersten Gerichtszeiten, die je über die Erde gingen, in denen die Menschen in solchen Massen hinweggerafft werden, dass sie wie Dünger auf dem Felde liegen werden (Jer 25:33). Aber siehe da! Beim Kommen Ihres Königs stehen sie vollzählig mit Ihm auf dem Berge Zion (Offb 14:1).

Genau nach dieser Art sind auch wir, die Glieder der Gemeinde Christi, versiegelt. Paulus sagt: „Und betrübet nicht den geist Gottes, den heiligen, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Freilösung (Eph 4:30). Damit gibt Gott jedem Gläubigen die Gewähr, dass er bei der Vereinigung mit Christus sein wird, wenn Er kommt (1Thes 4:17). Also kein einziger wird an der von Gott vorbestimmten Zahl der Auserwählten fehlen. Mit dieser Versiegelung des Gläubigen hat Gott auch die Bewahrung der ihm geschenkten Heilsgaben übernommen, wie Rechtfertigung, Versöhnung und Heiligung.

Nun ist aber vor einer falschen Sicherheit zu warnen, denn es ist nicht so dass die Versiegelung den Gläubigen selbsttätig auch vor jeder ihm drohenden Gefahr bewahren würde. Wer nicht vorsichtig wandelt, kann von neuem weltlichen Verstrickungen anheim fallen. Und wer nachlässig in Unwissenheit über Satans List dahin lebt, und nicht bewusst die Waffenrüstung Gottes anzieht (Eph 6:10-17), kann in dessen schlau angelegte Fallen geraten, und von ihm schwer herumgezerrt werden.Satan hat in dieser Hinsicht schon manchen Schaden unter den Gläubigen angerichtet. Was er aber nicht kann, das ist dem Gläubigen seine Zugehörigkeit zur Gemeinde zunichte machen. Hier ist ihm durch die göttliche Versiegelung eine unüberwindbare göttliche Schranke gestellt und entgegengesetzt.

Das Angeld des Geistes

Aber noch andere zukünftige Güter sind uns durch den Geist zugesichert. Dreimal belehrt uns Gottes Wort darüber, dass Sein Geist, den wir erhielten, ein Angeld ist (2Kor 1:22; 2Kor 5:5; Eph 1:14). Ein Angeld ist nicht nur die erste unbedeutende Anzahlung einer viel größeren, noch zu erhaltenden Summe, sondern auch die Garantie dafür, dass diese ganz bestimmt zur Auszahlung gelangen wird. So sagt Paulus ganz deutlich (2Kor 5:5), auf was sich das Angeld des Geistes bezieht. In den vorhergehenden Versen redet er von unserem zukünftigen Herrlichkeitskörper und fährt dann in Vers 5 fort: „Der uns aber gerade dazu herstellt ist Gott, der uns auch gibt das Angeld des Geistes.“ Also ist der Geist in uns schon eine kleine Anzahlung unseres Herrlichkeitskörpers. Deshalb kann Paulus Röm 8:23 sagen, dass wir zwar erst die Erstlingsgabe des Geistes haben, jedoch noch auf die Freilösung unseres Körpers warten.

Auch was unser zukünftiges Losteil betrifft, ist der Geist nach Eph 1:14 ein Angeld. Dieses hat uns Gott in der Himmelswelt zubereitet. Paulus sagt Kol 1:5, dass es uns von Gott aufbewahrt wird in den Himmeln. Mit dem Angeld des Geistes hat sich Gott verpflichtet, uns sowohl den Körper der Herrlichkeit, als auch das himmlische Losteil zu geben.

Dass dieser göttliche Akt der Geistesversiegelung, durch welchen Er unsere Rettung, sowie die uns dabei geschenkten Heilsgaben unantastbar sichergestellt hat, in den Glaubensanfang gehört, wird uns Eph 1:13 gesagt: „... in dem auch ihr, die ihr g l a u b t, v e r s i e g e l t seid ...“ Hier wird der Geistesempfang einfach übergangen und vorausgesetzt, und sofort mit der Rettung die Geistesversiegelung eng zusammengeschlossen. So wird uns gleich beim Glaubensanfang von Gott selbst versichert, dass Seine an uns in Liebe und Treue ausgeführte Rettungstat unwandelbar ist.

Wenn wir aufgrund dieser Zusammenfassung durch die Geistesversiegelung noch einmal unseren Glaubensanfang überblicken, so müssen wir doch sagen: Welch einen wunderbaren göttlichen Aufbau stellt doch unsere Rettung dar!. Da fließen die Gaben nur so aus Gottes Vaterherzen, sich in wunderbarer Harmonie aneinander reihend, wobei jede einen besonderen Schaden an unserem einstigen Leben aufhebt. Man weiß wirklich nicht, was man am meisten bewundern soll: Gottes Ordnung, Seine Weisheit oder Seine Liebe zu uns, durch welche Er diesen Pland zu unserer Rettung entwarf, und der dann von Seinem Sohn vollkommen durchgeführt wurde! Wie tief wird doch das Herz beeindruckt und mit Dank zu Gott erfüllt, wenn wir den Vorgang unseres Glaubensanfangs, wie ihn uns die Schrift zeigt, anschauen! Welch eine Tiefe und Festigkeit unseres Gnadenstandes, in welchen uns Gott einführt, und was für eine Fülle, ja eine wahre Last von Heilsgaben, die Er uns gleichzeitig schenkt!

Ist es daher nicht traurig und für Gott schmerzlich, wenn Gläubige sich im Besitz dieses überschwänglichen Reichtums arm fühlen? Und woran liegt das? Nur der Mangel an Erkenntnis ruft dieses Armutsgefühl hervor. Hingegen ist die rechte Erkenntnis unserer Rettung eine Kraft- und Freudenquelle. Ein einziger Gedanke daran in schweren Stunden und Anfechtungen kann dem Herzen Friede und Ruhe geben, denn Gott hat soviel für uns getan, da wir noch Sünder und Feinde waren, wieviel mehr dürfen wir als Seine Kinder Seiner väterlichen Fürsorge gewiss sein.

Und sollten gar Zweifel an der Sicherheit unserer Rettung aufkommen, so wird uns gerade d i e Wahrheit beruhigen, dass Gott dazu ja keine von unseren Werken verwandte, die ja wirklich keinen soliden Grund bilden würden, sondern allein Seine Gnade.

Hier muss nun aber davor gewarnt werden, dass dieses Rettungsprinzip: „nicht wirken sonder nur glauben“, nicht auch auf das sich entwickelnde neue Leben bezogen werde. Dieses hat Gott nur für die ganz kurze Zeitspanne des Glaubensanfangs gegeben. Aber darauf werden wir ermahnt, die von der Gnade allein vollbrachte Rettung zu vollenden (Phil 2:12). Sind nämlich die von Ihm für uns bewirkten Heilstaten im Glauben angenommen worden, so wartet Gott darauf, dass wir diese in willigem Glaubensgehorsam weiter ausgestalten. Jetzt, wo wir Leben, Kraft und Licht aus Ihm haben, sind wir nun befähigt, mit Seiner Gnade, gemäß Seines uns geoffenbarten Willens, zusammenzuwirken. Beachten wir darum Seinen Ermahnungen:

  • Wir sind geheiligt (1Kor 6:11); sollen aber die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes (2Kor 7:1).
  • Wir sind mit gekreuzigt (Röm 6:6); sollen aber das Fleisch mit den Leidenschaften und Begierden kreuzigen (Gal 5:24).
  • Wir sind gerettet (2Tim 1:9); sollen aber auswirken unsere Rettung mit Furcht und Zittern ( Phil 2:12).
  • Wir haben Frieden von Gott (Röm 1:7); sollen aber den Dingen des Friedens nachjagen (Röm 14:19).

Alle diese Ermahnungen können wir in die eine zusammenfassen: „Ringet den köstlichen Ringkampf des Glaubens“ (1Tim 6:12).

An diesem Punkt teilt sich die Gemeinde in zwei Gruppen: Die einen , welche im Glaubensgehorsam und i1n einem geistlichen Wandel diese Ermahnung ausführen; und die anderen, welche wohl Gottes Rettertat im Glauben annehmen und wirklich gerettet sind, aber im übrigen ihr neues Leben in fleischlicher und weltlicher Gesinnung verbringen. In der großen Prüfung vor der Preisrichterbühne wird deshalb ihr Werk verbrennen und ihr Lohn wird von ihnen verwirkt sein. (1Kor 3:14-15).

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