Die überragende Hoheit der Kinder Gottes: Unterschied zwischen den Versionen

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In allen Himmeln und auf Erden gibt es nichts Höheres, nichts Wunderbareres, nichts Überragenderes als ein aus dem Geiste geborenes Kind Gottes. In machtvollen Strichen zeichnet das der Apostel Paulus heute vor unsere Augen hin. Vielen Gläubigen ist diese einzigartige Größe des Gottlebens in Menschenherzen  nicht klar. Weithin meint man, das Glaubensleben mit irdisch-menschlichen Weisheitsherrlichkeiten schützen, stützen und ausstaffieren zu müssen. Das ist eine arge Täuschung. Das Glaubensleben braucht nichts zu seiner Ausschmückung; es schmückt selbst alles aus. Es ist die Zierde und Krone aller Dinge - es ist Gottherrlichkeit, jede Menschenherrlichkeit weit überstrahlend. Wir dürfen  uns a nicht selber täuschen. Weil die Weltweisheit und Erdenklugheit so hoch einhergeht, gespreizt und in die Augen fallend auftritt - weil dagegen die Gotteskindschaft so niedrig einhergeht, sterbend nach dem natürlichen Ich, niedrig und sich erniedrigend, so könnte man sich wohl täuschen.<br/><br/>
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===Der Heilige Geist führt einwärts===
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Ein Gotteskind hält sich im Geiste für den größten Sünder der Erde, ein jegliches in seiner Art. Darum halten auch die Kinder Gottes ein jegliches das andere höher denn sich selbst. Der Heilige Geist führt einwärts. Der Heilige Geist öffnet uns die Augen über  uns selbst. Von Stufe zu Stufe sieht ein Gläubiger in die furchtbare Macht der Sünde - dieses Ich-Wesens - und in sein Verderben  hinein. Der Gläubige weiß, dass in ihm die Anlagen und Möglichkeiten  zu allem Bösen liegen. Der Gläubige sieht auch in die Gewalt und Macht der Todesauswirkung der Sünde hinein. Darum ist er auch gestorben dem Ich-Wesen und stirbt ihm täglich in Christo.  Mit solcher Sünden- und Todes-Selbsterkenntnis steht das Gotteskind in sich selbst gar elendig und  unscheinbar da. Alle äußere Herrlichkeit ist ihm wie seinem Herrn und Heilande vergangen. Da heißt es: „Wir sahen Ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.“ Die Ich-Welt mag ein solches Glaubens-geschöpf nicht. Dadurch wird es noch niedriger. Der Selbstgerechte, der Gesetzesmensch ist der angesehene Mann; der selbstzerbrochene ist der verachtete Mann. Ein Gotteskind kann gar nicht niedrig genug von sich halten.
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Aus diesem Stand kann nun leicht eine Selbsttäuschung hervorgehen, nämlich die, als seinen wir überhaupt nichts. Wir sind aber nur nichts i n  u n s  s e l b s t. Das haben wir erkannt und erkennen's immer tiefer: eine Kreatur, in sich selbst stehend, ist das vollendete Nichts, ja das Todesverderben. Aber wir stehen auch noch i n C h r i s t o. Und in diesem unserem Glaubensleben in Ihm, da fahren wir nun in die Höhe - und werden in Christo das Herrlichste, was gedacht mag werden in den Himmeln und auf Erden. Der Gläubige trägt in seinem irdischen Gefäß einen Gottesschatz, der über alles geht. Davon müssen wir auch ein lebendiges, klares Bewusstsein haben. Paulus sagt wohl: „Ich bin der Geringste unter den Aposteln, nicht wert, ein Apostel zu heißen.“ Aber er sagt auch: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und Seine Gnade ist an mir ist nicht vergeblich gewesen.“ Das will er nun in unseren  heutigen Versen allen Gläubigen tief einflößen, dies Bewusstsein von der überragenden Größe dessen, was durch Gnade in uns geschehen ist.
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====<big>Zum Höchsten berufen</big>====
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Ein Gotteskinde soll bei all seiner Gebücktheit doch wissen, dass es zum Höchsten berufen ist, was Himmel und Erde zu vergeben haben. Hier darf es keine Selbsttäuschung geben. So wenig wir uns täuschen wollen in unserem Elend-, Arm-, Blind- und Bloßsein, so wenig wollen wir uns täuschen in unserem gnadenmäßigen Erhobensein über alles in unserem Stande, der von Klarheit zu Klarheit geht. Gotteskinder sind herausgezogen aus dem Erden- und Todesstaub, sind aber auch im Geiste hineingeboren in den Gottadel, über welchem es keinen anderen gibt. -
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In diesem Gottadel-Bewusstsein sollen wir uns nicht selber täuschen und nicht, geblendet von dieser Erdenherrlichkeit vergänglichem Schein, diese für höher halten.

Version vom 6. Mai 2021, 14:50 Uhr

Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

weitere Abschriften hier:

Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
42. Des Heiligen Geistes Niedrigkeitsweg Röm 8:23-27 (1925)

In Bearbeitung:

43. Die alles überragende Hoheit der Kinder Gottes

1Kor 3:18-23

In allen Himmeln und auf Erden gibt es nichts Höheres, nichts Wunderbareres, nichts Überragenderes als ein aus dem Geiste geborenes Kind Gottes. In machtvollen Strichen zeichnet das der Apostel Paulus heute vor unsere Augen hin. Vielen Gläubigen ist diese einzigartige Größe des Gottlebens in Menschenherzen nicht klar. Weithin meint man, das Glaubensleben mit irdisch-menschlichen Weisheitsherrlichkeiten schützen, stützen und ausstaffieren zu müssen. Das ist eine arge Täuschung. Das Glaubensleben braucht nichts zu seiner Ausschmückung; es schmückt selbst alles aus. Es ist die Zierde und Krone aller Dinge - es ist Gottherrlichkeit, jede Menschenherrlichkeit weit überstrahlend. Wir dürfen uns a nicht selber täuschen. Weil die Weltweisheit und Erdenklugheit so hoch einhergeht, gespreizt und in die Augen fallend auftritt - weil dagegen die Gotteskindschaft so niedrig einhergeht, sterbend nach dem natürlichen Ich, niedrig und sich erniedrigend, so könnte man sich wohl täuschen.

Der Heilige Geist führt einwärts

Ein Gotteskind hält sich im Geiste für den größten Sünder der Erde, ein jegliches in seiner Art. Darum halten auch die Kinder Gottes ein jegliches das andere höher denn sich selbst. Der Heilige Geist führt einwärts. Der Heilige Geist öffnet uns die Augen über uns selbst. Von Stufe zu Stufe sieht ein Gläubiger in die furchtbare Macht der Sünde - dieses Ich-Wesens - und in sein Verderben hinein. Der Gläubige weiß, dass in ihm die Anlagen und Möglichkeiten zu allem Bösen liegen. Der Gläubige sieht auch in die Gewalt und Macht der Todesauswirkung der Sünde hinein. Darum ist er auch gestorben dem Ich-Wesen und stirbt ihm täglich in Christo. Mit solcher Sünden- und Todes-Selbsterkenntnis steht das Gotteskind in sich selbst gar elendig und unscheinbar da. Alle äußere Herrlichkeit ist ihm wie seinem Herrn und Heilande vergangen. Da heißt es: „Wir sahen Ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.“ Die Ich-Welt mag ein solches Glaubens-geschöpf nicht. Dadurch wird es noch niedriger. Der Selbstgerechte, der Gesetzesmensch ist der angesehene Mann; der selbstzerbrochene ist der verachtete Mann. Ein Gotteskind kann gar nicht niedrig genug von sich halten.

Aus diesem Stand kann nun leicht eine Selbsttäuschung hervorgehen, nämlich die, als seinen wir überhaupt nichts. Wir sind aber nur nichts i n u n s s e l b s t. Das haben wir erkannt und erkennen's immer tiefer: eine Kreatur, in sich selbst stehend, ist das vollendete Nichts, ja das Todesverderben. Aber wir stehen auch noch i n C h r i s t o. Und in diesem unserem Glaubensleben in Ihm, da fahren wir nun in die Höhe - und werden in Christo das Herrlichste, was gedacht mag werden in den Himmeln und auf Erden. Der Gläubige trägt in seinem irdischen Gefäß einen Gottesschatz, der über alles geht. Davon müssen wir auch ein lebendiges, klares Bewusstsein haben. Paulus sagt wohl: „Ich bin der Geringste unter den Aposteln, nicht wert, ein Apostel zu heißen.“ Aber er sagt auch: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und Seine Gnade ist an mir ist nicht vergeblich gewesen.“ Das will er nun in unseren heutigen Versen allen Gläubigen tief einflößen, dies Bewusstsein von der überragenden Größe dessen, was durch Gnade in uns geschehen ist.

Zum Höchsten berufen

Ein Gotteskinde soll bei all seiner Gebücktheit doch wissen, dass es zum Höchsten berufen ist, was Himmel und Erde zu vergeben haben. Hier darf es keine Selbsttäuschung geben. So wenig wir uns täuschen wollen in unserem Elend-, Arm-, Blind- und Bloßsein, so wenig wollen wir uns täuschen in unserem gnadenmäßigen Erhobensein über alles in unserem Stande, der von Klarheit zu Klarheit geht. Gotteskinder sind herausgezogen aus dem Erden- und Todesstaub, sind aber auch im Geiste hineingeboren in den Gottadel, über welchem es keinen anderen gibt. -

In diesem Gottadel-Bewusstsein sollen wir uns nicht selber täuschen und nicht, geblendet von dieser Erdenherrlichkeit vergänglichem Schein, diese für höher halten.