Das erste Gesicht "auf Erden": Unterschied zwischen den Versionen

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=='''Das erste Gesicht "auf Erden"'''==
 
=='''Das erste Gesicht "auf Erden"'''==
<big>'''Offb 6:1 - Offb 7:8'''</big>
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<big>'''E1 - Offb 6:1-7:8'''</big>
  
===<big>'''Der Thron und seine Umgebung'''</big>===
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===<big>'''Die sechs Siegel und das Versiegeln'''</big>===
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Aus der ganzen ersten Vision "im Himmel" (H1 - Offb 4 u. 5) geht hervor, dass nun "auf Erden" in E1 - Offb 6:1-7:8 die '''Macht'''  entfaltet werden wird zur völligen Erlösung des erworbenen Erbes. Das '''Lösegeld''' ist durch das vergossene teure Blut des Lammes bezahlt worden, und nun wird das Erbe aus der Hand des Feindes gerissen,indem der gegenwärtige Machthaber vertrieben und durch Gewalt von der Erde Besitz ergriffen wird. Diese '''Macht''' tut sich in den Siegeln, in den Posaunen und in den Zornschalen kund, welche die Gerichte Gottes erfüllen undmit dem Kommen des Herrn selbst abschließen (Offb 19).
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Dieser große Gegenstand ist durch die voraufgehende Vision "im Himmel" dargestellt worden; nun werden wir das "auf ERden" folgende Ereignis sehen.
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Johannes sieht natürlich alles "im Himmel"; aber was er "im Himmel" sah, (Offb 6:1-7:8 wird "auf Erden "stattfinden, wie das in Offb 4 und 5 "im Himmel" Geschaute, dort vor sich gehen wird.
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Dies ist das erste Gesicht jener gewaltigen Vorgänge, die sich am "Tage des Herrn" auf Erden zutragen werden. Es behandelt<br/><br/>
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====<big>Die Eröffnung der sechs Siegel</big>====
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Die sechs ersten Siegel sind von dem siebten in bemerkenswerter Weise getrennt, als sollte uns dadurch gezeigt werden, dass das siebte nicht so unmittelbar auf das sechst folgt, wie die anderen Siegel aufeinander.
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Das sechste Siegel führ uns augenscheinlich zur letzten Zeit, denn es redet von den Zeichen an Sonne, Mond und Sternen (Offb 6:12.13), die der Herr mit seinem persönlichen Erscheinen in Verbindung bringt (Mt 24:20; siehe Joe 3:1.4; wo diese Zeit "der große und schreckliche Tag des Herrn" genannt wird, als wäre sie der Gipfelpunkt der ganzen Periode, die als "Tag des Herrn" bezeichnet wird). Im sechsten Siegel wird diese Zeit "der große Tag des Zorns" genannt (Offb 6:17), und die Zeichen am Himmel bilden die große Endszene (Offb 5:14), wie sie in 2Petr 3:10 beschrieben ist.
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Wenn dem so ist, dann sind die ersten sechs Siegel vom siebten deutlich getrennt, und die Stille im Himmel bei der Eröffnung des siebten Siegels bezeichnet eine Pause.
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Die sechs Siegel stellen uns eine einleitende Übersicht der Gerichte dar, welche die ganze Periode ausfüllen; das sechst führt bis zu dem Kommen Christi, oder doch bis zu den Ereignissen am Ende von Offb 18.
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Es ist Grund vorhanden zu glauben, dass der Tag des Herrn eine längere Periode sein wird. Man muss ihn nicht, wie das so oft geschieht, auf "sieben Jahre" beschränken. Die Zeit die zwischen dem '''Hervortreten''' des Herrn in der Luft zur Aufnahme der Gemeinde und seinem '''Kommen zur Erde''' und Seinem Kommen mit der Gemeinde in großer Macht und Herrlichkeit liegt, mag den dreiunddreißig Jahren entsprechen zwischen seinem '''Kommen in Bethlehem''' (Mi 5:1) und seinem '''Kommen nach Jerusalem''' (Sach 9:9). Alle Ereignisse, die zwischen den beiden Zeitpunkten liegen, bezeichnen wir als das erste Kommen Christi. Ebenso bilden alle in diesem Buch geschilderten Ereignisse, welche zwischen Seinem Kommen für die Gemeinde und Seinem Kommen mit der Gemeinde liegen, "seine zweite Zukunft" oder "den Tag des Herrn" (Siehe Original S. 41).
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Diese Ereignisse mögen wieder eine Periode von dreiunddreißig Jahren umfassen; wenn wir dazu die sieben Jahre der letzten Woche Daniels hinzufügen, so haben wir eine Zeit von vierzig Jahren.
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Wir wissen, dass der Herr Mt 24:4-6 in Seiner Antwort auf die Frage der Jünger: "Wann wird das geschehen?, d. h. wann wird der Tempel zerstört werden? hinzufügt: '''"Aber es ist noch nicht das Ende ''(telos)'' da."'''
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Dann beantwortet Er die zweite Frage: "Welches wird das Zeichen Deiner Ankunft und des Endes ''(synteleia)'' der Welt (Mt 24:3) sein? Er beschreibt nun vier der Siegel (Mt 24:7) und fügt hinzu: "Da wird sich zu allererst die Not anheben."
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Diese Stelle kennzeichnet die ersten Siegel als der Beginn der ''synteleia'' des "Tages des Herrn". Dieses Anheben mag sich auf einige Jahre erstrecken, ehe die eigentliche große Trübsal kommt.
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Dadurch sind die sechs ersten Siegel wieder von siebten getrennt.
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Wir geben nun das erste Gesicht E1 (Origina S. 93) Offb 6:1-7:8, welches die Ereignisse auf Erden als Ganzes zeigt.
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Man wird sehen, dass zwei Gegenstände hervortreten. Die Verfolger und die Verfolgten; die, welche auf der Seite des Antichrists stehen (B1 und B2) und jene, welche leiden (A2) oder von Leiden befreit sind (A1), weil sie sich weigern, ihn anzubeten.
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Man wird auch bemerken, wie vollständig Mt 24 mit dieser ersten Szene auf der Erde, dem ganzen Inbegriff der ''synteleia'' und des ''telos'' übereinstimmt. (Siehe Original S. 68 und 69).<br/><br/>
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:'''E1''' - A1 - Offb 6:1.2 = Der falsche Christus zieht aus zum Kampf gegen die Heiligen (1. Siegel) =  Mt 24:4.5.
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::::B1 - Offb 6:3-8 = Gerichte über ihn und seine Anhänger (2., 3. u. 4. Siegel) = Mt 24:6-7
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::A2 - Offb 6:9-11 = Die Wirkungen des Kampfes mit den Heiligen, ihr Martyrium  = Mt 24:8-28
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::::B2 - Offb 6:12-17 = Gerichte über ihn und seine Anhänger (6. Siegel) = Mt 24:29.30. Und die Frage "Wer kann bestehen?"
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::A3 - Offb 7:1-3 = Beantwortung der Frage durch die Versiegelung der 144 000, wodurch sie befähigt werden, im Gericht zu bestehen = Mt 24:31.<br/><br/>

Version vom 2. Februar 2020, 15:52 Uhr

Abschrift des Buches: Die Apokalypse oder der Tag des Herrn
Verfasser: E. W. Bullinger (1902)

In Bearbeitung

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor: Das erste Gesicht "im Himmel" (Offb 4 und 5)

Das erste Gesicht "auf Erden"

E1 - Offb 6:1-7:8

Die sechs Siegel und das Versiegeln

Aus der ganzen ersten Vision "im Himmel" (H1 - Offb 4 u. 5) geht hervor, dass nun "auf Erden" in E1 - Offb 6:1-7:8 die Macht entfaltet werden wird zur völligen Erlösung des erworbenen Erbes. Das Lösegeld ist durch das vergossene teure Blut des Lammes bezahlt worden, und nun wird das Erbe aus der Hand des Feindes gerissen,indem der gegenwärtige Machthaber vertrieben und durch Gewalt von der Erde Besitz ergriffen wird. Diese Macht tut sich in den Siegeln, in den Posaunen und in den Zornschalen kund, welche die Gerichte Gottes erfüllen undmit dem Kommen des Herrn selbst abschließen (Offb 19).

Dieser große Gegenstand ist durch die voraufgehende Vision "im Himmel" dargestellt worden; nun werden wir das "auf ERden" folgende Ereignis sehen.

Johannes sieht natürlich alles "im Himmel"; aber was er "im Himmel" sah, (Offb 6:1-7:8 wird "auf Erden "stattfinden, wie das in Offb 4 und 5 "im Himmel" Geschaute, dort vor sich gehen wird.

Dies ist das erste Gesicht jener gewaltigen Vorgänge, die sich am "Tage des Herrn" auf Erden zutragen werden. Es behandelt

Die Eröffnung der sechs Siegel

Die sechs ersten Siegel sind von dem siebten in bemerkenswerter Weise getrennt, als sollte uns dadurch gezeigt werden, dass das siebte nicht so unmittelbar auf das sechst folgt, wie die anderen Siegel aufeinander.

Das sechste Siegel führ uns augenscheinlich zur letzten Zeit, denn es redet von den Zeichen an Sonne, Mond und Sternen (Offb 6:12.13), die der Herr mit seinem persönlichen Erscheinen in Verbindung bringt (Mt 24:20; siehe Joe 3:1.4; wo diese Zeit "der große und schreckliche Tag des Herrn" genannt wird, als wäre sie der Gipfelpunkt der ganzen Periode, die als "Tag des Herrn" bezeichnet wird). Im sechsten Siegel wird diese Zeit "der große Tag des Zorns" genannt (Offb 6:17), und die Zeichen am Himmel bilden die große Endszene (Offb 5:14), wie sie in 2Petr 3:10 beschrieben ist.

Wenn dem so ist, dann sind die ersten sechs Siegel vom siebten deutlich getrennt, und die Stille im Himmel bei der Eröffnung des siebten Siegels bezeichnet eine Pause.

Die sechs Siegel stellen uns eine einleitende Übersicht der Gerichte dar, welche die ganze Periode ausfüllen; das sechst führt bis zu dem Kommen Christi, oder doch bis zu den Ereignissen am Ende von Offb 18.

Es ist Grund vorhanden zu glauben, dass der Tag des Herrn eine längere Periode sein wird. Man muss ihn nicht, wie das so oft geschieht, auf "sieben Jahre" beschränken. Die Zeit die zwischen dem Hervortreten des Herrn in der Luft zur Aufnahme der Gemeinde und seinem Kommen zur Erde und Seinem Kommen mit der Gemeinde in großer Macht und Herrlichkeit liegt, mag den dreiunddreißig Jahren entsprechen zwischen seinem Kommen in Bethlehem (Mi 5:1) und seinem Kommen nach Jerusalem (Sach 9:9). Alle Ereignisse, die zwischen den beiden Zeitpunkten liegen, bezeichnen wir als das erste Kommen Christi. Ebenso bilden alle in diesem Buch geschilderten Ereignisse, welche zwischen Seinem Kommen für die Gemeinde und Seinem Kommen mit der Gemeinde liegen, "seine zweite Zukunft" oder "den Tag des Herrn" (Siehe Original S. 41).

Diese Ereignisse mögen wieder eine Periode von dreiunddreißig Jahren umfassen; wenn wir dazu die sieben Jahre der letzten Woche Daniels hinzufügen, so haben wir eine Zeit von vierzig Jahren.

Wir wissen, dass der Herr Mt 24:4-6 in Seiner Antwort auf die Frage der Jünger: "Wann wird das geschehen?, d. h. wann wird der Tempel zerstört werden? hinzufügt: "Aber es ist noch nicht das Ende (telos) da."

Dann beantwortet Er die zweite Frage: "Welches wird das Zeichen Deiner Ankunft und des Endes (synteleia) der Welt (Mt 24:3) sein? Er beschreibt nun vier der Siegel (Mt 24:7) und fügt hinzu: "Da wird sich zu allererst die Not anheben."

Diese Stelle kennzeichnet die ersten Siegel als der Beginn der synteleia des "Tages des Herrn". Dieses Anheben mag sich auf einige Jahre erstrecken, ehe die eigentliche große Trübsal kommt.

Dadurch sind die sechs ersten Siegel wieder von siebten getrennt.

Wir geben nun das erste Gesicht E1 (Origina S. 93) Offb 6:1-7:8, welches die Ereignisse auf Erden als Ganzes zeigt.

Man wird sehen, dass zwei Gegenstände hervortreten. Die Verfolger und die Verfolgten; die, welche auf der Seite des Antichrists stehen (B1 und B2) und jene, welche leiden (A2) oder von Leiden befreit sind (A1), weil sie sich weigern, ihn anzubeten.

Man wird auch bemerken, wie vollständig Mt 24 mit dieser ersten Szene auf der Erde, dem ganzen Inbegriff der synteleia und des telos übereinstimmt. (Siehe Original S. 68 und 69).

E1 - A1 - Offb 6:1.2 = Der falsche Christus zieht aus zum Kampf gegen die Heiligen (1. Siegel) = Mt 24:4.5.
B1 - Offb 6:3-8 = Gerichte über ihn und seine Anhänger (2., 3. u. 4. Siegel) = Mt 24:6-7
A2 - Offb 6:9-11 = Die Wirkungen des Kampfes mit den Heiligen, ihr Martyrium = Mt 24:8-28
B2 - Offb 6:12-17 = Gerichte über ihn und seine Anhänger (6. Siegel) = Mt 24:29.30. Und die Frage "Wer kann bestehen?"
A3 - Offb 7:1-3 = Beantwortung der Frage durch die Versiegelung der 144 000, wodurch sie befähigt werden, im Gericht zu bestehen = Mt 24:31.