1. Mose - Kapitel 47

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 47

Jakob und seine Söhne vor dem Pharao
Josephs Verwaltung Ägyptens
Jakobs Anweisungen für sein Begräbnis

Band IX

26. Juni 1. Mose 47:1-2 „Und es kommt Joseph und berichtet dem Pharao und sagt zu ihm: <Mein Vater und meine Brüder und ihr Kleinvieh und ihre Rinder und alles, was ihnen gehört, kommen vom Lande Kanaan. Und siehe, sie sind im Lande Gosen.> Und aus der Zahl seiner Brüder nimmt er mit sich fünf Männer; und er stellt sie hin vor Pharao.“ ___________________________________________________

Im Blickpunkt steht heute, dass Jakob und sein Haus das verheißene Land Kanaan verlassen musste um in das fremde und eigentlich ungeliebte Land Ägypten zu ziehen – doch gerade in diesem Land ließ Gott das Haus Jakob, das hier rund 70 Personen zählte, zu Seinem auserwählten Volk heranwachsen, so dass es 430 Jahre später gemäß 2. Mose 12:37 ff als ein großes Volk aus Ägypten auszog.

Beim Nachdenken über diese Worte kamen mir, dem Verfasser dieser Zeilen, die Worte in Röm. 11:33 ff in den Sinn: „O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind Seine Urteile und wie unausspürbar Seine Wege!“ Im Glaubensanfang sind uns Seine Wege oft verdunkelt, unbegreifbar und voller Fragezeichen – doch je mehr wir auf der Offenbarungsleiter Stufe für Stufe höher erklimmen, wird die Sicht auf die Wege Gottes immer heller und klarer, bis wir am Ende wie einst Hiob (42:2) erkennen und bezeugen können, dass Gott wirklich alles vermag, dass Seine Wege nicht nur richtig, sondern vor allem an das Ziel führen, das Gott für all Seine Geschöpfe festgelegt hat; und dieses Ziel heißt für Jakob, dass sein Same einmal die Erde in Christus aufhauptet, dass wir, die Körpergemeinde Christi Jesu, die Himmel in Christus aufhaupten mit dem großen Ziel, damit Gott in Liebe alles in allen sei!

27. Juni 1. Mose 47:3 „Und es sagt Pharao zu Josephs Brüdern: <Was ist eure Beschäftigung?> Und sie sagen zu Pharao: <Kleinviehhirten sind deine Knechte, sowohl wir als auch unsere Väter.>“ ___________________________________________________

Wir sprachen gestern von den Wegen Gottes, die zuerst einmal selbst uns Gläubigen unbegreiflich erscheinen. Und wie muss es Jakob ergangen sein, das Land, das ihm und seinen Vätern so oft verheißen wurde, zu verlassen? Dazu noch in ein fremdes Land zu gehen? Wohl mag die Hungersnot erdrückend gewesen sein, doch Gott hätte doch auch in Kanaan Jakob ernähren können, wie Er es später mit dem Volk in der Wüste getan hatte!

Heute dürfen wir im Nachhinein erkennen, wie sich die Tiefen des göttlichen Reichtums auswirkten: Jakob (Israel) und sein Haus mussten ganz unten anfangen! Und dies begann, sich vor den stolzen Ägyptern, die nur Rinder züchteten, und Kleinviehhirten, die neben Rindern auch die verachteten Ziegen und Schafe hielten, zu beugen. Natürlich wusste Joseph von der Abscheu der Ägypter vor Kleinviehhirten, dass er trotzdem seine fünf auserwählten Brüder bezeugen ließ, gerade solche Kleinviehhirten zu sein, zeigt von seiner Gesinnung, sich auch nach unten beugen zu können!

Und so wie wir bei Joseph ständig die Züge Christi erkennen können, so erkennen wir heute, kurz vor dem Erscheinen des „Tages des Herrn“, wo Er Sein Königreich aufrichtet und das Volk Israel die Nationen zu dem Namen „Jesus“ hinführen wird, wie weise Gott Sein Volk von Anbeginn an geführt und für die große Aufgabe zubereitet hat, ganz besonders in den Anfängen in Ägypten.

28. Juni 1. Mose 47:4 „Und sie sagen zu Pharao: <Zu verweilen im Lande sind wir gekommen, denn da ist keine Weide für das Kleinvieh, das deiner Knechte ist, denn schwer ist die Hungersnot im Lande Kanaan. Und nun, lass doch deine Knechte wohnen im Lande Gosen.>“ ___________________________________________________

Rund viertausend Jahre sind vergangen, seit die obigen Worte durch Josephs Brüder zu Pharao gesprochen wurden – und was für ein Wunder ist es, wenn sie heute noch von uns vernommen werden können. Es sind die Worte Gottes, unseres Vaters, der sie in unseren Herzen neu erklingen lässt, und dies auf Seine ureigene Art und Weise:

Israel und sein Haus suchten Nahrung, und sie suchen es dort, wo es zu finden ist und wo sie Gott hinführt – zu Joseph, der für uns so oft schon zum Abbild Jesu Christi geworden ist. Dies darf auch für uns aufs Neue eine lebenswichtige Wahrheit werden (oder sein): „Nahrung“ suchen für unseren geistigen Menschen, und dies dort, wo sie wie eine gute Weide zu finden ist: In Seinem geschriebenen Wort! Dazu brauchen wir aber keinen schwierigen, langwierigen Weg auf uns zu nehmen, wie dies Jakob und sein Haus tun musste ... es ist für uns nur ein kurzer Griff zur Bibel!

Und wenn schon David in Psalm 23:2 die uns so bekannten Worte schreiben konnte: „... Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser“, um wie viel mehr dürfen wir heute in Seinem herrlichen Wort weiden und uns an Seinem köstlichen Wort laben und all jenes daraus schöpfen, was unser inwendiger Mensch an Nahrung verlangt! Bedenken wir hier: Gerade unser inwendiger Mensch muss ja wachsen und sehnt sich nach Nahrung, „fester“ Nahrung!

29. Juni 1. Mose 47:4 „Und sie sagen zu Pharao: <Zu verweilen im Lande sind wir gekommen, denn da ist keine Weide für das Kleinvieh, das deiner Knechte ist, denn schwer ist die Hungersnot im Lande Kanaan. Und nun, lass doch deine Knechte wohnen im Lande Gosen.>“ ___________________________________________________

Unsere Schrift, die ja diesmal nur noch per Mail unsere Geschwister erreicht, geht ihrem gewohnten Abschluss entgegen, und es ist uns ein Bedürfnis, hier an diesem Punkt einen vorläufigen Abschluss zu setzen, wo die Brüder Josephs um Weideland bitten, und wo wir gestern diese Bitte auf uns umgesetzt haben, indem wir darauf hinwiesen, dass unser inwendiger Mensch, den Paulus in 2. Kor. 5:17 als „eine neue Schöpfung“ bezeichnet, an anderer Stelle als „das Fleisch“, „der natürliche Mensch“, „der alte Mensch“, „der äußere Mensch“ oder auch nur „die fleischliche Gesinnung“ benannt wird, auch Nahrung bedarf!

Wir haben nämlich eine äußerst wichtige Aufgabe: Unsere neue Natur, unseren inwendigen Menschen mit der passenden Nahrung zu versorgen, wobei wir den Schwerpunkt auf „passend“ legen. Wir lernen nämlich aus der Versuchung Jesu durch Satan in der Wüste (siehe Matth. 4:1 ff), dass nicht jedes Wort Gottes zu jeder Zeit ernährt! So muss Jesus den Widerwirker, der Ihm Worte Gottes vorlegte, drei Mal zurückweisen, und dies mit: „Und abermals steht geschrieben...!“ Unsere neue Schöpfung in uns braucht also die rechte und passende Nahrung! Dazu muss jeder, der in Christus ist, wissen, dass diese Nahrung gemäß unserer Berufung sein muss, und hier scheiden sich, wie man förmlich sagt, die Geister: Jakob und sein Haus suchten irdische Nahrung, irdische Weide – und was suchen wir?

30. Juni 1. Mose 47:4 „Und sie sagen zu Pharao: <Zu verweilen im Lande sind wir gekommen, denn da ist keine Weide für das Kleinvieh, das deiner Knechte ist, denn schwer ist die Hungersnot im Lande Kanaan. Und nun, lass doch deine Knechte wohnen im Lande Gosen.>“ ___________________________________________________

Eigentlich sollte an diesem letzten Tag noch, wie üblich, ein Gedicht folgen ... doch wir möchten heute einen anderen Abschluss suchen, nämlich die Fortsetzung von gestern, „was suchen wir?“ Und wir tun es mit großer Freude, heute darauf hinzuweisen, dass wir (entgegen Jakob und dem Volk Israel, welches ja eine irdische Berufung hat) eine überhimmlische Berufung haben!

Wenn uns also Paulus im Brief an die Epheser nach drei Kapiteln tiefster Wahrheiten in Kap. 4 auffordert: „Ich spreche euch nun zu – ich, der Gebundene im Herrn, würdig der Berufung zu wandeln zu der ihr berufen wurdet ...“, so heißt dies für uns, dass wir unseren inwendigen Menschen mit dem speisen müssen, was diesen auch zum Wachsen bringt, nämlich mit jenen Worten, die Gott dem Apostel Paulus eingegeben hat, so wie es Paulus in Eph. 3:8 ff bezeugt. Und Pauli Worte, welche er mit „seinem Evangelium der Gnade“ bezeichnet, führen uns nicht auf die Erde, sondern dahin, wohin wir berufen wurden, nach droben, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend! Und weiter: „Auf das droben sinnet, nicht auf das auf Erden“ (Kol. 3:1-2).

Wo liegt also unsere Berufung, wo ist unsere zukünftige Arbeit, wo ist unsere diesbezügliche Speise? Sie ist in den Himmeln (Eph. 1:10), sie ist in den kommenden Äonen (Eph. 2:7) und – sie ist für uns ausschließlich bei Paulus zu finden!

Band X