Die Menschen der "letzten Tage" - 2Tim 3:1.2

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Die Menschen der "letzten Tage" - 2Tim 3:1.2

"Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintretenwerden; denn die Menschen werden selbstsüchtig und geldgierig sein, prahlerisch und hochmütig, darauf bedacht, zu schmähen undzu lästern, den Eltern ungehorsam, undankbar und unheilig." 2Tim 3:1.2


Schon des Öfteren begegnete uns der Gedanke, dass die Sünde im Verlauf der Heilsgeschichte zunimmt und ausreift (Mt 13:30). Hätte der Herr nicht doch alles Geschehen in der Hand, um es letztendlich Seinen Zielen zuzuführen, so müsste man wohl eher von einer "Unheilsgeschichte" sprechen.

Wir haben in 2Tim 3:1-9 wieder einen "Lasterkatalog" vor uns, eine Aufzählung von Sünden, ähnlich dem von Röm 1:26-32. In beiden Fällen begegnen uns Worte wie "lieblos, verleumderisch, prahlerisch, gierig, den Eltern ungehorsam". Beide Lasterkataloge weisen auf eine verdorbene Gesinnung hin. Doch während Röm 1. uns zeigt: "So war's im alten Rom", weist uns Paulus in unserem Text auf die Endzeit hin. In den letzten Tagen und Jahren vor der Wiederkunft Christi wird die Sünde in besonderer Weise ausreifen, und das heißt ja auch: immer unverhüllter hervortreten. In Romanen und Filmen stellt man die Sünde immer dreister zur Schau. Warum nur sind die Zeiten so schlimm? Paulus erklärt uns: weil die Menschen so sind! Sie sind Sklaven ihrer Süchte und Lüste, Diener des eigenen Ichs. An erster Stelle nennt er Selbstsucht und Geldgier, man kann auch übersetzen: Ich-Liebe und Geld-Liebe. Diese Gefahren bedrohen auch die christlichen Gemeinden. Es sind ja nach außen hin sogar "fromme Leute", die Paulus hier charakterisiert (2Tim 3:5) - nur ohne Kraft.

Wenn aber nach Mt 13:30 beides im Lauf der Geschichte wächst und ausreift - Böses und Gutes -, müsste dann nicht auch in unserer Zeit die Gemeinde Jesu Christi eine besonders ausgereifte, von Gottes Geist erfüllte, in Lehre und Leben vorbildliche Gemeinde sein? Davon aber sehen wir wenig, jedenfalls nicht in der Masse und in der Öffentlichkeit. Doch es gibt sie, die Gereiften, die sich in der Schule Jesu zubereiten lassen - im Verborgenen, in Leiden, in Niedrigkeit. Ihnen gehört die Zukunft, die königliche Herrschaft mit Jesus Christus.