Die Gottesoffenbarung auf dem Berge Sinai

aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)

"Mose führte das Volk aus dem Lager hinaus, Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuß des Berges auf. Und der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabkam." (2Mo 19:17,18)

Es war eine Situation zum Fürchten. Zwar hatte Gott Israel "auf Adlerflügeln getragen" und Sein Wille war: "Ihr sollt aus allen Völkern mein Eigentum sein... Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein" (2Mo 19:4-6). Doch Er hatte dies an eine Bedingung geknüpft: "Wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet."

Im Neuen Testament sagt Jesus: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken" (Mt 11:28). Wir dürfen in Seine Nähe kommen, ja Er will in uns wohnen. - Hier aber heißt es: Abstand halten! Kommt dem heiligen Gott nur nicht zu nahe! Niemand darf den Berg berühren, weder Mensch noch Tier, es würde das Leben kosten. Als Gott im Feuer auf den Sinai herabstieg, erbebte der Berg und der Ewige sprach zu Mose: "Warne das Volk, dass sie nicht zum HERRN durchbrechen; sonst müssten vielen von ihnen fallen."

Auf dem Berg Sinai erschien der heilige Gott und es hieß: Bleibt fern, ihr Sünder, denn ihr passt nicht zu Ihm! - Auf dem Hügel Golgatha aber, wo Jesus starb, offenbarte sich der gnädige Gott, und wir dürfen singen: "Komm zum Kreuz mit deinen Lasten, müder Pilger du... Trost, Vergebung, ewges Leben fließt vom Kreuz dir zu." Der Hebräerbrief beschreibt diesen Gegensatz mit den Worten: "Ihr seid nicht gekommen zu dem Berg, der betastet werden konnte, und zu dem entzündeten Feuer und dem Dunkel und der Finsternis und dem Sturm..., sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes... und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und zum Blut der Besprengung, das besser redet als das Blut Abels" (2Mo 12:18-24).

Wie dankbar dürfen wir dafür sein, dass wir vonGott nicht mehr zurückgewiesen, sondern eingeladen werden!