Wo sind die in Christus Verstorbenen?: Unterschied zwischen den Versionen

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===Fragen / Antworten===
 
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Aktuelle Version vom 15. April 2024, 10:58 Uhr

Abschrift: Fragen / Antworten (2003)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Schrift ist leider vergriffen

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Fragen / Antworten

2. Wo sind die in Christus Verstorbenen?

Wenn wir uns mit dieser Frage beschäftigen, dann mag dies manchen von uns als Zeitverschwendung erscheinen, weil er bei dieser Frage eine feste Ansicht hat. Doch ist zu bedenken, dass gerade hier viele ernstzunehmende, ja sogar am Wort dienende Brüder unterschiedlicher Meinung sind. Die Unterschiede bestehen darin: Die eine Seite glaubt, dass jeder in Christus Verstorbene sofort nach Eintritt des Todes beim Herrn ist. Die andere Seite glaubt, dass die Toten ohne Bewusstsein schlafen und erst beim Kommen des Herrn in den Lufthimmel zur Entrückung auferstehen werden. (Es sei hier nicht unerwähnt, dass noch eine dazwischen liegende Meinung vertreten wird, die der Ansicht ist, die Verstorbenen Gläubigen kommen in eine Art "Zwischenreich". Dies Ansicht ist aber so abstrakt, dass wir sie übergehen; es fehlen hier jegliche Schriftbeweise).

Wir möchten uns gleich am Anfang zu der Sicht bekennen, dass die in Christus Verstorbenen so lange im Grabe ruhen, bis der Herr zur Entrückung kommt. Wir vertreten also den Stand des Totenschlafes.

Es folgt unsere

Beweisführung gem. 1Thes 4:13-18

Die nach obiger Bibelstelle sogenannte "Entrückung" ist ein fester Bestandteil in der Lehre des Apostels Paulus und gehört zu dem kostbaren Schatz an geistlichen Segnungen, die wir in heiligem Geist als feste Erwartung glauben dürfen. Wir zitieren die maßgebende Stelle aus der konkordanten Übersetzung (Vers 15-17):

"Denn dies sagen wir euch als ein Wort des Herrn: Wir Lebenden, die wir bis zur Anwesenheit des Herrn übrig bleiben, werden die Entschlafenen keinesfalls überholen; ... und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Darauf werden wir Lebenden, die wir übrig bleiben, zugleich mit ihnen zusammen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft...".

"Denn dies sagen wir euch infolge eines Wortes des Herrn, dass wir als die übrig gelassenen seienden Lebenden hinein in die Anwesenheit des Herrn nicht, ja nicht den Schlummerngemachten zuvorkommen.... und die Erstorbenen in CHRISTUS werden voraus auferstehen, darauf wir als die ja die übrig gelassenenseienden Lebenden werden zugleich samt ihnen in Wolken geraubt werden in das Entgegengehen des Herrn in die Luft".

Wir haben bewusst nur die für unsere Frage wichtigen Passage herangezogen.

Paulus macht die Thessalonischer schon sehr früh mit der Tatsache der Entrückung bekannt. In der Folge müssen von dieser Gemeinde Fragen aufgekommen sein, wie sich die Entrückung im Hinblick auf die schon verstorbenen Gläubigen vollzieht. Die Antwort des Apostels erfolgt in seinem ersten Brief an die Thessalonischer. Sie enthält drei markante und vor allem unmissverständliche Aussagen:

  1. Diese Aussage ist dem Apostel so wichtig, dass er sie ausdrücklich als "ein Wort des Herrn" unterstreicht!
  2. Die Lebenden werden bei der Entrückung die Entschlafenen nicht überholen. Diese Antwort setzt klar voraus, dass Paulus nie gelehrt hat, dass die Verstorbenen sofort nach ihrem Tode beim Herrn sein werden; vielmehr spricht der Apostel von "Entschlafenen", was doch unmissverständlich einen "Totenschlaf" bedeutet. Würden die Entschlafenen sofort beim Herrn sein, wäre diese Passage völlig überflüssig, weil es in diesem Fall keine "Überholen" geben könnte!
  3. Genaus so deutlich und unmissverständlich schreibt Paulus, dass die Toten in Christus zwar zuerst auferstehen dürfen, dass aber wir, die zum Zeitpunkt der Entrückung n och Lebenden, zugleich mit ihnen zusammen entrückt werden.

Wenn wir diese klar und unmissverständlich bezeugte Auferstehung nicht ungültig machen wollen (was ja eines der Hauptanliegen der Finsternis ist), dann müssen wir anerkennen, dass nicht nur die Menschen allgemein, sondern auch alle in Christus Gläubigen schlafen bzw. schlummern.

Sollte sich einer der Brüder, die den Totenschlaf ablehnen, in der Lage sehen, diese Aussage im Thessalonicherbrief zu widerlegen, wollen auch wir gerne unseren Stand überdenken!!!

Einer klar bezeugten Aussage werden von Gegnern der Todesschlafes mehr oder weniger unklare Worte gegenübergestellt:

Sind wir im Tod von der Liebe Gottes getrennt?

Röm 8:38: "Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Boten noch Fürstlichkeiten, weder Gegenwärtiges noch Zu künftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung uns werden scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn."

Eine häufige Ursache, die zu falschen Erkenntnissen führt ist das Herausnehmen von bestimmten Aussagen der Schrift aus ihrem Zusammenhang. Diese leider nur zu oft gehandhabte Praxis führt dahin, dass man schlichtweg fast alles mit dem Wort Gottes beweisen kann, was man selbst glauben möchte.

Wenn mit Röm 8:38 bewiesen werden soll, dass die in Christus Verstorbenen gleich beim Herrn sind, weil sie ja "nichts von der Liebe Gottes scheiden kann" dann wird hier nicht ein ganzer Vers aus zusammenhängenden Kapiteln gerissen, sondern noch krasser: innerhalb eines Verses werden einzelne Worte abgetrennt und isoliert betrachtet. Das uns nichts mehr von der Liebe Gottes scheiden kann, ist ein köstliche Tatsache. Aber im gleichen Vers ist auch der Tod aufgezählt, der uns nicht trennen kann. Der Tod wird hier nicht verneinet, sondern bestätigt!

War Christus während Seines dreitägigen Todeszustandes (auch Er musste ja den Todesschlaf auskosten) im Grab von Seines Vaters Liebe getrennt? Dies kann wohl kaum jemand ernsthaft behaupten! Warum sollen dann wir durch unseren Todeszustand von Gottes Liebe getrennt sein? Röm 8:38 sagt ja gerade dies eindrücklich aus, dass auch der Tod (und dies ist unser Todeszustand) uns nicht von der Liebe Gottes scheiden kann.

Bedenken wir auch, dass der Ort, wo unser Körper hinkommt, das Grab auf Erden ist. Und von dieser Erde sagt der Psalmist (Ps 24:1): Jewes ist die Erde. und alles, was sie erfüllt, das Wohnliand samt allen, die darauf wohnen". Nehmen wir noch die alte deutsche Bezeichnung der Friedhöfe mit "§Gottesacker" hinzu, so ruhen die gläubig Verstorbenen im Grab als eine Erstlingsfrucht für Gott, die Er bei der Entrückung ernten wird.

Eher beim Herrn zu sein?

2Kor 5:8: "Wir sind aber ermutigt, und es erscheint uns wohl, eher aus dem Heim (aus den Körper) zu ziehen und beim Herrn daheim zu sein."

Wir haben immer wieder betont, wie wichtig es ist, ein Wort in seinem Zusammenhang zu belassen. Die gilt erst recht, wenn es um strittige Ansichten geht. So ist auch die oben genannte Stelle in ihrem Umfeld zu belassen, wobei wir besonders auf Vers 10 verweisen: "Denn wir alle müssen vorne vor der Preisrichterbühne des Christus offenbar gemacht werden..." Belegen schon die Verse 1-9 dieses Kapitels, dass es hier um. unseren Wandel und Dienst geht, so ist Vers 10 die endgültige Bestätigung hierfür.

Was möchte Paulus mit dem Vers 8 sagen? Der Apostel weiß sich in dem Wandel mit den Korinthern eins, so schnell wir möglich aus dem Heim auszuziehen, und beim Herrn daheim zu sein. Er kann hier nur auf die Entrückung abzielen! Ist es nicht auch unser Wunsch, dass die Entrückung so bald wie möglich sein möchte! Dies ist die eines Seite des Verses 8. Doch schon Vers 9 stellt klar, dass ja zu einem bestimmten Zweck auf dieser Erde leben und dass es eine unserer Aufgaben ist, Ihm in unserem Wandel und. Dienst wohlgefällig. zu sein.

Wir ächzen zwar in unserem Körper, aber es ist auch die Möglichkeit, uns zubereiten zu lassen und edle Werke hervorzubringen, die vor der Preisrichterbühne des Christus Bestand haben.

Wir lernen hier, dass eine menschliche Sehnsucht nie als Beweis gewertet werden kann, dass Gläubige gleich nach ihrem Tod irgendwo weiterleben.

Das Verlangen nach der Auflösung

In Phil 1:21 schreibt Paulus: "Denn mir ist das Leben Christus, und das Sterben Gewinn". Und in Vers 23 lesen wir: "Ich werde aber aus den zweien gedrängt, indem ich das Verlangen nach der Auflösung und dem Zusammensein mit Christus hzabe; denn das wäre bei weitem das Beste für mich".

Diese beiden Aussagen werden von den Gegnern des Todesschlafs ebenfalls als beweis für ihre Ansicht angeführt. Sie sind der Meinung der Gewinn des Sterbens könne nur in einem sofortigen "bei dem Herrn sein " liegen.

Der gesamte Philipperbrief, und dies ist ja größtenteils bekannt, beinhaltet als Hauptthema unseren "Wandel und Dienst". Auch die Verse Phil 1:21-23 sind diesem Thema untergeordnet. ÖWer mit dem Leben des Apostels Paulus vertraut geworden ist, der weiß, wie schwer und leidvoll dieses für ihn war. Sein Streben war, dass Christus in seinem Körper hoch erhoben werde, sei es durch Leben oder durch Tod. Ein Mensch, dessen Leben von Leiden für Christus geprägt ist, sehnt sich nach dem Tod, der für ihn Erlösung bedeutet. Paulus ist hin und hergerissen zwischen leidvollem Dienst und dem Gewinn des Sterbens.

Paulus wusste so gut wie wir heute, dass Sterben zwar "Todesschlaf" bedeute, dass aber im Todesschlaf kein Bewusstsein ist, was heißt, dass die Dauer des Todesschlafs völlig belanglos ist!

Beide Schriftstellen drücken wiederum ein Sehnen des Apostels aus, aber sie belegen in keinster Weise, dass der Gläubige nach seinem Tod sofort beim Herrn wäre.

Die Ausauferstehung

Noch ein Wort im Philipperbrief soll den Todesschlaf in Abrede stellen. "Die Ausaufersteheung, der aus den Toten" (Phil 3:11). Was diese Aussage bedeutet, kann jeder Leser in unserer speziellen Schrift"Von der Ausauferstehung in Phil 3:11" nachlesen.

Es fällt uns schwer, diese in ihrem Zusammenhang doch klare Aussage noch klarer darzulegen. Es gehört schon ein großes Maß an Phantasie dazu, hier etwas anderes als unseren Wandel und dienst zu sehen. Schon der nächste Vers 12 belegt doch ganz eindeutig, dass es sich hier um keine buchstäblich Toten handelt, sondern um geistlich Tote, die aufgefordert werden, einem würdigen Wandel nachzujagen (Paulus geht hier mit gutem Beispiel voran).

Es gab und gibt namhafte Brüder, die der Ansicht sind, dass besonders gereifte Gläubige innerhalb von drei Tagen "ausauferstehen". Vor vielen Jahren starb ein sehr bekannter und allseits geschätzter Bruder, und es ist bekannt geworden, dass man seine Beerdigung hinauszögert, weil eine "Ausauferstehung" auf ihn zutreffen müsse! Als auch nach mehr als drei Tagen nichts geschah, wurde er eben doch ganz normal zu Grabe getragen. Es ist nicht bekannt geworden, ob die Glaubensbrüder daraufhin umgedacht haben!

Wohin aber eigenwillige Interpretationen auch führen, möchte ich als Verfasser dieser Zeilen durch erlebtes Beispiel belegen:

"In einer pfingstlich geprägten Gemeinde, in welcher ich in der Zeit meines Glaubensanfangs verkehrte, lehrte der dort leitende Bruder ebenfalls die Ausauferstehung aus dem Tode. Als seine gläubige Großmutter starb, behauptete er allen Ernstes, sie sei auferstanden. Als Beweis erzählte er uns, wie ihm diese immer wieder in "Gesichten" erscheine und er mit ihr sprechen könne!" Wohlgemerkt, dieser Bruder stand einem beachtlichen Hausbibelkreis vor!

Wir betonen hier noch einmal, dass es ein großes Anliegen der Finsternismächte ist, die bezeugte Auferstehung zur Entrückung zu verdunkeln und uns statt dessen eine Scheinauferstehung vorzugaukeln, die, wie obiges Erlebnis zeigt, nur zu schnell in den Okkultismus führt. Dabei verstehen es die dunklen Mächte nur zu gut, unser Gefühl der Angst vor dem Tod und vor dem Schlaf in einem dunklen Grab zu schüren, indem sie uns mit einer Lüge diesem Zustand entheben wollen.

Wir schließen diese Frage mit dem Bekenntnis eines Bruders der hier eine klare Sicht vertritt: "Der Augenblick des Sterbens ist für mich der spannendste Moment in meinem Leben, weil ich weiß, dass die Dauer meines Todesschlafes für mich unerheblich ist. Der nächste Moment, wo ich das Bewusstsein wieder erlange, ist jener der Entrückung - was also kann spannender sein als der Tod!"

Lies weiter:
3. Israels Erwartungsgut