Wer sind die Unterirdischen in Phil 2:10?: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 15. April 2024, 11:02 Uhr

Abschrift: Fragen / Antworten (2003)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Schrift ist leider vergriffen

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Fragen / Antworten

14. Wer sind die Unterirdischen in Phil 2:10?

"....damit in dem Namen Jesu sich jedes Knie beuge, der Überhimmlischen, Irdischen und Unterirdischen....". Wir glauben zu wissen, wer die Überhimmlischen sind, wir kennen die Irdischen, aber wer sind die Unterirdischen, die Paulus hier anspricht?

Wenn wir in der konkordanten Stichwortkonkordanz nachschlagen, finden wir für "unterirdisch" die Beschreibung "herab - Erdkruste", und Baader gibt in der Fußnote die Erklärung: "Vom Ende der Erdkruste an abwärts."

Nun ist aus der Wissenhschfat bekannt, dass unsere Erdkruste die äußere Hülle der Erdkugel ist, sie hat eine unterschiedliche Stärke, die bis einige hundert Kilometer reichen kann. Sie kann aber stellenweise auch nur hauchdünn sein, z.B. dort wo wir Vulkane haben, welche das, was sich unterhalb der Erdkruste befindet, ausspeien: nämlich "glühende Lavamassen".

Wenn Luther hier übersetzt: "....und unter der Erde sind", dann ist dies irreführend, weil man darin leicht die Toten sehen kann, die in der Erde bzw. unter der Erde begraben sind. Hieraus resultiert, auch der Begriff "Totenräume", der verschiedentlich in diesem Zusammenhang zu hören ist. Die Toten ruhen in bzw. unter der Erde, aber sie befinden sich nicht "vom Ende der Erdkruste an abwärts", denn dort beginnt ja das flüssige Erdinnere, welches als "Magma" bezeichnet wird.

Wir können also bei den "Unterirdischen" ausschließen, dass es sich um Totenräume bzw. in den Gräbern ruhende Tote handelt.

Eins ist aber sicher: Bei den Unterirdischen, wie auch bei den anderen Gruppen handelt es sich um lebende Geschöpfe, sonst könnten sie ja nicht ihre Knie beugen. Und noch eins ist sicher: Zu dem Zeitpunkt, von dem hier die Rede ist, wird es keine Toten bzw. toten Geschöpfe mehr geben. Der Ausdruck "Unterirdische" kann also nur Geschöpfe (eventuell Geistwesen wie z.B. Dämonen) meinen, die zu ihren Lebzeiten im sogenannten "Unterirdischen" leben, bis sie durch die Vollendung der Schöpfung in ihren neuen Lebensbereit kommen.

Damit sind wir auch schon am Ende unserer gesicherten Erkenntnis, denn Paulus sowie die ganze Schrift, sagt uns nicht mehr darüber, wer diese Unterirdischen sind. Wir können zwar auch weiter spekulieren, es könnte sich hier um sündige Boten handeln, dies ich in dunklen Verließen des Tartarus befinden, wie sie 2Petr 2:4 beschreibt, doch dahinter stehen viele Fragezeichen! Wenn wir also länger darüber nachsinnen, geraten wir schnell in spekulative Bereiche, in denen Satans als Engel des Lichts kräftig mitmischt.

Da Paulus die "Unterirdischen" nennt, sie aber nicht weiter beschreibt und sie in seinen Briefen sonst nirgendwo mehr erwähnt, müssen wir es bei dem mageren Wissen belassen, dass sie existieren, und dass auch sie einmal - wahrscheinlich zum Ende des letzten Äons - ihre Knie beugen und mit der Zunge huldigen werden: "Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters."

Wer dennoch meint, er müsse den Unterirdischen nachforschen bedenke hier, dass Paulus wohl nicht umsonst gemahnt hat, das zu suchen was droben ist, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend (Kol 3:1-2). Unsere Gedanken und Sinne sollen also nicht das Unterirdische suchen und erforschen, sondern nach oben ausgerichtet sein.

Lies weiter:
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