Mitleiden und Mitkämpfen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Leiden und Kampf)
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Durch unser Mitleiden wird das Maß der Leiden des gesamten Christus (Haupt und Glieder) voll! Dieses Vollmaß der Leiden bewirkt dann auch ein Vollmaß der Herrlichkeit (1Petr 4:13). <br />
 
Durch unser Mitleiden wird das Maß der Leiden des gesamten Christus (Haupt und Glieder) voll! Dieses Vollmaß der Leiden bewirkt dann auch ein Vollmaß der Herrlichkeit (1Petr 4:13). <br />
 
Wenn wir Leid erleben und bei unseren Mitmenschen sehen, dann sollten wir uns fragen, mit was diese Leiden zusammenhängen. Die Ursachen von Leiden können sehr unterschiedlich sein. Adolf Heller hat sieben unterschiedliche Leiden erkannt:
 
Wenn wir Leid erleben und bei unseren Mitmenschen sehen, dann sollten wir uns fragen, mit was diese Leiden zusammenhängen. Die Ursachen von Leiden können sehr unterschiedlich sein. Adolf Heller hat sieben unterschiedliche Leiden erkannt:
# Strafleiden. <br />Die Strafe hat Jesus Christus getragen.
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# '''Strafleiden.''' <br />Unsere Strafe hat Jesus Christus getragen.
 
# Rettungsleiden.
 
# Rettungsleiden.
 
# Läuterungs- und Reinigungsleiden.
 
# Läuterungs- und Reinigungsleiden.

Version vom 14. März 2013, 12:56 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Bibeltext

  • 2Tim 2:1-6 - Du nun, mein Kind, sei stark (w. innenvermögend) in der Gnade, die in Christus Jesus ist; 2 und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren! 3 Nimm teil an den Leiden als ein guter Streiter Christi Jesu! 4 Niemand, der Kriegsdienste leistet, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat. 5 Wenn aber auch jemand am Wettkampf teilnimmt, so erhält er nicht den Siegeskranz, er habe denn gesetzmäßig gekämpft. 6 Der Ackerbauer, der sich müht, muss als erster an den Früchten Anteil haben.

Stark in der Gnade

Aus dem zweiten Kapitel, dieses letzten Briefes des Apostels Paulus, geht deutlich hervor, was für ein Leben ein treuer Sklave Jesu Christi zu erwarten hat! Ein echter Diener Gottes erwartet nicht ein genussvolles Leben, mit vielen Annehmlichkeiten und weltlichen Erfolgen, sondern ein Leben, das von Kampf, Leid und Mühe geprägt ist. In diesem Abschnitt vergleicht Paulus einen Mitarbeiter Jesu Christi mit meinem Krieger, einem Wettkämpfer und einem Ackerbauer. Alle Drei nehmen starke körperliche Strapazen in Kauf. Jeder „quält“ seinen Körper auf irgendeine Art und Weise. Wenn wir ihre körperlichen Beschwerden etwas näher anschauen, könnte man sich fragen, weshalb sich diese Leute solche Unannehmlichkeiten antun? Warum nimmt ein Krieger, ein Wettkämpfer oder ein Bauer so viel Ungemach in Kauf? Sie alle tun es deshalb, weil sie ein Ziel vor Augen haben. Hätten die Genannten kein Ziel, könnte man nicht verstehen, weshalb sie diese - zum Teil sehr schweren - Mühen auf sich nehmen.
So wie diese Kämpfer und Arbeiter alle ein Ziel vor Augen haben, so sollten auch wir das Ziel vor Augen haben! Unser Ziel jedoch, übertrifft jedes andere Ziel! Bei uns geht es nicht um eine zeitlich beschränkte Ehre, um einen vergänglichen Siegeskranz oder um einen Reichtum, der wieder verloren gehen kann, sondern um eine Herrlichkeit, die alles andere in den Schatten stellt. Uns erwartet eine Glückseligkeit, die alle unsere Vorstellungen bei weitem übertreffen. Jeder Kämpfer Jesu Christi, der dieses Ziel vor Augen hat und aus der Gnade lebt, kann sogar mit Freude im Herzen die Unannehmlichkeiten des Lebens in Kauf nehmen.
Dabei wird auch deutlich, dass ein zuweilen mühsames und beschwerliches Leben, keinesfalls ein Leben ohne Freude wäre! Eine solche Existenz hätte nur Hoffnungslosigkeit und Apathie zur Folge. Auch wenn ein Leben für den Herrn der Herrlichkeit mit Arbeit, Mühe und Kampf verbunden ist, so ist es doch ein erfülltes und Leben, das von Erwartung und Freude geprägt ist.

Paulus spricht Timotheus zu, stark in der Gnade zu sein. Wenn ich in einer sportlichen Disziplin ganz stark bin, dann bedeutet das, dass ich in dieser Disziplin begabt und geübt bin. Ein „starker Hochspringer“ ist ein talentierter, aber auch geübter Hochspringer. Paulus weiß durch die Erkenntnis Gottes und durch seine persönliche Glaubenserfahrung, dass ein Arbeiter Jesu Christi nur dann segensreich wirken kann, wenn er in der Gnade begabt (mit Gnade beschenkt) und in der Gnade geübt ist. Die Gnade sollte unsere Stärke sein oder anders übersetzt; „Die Gnade sollte unser Vermögen sein, das von Innen her wirkt!“
Wenn uns die Gnade von Innen her stark macht, dann wird unser Denken und Handeln von der Gnade dominiert. Aber was heißt das konkret? Die Gnade ist immer eine unverdiente Gunst; sie ist immer ein Geschenk, das man nie und nimmer mit einer Leistung erwerben kann! Wer meint, er könne Gott mit guten Werken gnädiger stimmen, hat noch nicht verstanden, was Gnade ist! Damit ist nicht gesagt, dass ein Auserwählter Gottes nicht gute Werke tun soll! Paulus ermuntert uns immer wieder „reich an guten Werken“ zu sein (1Tim 6:18 / Eph 2:10). Diese guten Werke tun wir jedoch nicht, um uns den Himmel zu verdienen, um gerecht oder gerechtfertigt zu werden oder um von Gott geliebt und begnadigt zu werden, sondern einfach deshalb, weil wir aus der Liebe leben und weil wir unseren Gott dadurch verherrlichen wollen.
Gnade kommt als nie und nimmer durch Leistung oder Werke zustande. Die Gnade kann auch nicht mit viel Bibelwissen erzeugt werden. Sie ist und bleibt ein hundertprozentiges Geschenk der Liebe und Barmherzigkeit Gottes!
Menschen, die in der Gnade stark geworden sind und solche, die aus dem Bewusstsein heraus leben, dass alles ein Geschenk Gottes ist! Es ist ein Geschenk, ...

- wenn ich die Wahrheit erkennen durfte
- wenn ich den Herrn erfahren durfte
- wenn uns Gott Dinge anvertraut hat
- wenn wir begabt sind
- wenn ich etwas tun darf
- wenn wir gute Ideen bekommen
- wenn ich etwas sagen darf, das für meinen Mitmenschen eine Hilfe ist
- wenn ich die Kraft habe, zu arbeiten, zu laufen und zu kämpfen.

Wenn uns die Gnade von Innen her Vermögen gibt, dann sind wir solche, die gelernt haben, sich alles von Gott schenken zu lassen. Wenn wir aus der Gnade leben, dann entdecken wir immer mehr das Geheimnis Jesu Christi, der von sich selbst sagte:

  • Joh 5:19b - Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.

Ein Begnadigter wandelt in den Werken, die Gott zuvor bereitet hat. Hat er ein Werk vollendet, weiß er, dass alles Gelingen ein Geschenk war. Wenn das ganze Bewusstsein und Unterbewusstsein von der Gnade durchdrungen ist, dann hat in unserem Herzen gar kein Eigendünkel mehr Platz. Wir leben nur noch als vollständig Beschenkte und wir haben aufgehört unseren Selbstwert über unsere Leistung oder über unser Wissen zu definieren. Nur derjenige, der aus der Gnade lebt, weiß sich in allen Teilen seines Lebens von Gott beschenkt.
Das Bewusstsein, in und aus der Gnade zu leben vermittelt nicht nur geistliche Stärke und Kraft, sondern auch große Vollmacht. Weil ein Apostel Paulus lernen durfte, ganz aus der Gnade zu leben, war er auch bevollmächtigt einen Toten zu erwecken (Apg 20:9-11). Wenn in Paulus noch Eigendünkel vorhanden gewesen wäre und wenn er noch ein wenig seine eigene Ehre gesucht hätte, dann hätte er keine Vollmacht für die Auferweckung des Eutychus bekommen.
Jedem Mitarbeiter Jesu Christi soll bewusst sein: „Ich darf in und aus der Gnade leben, denken sowie handeln und mich in allem beschenken lassen.
Diese wunderbare Gnade ist nur in Jesus Christus zu finden! Nicht bei Engeln oder bei irgendwelchen Menschen, sondern nur in Christus alleine.  

Gehörtes weitergeben

Wie wir aus dem Kontext erkennen dürfen, macht Paulus mehrere Vergleiche. Er vergleicht den Sklaven Jesu Christi mit einem Ackerbauer und Krieger sowie mit einem Wettkämpfer. Aus dem nachfolgenden Vers kann man so etwas wie eine Stabübergabe sehen, wie man dies vom Staffellauf her kennt.

  • ELB 2Tim 2:2 - und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren!
  • WEN 2Tim 2:2 - und was du meinerseits durch viele Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tauglich sein werden, auch andersartige zu lehren.

Das Bild einer Stabübergabe empfinde ich hier als sehr treffend. Paulus überreicht hier symbolisch den Stab an sein Kind Timotheus und fordert ihn gleichzeitig auf, das anvertraute Gut an treue Menschen weiterzugeben. Diese Menschen haben dann ebenfalls gelehrt und den Stab - das ist die Lehre des Wortes Gottes - weitergegeben. Offensichtlich hat die Stabübergabe in den letzten bald 2'000 Jahren ganz gut geklappt. Immer wieder gab es treue Zeugen, die das gehörte Wort Gottes weitergaben, so dass wir bis zum heutigen Tage Menschen haben, die das Wort Gottes weitergeben.
Dieser Vers kann unterschiedlich interpretiert, resp. übersetzt werden.

  1. Timotheus soll das, was er in Gegenwart vieler Zeugen von Paulus gehört hat, an treue (gläubige) Menschen weitergeben.
  2. Timotheus soll das, was er durch viele Zeugen von Paulus gehört hat, an treue Menschen weitergeben.

In der zweiten Übersetzung ginge es also darum, dass Timotheus von vielen Zeugen Aussagen des Apostels vernommen hat. Es waren Aussagen, die er nicht direkt von Paulus hörte. Diese wörtliche Übersetzung ist sehr naheliegend, da wir hier von „vielen Zeugen“ lesen. Als Timotheus mit Paulus auf den Missionsreisen unterwegs war, gab es bestimmt auch viele persönliche Lehrstunden des Paulus, wo Paulus den Timotheus alleine „unterrichtete“. Hier hat Timotheus bestimmt auch Dinge gehört, die er treuen Menschen weitergeben soll. Aber weil Timotheus wahrscheinlich auch Lehrinhalte des Apostels Paulus von anderen Zeugen hörte, die er nicht direkt vernommen hatte, sollte er auch diese Lehrinhalte weitergeben. Vielleicht hörte Timotheus auch Lehraussagen von Zeugen, die den Galaterbrief gelesen haben. Die Lehraussagen von solchen Zeugen sollten allerdings durch „viele Zeugen“ abgedeckt sein. Die Aussagen eines einzelnen Zeugen über die Lehrinhalte des Paulus könnten verfälscht sein. Das muss nicht einmal unbedingt böser Wille sein. Es konnte durchaus sein, dass ein einzelner Zeuge gewisse Aussagen falsch interpretierte und deshalb Lehrinhalte falsch weiter vermittelte. Wenn jedoch viele Menschen das Gleiche bezeugen, was Lehraussagen des Paulus betraf, dann konnte Timotheus davon ausgehen, dass diese Zeugnisse zutreffend waren.
Heute haben wir es diesbezüglich einfacher. Heute dürfen wir durch die Bibel alle Aussagen des Wortes Gottes in Händen halten. Allerdings spielt die Frage der Übersetzung eine nicht unwichtige Rolle. Mittlerweile vertrete ich die Auffassung, dass beim Bibelstudium ein Übersetzungsvergleich sehr hilfreich und auch sinnvoll ist. Ich brauche für mein Studium sowohl geläufige Übersetzungen, wie Luther, Elberfelder usw. als auch wörtliche und konkordante Übersetzungen, wie eine interlineare Übersetzung oder die DaBhaR-Übersetzung.
Aber auch heute haben die „vielen Zeugen“ eine wichtige Funktion. Lehraussagen oder Auslegungen, die nur von ein oder zwei selbstständig denkenden Personen vertreten werden, sind mit äußerster Vorsicht und Sorgfalt zu prüfen. Wenn in einer Gemeinde oder in einer Bewegung nur eine Person die prägende Gestalt ist und alle Anhänger einfach die Meinung des „Gemeindeleiters“ übernehmen, dann kann man nicht von vielen Zeugen sprechen. Lehraussagen oder Auslegungen, die nur von einer ganz bestimmten Gruppe vertreten werden (die von einer Person geprägt wurde), sind mit großer Vorsicht zu genießen. Wenn viele, voneinander unabhängige Zeugen, aufgrund von biblischen Aussagen zu einer Auslegung kommen, dann sind diese Lehraussagen schon einiges vertrauenswürdiger. Selbstverständlich müssen aber auch diese Aussagen von der Bibel her geprüft werden.

Das Evangelium Gottes sollten wir allen Menschen weitergeben. Die Menschen, mit denen wir zu tun haben, sollten mindestens einmal gehört haben, was die frohe Botschaft Gottes an uns Menschen ist. Was allerdings noch wichtiger ist, dass wir diese frohe Botschaft auch leben und dass die Liebe Gottes durch unser Leben sichtbar wird.
Aber nicht alle Lehraussagen, die wir innerhalb eines Mitarbeiterkreises weitergeben, sind auch für jeden Menschen bestimmt. Würde ich einem Menschen, der noch keine Sündenerkenntnis hat, z. B. sagen, dass dort, „wo die Sünde stark zugenommen hat, die Gnade noch überströmender sein wird (Röm 5:20)“, dann würde ich mit dieser biblischen Wahrheit vmtl. noch mehr Schaden anrichten!
Es gilt genau zu prüfen, welche Lehrinhalte wir an wen weitergeben. Paulus spricht hier von treuen Menschen, die auch tauglich sein werden, andere zu lehren. Die Voraussetzungen sind also:

  1. Menschen, die in einer treuen Vertrauensbeziehung zu Gott leben und die sich generell als treu erweisen. Treue in der Ehe, in der Familie und innerhalb der Gemeinde, am Arbeitsplatz usw. Die Treue kommt in der Verbindlichkeit zum Ausdruck. Wer seinen Partner, die Brüder und die Freunde ständig wechselt, muss als untreu bezeichnet werden.
  2. Gläubige, die tauglich sein werden, andere zu lehren. Hier stellt sich natürlich die Frage: „Wie erkennt man eine potenziell lehrfähige Person?“ Eine potenziell lehrfähige Person sollte ein ehrliches und aufrichtiges Herz haben! Sie sollte auch eine große Liebe zu Gott und Seinem Wort haben! Ebenso ist eine starke Lern- und Korrekturbereitschaft erforderlich. Das Vertrauen auf den Herrn und die Liebe zu den Brüdern sollten ebenfalls wesentliche Bestandteile einer lehrfähigen Person sein. Entscheidend ist auch, dass man nicht die eigene Ehre sucht, sondern ausschließlich die Ehre Gottes!

Leiden und Kampf

Wer sich in der Gnade gestärkt hat und gehörtes Gotteswort treuen Menschen weitergibt hat aber auch mit Nebenwirkungen zu rechnen. Ein Diener Jesu Christi zu sein, ist das Schönste und Erfüllendste was es gibt! Aber selbst dieser wunderbare Dienst hat seine Nebenwirkungen. Paulus macht seinen Mitarbeiter Timotheus darauf aufmerksam, wenn er schreibt:

  • 2Tim 2:3 - Nimm teil an den Leiden als ein guter Streiter Christi Jesu!

So wie jeder Kriegsdienstleistender mit Mühen und Beschwerlichkeiten zu rechnen hat, so muss sich auch ein Kämpfer Christi mit Leiden rechnen. Unser Gotteswort verbreitet nicht die Illusion, dass es eine Existenz ohne Leiden gibt. Viele Menschen und auch viele Christen jagen bewusst oder unbewusst dieser Fata Morgana nach. Wir sehen in der Bibel zwar ein paar ganz wenige Einzelfälle, die bis zu ihrem Tod ein sehr angenehmes Leben führen konnten, aber auch sie werden nach ihrem Tod mit Gericht und Leiden konfrontiert. Ich denke an die Gottlosen in Ps 73 oder an den reichen Mann aus Lk 16:19-24. Wahrscheinlich kann man auch den König Salomo in diese Gruppe einreihen. Doch praktisch alle anderen Personen wurden mit Leid und Schmerzen konfrontiert. Gerade auch alle Personen, die im Glauben geendet haben durchlitten schwere Zeiten. Selbst der einzig Sündlose kam in die Welt und durchlitt unsagbare Qualen. Auch die Apostel, die sich ganz dem Herrn hingegeben haben, litten sehr viel!
Wir können nicht gute Kämpfer Jesu Christi sein und gleichzeitig in der Illusion leben, dies sei möglich ohne leiden zu müssen. Jeder Prediger, der etwas anderes behauptet, ist ein Irrlehrer. Solche Verkündiger haben großen Zulauf, weil sie das predigen, was sich die meisten Menschen erhoffen! In solchen Fällen werden dann folgende Bibelstellen verdrängt und kaum zitiert:

  • Phil 1:29 - Denn euch ist es im Blick auf Christus geschenkt worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden,

oder

  • 2Kor 12:10 - Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

oder

  • Röm 8:17 - Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.

Wenn wir die Bibel als Gesamtes zur Kenntnis nehmen und an sie glauben, wissen wir auch, dass wir nur durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen werden (Apg 14:22).
Aber auch alle anderen Geschöpfe leiden früher oder später einmal. Wenn nicht in diesem Leben, dann danach. Nicht umsonst schreibt Paulus:

  • Röm 8:20 Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden- nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat- auf Hoffnung hin, 21 dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt.

Wenn sowieso alle Geschöpfe leiden müssen, weshalb schreibt dann Paulus, „nimm teil an den Leiden“? Es geht hier um ein „Mitleiden“! Bei diesem Mitleiden ist die Bereitschaft vorhanden, mit Christus und Seinem Leib leiden. Dabei machen wir uns mit den Leiden Jesu Christi eins und fühlen bei den Schmerzen unserer Brüder mit. Wir weinen mit den Weinenden (Röm 12:15) und solidarisieren uns mit den Elenden. Wir können mit Christus mitleiden und die ausstehenden Bedrängnisse des Christus für Seinen Leib noch ergänzen, so wie das auch aus folgender Stelle ersichtlich wird:

  • Kol 1:24 - Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch, was noch aussteht von den Bedrängnissen des Christus für seinen Leib, das ist die Gemeinde.

Durch unser Mitleiden wird das Maß der Leiden des gesamten Christus (Haupt und Glieder) voll! Dieses Vollmaß der Leiden bewirkt dann auch ein Vollmaß der Herrlichkeit (1Petr 4:13).
Wenn wir Leid erleben und bei unseren Mitmenschen sehen, dann sollten wir uns fragen, mit was diese Leiden zusammenhängen. Die Ursachen von Leiden können sehr unterschiedlich sein. Adolf Heller hat sieben unterschiedliche Leiden erkannt:

  1. Strafleiden.
    Unsere Strafe hat Jesus Christus getragen.
  2. Rettungsleiden.
  3. Läuterungs- und Reinigungsleiden.
  4. Bewahrungsleiden.
  5. Erziehungsleiden.
  6. Priesterleiden.
  7. Verherrlichungsleiden.

Die Merkmale eines Kämpfers und Arbeiters

4 Niemand, der Kriegsdienste leistet, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat. 5 Wenn aber auch jemand am Wettkampf teilnimmt, so erhält er nicht den Siegeskranz, er habe denn gesetzmäßig gekämpft. 6 Der Ackerbauer, der sich müht, muss als erster an den Früchten Anteil haben.