Jerusalem, du hochgebaute Stadt

Aus Bibelwissen
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Auszüge aus dem Buch: Licht aus Seinem Licht von Pastor A. Fünning
erschienen 1948 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
24. Des Lammes Hochzeit

25. Jerusalem, du hochgebaute Stadt

Offb 21:22 Die Schilderung der Stadt Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herabkommt, als Sonne und Metropole der neuen Erde, ist von jeher durch all die vergangenen Jahrtausende das Entzücken aller Gläubigen gewesen und hat die Sehnsucht dahin gesteigert, auch die meine. So manches köstliche Lied über diese heilige und herrliche Gottesstadt, hat die Schilderung derselben erzeugt.

Im Folgenden wollen wir unter dem Beistand des heiligen Geistes versuchen, etwas über das Jerusalem, die hochgebaute Stadt, zu stammeln, denn unser Wissen ist Stückwerk. Wenn aber das Vollkommene kommen wird, dann wird das Stückwerk aufhören (1Kor 13:9.10).

Teures Kind Gottes, richte Herz und Gedanken dahin, bis du vom Glauben zum Schauen abgerufen wirst; halte dich von der Welt unbefleckt und verherrliche unseren wunderbaren Heiland mit deinen Gaben und Kräften, deinem Geld und Gut, nach Seinem Befehl bis an die Enden der Erde. Das walte Gott!

Die Stadt der erlösten Menschen

1. Der wunderbare, selige Schauplatz der erlösten Menschheit wird uns zuerst in Offb 21. gezeigt und beschrieben.

"Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging und das Meer ist nicht mehr (Offb 21:1).

In dem großen Weltenbrand, den uns Petrus beschreibt (2Petr 3:10-12) wurde der Himmel und die Erde nicht vernichtet, denn wir finden ja beide wieder in Offb 21:1 - wie auch Petrus schreibt (2Petr 3:12): "Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnt" - sondern beide, Himmel und Erde wurden nur gereinigt und zwar durchs Feuer. Der hier erwähnte Himmel ist nicht der Himmel des Thronsitzes Gottes, sondern es ist der diesen umgebende Lufthimmel, welcher einst der Schauplatz des Teufels und seines Anhangs war. Dieser verunreinigte Himmel und die von Blut und Tränen und viel tausendfältiger Ungerechtigkeit und Grausamkeit besudelte Erde mussten gereinigt werden, was im Feuergericht geschah. Nun sehen wir beide in unserem Kapitel gereinigt, als neuer Himmel und neue Erde, die fortan der herrliche Schauplatz der erlösten Menschheit sein wird. Was der Teufel und Adam verdorben, das hat Christus wieder erworben. Wohl ist hier noch nicht alles zurechtgebracht, denn auch auf der neuen Erde sehen wir noch den Feuerpfuhl, in dem sich der Teufel und sein Höllenheer, und seine Verführten, die Verlorenen befinden (Offb 21:8; Offb 22:15), jedoch beide, der Feuerpfuhl und seine Insassen werden eines Tages aus dem Gebiet der neuen Schöpfung verschwunden sein. Wann? und Wie? das ist ausführlich im 2. teil meines Buches "Das feste prophetische Wort"..... erklärt und nach der Schrift beschrieben. Nun ist der Ort bereitet, von dem in den zukünftigen Zeitalten nach Eph 2:7 der Sohn der Gemeinde den unerforschlichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte erzeigen wird. Wozu? Zur Beseligung und Zurechtbringung des ganzen Universums, denn das ist die vom Vater dem Sohn übertragene Aufgabe.

Ursprung des himmlischen Jerusalems

sehen wir in Offb 21:2

"Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt , das neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann."

Nach dieser Stadt begehrte schon Abraham, von dem es heißt (Hebr 11:10)

"Er wartete auf eine Stadt, die einen Grund hat, welcher Baumeister und Schöpfer Gott ist".

Und Hebr 11:16 heißt es in Bezug auf die entschlafenen Väter des Alten Bundes: "Gott schämt sich nicht, ihr Gott zu heißen, denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet." Gott ist also der Baumeister dieser himmlischen Stadt. Und Johannes sah diese heilige Stadt von Gott, aus dem Himmel herabfahren.

Menschen haben Millionen Städte gebaut, große und kleine wie Ninive, Babel, Theben, Rom, London, Paris, Berlin, Washington, Chicago, New York und viele andere. Doch alle diese Städte sind und waren mehr oder weniger Sündenstädte, besudelt mit allen möglichen Sünden. Aber die Stadt, die Gott gebaut hat, ist durch und durch heilige, es wird dort nichts Gemeines eingehen (Offb 21:27). Wenn Menschen auch eine Stadt bauen würden vom allerbesten Material, dem feinsten Marmor, Edelsteinen, Gold und Silber die Fülle, wäre diese Stadt dennoch irdisch, eitel und vergänglich. Doch die Stadt, deren Baumeister Gott ist, wird in alle Ewigkeiten nicht vergehen und wird wundervoll sein. Alle Schönheiten der Natur, ja alle Herrlichkeit der Erde wird in dieser Stadt aufs Höchste vereinigt sein. Sie wird die Krone der ganzen Schöpfung darstellen, das Herrlichste, was Gott je hervorgebracht hat, zur Freude und Wonne seiner Auserwählten, seiner Braut. 1000 Jahre vorher hatte die Hochzeit des Lammes stattgefunden (Offb 19:7.8.) und jetzt, nach 1000 Jahren unaussprechlicher Herrlichkeit wird der Braut die Wohnung gezeigt als "eine geschmückte Braut ihrem Mann. Das Meisterwerk Gottes, das durch Ihn, der die Herrlichkeit verließ, um am Kreuze zu sterben, zustande kam, wird nun völlig geoffenbart.

"Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl (besser Thron), die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen; und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk (genauer: seine Völker) sein, und Er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein." (Offb 21:3).

Das ist das herrlichste Endziel der Wege eines heiligen und liebenden Gottes. In Eden besuchte Gott die Menschen, eh sie gefallen waren, er wandelte und verkehrte mit ihnen. Doch die Sünde zerstörte diese liebliche Gemeinschaft. Diese vorbildend und wie anbahnend, wohnte der Herr im Allerheiligsten in der Stiftshütte, in Israel. Im jetzigen Zeitalter wohnt er in der Gemeinde, der "Behausung Gottes im Geist" (Eph 2:22) aber das herrliche einstige Ziel ist das ewige Wohnen Gottes unter und mit den durch Jesu Blut Erlösten.

"Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen". (Offb 21:4)

Tränen, Tod, Leid, Geschrei und Schmerzen traten in Erscheinung als Folgen derSünde. Sie gehören dem Jammer- und Tränental, dem "Ersten" an. Doch diese Erlösten sind durch Jesum Blut für immer dem Jammer- und Tränental entrückt, für sie ist das Erste vergangen. Durch viele Jahrtausende hindurch haben die Heiligen aller Zeiten in ihren Tränen, in oft unaussprechlichen Schmerzen, in ihrer Nacht der Leiden, in Not und Tod ausgeschaut nach dem lichten, ungetrübten, glückseligen Morgen voll Jubel und Wonne. Endlich ist er da. Welch unaussprechliche Freude, Lob und Dank in alle Ewigkeiten wird dem Herrn dargebracht werden.

"Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende."

"Es ist geschehen!" Offb 21:5.6 sagt uns, dass alles durch Gottes Macht vollbracht ist. Als Jesus am Kreuze hing und sein Haupt neigte, um sein Leben in den Tod zu geben, da rief er aus: "Es ist vollbracht!" Das große Werk war zustande gekommen. Und dies Werk, das am Kreuz vollbracht wurde, ist das Fundament aller Seligkeiten, auch der in diesen Endkapiteln erwähnten Kostbarkeiten und Herrlichkeiten. Es ist köstlich, zu sehen, dass das herrliche Evangelium Jesu Christi den Vater so entzückt, dass er es immer wieder im letzten Buch der Bibel erwähnt. "Ich will den Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst" (vgl. Offb 21:17). Und dann nochmals das herrliche Endziel Gottes mit den Erlösten erwähnt (Offb 22:7): "Wer überwindet, der wird es alles ererben und ich werden sein Gott sein und er wird mein Sohn sein". Unaussprechliche Seligkeiten!

Der Zustand der Verlorenen, in dem Zwischengesicht (Offb 21:8 und Offb 22:15) ist eingangs schon erwähnt worden. Der Gott, dessen Liebe brennt "bis zum Höllengrund", der der Retter aller Menschen ist (1Tim 4:10), und der auch für sie gestorben ist, und sie mit seinem Blut erkauft hat, der wird, wenn die Zeit erfüllet sein wird, diese auch zu Christo bringen und sie retten, und dann wird Gott sein alles in allen (1Kor 15:28). Halleluja!

Wann das himmlische Jerusalem von Gott erbaut worden ist, das wissen wir nicht ganz genau, jedoch die gläubigen Erzväter, die nach dem himmlischen Vaterland begehrten (Hebr 11:19), wussten. dass eine Stadt im Himmel zubereitet sei. Da für die Auserwählten das Königreich schon von Anbeginn der Welt bereitet ist (Mt 25:34), so wird auch diese himmlische Stadt schon von Anbeginn der Welt an erbaut worden sein, folglich war diese himmlische Stadt schon bei der ersten Schöpfung von Gott bereitet. Auch als Johannes das himmlische Jerusalem schaute, sieht er nicht, dass dasselbe erst gebaut wird, sondern als eine bereits erbaute Stadt, sieht er diese aus dem Himmel herabkommen. -

Beschreibung des himmlischen Jerusalems