Die schweren Zeiten in den letzten Tagen: Unterschied zwischen den Versionen

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Für mich ist das Wissen um die gesellschaftlichen Entwicklungen das Eine. Das Andere ist die Abfärbung auf uns Christen und die Gemeinden. Die Christen werden durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst und zwar mehr, als wir alle denken! Die biblische Ethik wird an allen Ecken und Enden angesägt und viele Christen sind in ihrem Denken viel stärker vom Zeitgeist geprägt, als vom Wort Gottes und vom Heiligen Geist. Der Zeitgeist wirkt ganz stark in die Gemeinden hinein, und wenn eine Gemeinde demokratisch strukturiert ist, und der Zeitgeist eine Mehrheit hat, dann verweltlicht die Gemeinde sehr schnell. <br />
 
Für mich ist das Wissen um die gesellschaftlichen Entwicklungen das Eine. Das Andere ist die Abfärbung auf uns Christen und die Gemeinden. Die Christen werden durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst und zwar mehr, als wir alle denken! Die biblische Ethik wird an allen Ecken und Enden angesägt und viele Christen sind in ihrem Denken viel stärker vom Zeitgeist geprägt, als vom Wort Gottes und vom Heiligen Geist. Der Zeitgeist wirkt ganz stark in die Gemeinden hinein, und wenn eine Gemeinde demokratisch strukturiert ist, und der Zeitgeist eine Mehrheit hat, dann verweltlicht die Gemeinde sehr schnell. <br />
 
Wir sollten also wissen, wie sich die Menschheit entwickelt und welche Auswirkungen das auf die Gemeinde hat.
 
Wir sollten also wissen, wie sich die Menschheit entwickelt und welche Auswirkungen das auf die Gemeinde hat.
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=== Die letzten Tage ===
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Es gibt nicht viele Stellen über '''"die letzten Tage"'''. Es sind dies:
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* ELB [[Apg 2:17]] - «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben;
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* ELB [[Jak 5:3]] - Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugnis sein gegen euch und euer Fleisch fressen wie Feuer; ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen.
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* ELB [[2Petr 3:3]] - und zuerst dies wißt, daß in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln.
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Von dem '''"letzten Tag"''' wird uns berichtet, dass dann die Gläubigen auferstehen werden:
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* ELB [[Joh 6:40]] - Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
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Das Erstaunliche dabei ist, dass diejenigen, die den Herrn ablehnen, ebenfalls am letzten Tag gerichtet werden:
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* ELB [[Joh 12:48]] - Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.
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Da ich aus verschiedenen Überlegungen dazu neige, dass es in der Endzeit eine Entrückung, mit Totenauferstehungen unmittelbar vor den letzten 7 Jahren geben wird (der "männliche Sohn" dürfte in der Mitte der letzten Sieben entrückt werden), könnte ich mir vorstellen, dass "der letzte Tag" mit dieser ersten Entrückung beginnt und mit Ende der letzten 7 Jahre endet, wo die letzten Menschen auch noch gerichtet werden. <br />
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Die '''"letzten Tage"''' dürften bereits einige Jahre vor den letzten 7 Jahren beginnen, wobei der '''"letzte Tag"''' und die letzten 7 Jahre auch zu den letzten Tagen gehören dürften.
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=== Schwere Zeiten ===
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Die schweren (gr. [[chalepos]] [[+5467]]) Zeiten kann man auch wie folgt wiedergeben: "wilde Fristen", "schwierige Zeiten", "böse oder harsche Zeiten", "schwer zu ertragende Zeiten". In der Fussnote der ELB finden wir die Bemerkung:
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:''Das gr. Wort bezieht sich sonst auf Menschen, mit denen schwer umzugehen ist; letztlich werden solche Menschen die "schweren" Zeiten prägen.''
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Dieser Hinweis macht deutlich, dass es je länger je mehr, schwierig werden dürfte, mit den Menschen in einer gesunden Art und Weise Umgang zu pflegen. Missverständnisse und Konflikte können nicht mehr mit einer anständigen und respektvollen Kommunikation gelöst werden. Jede kleinste Auseinandersetzung endet in Wut und Hass und vertieft die Gräben. <br />
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Die Unfähigkeit, Konflikte anständig zu lösen, entsteht genau durch die 18, bzw. 19 Charaktereigenschaften, die Paulus hier aufzählt. Eine von Selbstsucht geprägte Gesellschaft befindet sich in einem Teufelskreis, der am Ende die Gesellschaft ins Verderben stürzt. In vielen Konflikten, in denen die empfundene Wut nicht richtig verarbeitet wird, kommt es dann immer mehr zu "Rachefeldzügen", die dann die Konflikte noch zusätzlich anheizen. In der Endzeit werden die Menschen immer mehr "Öl ins Feuer giessen", bis dann alles "verbrannt" ist. Solange es noch Menschen gibt,
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:- die Böses mit Gutem vergelten,
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:- welche die Rache Gott überlassen,
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:- die segnen, wo geflucht wird,
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:- die lieben, wo gehasst wird,
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solange kann sich das Böse nicht vollends entfalten, solange wird es noch aufgehalten. Christus und sein Leib sind der "Zurückhaltende" oder der "Aufhaltende". So schreibt uns Paulus:
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* [[2Thes 2:7]]-8 - Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;  8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft;
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Bevor sich das Böse aber vollends entfalten kann, wird die Zahl der Menschen, mit denen es schwierig ist, normal umzugehen, immer grösser werden. Paulus will, dass wir das wissen und uns darauf einstellen können.

Version vom 30. Juni 2016, 13:30 Uhr

Von Daniel Muhl

Bibeltext

ELB 2Tim 3:1-9 - Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; 2 denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, 3 lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, 4 Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, 5 die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg! 6 Denn von diesen sind die, die sich in die Häuser schleichen und lose Frauen verführen - die mit Sünden beladen sind, von mancherlei Begierden getrieben werden, 7 immer lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können -. 8 Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt. 9 Sie werden aber nicht weiter vorwärtskommen, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war.

Der Hinweis

Dies aber wisse

In seinem letzten Brief ist es dem Apostel Paulus ein grosses Anliegen, dass Timotheus - und vor allem diejenigen, die in den letzten Tagen leben - wissen, dass schwere Zeiten auf sie zukommen. Aber warum ist es so wichtig, zu wissen, wie schlecht die Menschen sind? Warum möchte der Heilige Geist, dass wir um diese Dinge wissen und sie beachten? Eigentlich können wir ja selbst erkennen, dass diese Dinge immer mehr, alltägliche Realität werden. Warum muss uns Paulus darauf hinweisen? Sein Hinweis, der letztlich eine Prophezeiung ist, dürfte Folgendes bewirken:

  1. Glieder des Leibes Jesu müssen wissen, dass in den letzten Tagen solche Zustände kommen, damit sie nicht überrascht werden und am Wirken Gottes zweifeln. Ohne diese Prophezeiung könnten die Gläubigen zutiefst erschüttert werden, weil der moralische und ethische Zerfall einer modernen Gesellschaft tiefe Sinnkrisen auslösen kann. Da tauchen Fragen auf, wie: "Leben wir nicht im aufgeklärten christlichen Abendland, wo sich die Welt doch ständig verbessern sollte? Könnte es sein, dass der christliche Glaube in dieser Welt gar nichts gebracht hat?" Und plötzlich kommen vielleicht etliche zu dem Schluss: "2'000 Jahre Christenheit haben die Welt nicht wirklich verbessert! Der christliche Glaube hat nicht wirklich viel gebracht und der christliche Gott ist vielleicht mehr eine Wunschvorstellung, als eine Realität!"
  2. Wenn diese schweren Zeiten kommen, dann wird auch das Leben der Gläubigen immer schwerer und gleichzeitig werden die Zusagen Gottes auch immer mehr infrage gestellt. Spötter zweifeln an der Wiederkunft Jesu (2Petr 3:3). Viele Menschen können nicht mehr an einen Gott der Liebe glauben, wenn so viele Katastrophen geschehen. Solche Zustände strapazieren den Glauben bis aufs Äusserste. Auch Gläubige werden dann in der ganz grossen Gefahr stehen, an der Liebe Gottes zu zweifeln.
  3. Wenn dann die Christen unter diesen Zuständen zu leiden haben, dann dürfen sie infolge dieser Prophetie trotzdem zuversichtlich bleiben, weil sie wissen, dass Gott solche Zeiten angekündigt hat und trotzdem noch das Zepter in Händen hält.

Für mich ist das Wissen um die gesellschaftlichen Entwicklungen das Eine. Das Andere ist die Abfärbung auf uns Christen und die Gemeinden. Die Christen werden durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst und zwar mehr, als wir alle denken! Die biblische Ethik wird an allen Ecken und Enden angesägt und viele Christen sind in ihrem Denken viel stärker vom Zeitgeist geprägt, als vom Wort Gottes und vom Heiligen Geist. Der Zeitgeist wirkt ganz stark in die Gemeinden hinein, und wenn eine Gemeinde demokratisch strukturiert ist, und der Zeitgeist eine Mehrheit hat, dann verweltlicht die Gemeinde sehr schnell.
Wir sollten also wissen, wie sich die Menschheit entwickelt und welche Auswirkungen das auf die Gemeinde hat.

Die letzten Tage

Es gibt nicht viele Stellen über "die letzten Tage". Es sind dies:

  • ELB Apg 2:17 - «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben;
  • ELB Jak 5:3 - Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugnis sein gegen euch und euer Fleisch fressen wie Feuer; ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen.
  • ELB 2Petr 3:3 - und zuerst dies wißt, daß in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln.

Von dem "letzten Tag" wird uns berichtet, dass dann die Gläubigen auferstehen werden:

  • ELB Joh 6:40 - Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Das Erstaunliche dabei ist, dass diejenigen, die den Herrn ablehnen, ebenfalls am letzten Tag gerichtet werden:

  • ELB Joh 12:48 - Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.

Da ich aus verschiedenen Überlegungen dazu neige, dass es in der Endzeit eine Entrückung, mit Totenauferstehungen unmittelbar vor den letzten 7 Jahren geben wird (der "männliche Sohn" dürfte in der Mitte der letzten Sieben entrückt werden), könnte ich mir vorstellen, dass "der letzte Tag" mit dieser ersten Entrückung beginnt und mit Ende der letzten 7 Jahre endet, wo die letzten Menschen auch noch gerichtet werden.
Die "letzten Tage" dürften bereits einige Jahre vor den letzten 7 Jahren beginnen, wobei der "letzte Tag" und die letzten 7 Jahre auch zu den letzten Tagen gehören dürften.

Schwere Zeiten

Die schweren (gr. chalepos +5467) Zeiten kann man auch wie folgt wiedergeben: "wilde Fristen", "schwierige Zeiten", "böse oder harsche Zeiten", "schwer zu ertragende Zeiten". In der Fussnote der ELB finden wir die Bemerkung:

Das gr. Wort bezieht sich sonst auf Menschen, mit denen schwer umzugehen ist; letztlich werden solche Menschen die "schweren" Zeiten prägen.

Dieser Hinweis macht deutlich, dass es je länger je mehr, schwierig werden dürfte, mit den Menschen in einer gesunden Art und Weise Umgang zu pflegen. Missverständnisse und Konflikte können nicht mehr mit einer anständigen und respektvollen Kommunikation gelöst werden. Jede kleinste Auseinandersetzung endet in Wut und Hass und vertieft die Gräben.
Die Unfähigkeit, Konflikte anständig zu lösen, entsteht genau durch die 18, bzw. 19 Charaktereigenschaften, die Paulus hier aufzählt. Eine von Selbstsucht geprägte Gesellschaft befindet sich in einem Teufelskreis, der am Ende die Gesellschaft ins Verderben stürzt. In vielen Konflikten, in denen die empfundene Wut nicht richtig verarbeitet wird, kommt es dann immer mehr zu "Rachefeldzügen", die dann die Konflikte noch zusätzlich anheizen. In der Endzeit werden die Menschen immer mehr "Öl ins Feuer giessen", bis dann alles "verbrannt" ist. Solange es noch Menschen gibt,

- die Böses mit Gutem vergelten,
- welche die Rache Gott überlassen,
- die segnen, wo geflucht wird,
- die lieben, wo gehasst wird,

solange kann sich das Böse nicht vollends entfalten, solange wird es noch aufgehalten. Christus und sein Leib sind der "Zurückhaltende" oder der "Aufhaltende". So schreibt uns Paulus:

  • 2Thes 2:7-8 - Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist; 8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft;

Bevor sich das Böse aber vollends entfalten kann, wird die Zahl der Menschen, mit denen es schwierig ist, normal umzugehen, immer grösser werden. Paulus will, dass wir das wissen und uns darauf einstellen können.