Die Sendschreiben 2. Teil

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
[Die Sendschreiben (Offb 2:1-17)

Die Sendschreiben 2. Teil

Offb 2:16 - Offb 3:22

Thyatira - Offb 2:18-29

Offb 2:18: Und dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme, und dessen Füße gleich dem glühenden Erze sind.
Wir haben schon früher darauf hingewiesen, dass nach alten Berichten zur Zeit des Johannes in Thyatira keine christliche Gemeinde bestanden haben soll. Tertullian (160-230) sagt, dass die Häupter gewisser Sekten die Apokalypse verwarfen, weil Johannes sie nicht geschrieben haben könne, da es - neben anderen Gründen - zu des Johannes Zeit in Thyatira keine christliche Gemeinde gegeben habe. Dasselbe berichtet Epiphanias (367) (nach Bullinger). Wir wissen, dass diese Gemeinde am "Tage des Herrn" da sein wird, und der Herr hat dafür gesorgt, dass sie dann in Seinem Wort das findet, was sie braucht.
Auch diesem Engel stellt Er sich so vor, wie es seinem inneren Stand entspricht und wie dieser Engel Ihn braucht, damit ihm zurechtgeholfen werden kann.

Bisher war der, der dem Johannes mit einer gewaltigen Stimme (Offb 1:10) Befehl gegeben hatte zu schreiben, vorgestellt worden als einer gleich einem Menschensohn (Offb 1:13). Hier offenbart Er sich selbst als der SOHN GOTTES, dem der Vater gegeben hat alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Diesem Seinem Sohn hat Er auch die Vollmacht gegeben, das Gericht zu halten. Seinen feuerflammenden alles durchdringenden Augen bleibt nichts verborgen. Er schaut durch bis auf den innersten und verborgensten Grund der Gedanken und Sinne des Herzens. "Keine Kreatur ist vor Ihm verborgen, es ist vielmehr alles bloß und offen vor Seinen Augen, und mit Ihm haben wir es zu tun (Hebr 4:13). Er spricht über jeden das Urteil und das letzte Wort.

Urquell alles Lichts1 Dir verhüllt sich nichts.
Wollt ich Dir auch nichts bekennen,
Würdest Du mich doch erkennen.
Ja, Du kennest mich besser noch als ich.
Vor Dir hingestellt, jede Hülle fällt.
Ach, vor Deinem Angesichte
Steh ich erst im rechten Lichte.
Was ich bin vor Dir, das bin ich in mir.
Nimm mir, was mich quält. Gib mir, was mir fehlt!
Lass von allem argen Wesen
Meine Seele recht genesen!
Lass durch Dich mich rein, Dir gefällig sein!

Offb 2:19: Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und deine Geduld, und dass deiner letzten Werke mehr sind als der ersten.
Auch an diesem Engel findet der Herr manches Anerkennenswerte: Werke, <liebe, Dienst, Glauben. Seiner letzten Werke sind sogar mehr als seiner ersten. Das ist Steigerung und Vermehrung seiner Leistungen. Er ist nicht ungerecht, dass Er vergäße der Arbeit und der Liebe, die man erweist Seinem Namen, indem man den Heiligen dient (Hebr 6:10). Trotzdem ist er nicht völlig erfunden vor dem Herrn. "Höre, Israel: Ich der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott. Du sollst keine andern Götter neben mir haben!" (2Mo 20:5.3) "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und Ihm allein dienen!" (Mt 4:10). An dieser Einseitigkeit fehlte es bei dem Engel der Gemeinde von Thyatira. Darum muss er Seines Herrn Urteil hören:

Offb 2:20: Aber Ich habe wider dich, dass du das Weib Isabel gewähren lässest, die da sagt, sie sei eine Prophetin und die meine Knechte lehrt und verführt, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen.