Das siebte Gesicht "im Himmel": Unterschied zwischen den Versionen

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(Die letzten himmlischen Äußerungen)
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::::::''B'' - Offb 19:8.9 = Das Kleid und die Seligkeit des Weibes
 
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:::::::''C - f'' - Offb 19:9.10 = Niederfallen des Johannes
 
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:::::::::''g'' - Offb 19:10 = Ermahnung des Engels an Johannes, seinen Mitknecht.<br/>
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====<big>Die Stimme der großen Schar</big>====
 
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<big>'''Offb 19:'''</big><br/>
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<big>'''Offb 19:1'''</big><br/>
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'''Danach hörte ich wie eine laute Stimme von vielem Volk im Himmel, die sprachen'''<br/>
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Das stellt uns auf sicheren Grund, da uns kundgetan wird, dass das Gesicht wieder zum siebten und letzten Mal "im Himmel" geschaut wird. Die Stimme, auf die wir lauschen, und die Worte, die wir vernehmen sollen, wollen uns vorbereiten und uns alles erklären, was geschehen wird. Babylon ist zerstört worden, und es ist gerade die Aufforderung ergangen: "Freue dich über sie. Himmel!" Hier wird dem Befehl Folge geleistet, der ganze Himmel freut sich. Babylons Bewohner haben geschrien: "Weh, weh!" Ihre Kaufleute weinten und klagten, weil ihr Markt dahin war. Nun freut sich der ganze Himmel darüber, dass die Erlösung da ist, es ertönt der Ruf: "Halleluja, Halleluja!"<br/><br/>
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====<big>Die erste Äußerung</big>====
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'''"Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Kraft unseres Gottes ist erschienen.'''<br/>
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Das Attribut Gottes ist ein dreifaches, nicht vierfaches, wenn wir mit den ältesten und besten Handschriften "die Ehre" weglassen. Die Äußerung ist eine Ellipse, denn es ist kein Verbum darin.  Es muss also ein Verbum gesetzt werden. Wir könnten hinzufügen "sei"; doch es scheint noch besser, die Worte zu lassen, wie sie oben stehen und am Ende zu setzen: "ist erschienen". Denn diese Tatsache soll durch die Äußerung der großen Scharen gefeiert werden; der Grund dazu wird unmittelbar darauf hinzugefügt.
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Hier steht zum ersten Mal im Neuen Testament das Wort "Halleluja". Es ist ein zusammengesetztes hebräisches Wort (Hallelu-Ja) preiset Ja. Es kommt im ganzen '''achtundzwanzig''' Mal im Alten und Neuen Testament*) vor, '''vierundzwanzig''' Mal im alten und '''viermal''' im Neuen Testament.<br/>
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::''*) In sieben Psalmen je einmal: Ps 104:35; Ps 105:45; Ps 111:1; Ps 112:1; PS 115:18; ps 116:19; Ps 117:2 In sieben Psalmen je zweimal: Ps 106:1.48; Ps 118:1.9; Ps 146:1.14; Ps 147:1.20; Ps 148:1-9; Ps 150:1.6. In einem Psalm dreimal: Ps 135:1.3.21. Das sind zusammen 24 Mal, oder zweimal '''zwölf,''' wodurch die göttliche '''Herrschaft''' auf Erden bezeichnet wird. Fügen wir die vier der Offenbarung hinzu, so haben wir 28, oder '''viermal sieben,''' wodurch die geistliche Vollkommenheit mit Bezug auf die Erde ausgedrückt ist.'' <br/>
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Die griechische Schreibweise im Neuen Testament ist '''alleluia''' und das Wort ist, wie auch im Alten Testament, nicht übersetzt worden. Das erste Vorkommen des Wortes im Alten Testament Ps 104:35 stimmt in bezeichnender Weise mit dem ersten Vorkommen im Neuen Testament überein.
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::Die Sünder müssen ein Ende nehmen auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!"
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Ebenso hier in Offb 19:1. Die Äußerung beginnt und endet mit dem Wort "Halleluja". Ja wird aus einem ähnlichen Grund gepriesen, denn endlich ist das Heil und die Herrlichkeit und die Kraft Gottes erschienen, kundgetan in dem Gericht von Offb 18 und Offb 19:11-16, wo die Sünder von der Erde vertilgt und die Bösen nicht mehr sein werden, wo Gottes Volk gerächt werden soll.
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Weil die Äußerung mit demselben Wort beginnt (Offb 19:1) und endet (Offb 19:3), so ist sie eine rednerische Figur (Epanadisplosis), welche die Behauptung eindrücklich machen will und sie als ebenso vollständig wie wichtig kennzeichnet.
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Ja, endlich wird das Heil erschienen sein in der vollkommenen Befreiung der Erde von der Gewaltherrschaft Satans.
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Worüber die Menschen auf Erden '''klagen,''' darüber '''jauchzen''' die großen Scharen im Himmel. "Weh, weh!" rufen, singen die andern: "Halleluja, halleluja!" So verschieden urteilt der Himmel über die Dinge dieser Welt. Der Dank gilt der Rache und der Vergeltung. Darum gehört er der zukünftigen Zeit des Gerichts an, nicht dem gegenwärtigen Bund der Gnade.
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Die christliche Gemeinde singt jetzt auf eRden ihr Halleluja. Hier wie auch sonst in der Heiligen Schrift ist das Wort mit den furchtbaren Gerichten Gottes über Seine und Seines Volkes Feinde verbunden; es ist der Lobpries für eine völlige Vergebung.<br/><br/>
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<big>'''Offb 19:2.3'''</big><br/>
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'''2. "Denn wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte, denn Er hat gerichtet die große Hure, welche die Erde mit ihrer Hurerei verdarb, und hat das Blut Seiner Knechte an ihrer Hand gerächt."'''<br/>
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'''3. Und zum zweiten Mal sprachen sie: "Halleluja!"'''<br/>

Version vom 20. März 2020, 17:24 Uhr

Abschrift des Buches: Die Apokalypse oder der Tag des Herrn
Verfasser: Verfasser: E. W. Bullinger (1902)

In Bearbeitung

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor: Das sechste Gesicht "auf Erden" 3. Teil - Offb 18

Das siebte Gesicht "im Himmel"

Offb 19:1-16

Wir gelangen und zu dem letzten der sieben "im Himmel" geschauten Gesichte, Offb 19:1-19, das uns sie letzten himmlischen Äußerungen und Handlungen vorführt und die fünf Endgerichte einleitet und erklärt. Die Endgerichte beschließen die Dinge dieser Zeit und führen hinüber zur Ewigkeit.

Dieses letzte Gesicht "im Himmel" zerfällt in zwei Teile, von denen jeder seinen eigenen vom anderen unabhängigen Gedankenaufbau hat. Der erste Teil enthält die Worte der himmlischen Stimmen, und der zweite schildert die Taten der himmlischen Wesen.

H - Offb 19:1-16 = das siebte (und letzte) Gesicht "im Himmel"
H - P - Offb 19:1-10 = die letzten himmlischen Äußerungen.
Q - Offb 19:11-16 = die letzten himmlischen Handlungen.

Beide Teile werden nacheinander erweitert werden, damit Schönheit und Ziel jedes Teiles sichtbar wird.

Die letzten himmlischen Äußerungen

Wir haben schon auf die siebzehn himmlischen Äußerungen in den sieben Gesichten "im Himmel" aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, dass zehn davon im ersten und letzten Gesicht vorkommen, nämlich sechs im ersten (Offb 4-5) und vier im letzten (Offb 19:1-10). Der ganze Himmel scheint bei der ersten Ankündigung und Eröffnung der Endgerichte, die zum Rauswurf des Usurpators führen, in Erregung zu geraten, und auch bei den letzten Szenen dieser Gerichte ist der ganze Himmel in Bewegung.

Nur in der ersten und letzten Vision im Himmel hören wir die Äußerungen der vier Lebewesen. Das erste Mal preisen sie Gott, dass endlich Seine Zeit gekommen isst, in die Geschichte dieser Welt einzugreifen und Seinen Streit mit ihr und dem Satan zu Ende zu führen. Und dann hören wir sie wieder in Offb 19, wo der große Kampf vorüber ist.

Nur in diesen beiden Visionen vernehmen wir ihre bedeutsamen Worte. In allen andern Gesichten im Himmel schweigen sie.

Das zeigt uns, dass wir dem Ende nahe kommen und bereitet uns auf die letzten Taten im Himmel (Offb 19:11-16) vor.

Der Gedankenaufbau scheint hier nicht von den Äußerungen selbst beherrscht zu erden. Die Erregung im Himmel ist nicht in die Ordnung der literarischen Form gebracht. Dennoch ist der Gedankenaufbau as Ganzes betrachtet vollkommen, und die Äußerungen sind in bedeutsamer Weise dadurch gekennzeichnet, dass sie mit dem Niederfallen und der Anbetung erst der Ältesten und dann des Johannes abwechseln. Das wird besonders hervorgehoben, ebenso wie auch die Stimme der "großen Schar". (siehe den Gedankenaufbau weiter unten).

In A und A haben wir die erste und vierte Äußerung, während in B und B die Hure und das Weib in strengem Gegensatz zueinander gestellt sind, der Rauch, der einem zum Kleid und der Seligkeit der anderen.

In C und C ist die Rede von dem Niederfallen der Anbetenden, in C von der Anbetung der Ältesten und in C von der des Johannes. Jedes Mal ist eine Ermahnung damit verbunden, die bei C an die Knechte und bei C an Johannes, den Mitknecht, gerichtet ist.

Die vier Äußerungen selbst sind so angeordnet dass wir in der 1. und 4. die Stimme Vieler vernehmen, die von den beiden symbolischen Weibern, der Hure und dem Weib, reden, während wir in der 2. und 3. Äußerung Stimmen vom Thron ausgehend hören, die von Gott sprechen.

x - Offb 19:1-3 = Viele (über die Hure)
y - Offb 19:4 = Die Ältesten und die Lebewesen (Anbetung Gottes)
y - Offb 19:5 = Stimmen vom Thron her (Lob Gottes)
x - Offb 19:6-7 = Große Schar (redend vom Weib)

Die beiden Mittelglieder haben den Thron und Gott zum Thema: das eine handelt von der Anbetung Gottes (Offb 19:4), das andere vom Lob Gottes (Offb 19:5).In einem fallen die Ältesten und die Lebewesen vor dem Thron nieder, im anderen geht die Stimme vom Thron aus.

Im ersten und vierten Glied (denn diese vier letzten Äußerungen sind als Einwärtskehrung angeordnet) entsprechen sich die "großen Scharen" von Offb 19:1 uKursiver Textnd die "große Schar" von Offb 19:6. Wir sehen da auch den scharfen Gegensatz zwischen der Vernichtung der Hure und dem Segen des Weibes.

Dieser herrliche Gedankenaufbau zeigt uns die Wichtigkeit des Gegenstandes, der uns in dem Kapitel vor Augen gestellt ist, und die letzten himmlischen Stimmen, die wir hören, tun uns den Ernst der Endgerichte kund, die nachher geschildert werden.

Alles ist vollkommen, denn alles ist göttlich. Die Äußerungen beschließen Gottes Verkündigungen, und die fünf Endgerichte beendigen den großen Streit der 1Mo 3:15 begann und in Offb 20 zum Abschluss kommt.

Folgendes ist der Gedankenaufbau des ganzen Gliedes Offb 19:1-10, das die vier letzten himmlischen Äußerungen enthält:

A - a - Offb 19:1 = Die Stimme der großen Schar.
b - d - Offb 19:1 = Halleluja
e - Offb 19:2.3 = Grund (1. Äußerung)
B - Offb 19:3 = Der Rauch und die Vernichtung der Hure.
C - f - Offb 19:4 = Niederfallen der Ältesten (2. Äußerung)
g - Offb 19:5 = Ermahnung vom Thron aus (3. Äußerung) an die Knechte Gottes.
A - a - Offb 19:6 = Die Stimme der großen Schar.
b - d - Offb 19:6.7 = Halleluja
e - Offb 19:7 = Grund (4. Äußerung)
B - Offb 19:8.9 = Das Kleid und die Seligkeit des Weibes
C - f - Offb 19:9.10 = Niederfallen des Johannes
g - Offb 19:10 = Ermahnung des Engels an Johannes, seinen Mitknecht.

Die Stimme der großen Schar

Offb 19:1
Danach hörte ich wie eine laute Stimme von vielem Volk im Himmel, die sprachen
Das stellt uns auf sicheren Grund, da uns kundgetan wird, dass das Gesicht wieder zum siebten und letzten Mal "im Himmel" geschaut wird. Die Stimme, auf die wir lauschen, und die Worte, die wir vernehmen sollen, wollen uns vorbereiten und uns alles erklären, was geschehen wird. Babylon ist zerstört worden, und es ist gerade die Aufforderung ergangen: "Freue dich über sie. Himmel!" Hier wird dem Befehl Folge geleistet, der ganze Himmel freut sich. Babylons Bewohner haben geschrien: "Weh, weh!" Ihre Kaufleute weinten und klagten, weil ihr Markt dahin war. Nun freut sich der ganze Himmel darüber, dass die Erlösung da ist, es ertönt der Ruf: "Halleluja, Halleluja!"

Die erste Äußerung

"Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Kraft unseres Gottes ist erschienen.
Das Attribut Gottes ist ein dreifaches, nicht vierfaches, wenn wir mit den ältesten und besten Handschriften "die Ehre" weglassen. Die Äußerung ist eine Ellipse, denn es ist kein Verbum darin. Es muss also ein Verbum gesetzt werden. Wir könnten hinzufügen "sei"; doch es scheint noch besser, die Worte zu lassen, wie sie oben stehen und am Ende zu setzen: "ist erschienen". Denn diese Tatsache soll durch die Äußerung der großen Scharen gefeiert werden; der Grund dazu wird unmittelbar darauf hinzugefügt.

Hier steht zum ersten Mal im Neuen Testament das Wort "Halleluja". Es ist ein zusammengesetztes hebräisches Wort (Hallelu-Ja) preiset Ja. Es kommt im ganzen achtundzwanzig Mal im Alten und Neuen Testament*) vor, vierundzwanzig Mal im alten und viermal im Neuen Testament.

*) In sieben Psalmen je einmal: Ps 104:35; Ps 105:45; Ps 111:1; Ps 112:1; PS 115:18; ps 116:19; Ps 117:2 In sieben Psalmen je zweimal: Ps 106:1.48; Ps 118:1.9; Ps 146:1.14; Ps 147:1.20; Ps 148:1-9; Ps 150:1.6. In einem Psalm dreimal: Ps 135:1.3.21. Das sind zusammen 24 Mal, oder zweimal zwölf, wodurch die göttliche Herrschaft auf Erden bezeichnet wird. Fügen wir die vier der Offenbarung hinzu, so haben wir 28, oder viermal sieben, wodurch die geistliche Vollkommenheit mit Bezug auf die Erde ausgedrückt ist.

Die griechische Schreibweise im Neuen Testament ist alleluia und das Wort ist, wie auch im Alten Testament, nicht übersetzt worden. Das erste Vorkommen des Wortes im Alten Testament Ps 104:35 stimmt in bezeichnender Weise mit dem ersten Vorkommen im Neuen Testament überein.

Die Sünder müssen ein Ende nehmen auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!"

Ebenso hier in Offb 19:1. Die Äußerung beginnt und endet mit dem Wort "Halleluja". Ja wird aus einem ähnlichen Grund gepriesen, denn endlich ist das Heil und die Herrlichkeit und die Kraft Gottes erschienen, kundgetan in dem Gericht von Offb 18 und Offb 19:11-16, wo die Sünder von der Erde vertilgt und die Bösen nicht mehr sein werden, wo Gottes Volk gerächt werden soll.

Weil die Äußerung mit demselben Wort beginnt (Offb 19:1) und endet (Offb 19:3), so ist sie eine rednerische Figur (Epanadisplosis), welche die Behauptung eindrücklich machen will und sie als ebenso vollständig wie wichtig kennzeichnet.

Ja, endlich wird das Heil erschienen sein in der vollkommenen Befreiung der Erde von der Gewaltherrschaft Satans.

Worüber die Menschen auf Erden klagen, darüber jauchzen die großen Scharen im Himmel. "Weh, weh!" rufen, singen die andern: "Halleluja, halleluja!" So verschieden urteilt der Himmel über die Dinge dieser Welt. Der Dank gilt der Rache und der Vergeltung. Darum gehört er der zukünftigen Zeit des Gerichts an, nicht dem gegenwärtigen Bund der Gnade.

Die christliche Gemeinde singt jetzt auf eRden ihr Halleluja. Hier wie auch sonst in der Heiligen Schrift ist das Wort mit den furchtbaren Gerichten Gottes über Seine und Seines Volkes Feinde verbunden; es ist der Lobpries für eine völlige Vergebung.

Offb 19:2.3
2. "Denn wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte, denn Er hat gerichtet die große Hure, welche die Erde mit ihrer Hurerei verdarb, und hat das Blut Seiner Knechte an ihrer Hand gerächt."
3. Und zum zweiten Mal sprachen sie: "Halleluja!"