Lasten tragen - Gal 6:2
aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)
Lasten tragen - Gal 6:2
"Einer trge des anderen Lasten, so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen!" Gal 6:2
Zunächst einmal ist es der HERR, der uns mit unsern Lasten trägt (Ps 68:20). Wie viel hat Er da zu tragen und zu ertragen! Nun aber sollen auch wir als Menschen "in Christus" Lastenträger werden.
Die göttliche Liebe, von der wir in Gal 5:22 so Kostbares hörten, muss im Alltag konkret werden. Es genügt nicht, nur in der Gesinnung zu lieben! Es gibt ein "Gesetz des Christus", das wir erfüllen sollen. Ja, sind wir denn nicht "frei vom Gesetz"? Ist das nicht das große Thema des Galaterbriefes? Ja, wir sind frei gemacht vom Gesetz vom Sinai, sein Fluch betrifft uns nicht mehr. Das weiß gerade Paulus als Israelit zu schätzen. Aber wir sind nicht frei zur Gesetzlosigkeit oder Trägheit, sondern frei für Christus, frei zum Dienst. Absolut frei sind wir nie, in irgendeiner Bindung befinden wir uns immer. Durch die Bindung an Christus (das "Gesetz des Christus") sind wir frei von Zwang, ständig zu versuchen, aus eigener Kraft Gott zu gefallen. Auch in Röm 8:2 spricht Paulus von einem "Gesetz" für die Gläubigen: Das "Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus" macht und frei vom "Gesetz der Sünde und des Todes". Das sind positive Geetze, positive Bindungen. Sie bringen uns nicht unter einen Fluch, sondern in die Freiheit des Glaubensgehorsams. Das ist zugelich eine Freiheit vom Ich, vom selbstsüchtigen Wesen. Nun gilt es von Christus her die Lasten zu tragen. Das beginnt in der Ehe und Familie und setzt sich fort überall da, wo wir Not sehen und helfen können. Dazu gehört auch die Sündennot, und so schreibt Paulus in dem Vers, der unserem Text vorausgeht: "Brüder, wenn auch ein Mesnch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht!" So gehört zum Lastentragen auch das Zurechtbringen, Zurechthelfen, wieder in Ordnung bringen. Nicht nur Armut oder Krankheit, auch Sorgen, Süchte, Sünden aller Art sind Lasten, mit denen viele nicht fertig werden. Wo können wir helfen?
