Das Evangelium offenbart die Gerechtigkeit Gottes

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, jedem Glaubenden zum Heil - dem Juden zuerst und auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird in ihm geoffenbart - aus Glauben in Glauben hinein -, wie geschrieben steht: Der Gerechte aber wird aus Glauben leben." (Röm 1:16.17)


Paulus bezeugt, dass er sich des Evangeliums von Jesus Christus nicht schämt. Warum betont er das? Wohl deshalb weil diese Botschaft in den Augen der Welt nichts großes und Erhebendes ist. Der Mensch wird darin nicht verherrlicht, sondern in seinem Eigenwesen erniedrigt, zerbrochen. Das Evangelium bezeichnet den Menschen als Sünder. Er muss vor Gott seinen Bankrott anmelden. In ihm wohnt nichts Gutes - solange nicht Gottes Geist in seinem Herzen Wohnung nimmt.

Doch Paulus schämt sich dieser Botschaft nicht, im Gegenteil, er erkennt in ihr Gottes Kraft und Gottes Heil. Denn diese Botschaft, die uns zunächst unsere Verdorbenheit und Verlorenheit zeigt - sie allein ist Wahrheit. Alles schöne Gerede von menschlicher Würde, das den Sündenfall nicht wahrhaben will, ist dagegen Verblendung und Trug. Menschliche Würde gibt es nur von Gott her, der unser Schöpfer und Retter ist und uns in Sein Bild gestalten will.

Wie wird man vor Gott gerecht? Unser Text sagt: Nur aus Glauben! Das hat schon Abraham erlebt (1Mo 15:6) und schon Habakuk bezeugt (Hab 2:4). Was meint aber Paulus, wenn er formuliert: "aus Glauben in Glauben hinein?" Der Sinn ist wohl der: Gottes Gerechtigkeit wird "aus Glauben ergriffen und führt in immer neuen, vertieften Glauben hinein.

Paulus nimmt mit diesen Worten vorweg, was er später (Röm 3 und Röm 4) noch näher ausführen wird: Wir werden vor Gott allein aus dem Glauben gerecht. Der Glaube ergreift vertrauend und dankbar Gottes Gnade. Wir müssen keine eigene Leistung vorweisen. Alles zu unsrer Rettung Notwendige hat Gott in Christus vollbracht. Das ist Evangelium! Darum singt Adolf Krummacher:

"Nichts hab ich zu bringen
alles, Herr, bist Du!"