Wesen und Ende der neuen Natur: Unterschied zwischen den Versionen

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Sobald wir einmal diese herrliche Wahrheit erkennen und glauben, wird es für uns schwierig, wenn nicht unmöglich, zu bitten: „Nimm deinen Heiligen Geist nicht von uns.“
 
Sobald wir einmal diese herrliche Wahrheit erkennen und glauben, wird es für uns schwierig, wenn nicht unmöglich, zu bitten: „Nimm deinen Heiligen Geist nicht von uns.“
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Nein! Gott wird niemals seinen Kindern den neuen Geist wegnehmen, den er in sie gepflanzt hat; denn die Gnadengaben und Berufung Gottes sind unbereubar. Wenn Israel, obgleich für eine Zeit beiseite gesetzt (nicht weggeworfen), „geliebt ist um der Väter willen“, (Röm 11:28.29) so sind die Söhne Gottes geliebt um ihrer selbst willen. Denn, wie geschrieben steht: „Welche er zuvor bestimmt hat (dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein), diese hat er auch berufen; und  welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; und welche er gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. (Röm 8:29.30). Die gnade verbürgt die Herrlichkeit, denn: „Der Herr wird Gnade und Herrlichkeit geben.“ (Ps 84:11.12) Wenn er die Gnade gibt, so ist dies das Unterpfand, dass er die Herrlichkeit geben wird. So muss es sein. Er wird uns nicht Vollkommen in Christus machen (Kol 1:28) und dann als unvollkommen verwerfen. Er wird nicht Christus zu unserer Gerechtigkeit und Heiligkeit machen (1Kor 1:30) und dann sein eigenes Werk wieder zerstören.
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Wenn wir einmal in Christus '''vollendet''' sind (Kol  2:10), können wir eben nicht unvollendet sein. Er wird das Werk seiner Hände nicht verleugnen oder aufgeben. (Ps 138:8).
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Dieses Geheimnis ist '''zuvor bestimmt durch Gott von den Zeitaltern''' und dies geschah, wie ausdrücklich erklärt wird, '''zu unserer Herrlichkeit '''. (1Kor 2:7) Wir können dafür völlig sicher sein, dass sein Plan nicht misslingen kann und wird, und dass er in unserer Herrlichkeit enden wird.
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Die neue Natur ist ein Geschenk der freien Gnade Gottes; sie wird notwendigerweise in der ewigen Herrlichkeit Gottes enden. Sie kam von Gott und muss  zu Gott zurückkehren. Diese neue Natur kann nicht verwirkt werden, nein, nicht einmal durch Sünde; denn gerade für diese Möglichkeit ist in 1Jo 2:1.2 Vorsorge getroffen: Wenn jemand sündigt - haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten  und er ist 8und bleibt) die Versöhnung für unseres Sünden.*
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:''*Nicht allein aber für die unseren (als Juden), sondern auch für die ganze Welt. Dies bedeutet die ganze Welt ohne Unterschied. Denn unter dem Alten Bund war die Versöhnung der Sünde nur für Israel vorgesehen. Aber nun ist die Versöhnung ohne solche Unterscheidung vorhanden. Es kann nicht meinen: ohne Ausnahme; weil nicht alle die Errettung annehmen - und wir hätten keine Veranlassung, ein weiteres Wort zu schreiben. Der Gegensatz zwischen Juden und Heiden ist durch das für die „unseren“ gebraucht besondere Wort hervorgehoben. Das Wort „unsere“ kommt in diesem kurzen Satz zweimal vor. das erst ist das einfache persönliche Fürwort hèmon, unser. Das zweite ist das Wort hémeteros, welches die unseren in einem ganz besonderen, eindeutigen und genauen Sinn bedeutet; die unseren in geradem Gegensatz zu anderen, festgestellt oder klar in sich abgegrenzt. Siehe alle anderen stellen, wo letzteres Wort vorkommt: Apg 2:11 unsere Sprachen; Apg 24:6 unser Gesetz; Apg 26:5 unsere Religion; Röm 15:4 unsere Belehrung; 2Tim 4:15 unsere Worte. Tit 3:14 die Unsrigen (welche besonders zu uns gehören); 1Jo 1:3 unsere Gemeinsdchaft. So hier: „Er ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren (als Juden), sondern auch für die ganze Welt (ohne Unterschied).’'
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Gerade in dem Zusammenhang mit dem Sündigen werden wir daran erinnert, dass Gott noch unser '''Vater''’ ist, und dass wir noch seine Kinder sind: dass unsere Verwandtschaft nicht aufgehoben ist.
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„Wenn jemand sündigt.“ Was dann? In diesem Falle wird uns dann nicht gesagt was wir sind, sondern was Christus ist. Wir werden nicht daran erinnert, was '''wir''' getan haben, sondern was er getan hat Wir werden nicht auf uns selbst und unser Bekenntnis gewiesen, vielmehr werden unsere Blicke aufwärts auf Christus  und sein Amt gerichtet. Unsere Gedanken werden nicht mit unserer Demütigung beschäftigt, sondern mit der „Versöhnung Christi“, welche stets vor dem Vater ist; denn Christus ist dort und wir sind in ihm auch dort.
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Unser Bekenntnis geschah ein für allemal, als wir, aus Gnaden den Platz des verlorenen Sünders einnahmen und als wir, im Glauben unsere Hand auf Christus als das Sündopfer legten und uns dort als verlorene Sünder bekannten (1Jo 1:9).
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Damals wurden wir versiegelt (in diesem Glauben), und unsere Lage und Stellung vor Gott wurde gesichert und versichert durch die Gabe der neuen Natur.
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So sicher ist unsere Stellung in Christus, dass zwei Fürsprecher oder Tröster vorgesehen sind. Das Wort heißt Parakaétos und bedeutet einen, der dazu berufen ist, jemand beizustehen, sei es zum Trost oder zur Verteidigung, oder wozu er auch immer gebraucht wird. Es kommt nur in den Schriften des Johannes vor, und ist in seinem Evangelium durch '''Tröster''', in seinem (ersten) Brief durch '''Fürsprecher''' übersetzt.
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Doch die Tatsache bleibt, dass Christus in dem Evangelium uns sagt, dass wir einen Fürsprecher (den Heiligen Geist) bei uns haben, auf dass wir nicht sündigen, und der Heilige Geist sagt uns in dem Brief, dass wir einen anderen Fürsprecher (Jesus Christus, den Gerechten) bei dem Vater haben, wenn wir sündigen. Demnach ist alles vorher bekannt und vorhergesehen; auch ist für alles Vorsorge getroffen, und nichts kann diese wunderbare Gabe Gottes verwirken. Noch wird Gott je seine Gabe zurücknehmen, oder den Geist, die neue Natur, von uns nehmen, welche er in uns, seine Söhne, eingepflanzt hat, da er uns so als seine Kinder versiegelte.<br/><br/>
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===<big> Sie ist Leben  und Friede</big>===
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===<big> Ihr Ende ist Entrückung und Auferstehung</big>===
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Version vom 28. Oktober 2020, 17:06 Uhr

Abschrift des Buches: Die zwei Naturen in dem Kinde Gottes
Verfasser: E. W. Bullinger (1874)

Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen:
Verlagsbuchhandlung Hermann Rathmann, Marburg an der Lahn (1957)

In englischer Sprache, hier erhältlich:
Two Natures in the Child of God

Siehe weitere interessante Bücher unter: Abschriften

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor:
III. Kennzeichen der neuen Natur

In Bearbeitung

Wesen und Ende der neuen Natur

Jetzt sind wir in der Lage, zu betrachten, was uns über die neue Natur selbst gesagt wird. Wir haben ihr verschiedenen Namen und Merkmale betrachtet und möchten nun erfahren, was über ihr Wesen und Ende ausgesagt ist.

Sie kann nicht verändert werden

In dieser Hinsicht ist sie der alten Natur gleich: Was aus dem Geist geboren ist, ist Geist (Joh 3:6) und bleibt Geist. Keine bekannte Macht vermag sie jemals in Fleisch umzuwandeln oder ihr Wesen zu ändern. Sie ist göttlich in ihrem Ursprung und vollkommen in ihrer Natur. (1Jo 5:18; 1Jo3:9).

Ihr Ursprung ist der Geist Gottes (Joh 6:63).

Ihre Urkunde ist das Wort Gottes (1Petr 1:22.23). Sie wird nicht verändert oder beeinflusst durch irgendwelche Schwächen, Fehler oder Sünden des Fleisches.

Durch sie sind wir zu Söhnen Gottes gemacht; sie ist das Kennzeichen dafür, dass Gott unser Vater ist. Die Gabe dieser neuen Natur oder des Geistes, wird unsere Versiegelung genannt, die im Glauben unser ist* (Eph 1:13).

*Nicht nachdem ihr geglaubt habt, wie manchmal übersetzt wird. Im Grundtext steht kein nachdem. Es ist einfach das Partizip und kann übersetzt werden im Glauben, glaubend, oder da ihr gläubig wurdet (Luther). Dasselbe ist der Fall mit: nachdem ihr gehört habt, im ersten Teil des Verses, welches heißen sollte: hörend, im HÖren oder als ihr gehört habt. Anmerkung des Übersetzers: Im Griechischen steht hier der Aorist, der die eingeetretende oder abgeschlossene Handlung bezeichnet.’'

Sobald wir einmal diese herrliche Wahrheit erkennen und glauben, wird es für uns schwierig, wenn nicht unmöglich, zu bitten: „Nimm deinen Heiligen Geist nicht von uns.“

Nein! Gott wird niemals seinen Kindern den neuen Geist wegnehmen, den er in sie gepflanzt hat; denn die Gnadengaben und Berufung Gottes sind unbereubar. Wenn Israel, obgleich für eine Zeit beiseite gesetzt (nicht weggeworfen), „geliebt ist um der Väter willen“, (Röm 11:28.29) so sind die Söhne Gottes geliebt um ihrer selbst willen. Denn, wie geschrieben steht: „Welche er zuvor bestimmt hat (dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein), diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; und welche er gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. (Röm 8:29.30). Die gnade verbürgt die Herrlichkeit, denn: „Der Herr wird Gnade und Herrlichkeit geben.“ (Ps 84:11.12) Wenn er die Gnade gibt, so ist dies das Unterpfand, dass er die Herrlichkeit geben wird. So muss es sein. Er wird uns nicht Vollkommen in Christus machen (Kol 1:28) und dann als unvollkommen verwerfen. Er wird nicht Christus zu unserer Gerechtigkeit und Heiligkeit machen (1Kor 1:30) und dann sein eigenes Werk wieder zerstören.

Wenn wir einmal in Christus vollendet sind (Kol 2:10), können wir eben nicht unvollendet sein. Er wird das Werk seiner Hände nicht verleugnen oder aufgeben. (Ps 138:8).

Dieses Geheimnis ist zuvor bestimmt durch Gott von den Zeitaltern und dies geschah, wie ausdrücklich erklärt wird, zu unserer Herrlichkeit . (1Kor 2:7) Wir können dafür völlig sicher sein, dass sein Plan nicht misslingen kann und wird, und dass er in unserer Herrlichkeit enden wird.

Die neue Natur ist ein Geschenk der freien Gnade Gottes; sie wird notwendigerweise in der ewigen Herrlichkeit Gottes enden. Sie kam von Gott und muss zu Gott zurückkehren. Diese neue Natur kann nicht verwirkt werden, nein, nicht einmal durch Sünde; denn gerade für diese Möglichkeit ist in 1Jo 2:1.2 Vorsorge getroffen: Wenn jemand sündigt - haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten und er ist 8und bleibt) die Versöhnung für unseres Sünden.*

*Nicht allein aber für die unseren (als Juden), sondern auch für die ganze Welt. Dies bedeutet die ganze Welt ohne Unterschied. Denn unter dem Alten Bund war die Versöhnung der Sünde nur für Israel vorgesehen. Aber nun ist die Versöhnung ohne solche Unterscheidung vorhanden. Es kann nicht meinen: ohne Ausnahme; weil nicht alle die Errettung annehmen - und wir hätten keine Veranlassung, ein weiteres Wort zu schreiben. Der Gegensatz zwischen Juden und Heiden ist durch das für die „unseren“ gebraucht besondere Wort hervorgehoben. Das Wort „unsere“ kommt in diesem kurzen Satz zweimal vor. das erst ist das einfache persönliche Fürwort hèmon, unser. Das zweite ist das Wort hémeteros, welches die unseren in einem ganz besonderen, eindeutigen und genauen Sinn bedeutet; die unseren in geradem Gegensatz zu anderen, festgestellt oder klar in sich abgegrenzt. Siehe alle anderen stellen, wo letzteres Wort vorkommt: Apg 2:11 unsere Sprachen; Apg 24:6 unser Gesetz; Apg 26:5 unsere Religion; Röm 15:4 unsere Belehrung; 2Tim 4:15 unsere Worte. Tit 3:14 die Unsrigen (welche besonders zu uns gehören); 1Jo 1:3 unsere Gemeinsdchaft. So hier: „Er ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren (als Juden), sondern auch für die ganze Welt (ohne Unterschied).’'

Gerade in dem Zusammenhang mit dem Sündigen werden wir daran erinnert, dass Gott noch unser 'Vater’ ist, und dass wir noch seine Kinder sind: dass unsere Verwandtschaft nicht aufgehoben ist.

„Wenn jemand sündigt.“ Was dann? In diesem Falle wird uns dann nicht gesagt was wir sind, sondern was Christus ist. Wir werden nicht daran erinnert, was wir getan haben, sondern was er getan hat Wir werden nicht auf uns selbst und unser Bekenntnis gewiesen, vielmehr werden unsere Blicke aufwärts auf Christus und sein Amt gerichtet. Unsere Gedanken werden nicht mit unserer Demütigung beschäftigt, sondern mit der „Versöhnung Christi“, welche stets vor dem Vater ist; denn Christus ist dort und wir sind in ihm auch dort.

Unser Bekenntnis geschah ein für allemal, als wir, aus Gnaden den Platz des verlorenen Sünders einnahmen und als wir, im Glauben unsere Hand auf Christus als das Sündopfer legten und uns dort als verlorene Sünder bekannten (1Jo 1:9).

Damals wurden wir versiegelt (in diesem Glauben), und unsere Lage und Stellung vor Gott wurde gesichert und versichert durch die Gabe der neuen Natur.

So sicher ist unsere Stellung in Christus, dass zwei Fürsprecher oder Tröster vorgesehen sind. Das Wort heißt Parakaétos und bedeutet einen, der dazu berufen ist, jemand beizustehen, sei es zum Trost oder zur Verteidigung, oder wozu er auch immer gebraucht wird. Es kommt nur in den Schriften des Johannes vor, und ist in seinem Evangelium durch Tröster, in seinem (ersten) Brief durch Fürsprecher übersetzt.

Doch die Tatsache bleibt, dass Christus in dem Evangelium uns sagt, dass wir einen Fürsprecher (den Heiligen Geist) bei uns haben, auf dass wir nicht sündigen, und der Heilige Geist sagt uns in dem Brief, dass wir einen anderen Fürsprecher (Jesus Christus, den Gerechten) bei dem Vater haben, wenn wir sündigen. Demnach ist alles vorher bekannt und vorhergesehen; auch ist für alles Vorsorge getroffen, und nichts kann diese wunderbare Gabe Gottes verwirken. Noch wird Gott je seine Gabe zurücknehmen, oder den Geist, die neue Natur, von uns nehmen, welche er in uns, seine Söhne, eingepflanzt hat, da er uns so als seine Kinder versiegelte.

Sie ist Leben und Friede



Ihr Ende ist Entrückung und Auferstehung