Von den Anfängen

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Version vom 9. April 2020, 14:36 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (Das Buch Daniel und sein Inhalt)

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Abschrift des Buches: Rom - Babel - Jerusalem
Der Weg der Menschheit im Licht der Schrift bis zur Vollendung des Gottesreiches

Verfasser: G. Thaidigsmann (Pfarrer in Waldbach) (1928)
Verlag: Gebrüder Schneider, Karlsruhe i. B.

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor: Zur Einführung

in Bearbeitung

1. Teil

Von den Anfängen

Die 3 Menschheitsbücher in der Schrift

Es gibt nur ein Menschheitsbuch, nämlich die Bibel. Dass sie das Buch der Menschheit ist, sieht man freilich nicht auf den ersten Blick. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man meinen, dieses Buch habe nur für ein einziges Volk ein Herz, nämlich für Israel, das Gottesvolk des Alten Bundes; und für die Gemeinde Jesu, das Gottesvolk des neuen Bundes. Aber das Herz der Bibel ist nicht eng, sondern schlägt weit für die ganze Menschheit. Israel und die Völkerwelt, die Gemeinde Jesu und die Menschheit: das sind die beiden Brennpunkte der Bibel. Und drei Bücher sind in der Bibel besonders weit, obwohl sie dem Anschein nach eng sind: das erste und das letzte und zwischen drin Daniel, die bestrittensten Teile der Schrift. Das erste Buch Mose mit seiner Erzählung vom dreifachen Anfang: dem Anfang der Welt, der Menschheit und Israels; die Offenbarung mit der Bezeugung des dreifachen Ausgangs: Israels und der Gemeinde Jesu, der Menschheit und der gesamten Schöpfung; das buch Daniel mit dem tiefen Blick in das Ringen zwischen Gottesreich und Weltreich, in das Israel hinein verflochten ist. Das 1. Buch Mose und die Offenbarung bezeugen das Anfangs- und das Schlussstück der Geschichte von Welt und Menschheit; Daniel das Mittelstück.

Das alte Babel

Babels Werdegang und Bedeutung

An der Stelle, da im ersten Buch der Bibel der Übergang stattfindet von der alten Geschichte der Menschheit zu Werden Israels, steht eine merkwürdige Geschichte, die von Babel (1Mo 1:1-9). Mit dieser Geschichte entlässt die Schrift die Menschheit auf lange Zeit aus ihrer Berichterstattung. Wir achten, dass diese Stelle grundlegend ist für das Verständnis der ganzen Menschheitsgeschichte. Sie schließt die alte Geschichte ab und begründet die Berufung Israels als des Volks der Wahl Gottes. Die Menschheit war bestimmt für das Reich Gottes. Ehe Gott die von uns wahrnehmbare Schöpfung schuf, war Gottes Reich bereits vorhanden in der lichten, oberen Welt. Aber die Menschheit sollte einen wichtigen Teil derselben bilden. Gott wollte die neugeschaffene Menschheit, die er aus kleinstem Anfang zu einem großen Organismus ausbauen wollte (1Mo 1.2., in sein Reich hinein leiten. Aber die Menschheit entzog sich ih bereits im Anfang unter dem Einfluss des aus seinem Reich herausgefallenen Reichs der Finsternis unter dessen Oberhaupt, dem Satan (1Mo 3). Trotzdem, obwohl die Sünde, der Tod und die Gewalt des Teufels ihren Einzug hielten in der für Gott geschaffenen Menschheit, gab er seinen Plan nicht auf. Denn es blieb auch im Niedergang eine Menschheitslinie übrig, in welcher Gottesfurcht und Hoffnung hochgehalten wurden (1Mo 5). Die Linie war dünn und wurde so schal, dass Gott das ganze alte Geschlecht dem Gericht der Sündflut überantworten musste. Nur Noah mit seinen 3 Söhnen bildete die schmale Brücke zwischen der ersten und zweiten Menschheit. (1Mo 6-8).

Auch in der zweiten Menschheit riss das Verderben ein, in zweifacher Weise: auf der einen Seite durch die Pietätlosigkeit Menschen gegenüber, die über das Heiligste im Menschenleben spottete, über die Vaterwürde, und die damit den reinen Aufbau der neuen Menschheit in Frage stellte (1Mo 9:20-27); und durch die Pietätlosigkeit gegen Gott, die seines Namens nicht mehr achtete und dafür der Menschheit einen Namen machen wollte (1Mo 11:4).So kam es, noch in der Anfangszeit der zweiten Menschheit, ehe die Aussonderung in Völker und Völker und Völkergruppen erfolgte, zu dem Versuch eine großen Menschheitszusammenfassung, einer einheitlichen Menschheitsorganisation. Diese letztere war aber da Gegenstück zum Reich Gottes. Wohl mag bei dieser Bildung das Zusammengehörigkeitsgefühl mitgewirkt haben - das ist an sich berechtigt, denn die Menschheit bildet tatsächlich nach Gottes Willen eine Einheit, der an Geschlossenheit im Bereich der Schöpfung sonst nichts zur Seite steht. Aber die Triebkraft war nicht Gottesfurcht und Gottesliebe, nicht das Verlangen, mit dem genannten Vorhaben dem Willen Gottes zu dienen; was die damalige Menschheit trieb, war vielmehr selbstsüchtiger Art. Die willentliche Lösung von Gott war bereit weit gediehen, und der Traum, das göttliche Ziel ohne Gott zu erreichen, hielt die Gemüter in Bann. Die letzte Triebkraft jenes Vorhabens aber war die Macht der Finsternis, welche die Menschheit Gott entwinden und ihren Zwecken dienstbar machen wollte, ohne dass diese es ahnte. Was ihr bei den ersten Menschen gelungen war, die Loslösung von Gott, das gelang ihr nun auch beim Menschheitsganzen.

Teilung der Menschheit in 3 Völkergruppen

Das Kennzeichen dieses ungöttlichen Menschheitsreichs war Babel, die Stadt am unteren Euphrat, mit ihrem Turm. Stadt und Turm zusammen sind das Sinnbild des himmelstürmenden Menschheitsreiches. Aber Gott hinderte die Vollendung von Stadt und Turm und zerschlug das erste Menschheitsreich. Denn das Weitergehen auf diesem Weg hätte das Kommen des Reichs Gottes unmöglich gemacht. Gottes Eingreifen war Gericht und Gnade in einem. Nun musste die Menschheit auseinander in Völker und Völkergruppen und trat ihren Weg an in die Weite der Erde. Einem neueN Gericht, ähnlich dem der Sündflut, überantwortete Gott sie nicht; aber dass er sie ihre eigenen Wege gehen ließ, wie es Paulus auf seiner ersten Missionsreise bezeugt hat (Apg 14:16), das war auch Gericht. Diese eigenen Wege führten, obwohl Gott auch der irrenden Menschheit nicht ferne war (Apg 17:27.28), und obwohl er sich ihr mit vielen Wohltaten (Apg 14:17) und im Gewissen (Röm 2:14) bezeugte, tief hinein in die Gottesferne des Heidentums und in die Nacht des Götzendienstes.

Die Bibel unterscheidet die Völkergruppen nicht nach körperlichen Merkmalen und nach Sprachzusammenhängen, sondern nach der Abstammung. So sind drei Gruppen zu unterscheiden nach den drei Söhnen Noahs: Die Semiten, Hamiten und Japhetiten, s. 1Mo 10. Die Japhetiten entsprechen den Indogermanen; zu den Semiten gehörten in der alten Zeit die Assyrer und Babylonier, in der Gegenwart die Juden und Araber; unter Hamiten versteht man sonst die schwarzhäutigen Afrikaner. Es gibt nun ernstliche Gründe, die Mongolen und Malaien, sowie die Indianer ebenfalls den Hamiten (im Sinn der Bibel) zuzuzählen. Es sei in dieser Hinsicht verwiesen auf zwei Abhandlungen, die eine von Zigeunermissioniar R Urban mit dem Titel: 2Sem, Ham und Japhet. Der biblische Schlüssel zur Urgeschichte", während des Kriegs bei der Evangel. Buchhandlung P. Ott in Gotha erschienen; die andere von Samuel Jäger: "Kultureintwicklung im Lichte der Bibel", enthalten in der Aprilnummer 1923 der Zeitschrift "Bethel", herausgegeben in Bethel bei Bielefeld. Beide Abhandlungen kommen von verschiedenen Ausgangspunkten her zum gleichen Ergebnis, dass nämlich der größere Teil der Menschheit hamitischen Ursprungs sei. Nicht hamitisch ist nur Europa und das heutige Amerika und die Oberschicht Indiens,m sowie die wenigen semitischen Völker. Das Interesse an diesen Ausführungen ist nicht rein geschichtlicher Art, sondern biblisch begründet. In 1Mo 10 liegen Schätze, die noch lange nicht gehoben sind - die biblischen Nachrichten aus ältester Zeit sind mindestens ebenso viel wert, wenn nicht mehr, als die von den nichtisraelischen Völkern.

Sodann: in der Weltgeschichte ist des Stammvaters Fluch und Segen in Erfüllung gegangen: sein Segen wandte sich Sem zu - ihm entstammte das Volk Israel; in abgestuftem Maßen auch Japhet - die Japhetiten haben die Vorherrschaft in der Menschheit erlangt und ihnen wurden die Segnungen des von Israel ausgehenden Christentums zuteil. Im Schatten dagegen standen die Hamiten, die zum Teil erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit in die Weltgeschichte eingetreten sind.; und besonders legte sich der Fluch auf die Kanaaniter, die Nachkommen von Hams jüngste Sohn. Noahs Fluch und Segen war eine Weissagung, deren göttliche Erfüllung die Menschheitsgeschichte ist.

Es ist wahrscheinlich, dass die eigentlichen Träger er ersten ungöttlichen Menschheitsorganisation die Hamiten waren. Denn in 1Mo 10:8-12 ist Babel als hamitische Gründung bezeichnet. Vielleicht ging jener schlimme Reichsgedanke von Nimrod aus, dessen Name die Bedeutung ha: "wir wollen uns empören!" Tatsache ist jedenfalls, dass im Zweistromland zuerst hamitische Kultur zuhause war; die semitische der alten Babylonier und der Assyrer kam erst nach der hamitischen auf. So ist der ehrfurchtslose Sinn Hams auch in der ältesten Menschheitsorganisation zum Durchbruch gekommen. Aber die beiden anderen Gruppen haben sich ebenfalls beteiligt. Seitdem haben die Hamiten innerhalb der Menschheit keine führende Rolle mehr erlangt; die Führung ging später auf die Semiten und Japhetiten über. Aber die Zeit ist gekommen, da auch die von Ham herrührenden Völker sich kräftig regen - ein Zeichen, dass die Menschheitsgeschichte dem Ende des gegenwärtigen Zeitlaufs entgegengeht.

Das alte Jerusalem

Jerusalems Urbild

Das Kennzeichen des ungöttlichen Menschheitsreichs ist Babel und sein Turm; da Kennzeichen des Gottesvolks und des Reiches Gottes ist Jerusalem und der Tempel. Jerusalem ist die Friedensstadt. Es gibt ein oberes Jerusalem Gal 4:26: "Das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie, die ist unser aller Mutter". Die Gemeinde Jesu hat jetzt schon Heimatrecht "auf dem Berge Zion, in der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, bei der Menge vieler tausend Engel, bei der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, bei Gott, dem Richter über alle, bei den Geistern der vollendeten Gerechten, beim Mittler des Neuen Bundes, Jesus." (Hebr 12:22-24). "Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt' Gott, ich wär' in dir!" "O Jerusalem, du schöne, da man Gott beständig ehrt!"

Die göttliche Wahl

Von diesem oberen Jerusalem ist das untere ein Abbild. Denn auch dieses ist "des großen Königs Stadt" (Nt 5;35). Auch darin ist das irdische Jerusalem ein Abbild des oberen, dass es hochgelegen ist. Die Weltstädte, so Babel, liegen in der Tiefe, meist am Meer oder vom Meer aus leicht zu erreichen, und sind Mittelpunkte es Verkehrs. Jerusalem liegt vom eigentlichen Verkehr abseits. Es ist die Hauptstadt des heiligen Landes, dieses von den Ländern abgesonderten Landes, durch Wüste, Gebirge und tiefes Tal von ihnen getrennt, und doch inmitten der Länder. Es liegt inmitten des sog. Kontinentalblocks, d.h. der drei zusammenhängenden Erdteile Asien, Afrika und Europa. Und Jerusalem ist durch diese seine Lage zum Weltmittelpunkt bestimmt. Verglichen mit dieser zentralen Lage des heiligen Landes liegt Amerika und die große Inselwelt im Stillen Ozean einschließlich Australien draußen. Diese Gebiete gehören, biblisch gesprochen, zu den "Inseln" (Jes 49:1) und zu den "Enden der Erde" (Ps 2:8). Aber das Heilige Land und Jerusalem bilden die Mitte. Die Menschheit wird diese biblische Geographie wieder verstehen lernen. Ist ja doch Vorderasien bereits zu einem Brennpunkt des großen Geschehens geworden.

Jerusalem und Israels Höhepunkt

Das Heilige Land ist das Land des Gottesvolkes, und Jerusalem ist seine Hauptstadt. Als Gott die Völker nach dem schlimmen Menschheitsversuch von Babel ihre eigenen Wege ziehen ließ, da schuf er sich ein neues Volk, durch das er zu seiner Zeit der irrenden Menschheit sich wieder nähern wollte. Abraham ist sein Stammvater, der Mann des Gehorsams und des harrenden Glaubens (1Mo 12:1-3). Merkwürdig ist, dass Jerusalem schon in Abrahams Gesichtsreis trat, als die Stadt des Priesterkönigs Melchisedek (1Mo 14; Hebr 6:20; Hebr 7:1.2) und als der Ort, der bereit war, den Sohn der Verheißung Gott wieder zum Opfer zu bringen (1Mo 22). Das letztere geschah auf dem nachmaligen Tempelberg, der damals noch nicht Tenne Aravanas war, die David kaufte als Stätte des späteren Tempels (2Sam 24:2; 2Chr 3:1). Durch Melchisedek, das Urbild auf Jesus, und durch die Opferung Isaaks trat schon zu Abrahams Zeit die Beziehung Jerusalems zu Jesus an den Tag. Jerusalem ist Christi Stadt.

Erst zu Davids Zeit kam Jerusalem vollends ganz in Israels Hand; erst da wurde die Eroberung aus kanaanitischer Hand vollständig. David machte Jerusalem zur Hauptstadt des heiligen Landes und Volkes. Und Salomo vollendete das Werk, indem er Jerusalem zur Gottesstadt machte durch die Erbauung des Tempels.

Der Höhepunkt der alttestamentlichen Geschichte Israels ist die Zeit Davids und Salomos. Damals erst kam die Einsetzung Israels zum Gottesvolk zur Vollendung. Freilich war durch die Erlösung aus Ägypten und durch den Bundesschluss am Sinai durch Mose der Grund gelegt und durch die Eroberung des heiligen Landes unter Josua ein gewisser Abschluss erreicht worden. Aber wie vorher schon, nach dem Bundesschluss, so war nach Josuas Tod der lange schwere Fall Israels in der Richterzeit gekommen, aus dem erst unter dem treuen Gottesmann Samuel das Aufstehen folgt. Und dann musste noch ein weiterer Rückschlag überwunden werden, als Israel mit dem Begehren nach dem Königtum nach Art der umliegenden Völker seine Sonderstellung verleugnete. Gott hat des Volkes verhängnisvolles Begehren zum Guten gewandt und dem Volk einen König nach seinem Herzen gegeben in David, hat Davids Versündigung auf dessen Buße hin vergeben. Ja, das neue Königshaus sollte nach seiner gnädigen Verheißung ausmünden in Israels rechtem König, der nicht nur Davids Sohn sein sollte, sondern Davids Herr (Ps 110:1; Mt 22:41-46). Und nun schenkte Gott dem Volke seine Gegenwart in seiner Mitte im Tempel. Wer nicht zum Volke Israel gehört, kann es kaum fassen, was Israels Tempel bedeutete: nämlich Gottes Gegenwart inmitten seines Volkes, zwar noch verhüllt aber doch wirklich. Nun war Jerusalem wirklich Gottes Stadt geworden.

Israels Abstieg und der Aufstieg Babels

Aber nicht lange blieb Israel auf seiner Höhe. Bereits Salomo tat in seinen späteren Jahren den tiefen Fall, indem er sich in Nachgiebigkeit gegen seine vielen Frauen zu heidnischem Wesen bewegen ließ. Dann trennte sich der Hauptteil des Volks vom davidischen Königshaus und ließ sich von seinem neuen König mit einem halbheidnischen Gottesdienst zufrieden stellen unter Verzicht auf de rechtmäßigen Gottesdienst im Tempel. Auch mit Juda und seinem Königshaus ging es abwärts. Selbst gewaltige Propheten konnten den Niedergang nicht verhindern.

So nahte das Verhängnis. Babel hatte Jerusalem weichen müssen. Das Weltreich hatte zurücktreten müssen vor dem Gottesvolk, so dass es aussah, als sei Gott nur für Israel da. Aber als Israel sank, da kam die Weltmacht wieder empor. Da bekam der böse Feind das Reicht, seine alten widergöttlichen Menschheitspläne wieder aufzunehmen. Er hatte bereits in Israels Werdezeit in Ägypten den Versuch gemacht, das Gottesvolk zu bedrücken und zu vernichten. Aber Gott hatte Ägyptens König machtvoll gedemütigt. Nun aber musste er, weil Israel seiner Berufung untreu zu werden begann, dem Satan Freiheit lassen, von neuem ein falsches Menschheitsreich zu verwirklichen und das Gottesreich zu bekämpfen. Seine erste Schöpfung war das assyrische Weltreich mit seiner gewaltigen Hauptstadt Ninive. Ihm ist das Reich Israel erlegen im Jahr 772. Seine Bewohner wurden nach Assyrien weggeführt.

Nach Jerusalem griff Assyrien ebenfalls. Aber Jerusalem hatte einen König, der beten konnte. Jerusalem blieb, und das assyrische Heer ging jämmerlich zugrunde, und der assyrische König büßte durch seiner eigenen Söhne Hand sein Leben ein. Als aber auch Juda nach seiner Rettung nicht auf Gottes Wegen blieb, da wurde es mit Jerusalem und dem Tempel in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar gegeben. Der Tempel wurde verbrannt, Jerusalem wurde ein Trümmerfeld, und Juda wanderte in die babylonische Gefangenschaft. Das war im Jahr 586 v.Chr.

Was war geschehen? Weil das Gottesvolk nicht auf Gottes Wegen geblieben war, war Jerusalems Gegenstück, Babel, wieder erstanden. Um Jerusalems willen hatte seinerzeit Babel zurücktreten müssen. Als Jerusalem eine unheilige Stadt wurde, kam Babel wieder obenauf. Ninive war Babels Vorläufer gewesen. An Stelle des Gottesreichs regte sich wieder das ungöttliche Menschheitsreich, das den Kampf mit dem Gottesreich aufnahm. Es kommt nicht mit einem Male zustande; die Finsternis braucht dazu mehrere Anläufe. Der erste große Anlauf war seinerzeit das alte Babel gewesen: das war, mit einem Bild der Offenbarung ausgedrückt, des Tieres erster Kopf. Nun kamen die weiteren Köpfe: Assyrien war der zweite und Babylon der dritte. Babylon war eine Wiedererstehung des alten Babel.

Zwar sind die unsichtbaren Hintergründe des gewaltigen Geschehens schon genannt worden; aber es darf wohl noch einmal ausdrücklich von den tieferen Zusammenhängen gesprochen werden. Jerusalem und Babel sind vollendete Gegensätze. Sie bleiben, solange der gegenwärtige Zeitlauf währt. Babel war vor Jerusalem da. Es verschwand aus der Geschichte, als Gott das falsche Menschheitsreich zerteilte. Aber es tauchte wieder auf, sowie das Gottesvolk zu sinken begann, und wurde über Jerusalem Herr. Dann verschwand es wieder. An seine Stelle trat später Rom, als kraftvollster Vertreter Babels. Aber Rom geht dahin und Babel soll wieder aufkommen, und mit ihm soll die Geschichte der von Gott gelösten Menschheit zum Abschluss gelangen (Offb 17 und 18). Diese Geschichte wird der weiteren Darstellung vorbehalten. - Jerusalem kam erst auf, als das älteste Babel unvollendet geblieben war. Es war zur Überwindung Babels bestimmt. Aber weil Israel seinem Beruf untreu wurde, musste Jerusalem unter Babel hinunter. Seit Nebukadnezars Zeit ist es unten geblieben. Aber bereits naht Jerusalems Zeit wieder heran. Jerusalem und Babel werden wieder nebeneinander stehen; und äußerlich wird Jerusalem zuerst unterliegen. Aber Babel wird bald darauf fallen und Jerusalem zu Ehren kommen als die geliebte Stadt. (Offb 20:9).

Schon aus dem bisherigen geht hervor, dass Babel und Jerusalem nicht nur als Städte so große Bedeutung haben. Ihre Menschheitsdeutung kommt Ihnen zu, weil sie die Vertreter eines größeren Ganzen sind. Babel ist der Vertreter der ungöttlich gewordenen Menschheit; Jerusalem der Vertreter des Gottesvolks, und zwar zunächst des nationalen Gottesvolks oder Israels, aber auch des Gottesvolks aus allen Nationen und der Gemeinde Jesu. Die Menschheit will sich gegen diese zweifache Auswahl aus ihrer Mitte behaupten und meint, gegen sie den Kampf aufnehmen zu müssen. Und es wäre doch gar nicht nötig; denn Israel und die Gemeinde Jesu sind ja um der Menschheit willen da, um sie aus ihrer Sünde und ihrem Jammer zurück zu führen zu Gott, hinein in sein Reich. Aber die Menschheit steht im Banne des Satans und hält das alt- und neutestamentliche Gottesvolk für einen Feind und will es deshalb unterdrücken oder untüchtig machen, indem es dasselbe auf seine Stufe herabzuziehen sucht. Darum zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte dieses Zeitlaufs der Kampf Babels gegen Jerusalem, bald der offene, bald der versteckte. Und es macht den Jammer der Menschheitsgeschichte aus, dass Babel weithin über Jerusalem gesiegt hat und noch mehr siegen wird, äußerlich und auch innerlich. So wurde Jerusalem auch die Stadt des ungläubigen Judentums und des Islam; und Babel wird dereinst noch die Stadt der aus ihrem Beruf gefallenen Christenheit werden. Aber Gottes Hand bringt die Lösung zustande.

Damit kommen wir auf einen noch tieferen Gegensatz, der dem Gegensatz Babel - Jerusalem zugrunde liegt, nämlich den zwischen dem satanischen Reich und dem Gottesreich. Das satanische Reich ist nicht von Anfang an da gewesen; es ist erst später entstanden, weil Gott in seinem freien Reich freie Liebe und freien Gehorsam zwingen will, während er selber bei all seiner Heiligkeit die Liebe und das Erbarmen bleibt. Dieser freie Gehorsam wurde Gott von einem Teil der Geisterwelt versagt. So löste sich das satanische Reich aus dem Reich Gottes los und trat seinen schrecklichen Gang an unter der Leitung seines unheimlichen Fürsten. Gottes Gerechtigkeit hat ihm Wirkungsmöglichkeit gelassen, bis er seiner Sünde und seiner Ohnmacht inne wird. Er umfasst auch das satanische Wirken. Wir stehen mitten in diesem Zwiespalt drin. Die Menschheit steht in der Mitte, begehrt vom Reich Gottes und umworben von der satanischen Welt. Der Kampf kommt erst im letzten Gericht zum vollen Austrag. Es ist gut, wenn jeder Mensch sich bewusst wird, dass auch um ihn der Kampf geht. Von Gottes Seite kommt Christi treuer Ruf, bezeugt vom Heiligen Geist: komm! (Offb 22:17). Aber die Finsternis lockt auch. Gott will die Menschheit in sein Reich hineinbauen; der Satan will sie ihm entreißen. So ist die Losung: Hier Gottesreich, hier Menschheitsreich - denn der Satan tritt mit seinem Ziel nicht deutlich hervor; er tut, als ob er die Interessen der Menschheit verträte. So kann man die Losung auch so fassen: Hier Gott und Christus, hier Humanität! So ist Babel der Ableger, die Filiale des satanischen Reichs; Jerusalem die Geburtsstätte des Gottesreichs. Babel ist der Vertreter der Hölle; Jerusalem die Abschattung des Himmels mit der Gottesstadt, die droben ist, und die Vorausvorstellung der neuen Welt, deren Mittelpunkt das neue Jerusalem ist (Offb 21:22).

Das mittlere Babel

Babylons Sieg über das alte Gottesvolk

Der Sieg Babels über Jerusalem war schon vor Jerusalems Zerstörung entschieden. Als Nebukadnezar nach der Zerstörung des assyrischen Reichs auch den ägyptischen König bei Karchemisch am Euphrat auf das Haupt geschlagen hatte (Jer 46:2), stand das babylonische Reich fertig da. Als Jahr dieser Schlacht wurde früher 606, neuerdings mehr 605 genannt. Wohl auf dem Heimweg ereignete sich der Zug Nebukadnezars gegen Jerusalem, vom dem 2Kön 24:1 und Dan 1:1 die Rede ist, der den König Jojakim von Babel abhängig machte, und aus dessen Anlass bereits eine Wegführung von Geiseln nach Babylon erfolgte, zu denen auch Daniel gehörte. So begann Jerusalems Unterwerfung etwa im Jahr 605. 597 folgte die zweite Wegführung, die wesentlich umfangreicher war; damals war Hesekiel einer der Weggeführten. 586 wurde Jerusalem erobert; es begann die eigentliche babylonische Gefangenschaft. Seit 605 war Israel und mit ihm Jerusalem nicht mehr frei mit Ausnahme der kurzen Zeit der makkabäischen Könige. Seitdem stand das Gottesreich, wie es sich bei Israel anbahnte, und wie es dann mit Jesus in seiner Niedrigkeitsgestalt erschien, unter dem Druck der Weltmacht, bzw. der widergöttlichen Menschheit. Die Zeit der Freiheit bricht erst an mit dem Beginn des tausendjährigen Reichs.

Das Buch Daniel und sein Inhalt

Der Prophet, der diese Zeit mit dem Kampf der Weltreiche gegen das Gottesreich überschaute und der den Sieg des Reichs Gottes sah, ist Daniel. Er war einer der ersten, der vom Gottesvolk unter den Druck der Weltmacht hinunter musste. Sein Genosse in der Zeit der Gefangenschaft ist Hesekiel, mit einem ähnlich weitgehenden Blick, der aber mehr den inneren Gang Israels sah, ebenfalls bis zum Beginn des Reiches Gottes in Kraft. Hesekiel wiederum hat enge Beziehungen zu Jeremia und Jesaja.

Ohne auf die vielen Fragen einzugehen, die an Daniels Buch entstanden sind, und die sich am ehesten lösen, wenn man es gelten lässt, wie es sich ergibt, sei ein kurzer Überblick gegeben über die Blicke, die dem Daniel geschenkt wurden. Sein Blick auf die kommende Geschichte des Gottesvolks war ein vierfacher: zunächst wartete er auf das Ende der babylonischen Gefangenschaft, für das ihm in der Weissagung Jeremias von den 70 Jahren ein Anhaltspunkt gegeben war (Jer 25:11.12; Jer 29:10; Dan 9). Dann sah er die schwere Drangsal des Gottesvolks in der Zeit des griechischen Reichs (Dan 8:11); darüber hinaus wurde ihm der Blick geschenkt auf die dem Volk bevorstehende große Erlösung unter dem Messias, welche die aus der babylonischen Gefangenschaft weit überragte. (Dan 9:20-27). Der Blick ging aber noch weiter, in die Endzeit. Daniel sah, dass die genannte große Erlösung noch nicht die letzte sei, dass dahinter weitere Trübsal komme (Dan 9:26.27; Dan 12). Die letztere sah er z. T. noch mit der unter dem griechischen Reich zusammen s. Dan 8:17; aber der Eindruck lässt sich nicht vermeiden, dass namentlich das 12. Kapitel weit darüber hinausgreift. Deutlich klingt bereits Offb 20 an mit dem Wort von der 1. Auferstehung und von der Teilnahme am Reich.

Von diesen Weissagungen sei die von Dan 9 kurz besprochen. Die Weissagung Jeremias erhält dort eine weitergehende Auslegung. Wenn die Ansetzung der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft auf das Jahr 536 v.Chr. recht hat, dann ist die Ankündigung Jeremias genau in Erfüllung gegangen. 605 ist Daniels Wegführung anzusetzen; mit dem Jahr 536 ging das 70. Jahr zu Ende. Das war aber noch nicht die volle Erlösung. Nach der Rückkehr kamen kümmerliche Zeiten. Jerusalem war zwar wieder bewohnt, und der Tempel war wieder aufgebaut; aber es war wehrlos gegen die feindliche Nachbarschaft, und im Innern begann mit der Ermattung der Freudigkeit wieder der Zerfall. Im Hinblick darauf wurde Daniel gezeigt, dass die volle Erlösung nach schwerstem Fall, die in Vergebung der Sünden bestehe, nicht nach 70 einzelnen Jahren, sondern nach 70 Jahrwochen, also nach 70 x 7 Jahren eintreten werde. Als Anfangstermin wurde ihm der Befehl zur baulichen Wiederherstellung Jerusalems genannt. Besonders ausgezeichnet wurde die 70. Woche der Bundesstärkung; zugleich wurde im gesagt, dass nach den 69 Wochen der Gesalbte werde ausgerottet werden, und dass in der Mitte der Woche das Opfer abgeschafft werde. Die Übersetzung im einzelnen ist schwierig und umstritten. Aber die eben gegebene Übersetzung ist nicht bloss möglich, sondern wird, von der Erfüllung aus rückwärts gesehen, auch die richtige sein.

70 Jahrwochen sind verordnet

Die Erfüllung stellt sich folgendermaßen dar: im Jahre 458 gab der persische König Artaxerxes die Erlaubnis zur Rückkehr des Schriftgelehrten Esra mit weitgehenden Vollmachten. Durch ihn und den bald darauf vom persischen Hof nachfolgenden Nehemia wurde Jerusalem wieder innerlich und äußerlich instand gesetzt. Die Mauern Jerusalems wurden gebaut. 69 x 7 = 483 Jahre wühren auf das Jahr 25 n.Chr. Das ist das Jahr, da Johannes der Täufer aufgetreten sein muss. Denn Jesus ist etwa 5 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung geboren; Herodes starb bereits etwa 4 Jahre vor derselben. Jesus war ein halbes Jahr jünger als Johannes, und Lk 3:23 gibt sein Alter zur Zeit seiner Taufe auf ungefähr 30 Jahre an. Auf das Jahr 26 nach Beginn unserer Zeitrechnung führt auch Johannes 2:20. Als Jesus bald nach seiner Taufe zum Passahfest nach Jerusalem kam, sagten die Juden anlässlich der Tempelreinigung zu ihm: "An diesem Tempel ist nun 46 Jahre gebaut worden.". Der Bau des Tempels des Herodes begann 20 v. Chr. und war zur Zeit Jesu noch nicht ganz fertig. 46 Jahre nach 20 v. Chr. führen auf 26 n. Chr. Das Auftreten des Täufers gehört dann in das Jahre 25/26 n. Chr. Damals begann Israels großes Wochenjahr. Jesu öffentliches Wirken umfasste etwas über 3 Jahre, mit dem des Johannes zusammen 3 1/2 Jahre. So fällt sein Kreuzestod, der Israels Sünde vollmachte und der gleichzeitig die Versöhnung der Missetat bewirkte, in die Mitte der 70. Jahrwoche. Damals geschah das große Opfer, das alle Opferordnungen Israels ersetzte. Vielleicht ist die Steinigung des Stephanus an den Schluss der 70. Woche zu setzen. Bis dahin hätte Israel das Volk des Gekreuzigten werden können; aber damals zeigte es sich, dass es das Evangelium ablehnte. Aus diesem Grund ging die 70. Jahrwoche nicht gut aus, wie Dan 9:26.27 es andeuten. Es folgte das tatsächliche Aufhören des Opfers infolge der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. In diesem Licht stellt sich die Weissagung Offb 11 und Offb 12 als eine Wiederholung der 70. Jahrwoche dar. Noch einmal wird der Tempel in Jerusalem stehen in der Zeit des Antichrists. Nach 3 1/2 setzt der letztere nach Tötung der 2 Zeugen sich selbst in den Tempel als großes Gräuelbild (2Thes 2:4). Aber nach weiteren 3 1/2 Jahren fällt die ganze antichristliche Macht, und Israels völlig Erlösung beginnt; und es tritt seinen heiligen Dienst an der Völkerwelt an.

Die vier Weltreiche

Daniel bekam nicht nur Blicke in die kommende Geschichte des Gottesvolkes, sondern eben so in die ungöttliche Entwicklung der Menschheitsgeschichte. Was dem König Nebukadnezar durch seinen Traum von dem gewaltigen Menschenbild (Dan 2) gezeigt wurde, das durfte Daniel sehen in dem Gesicht von den 4 Tieren (Dan 7). Wenn nicht der Gedanke aufgekommen wäre, das Buch Daniel sei erst in den Zeiten des Antiochus geschrieben worden, und zwar nicht als wirkliche Weissagung, sondern nur in der Form der Weissagung, dann wäre schwerlich ein Zweifel entstanden, welche Reiche unter den 4 Teilen des Standbildes und unter den 4 Tieren zu verstehen seien. Aber mit dem eben genannten Gedanken verband sich der andere, im Buch Daniel könne keine über das griechische Reich hinausreichende Weissagung enthalten sein; folglich müsse das 4. Reich das griechische sein, das von Alexander ins Leben gerufen wurde und von dem das syrische Reich des Antiochus ein Teil war. Unter dem Einfluss dieser Gedanken wurde im 3. Reich das persische erblickt, im 2 ein medischen, im 1. das babylonische. Zugleich kam der Gednke auf, dass die Geschichtsdarstellung des Daniel nicht richtig sein könne, da sich zwischen dem babylonischen und dem persischen Reich kein selbstständiges medisches Reich befinde, während im Buch Daniel von einem solchen die Rede sei. Aber im Buch Daniel stehen Medien und Persien nicht als selbstständige Mächte neben- bzw. nacheinander, sondern sie werden miteinander genannt. Das medisch-persische Reich wird Dan 8:3 vergl. mit Dan 8:20 als ein einziges Reich gerechnet. Dann ist es aber klar, dass Daniels Blick über das griechische reich hinausreicht; das 4. Tier ist das römische Reich. Daniel sah, dass zur Zeit Roms das Reich Gottes beginnen werde (Dan 2:44 verglichen mit Dan 2:34). So geschah es tatsächlich. Damals wurde Christus geboren. Was Daniel noch nicht ganz deutlich sah, war nur das, dass von der Niedrigkeitsgestalt des Reiches Gottes dessen Herrlichkeitsgestalt unterschieden werden muss. Erst in der letzteren löst das Reich Gottes das Weltreich ab; in seiner Niedrigkeitsgestalt steht es noch unter dem Druck des Weltreichs.

Von der Erkenntnis aus, dass Daniels Weissagung über das griechische Reich hinausgeht, wird auch klar dass das kleine Horn, das Daniel aus einem der 4 Hörner des Ziegenbocks herauswachsen sah (Dan 8:9), etwas anderes ist als das kleine Horn, das er zwischen den 10 Hörnern des 4. Tieres hervorschießen sah (Dan 7:8). Denn das erstgenannte kleine Horn gehört dem 3. Reich, das letztere dem 4. Reich an. Fand das erstere seine geschichtliche Verwirklichung in Antiochus Epiphanes, so wird das letzter seine letzte Verwirklichung im Antichristen finden. Zugleich wird durch die Erkenntnis, dass Daniel über das griechische Reich hinausblickte, der Weg frei zu der weiteren, dass 12 nicht eine geradlinige Fortsetzung von 11 sein muss. In 12 ist von der Endzeit die Rede. Dieses lag aber für Daniel hinter der Notzeit unter Antiochus. Nur das war Daniel verborgen, dass zwischen der eben genannten Bedrängnis und der Not der Endzeit die Zeiten sich so dehnen würden, wie es jetzt offensichtlich ist. Dass dieser Zwischenraum so groß sei, sah Daniel noch nicht. Darum konnte er in Dan 12:1 sagen: "in jener Zeit", als schlösse sich die Endzeit mit der griechischen Bedrängnis zusammen. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass bereits Dan 11:36-45 über die letztere hinausgreift auf die Not der antichristlichen Zeit.