Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung

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Auszüge aus dem Buch: Licht aus Seinem Licht von Pastor A. Fünning
erschienen 1948 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
21. Zeichen der baldigen Wiederkunft Christi

22. Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung

Ein Schlüssel ist von ungemein großem Wert. Wir brauchen denselben, um unser Haus, unser Auto, unseren Schrank, auch Geldschrank und viele andere verschlossenen Dinge aufzuschließen. Wie bestürzt sind wir, wenn wir z.#B. mitten im Gewühl unser Auto nicht aufschließen können, weil wir den Schlüssel entweder verloren haben, oder nicht finden können. Und wie fro ist man, wenn nach langem Suchen der vermisste Schlüssel gefunden wird. Ein Schlüssel ist also ein sehr wertvoller Gegenstand.

Jedes Buch der heiligen Schrift hat auch solch einen wertvollen Schlüssel, der das ganze Buch aufschließt, so dass man es besser versteht. Solch einen wertvollen Schlüssel hat auch die Offenbarung. Derselbe ist deshalb so wertvoll, weil der Herr Jesus ihn uns selber gibt.. Der Schlüssel, den der Herr Jesus uns gibt,ist unfehlbar und der einzig vollkommene Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung; es gibt keinen besseren, darauf könnt ihr euch verlassen.

Diesen Schlüssel finden wir in Offb 1:19: "Schreibe, was du gesehen hast und was da ist und was geschehen soll danach". Statt "danach" lautet der Urtext "nach diesem" (griech. "meta tauta" = "nach diesem"). Auch Offb 4:1, wo Luther ebenfalls "danach" übersetzt hat, stehen im Griechischen die gleichen Worte: meta tauta, "nach diesem". Hier gibt uns der Herr eine dreifache Einteilung des Buches der Offenbarung. Es zerfällt in 3 Teile: Jesu Befehl an Johannes war:

1. Schreibe, was du gesehen hast"

Was hatte denn Johannes gesehen? Er hatte die majestätische glorreiche Gestalt des Menschensohnes, Jesus, inmitten der 7 goldenen Leuchter (Offb 1:12-18) gesehen Das war in der Vergangenheit.

2. "Und was da ist"

Da sind die 7 kleinasiatischen Gemeinden Offb 2. und Offb 3., an welche der Herr Botschaften sandte. Diese 7 Botschaften sind die erste große Weissagung der Offenbarung,; sie beziehen sich auf die Kirche, bzw. Gemeinde. Die 7 Botschaften oder Sendschreiben sind eine göttliche Kirchengeschichte, sie sind ein prophetischer Abriss der ganzen Kirchenperiode von Pfingsten bis zur Wiederkunft Christi, die heute noch andauret. Das ist die Gegenwart.

"3. Und was geschehen wird nach diesem".

Das sind die Dinge oder Tatsachen die sich ereignen werden"nach diesem", d.h. nach Ablauf der Kirchenperiode, nachdem die Gemeinde entrückt sein wird. Vom Offb 4 bis Offb 19 die Dinge sind alle noch zukünftig. Der Kirche, bzw. Gemeinde Lauf und Dauer ist beendet Von Offb 4 an finden wir nichts mehr von einer Gemeinde, erst Offb 17:14 und Offb 19:7-9 im Weib des Lammes. Wenn die wahre Gemeinde Jesu, (die wahren Gläubigen) entrückt ist, stürzen sich die Adler (Geier) des Gerichts (Mt 24:28) auf die zum Aas gewordene Christenheit, was der Antichrist veranlassen wird. Die große Einschaltung zwischen der 69. und 70. Jahrwoche (Dan 9:24-27), in welcher Gott, der Herr, das Geheimnis der Gemeinde enthüllt hat, ist zu Ende, nun wird der Faden mit Israel und Israels Geschichte wieder aufgenommen. Mit Offb 4 fängt die 70. Jahrwoche Daniels an. Der Gemeindeboden ist verschwunden und wir befinden uns schon wieder auf israelischem Gebiet. Dass dem so ist, beweisen schon die verschiedenen Symbole, die wir von Offb 4. an finden, wie (Stifts) Hütte, Bundeslade, Altar, Weihrauch, Älteste, Cherubim, Trompeten, Zornschalen, Berg Zion, Plagen usw. die wir alle im Alten Testament finden, also israelisch sind.. Sie sind ein schlagender Beweis, dass wir und hier schon auf israelischem Boden befinden und die große Einschaltung für die Gemeinde beendet ist. Dass viele dennoch, auch von Offb 4. an, von der Gemeinde sprechen, ist ein großer Irrtum und ein Tiefstand biblischer Erkenntnis. Denn mit der 70. Jahrwoche Daniels, die in Offb 4. anfängt, beginnt das Ende dieses Zeitalters und das wird wiederum keine Gemeinde-Ende, sondern ein israelisches sein.

Die Kapitel Offb 4.-19. sind zu vergleichen mit der großen Wiederkunftsrede des Herrn auf dem Ölberg (Mt 24:4-44). In beiden Schriftstellen finden wir eine überraschende Harmonie der Begebenheiten. Auch in Mt 24. beschreibt der Herr nicht das Ende der Gemeinde (von einer Gemeinde wussten die Jünger nichts), sondern der Herr beschreibt - wonach die Jünger (Mt 24:3) gefragt hatten. - das Ende dieses Zeitalters und das wird ein jüdisches sein. Als schlagender Beweis. dass dem so ist, finden wir, wie in der Offenbarung, so auch in Mt 24. viele Ähnlichkeiten, z.B. der Herr spricht "von Verwüstung n heiliger Stätte", wovon der Prophet Daniel gesprochen hat, dann "vom TempelW vom "Fliehen auf die Berge, die im jüdischen Land sind", vom "Sabbat" usw. lauter Tatsachen, die nicht die Gemeinde, sondern Israel betreffen, genau, wie in der Offenbarung ab Kapitel 4. So gibt uns der Herr in seiner dreifachen Einteilung der Offenbarung Offb 1:19 "Schreibe: 1. was du gesehen hast, 2. und was da ist, 3. was geschehen soll nach diesem", einen perfekten und einzig richtigen Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung. Und wahrhaftig, ihr könnt euch darauf verlassen, einen besseren gibt es nicht. Weil heute die Gemeinde noch auf Erden ist, also die Kirchenperiode noch nicht abgeschlossen ist, so ist auch keine einzige der Tatsachen, von Kapitel 4 an erwähnt, erfüllt, denn das alles ist noch zukünftig. Alle möglichen Deutungen, dass wir schon in dem oder dem Siegel, oder schon in Offb 13. oder uns an anderen Orten in der Offb 4.-19. befinden, ferner Begebenheiten aus der französischen, preußischen, türkischen und anderer Völker Geschichte oder das und das Siegel, ja sogar die und die Zornschale sich schon erfüllt hat, sind Irrwege, die sind neben der Schrift, irrige menschliche Meinungen, die gegen die Schrift sind. Sie haben den Schlüssel, den der Herr Jesus uns darreicht, nicht benutzt, hätten sie ihn gebraucht, dann hätten sie sich nicht so verirrt. Wenn man den rechten Weg nicht weiß und geht, dann kann man sich gar leicht verirren. Das ist sehr schade! Vielleicht ist es für viele segensreich, wenn wir um der irrigen Meinung willen, noch etwas länger bei derselben verweilen, um sie richtig zu stellen. Nach dem Schlüssel des Herrn Jesus ist zu beachten:

1. "Nach diesem", d.h. nach Ablauf der Kirchen- oder Gemeindeperiode, werden sich die Tatsachen von Kap. 4 erfüllen. Da aber die Gemeinde noch auf Erden ist, also die Gemeindezeit noch nicht vollendet, bzw. abgeschlossen ist, so hat das "nach diesem" noch nicht begonnen, sich zu erfüllen, deshalb befinden wir uns weder in der Zeit der Siegel, noch der Zornschalen, und überhaupt in irgend einer Zeit nach Kapitel 4-19.

2. Ein weiterer Beweis ist, das die an Jesus wahrhaft Gläubigen nicht in die Zorngerichte Gottes kommen werden, denn also lasen wir: "Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." (Joh 5:24). "Der kommt nicht ins Gericht", das hat mit einem doppelten "Wahrlich, wahrlich" der Mund der Wahrheit selbst gesagt. Dasselbe lehrt Paulus: "Und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel... Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn erlöst oder befreit" (2Thes 1:10). Da mit Offb 6. die Zorngerichte beginnen, die Gläubigen aber noch hier auf Erden sind, so kann und ist die Behauptung, dass wir uns schon in Offb 6. befinden vollkommen unbiblisch.

3. Die Schrift lehrt klar (1Kor 6:1-3), dass die Heiligen einst die Welt und Engel richten werden. Wie schon bemerkt, beginnen mit Offb 6. die Endgerichte. Wenn aber die Endgerichte beginnen, muss die Gemeinde schon beim Herrn sein, denn sie soll ja, nach klarer Schriftlehre Mitrichter sein. Sie kann und wird nicht beides sein: Mitrichter und Angeklagter oder Verurteilter,auf welche die Zorngerichte Gottes niedergehen. Das Letzte ist, wie oben unter 2. angezeigt, nach der Schrift gänzlich ausgeschlossen. Da aber die Gemeinde noch auf Erden ist und ihr Richteramt noch nicht ausüben kann, können wir uns heute unmöglich weder in der Zeit der S iegel noch irgend einer Zeit nach Offb 4 befinden. Noch keins der Siegel ist gebrochen: Was wir gehabt haben, das waren und sind Vorläufer dieser Siegel und der kommenden großen Trübsal.

4. Ein Beweis ist, dass der Hölle