Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung: Unterschied zwischen den Versionen

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(22. Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung)
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Jedes Buch der heiligen Schrift hat auch solch einen wertvollen Schlüssel, der das ganze Buch aufschließt, so dass man es besser versteht. Solch einen wertvollen Schlüssel hat auch die Offenbarung. Derselbe ist deshalb so wertvoll, weil der Herr Jesus ihn uns selber gibt.. Der Schlüssel, den der Herr Jesus uns gibt,ist unfehlbar und der einzig vollkommene Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung; es gibt keinen besseren, darauf könnt ihr euch verlassen.
 
Jedes Buch der heiligen Schrift hat auch solch einen wertvollen Schlüssel, der das ganze Buch aufschließt, so dass man es besser versteht. Solch einen wertvollen Schlüssel hat auch die Offenbarung. Derselbe ist deshalb so wertvoll, weil der Herr Jesus ihn uns selber gibt.. Der Schlüssel, den der Herr Jesus uns gibt,ist unfehlbar und der einzig vollkommene Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung; es gibt keinen besseren, darauf könnt ihr euch verlassen.
  
Diesen Schlüssel finden wir in Offb 1:19:
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Diesen Schlüssel finden wir in Offb 1:19:<br/>
 
"Schreibe, was du gesehen hast und was da ist und was geschehen soll danach". Statt "danach" lautet der Urtext "nach diesem" (griech. ''"meta tauta"'' = "nach diesem"). Auch Offb 4:1, wo Luther ebenfalls "danach" übersetzt hat, stehen im Griechischen die gleichen Worte: ''meta tauta,'' '''"nach diesem"'''. Hier gibt uns der Herr eine dreifache Einteilung des Buches der Offenbarung. Es zerfällt in 3 Teile: Jesu Befehl an Johannes war:
 
"Schreibe, was du gesehen hast und was da ist und was geschehen soll danach". Statt "danach" lautet der Urtext "nach diesem" (griech. ''"meta tauta"'' = "nach diesem"). Auch Offb 4:1, wo Luther ebenfalls "danach" übersetzt hat, stehen im Griechischen die gleichen Worte: ''meta tauta,'' '''"nach diesem"'''. Hier gibt uns der Herr eine dreifache Einteilung des Buches der Offenbarung. Es zerfällt in 3 Teile: Jesu Befehl an Johannes war:
:::'''1. Schreibe, was du gesehen hast"'
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:::'''1. Schreibe, was du gesehen hast'''
 
Was hatte denn Johannes gesehen? Er hatte die majestätische glorreiche Gestalt des Menschensohnes, Jesus, inmitten der 7 goldenen Leuchter (Offb 1:12-18) gesehen Das war in der Vergangenheit.
 
Was hatte denn Johannes gesehen? Er hatte die majestätische glorreiche Gestalt des Menschensohnes, Jesus, inmitten der 7 goldenen Leuchter (Offb 1:12-18) gesehen Das war in der Vergangenheit.
:::'''2. Und was da ist"'
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:::'''2. Und was da ist'''
 
Da sind die 7 kleinasiatischen Gemeinden Offb 2. und Offb 3., an welche der Herr Botschaften sandte. Diese 7 Botschaften sind die erste große Weissagung der Offenbarung,; sie beziehen sich auf die Kirche, bzw. Gemeinde. Die 7 Botschaften oder Sendschreiben sind eine göttliche Kirchengeschichte, sie sind ein prophetischer Abriss der ganzen Kirchenperiode von Pfingsten bis zur Wiederkunft Christi, die heute noch andauret. Das ist die Gegenwart.
 
Da sind die 7 kleinasiatischen Gemeinden Offb 2. und Offb 3., an welche der Herr Botschaften sandte. Diese 7 Botschaften sind die erste große Weissagung der Offenbarung,; sie beziehen sich auf die Kirche, bzw. Gemeinde. Die 7 Botschaften oder Sendschreiben sind eine göttliche Kirchengeschichte, sie sind ein prophetischer Abriss der ganzen Kirchenperiode von Pfingsten bis zur Wiederkunft Christi, die heute noch andauret. Das ist die Gegenwart.
:::'''3. Und was geschehen wird nach diesem".'''
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:::'''3. Und was geschehen wird nach diesem.'''
 
Das sind die Dinge oder Tatsachen die sich ereignen werden"nach diesem", d.h. nach Ablauf der Kirchenperiode, nachdem die Gemeinde entrückt sein wird. Vom Offb 4 bis Offb 19 die Dinge sind alle noch zukünftig. Der Kirche, bzw. Gemeinde Lauf  und Dauer ist beendet '''Von Offb 4 an finden wir nichts mehr von einer Gemeinde,''' erst Offb 17:14 und Offb 19:7-9 im Weib des Lammes. Wenn die wahre Gemeinde Jesu, (die wahren Gläubigen) entrückt ist, stürzen sich die Adler (Geier) des Gerichts (Mt 24:28) auf die zum Aas gewordene Christenheit, was der Antichrist veranlassen wird. Die große Einschaltung zwischen der 69. und 70. Jahrwoche (Dan 9:24-27), in welcher Gott, der Herr, das Geheimnis der Gemeinde enthüllt hat, ist zu Ende, nun wird der Faden mit Israel und Israels Geschichte wieder aufgenommen. '''Mit Offb 4 fängt die 70. Jahrwoche Daniels an.''' Der Gemeindeboden ist verschwunden und wir befinden uns schon wieder auf israelischem Gebiet. Dass dem so ist, beweisen schon die verschiedenen Symbole, die wir von Offb 4.  an finden, wie (Stifts) Hütte, Bundeslade, Altar, Weihrauch, Älteste, Cherubim, Trompeten, Zornschalen, Berg Zion, Plagen usw. die wir alle im Alten Testament finden, also israelisch sind.. Sie sind ein schlagender Beweis, dass wir  und hier schon auf israelischem Boden befinden und die große Einschaltung für die Gemeinde beendet ist. Dass viele dennoch, auch von Offb 4. an, von der Gemeinde sprechen, ist ein großer Irrtum und ein Tiefstand biblischer Erkenntnis. Denn mit der 70. Jahrwoche Daniels, die in Offb 4. anfängt, beginnt das Ende dieses Zeitalters und das wird wiederum keine Gemeinde-Ende, sondern ein israelisches sein.  
 
Das sind die Dinge oder Tatsachen die sich ereignen werden"nach diesem", d.h. nach Ablauf der Kirchenperiode, nachdem die Gemeinde entrückt sein wird. Vom Offb 4 bis Offb 19 die Dinge sind alle noch zukünftig. Der Kirche, bzw. Gemeinde Lauf  und Dauer ist beendet '''Von Offb 4 an finden wir nichts mehr von einer Gemeinde,''' erst Offb 17:14 und Offb 19:7-9 im Weib des Lammes. Wenn die wahre Gemeinde Jesu, (die wahren Gläubigen) entrückt ist, stürzen sich die Adler (Geier) des Gerichts (Mt 24:28) auf die zum Aas gewordene Christenheit, was der Antichrist veranlassen wird. Die große Einschaltung zwischen der 69. und 70. Jahrwoche (Dan 9:24-27), in welcher Gott, der Herr, das Geheimnis der Gemeinde enthüllt hat, ist zu Ende, nun wird der Faden mit Israel und Israels Geschichte wieder aufgenommen. '''Mit Offb 4 fängt die 70. Jahrwoche Daniels an.''' Der Gemeindeboden ist verschwunden und wir befinden uns schon wieder auf israelischem Gebiet. Dass dem so ist, beweisen schon die verschiedenen Symbole, die wir von Offb 4.  an finden, wie (Stifts) Hütte, Bundeslade, Altar, Weihrauch, Älteste, Cherubim, Trompeten, Zornschalen, Berg Zion, Plagen usw. die wir alle im Alten Testament finden, also israelisch sind.. Sie sind ein schlagender Beweis, dass wir  und hier schon auf israelischem Boden befinden und die große Einschaltung für die Gemeinde beendet ist. Dass viele dennoch, auch von Offb 4. an, von der Gemeinde sprechen, ist ein großer Irrtum und ein Tiefstand biblischer Erkenntnis. Denn mit der 70. Jahrwoche Daniels, die in Offb 4. anfängt, beginnt das Ende dieses Zeitalters und das wird wiederum keine Gemeinde-Ende, sondern ein israelisches sein.  
  
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'''3.''' Die Schrift lehrt klar (1Kor 6:1-3), dass die Heiligen einst die Welt und Engel richten werden. Wie schon bemerkt, beginnen mit Offb 6. die Endgerichte. Wenn aber die Endgerichte beginnen, muss die Gemeinde schon beim Herrn sein, denn sie soll ja, nach klarer Schriftlehre Mitrichter sein. Sie kann und wird nicht beides sein: Mitrichter und Angeklagter oder Verurteilter,auf welche die Zorngerichte Gottes niedergehen. Das Letzte ist, wie oben unter 2. angezeigt, nach der Schrift gänzlich ausgeschlossen. Da aber die Gemeinde noch auf Erden ist und ihr Richteramt noch nicht ausüben kann, können wir uns heute unmöglich weder in der Zeit der S iegel noch irgend einer Zeit nach Offb 4 befinden. Noch keins der Siegel ist gebrochen: Was wir gehabt haben, das waren und sind Vorläufer dieser Siegel und der kommenden großen Trübsal.  
 
'''3.''' Die Schrift lehrt klar (1Kor 6:1-3), dass die Heiligen einst die Welt und Engel richten werden. Wie schon bemerkt, beginnen mit Offb 6. die Endgerichte. Wenn aber die Endgerichte beginnen, muss die Gemeinde schon beim Herrn sein, denn sie soll ja, nach klarer Schriftlehre Mitrichter sein. Sie kann und wird nicht beides sein: Mitrichter und Angeklagter oder Verurteilter,auf welche die Zorngerichte Gottes niedergehen. Das Letzte ist, wie oben unter 2. angezeigt, nach der Schrift gänzlich ausgeschlossen. Da aber die Gemeinde noch auf Erden ist und ihr Richteramt noch nicht ausüben kann, können wir uns heute unmöglich weder in der Zeit der S iegel noch irgend einer Zeit nach Offb 4 befinden. Noch keins der Siegel ist gebrochen: Was wir gehabt haben, das waren und sind Vorläufer dieser Siegel und der kommenden großen Trübsal.  
  
4. Ein Beweis ist, dass der Hölle
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4. Ein Beweis ist, dass wir in Offb 6:8 lesen: '''(nämlich dem Tod und der Hölle) wurde Macht gegeben, zu töten''' den vierten Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod (besser: Pest) und durch die Tiere auf Erden." "Zu töten den vierten Teil auf der Erde", das sind 500 Millionen Menschen (die Bevölkerungszahl der Erde beträgt z.Zt. 2000 Millionen Menschen). Der 1. und der 2. Weltkrieg haben viele Menschen getötet, aber doch keine 500 Millionen, das kommt noch und zwar in der 70. Jahrwoche Daniels. Folglich ist die Behauptung, dass wir uns heute schon in Offb 6. oder einer anderen Zeit nach Kap. 4 befinden, ein großer Irrtum.
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===Nebel der Verirrung und Verwirrung===
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'''1.''' Aus den vielen Irrtümern sind besonders hervorzuheben, die Behauptung dass der Herr die Gemeinde noch einen neuen Auftrag im Sinne von Mt 24:14 schenken wird. Dort heißt es wörtlich: "Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Königreich in der ganzen Welt zum Zeugnis für die Völker '''und dann wird das Ende kommen."''' Das '''Evangelium vom Königreich''' wird nicht die Gemeinde, sondern der gläubige Überrest aus Israel, die 144 000 und andere, hinaustragen in alle Welt (Offb 7.). '''Die Gemeinde aber predigt das Evangelium der Gnade in Christo Jesu''', nicht das '''"Evangelium vom Königreich"'''. Es ist bedauerlich, dass man nach 2000jähriger Evangeliumsverkündigung immer noch '''nicht zu unterscheiden gelernt hat zwischen Israel und Gemeinde.''' Man nimmt einfach das, was Israel gehört, weg und bezieht es auf die Gemeinde. So auch Mt 24:14 und das ganze Kapitel, das nicht von der Gemeinde, sondern von Israel handelt. Der Herr sprach hier zu jüdischen Jüngern, die von einer Gemeinde keine Ahnung hatten; ferner spricht der Herr hier nicht von dem Ende der Gemeinde, sondern vom jüdischen Ende, was von den Jüngern und von allen Propheten immer wieder in leuchtenden Farben  geschildert wird. Das lag den Jüngern so am Herzen, dass sie ihren Herrn noch kurz vor seiner Himmelfahrt fragten: "Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?" (Apg 1:7). Diese klaren, biblischen Tatsachen müssen auseinander gehalten werden; '''mischt man die Tatsachen von Israel und Gemeinde zusammen, dann entsteht eine heillose Verwirrung''', von der wir heute so viel haben. Der Gemeinde Aufgabe ist. mit einem heiligen Leben und mit flammenden Zungen der Welt '''das Evangelium der Gnade in Christo''' Jesu (Apg 1:8) zu verkündigen und zu warten auf seinen Sohn aus dem Himmel (1Thes 1:10). Das Evangelium vom Königreich wird unser Bruder aus Israel in der Zukunft verkündigen, dessen Botschaft und Gebet das große Thema: '''"Dein Königreich komme!"''' enthalten wird.
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'''2.''' Ein anderer grober Irrtum ist, dass das Sonnenweib in Offb 12. die Gemeinde sein soll. Die gleiche heillose Vermengung von Israel und Gemeinde. Hätten sie den Schlüssel de Herrn Jesus benutzt, dann hätten sie diese Verwirrung und Vermengung im Volke Gotte nicht angerichtet. Es ist erfreulich, wahrzunehmen, dass einige Brüder endlich diese groben Irrtum aufgegeben haben und solche nicht mehr lehren. -
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'''3.''' Ein weiterer grober Irrtum ist, dass das arme, zermalmte, aus tausend Wunden blutende '''Deutschland der Zufluchtsort der Endgerichte''' werden soll, wie aus einem Brief eines Predigers hervorgeht. Das ist wohl der Gipfelpunkt der Verwirrung und Vermengung von Israel und Gemeinde. Obiger Satz enthüllt sogar einen doppelten Irrtum:<br/>
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'''a)''' dass die Gemeinde auf Erden einen Verbergungs- oder Zufluchtsort bekommen werde, wohin sie zu fliehen habe. Ein solcher Bergungs- und Zufluchtsort ist Israel zugesagt (Offb 12.), aber nie und nimmer der Gemeinde. Man hat sich wieder das, was Israel gehört, angeeignet und in posaunt in die Welt hinaus: die Gemeinde Jesu Christi wird einen Bergungsort bekommen, wohin sie fliehen muss. Sieh, dahin kommt man, wenn man den Schlüssel des Herrn Jesus nicht gebraucht, dann werden Dinge gelehrt, die nicht in der Bibel stehen. Ein Bergungsort für die Gemeinde ist in der ganzen Bibel mit keiner Silbe erwähnt. Doch es kommt noch, dass<br/>
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'''b)''' dieser Bergungsort für die Gemeinde das niedergetretene Deutschland sein wird. Wie alle Irrlehren gefährlich sind, weil sie Menschen in die Irre führen, so ist auch diese Irrlehre sehr gefährlich, weil wir bald sehen werden. Dieser Bergungsort - so lehrte der Bruder - sei in Gnadenfeld in Südrussland. Als ich vor 30 Jahren in Colorado einer Gemeinde diente, sprachen dort einige Brüder des öfteren von diesem Bergungsort in Russland. Sie meinten, man sollte eigentlich alles hier in Amerika verkaufen und mit Weib und Kind nach Russland an diesen Bergungsort fliehen. Ich warnte damals vor diesem Irrtum, was anscheinend geholfen hat, denn die "Flucht" nach Russland unterblieb.
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In der Mitte des vorigen Jahrhunderts geriet in Deutschland ein anderer Bruder in diesen '''Nebel der Verwirrung und Verirrung''' und predigte , dass die Gläubigen an den Bergungsort am Berge Karmel in Palästina fliehen müssen, da werden sie geborgen sein. Manche Gläubige waren schon so verwirrt und verkauften alles und "flohen" mit Weib udn Kind an den Bergungsort in Palästina. Dort angekommen, finden sie, dass sie gründlich genarrt und betrogen worden sind. Doch nun war es zu spät. Wie man liest, sind diese an dem vorgegaukelten Bergungsort ganz vom Glauben abgekommen, das ist das Gefährliche an dieser Irrlehre.

Version vom 28. Juli 2019, 16:41 Uhr

Auszüge aus dem Buch: Licht aus Seinem Licht von Pastor A. Fünning
erschienen 1948 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
21. Zeichen der baldigen Wiederkunft Christi

22. Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung

Ein Schlüssel ist von ungemein großem Wert. Wir brauchen denselben, um unser Haus, unser Auto, unseren Schrank, auch Geldschrank und viele andere verschlossenen Dinge aufzuschließen. Wie bestürzt sind wir, wenn wir z.#B. mitten im Gewühl unser Auto nicht aufschließen können, weil wir den Schlüssel entweder verloren haben, oder nicht finden können. Und wie fro ist man, wenn nach langem Suchen der vermisste Schlüssel gefunden wird. Ein Schlüssel ist also ein sehr wertvoller Gegenstand.

Jedes Buch der heiligen Schrift hat auch solch einen wertvollen Schlüssel, der das ganze Buch aufschließt, so dass man es besser versteht. Solch einen wertvollen Schlüssel hat auch die Offenbarung. Derselbe ist deshalb so wertvoll, weil der Herr Jesus ihn uns selber gibt.. Der Schlüssel, den der Herr Jesus uns gibt,ist unfehlbar und der einzig vollkommene Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung; es gibt keinen besseren, darauf könnt ihr euch verlassen.

Diesen Schlüssel finden wir in Offb 1:19:
"Schreibe, was du gesehen hast und was da ist und was geschehen soll danach". Statt "danach" lautet der Urtext "nach diesem" (griech. "meta tauta" = "nach diesem"). Auch Offb 4:1, wo Luther ebenfalls "danach" übersetzt hat, stehen im Griechischen die gleichen Worte: meta tauta, "nach diesem". Hier gibt uns der Herr eine dreifache Einteilung des Buches der Offenbarung. Es zerfällt in 3 Teile: Jesu Befehl an Johannes war:

1. Schreibe, was du gesehen hast

Was hatte denn Johannes gesehen? Er hatte die majestätische glorreiche Gestalt des Menschensohnes, Jesus, inmitten der 7 goldenen Leuchter (Offb 1:12-18) gesehen Das war in der Vergangenheit.

2. Und was da ist

Da sind die 7 kleinasiatischen Gemeinden Offb 2. und Offb 3., an welche der Herr Botschaften sandte. Diese 7 Botschaften sind die erste große Weissagung der Offenbarung,; sie beziehen sich auf die Kirche, bzw. Gemeinde. Die 7 Botschaften oder Sendschreiben sind eine göttliche Kirchengeschichte, sie sind ein prophetischer Abriss der ganzen Kirchenperiode von Pfingsten bis zur Wiederkunft Christi, die heute noch andauret. Das ist die Gegenwart.

3. Und was geschehen wird nach diesem.

Das sind die Dinge oder Tatsachen die sich ereignen werden"nach diesem", d.h. nach Ablauf der Kirchenperiode, nachdem die Gemeinde entrückt sein wird. Vom Offb 4 bis Offb 19 die Dinge sind alle noch zukünftig. Der Kirche, bzw. Gemeinde Lauf und Dauer ist beendet Von Offb 4 an finden wir nichts mehr von einer Gemeinde, erst Offb 17:14 und Offb 19:7-9 im Weib des Lammes. Wenn die wahre Gemeinde Jesu, (die wahren Gläubigen) entrückt ist, stürzen sich die Adler (Geier) des Gerichts (Mt 24:28) auf die zum Aas gewordene Christenheit, was der Antichrist veranlassen wird. Die große Einschaltung zwischen der 69. und 70. Jahrwoche (Dan 9:24-27), in welcher Gott, der Herr, das Geheimnis der Gemeinde enthüllt hat, ist zu Ende, nun wird der Faden mit Israel und Israels Geschichte wieder aufgenommen. Mit Offb 4 fängt die 70. Jahrwoche Daniels an. Der Gemeindeboden ist verschwunden und wir befinden uns schon wieder auf israelischem Gebiet. Dass dem so ist, beweisen schon die verschiedenen Symbole, die wir von Offb 4. an finden, wie (Stifts) Hütte, Bundeslade, Altar, Weihrauch, Älteste, Cherubim, Trompeten, Zornschalen, Berg Zion, Plagen usw. die wir alle im Alten Testament finden, also israelisch sind.. Sie sind ein schlagender Beweis, dass wir und hier schon auf israelischem Boden befinden und die große Einschaltung für die Gemeinde beendet ist. Dass viele dennoch, auch von Offb 4. an, von der Gemeinde sprechen, ist ein großer Irrtum und ein Tiefstand biblischer Erkenntnis. Denn mit der 70. Jahrwoche Daniels, die in Offb 4. anfängt, beginnt das Ende dieses Zeitalters und das wird wiederum keine Gemeinde-Ende, sondern ein israelisches sein.

Die Kapitel Offb 4.-19. sind zu vergleichen mit der großen Wiederkunftsrede des Herrn auf dem Ölberg (Mt 24:4-44). In beiden Schriftstellen finden wir eine überraschende Harmonie der Begebenheiten. Auch in Mt 24. beschreibt der Herr nicht das Ende der Gemeinde (von einer Gemeinde wussten die Jünger nichts), sondern der Herr beschreibt - wonach die Jünger (Mt 24:3) gefragt hatten. - das Ende dieses Zeitalters und das wird ein jüdisches sein. Als schlagender Beweis. dass dem so ist, finden wir, wie in der Offenbarung, so auch in Mt 24. viele Ähnlichkeiten, z.B. der Herr spricht "von Verwüstung n heiliger Stätte", wovon der Prophet Daniel gesprochen hat, dann "vom TempelW vom "Fliehen auf die Berge, die im jüdischen Land sind", vom "Sabbat" usw. lauter Tatsachen, die nicht die Gemeinde, sondern Israel betreffen, genau, wie in der Offenbarung ab Kapitel 4. So gibt uns der Herr in seiner dreifachen Einteilung der Offenbarung Offb 1:19 "Schreibe: 1. was du gesehen hast, 2. und was da ist, 3. was geschehen soll nach diesem", einen perfekten und einzig richtigen Schlüssel zum Verständnis der Offenbarung. Und wahrhaftig, ihr könnt euch darauf verlassen, einen besseren gibt es nicht. Weil heute die Gemeinde noch auf Erden ist, also die Kirchenperiode noch nicht abgeschlossen ist, so ist auch keine einzige der Tatsachen, von Kapitel 4 an erwähnt, erfüllt, denn das alles ist noch zukünftig. Alle möglichen Deutungen, dass wir schon in dem oder dem Siegel, oder schon in Offb 13. oder uns an anderen Orten in der Offb 4.-19. befinden, ferner Begebenheiten aus der französischen, preußischen, türkischen und anderer Völker Geschichte oder das und das Siegel, ja sogar die und die Zornschale sich schon erfüllt hat, sind Irrwege, die sind neben der Schrift, irrige menschliche Meinungen, die gegen die Schrift sind. Sie haben den Schlüssel, den der Herr Jesus uns darreicht, nicht benutzt, hätten sie ihn gebraucht, dann hätten sie sich nicht so verirrt. Wenn man den rechten Weg nicht weiß und geht, dann kann man sich gar leicht verirren. Das ist sehr schade! Vielleicht ist es für viele segensreich, wenn wir um der irrigen Meinung willen, noch etwas länger bei derselben verweilen, um sie richtig zu stellen. Nach dem Schlüssel des Herrn Jesus ist zu beachten:

1. "Nach diesem", d.h. nach Ablauf der Kirchen- oder Gemeindeperiode, werden sich die Tatsachen von Kap. 4 erfüllen. Da aber die Gemeinde noch auf Erden ist, also die Gemeindezeit noch nicht vollendet, bzw. abgeschlossen ist, so hat das "nach diesem" noch nicht begonnen, sich zu erfüllen, deshalb befinden wir uns weder in der Zeit der Siegel, noch der Zornschalen, und überhaupt in irgend einer Zeit nach Kapitel 4-19.

2. Ein weiterer Beweis ist, das die an Jesus wahrhaft Gläubigen nicht in die Zorngerichte Gottes kommen werden, denn also lasen wir: "Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." (Joh 5:24). "Der kommt nicht ins Gericht", das hat mit einem doppelten "Wahrlich, wahrlich" der Mund der Wahrheit selbst gesagt. Dasselbe lehrt Paulus: "Und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel... Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn erlöst oder befreit" (2Thes 1:10). Da mit Offb 6. die Zorngerichte beginnen, die Gläubigen aber noch hier auf Erden sind, so kann und ist die Behauptung, dass wir uns schon in Offb 6. befinden vollkommen unbiblisch.

3. Die Schrift lehrt klar (1Kor 6:1-3), dass die Heiligen einst die Welt und Engel richten werden. Wie schon bemerkt, beginnen mit Offb 6. die Endgerichte. Wenn aber die Endgerichte beginnen, muss die Gemeinde schon beim Herrn sein, denn sie soll ja, nach klarer Schriftlehre Mitrichter sein. Sie kann und wird nicht beides sein: Mitrichter und Angeklagter oder Verurteilter,auf welche die Zorngerichte Gottes niedergehen. Das Letzte ist, wie oben unter 2. angezeigt, nach der Schrift gänzlich ausgeschlossen. Da aber die Gemeinde noch auf Erden ist und ihr Richteramt noch nicht ausüben kann, können wir uns heute unmöglich weder in der Zeit der S iegel noch irgend einer Zeit nach Offb 4 befinden. Noch keins der Siegel ist gebrochen: Was wir gehabt haben, das waren und sind Vorläufer dieser Siegel und der kommenden großen Trübsal.

4. Ein Beweis ist, dass wir in Offb 6:8 lesen: (nämlich dem Tod und der Hölle) wurde Macht gegeben, zu töten den vierten Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod (besser: Pest) und durch die Tiere auf Erden." "Zu töten den vierten Teil auf der Erde", das sind 500 Millionen Menschen (die Bevölkerungszahl der Erde beträgt z.Zt. 2000 Millionen Menschen). Der 1. und der 2. Weltkrieg haben viele Menschen getötet, aber doch keine 500 Millionen, das kommt noch und zwar in der 70. Jahrwoche Daniels. Folglich ist die Behauptung, dass wir uns heute schon in Offb 6. oder einer anderen Zeit nach Kap. 4 befinden, ein großer Irrtum.

Nebel der Verirrung und Verwirrung

1. Aus den vielen Irrtümern sind besonders hervorzuheben, die Behauptung dass der Herr die Gemeinde noch einen neuen Auftrag im Sinne von Mt 24:14 schenken wird. Dort heißt es wörtlich: "Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Königreich in der ganzen Welt zum Zeugnis für die Völker und dann wird das Ende kommen." Das Evangelium vom Königreich wird nicht die Gemeinde, sondern der gläubige Überrest aus Israel, die 144 000 und andere, hinaustragen in alle Welt (Offb 7.). Die Gemeinde aber predigt das Evangelium der Gnade in Christo Jesu, nicht das "Evangelium vom Königreich". Es ist bedauerlich, dass man nach 2000jähriger Evangeliumsverkündigung immer noch nicht zu unterscheiden gelernt hat zwischen Israel und Gemeinde. Man nimmt einfach das, was Israel gehört, weg und bezieht es auf die Gemeinde. So auch Mt 24:14 und das ganze Kapitel, das nicht von der Gemeinde, sondern von Israel handelt. Der Herr sprach hier zu jüdischen Jüngern, die von einer Gemeinde keine Ahnung hatten; ferner spricht der Herr hier nicht von dem Ende der Gemeinde, sondern vom jüdischen Ende, was von den Jüngern und von allen Propheten immer wieder in leuchtenden Farben geschildert wird. Das lag den Jüngern so am Herzen, dass sie ihren Herrn noch kurz vor seiner Himmelfahrt fragten: "Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?" (Apg 1:7). Diese klaren, biblischen Tatsachen müssen auseinander gehalten werden; mischt man die Tatsachen von Israel und Gemeinde zusammen, dann entsteht eine heillose Verwirrung, von der wir heute so viel haben. Der Gemeinde Aufgabe ist. mit einem heiligen Leben und mit flammenden Zungen der Welt das Evangelium der Gnade in Christo Jesu (Apg 1:8) zu verkündigen und zu warten auf seinen Sohn aus dem Himmel (1Thes 1:10). Das Evangelium vom Königreich wird unser Bruder aus Israel in der Zukunft verkündigen, dessen Botschaft und Gebet das große Thema: "Dein Königreich komme!" enthalten wird.

2. Ein anderer grober Irrtum ist, dass das Sonnenweib in Offb 12. die Gemeinde sein soll. Die gleiche heillose Vermengung von Israel und Gemeinde. Hätten sie den Schlüssel de Herrn Jesus benutzt, dann hätten sie diese Verwirrung und Vermengung im Volke Gotte nicht angerichtet. Es ist erfreulich, wahrzunehmen, dass einige Brüder endlich diese groben Irrtum aufgegeben haben und solche nicht mehr lehren. -

3. Ein weiterer grober Irrtum ist, dass das arme, zermalmte, aus tausend Wunden blutende Deutschland der Zufluchtsort der Endgerichte werden soll, wie aus einem Brief eines Predigers hervorgeht. Das ist wohl der Gipfelpunkt der Verwirrung und Vermengung von Israel und Gemeinde. Obiger Satz enthüllt sogar einen doppelten Irrtum:

a) dass die Gemeinde auf Erden einen Verbergungs- oder Zufluchtsort bekommen werde, wohin sie zu fliehen habe. Ein solcher Bergungs- und Zufluchtsort ist Israel zugesagt (Offb 12.), aber nie und nimmer der Gemeinde. Man hat sich wieder das, was Israel gehört, angeeignet und in posaunt in die Welt hinaus: die Gemeinde Jesu Christi wird einen Bergungsort bekommen, wohin sie fliehen muss. Sieh, dahin kommt man, wenn man den Schlüssel des Herrn Jesus nicht gebraucht, dann werden Dinge gelehrt, die nicht in der Bibel stehen. Ein Bergungsort für die Gemeinde ist in der ganzen Bibel mit keiner Silbe erwähnt. Doch es kommt noch, dass

b) dieser Bergungsort für die Gemeinde das niedergetretene Deutschland sein wird. Wie alle Irrlehren gefährlich sind, weil sie Menschen in die Irre führen, so ist auch diese Irrlehre sehr gefährlich, weil wir bald sehen werden. Dieser Bergungsort - so lehrte der Bruder - sei in Gnadenfeld in Südrussland. Als ich vor 30 Jahren in Colorado einer Gemeinde diente, sprachen dort einige Brüder des öfteren von diesem Bergungsort in Russland. Sie meinten, man sollte eigentlich alles hier in Amerika verkaufen und mit Weib und Kind nach Russland an diesen Bergungsort fliehen. Ich warnte damals vor diesem Irrtum, was anscheinend geholfen hat, denn die "Flucht" nach Russland unterblieb.

In der Mitte des vorigen Jahrhunderts geriet in Deutschland ein anderer Bruder in diesen Nebel der Verwirrung und Verirrung und predigte , dass die Gläubigen an den Bergungsort am Berge Karmel in Palästina fliehen müssen, da werden sie geborgen sein. Manche Gläubige waren schon so verwirrt und verkauften alles und "flohen" mit Weib udn Kind an den Bergungsort in Palästina. Dort angekommen, finden sie, dass sie gründlich genarrt und betrogen worden sind. Doch nun war es zu spät. Wie man liest, sind diese an dem vorgegaukelten Bergungsort ganz vom Glauben abgekommen, das ist das Gefährliche an dieser Irrlehre.