Die schweren Zeiten in den letzten Tagen

Aus Bibelwissen
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Von Daniel Muhl

Bibeltext

ELB 2Tim 3:1-9 - Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; 2 denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, 3 lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, 4 Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, 5 die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg! 6 Denn von diesen sind die, die sich in die Häuser schleichen und lose Frauen verführen - die mit Sünden beladen sind, von mancherlei Begierden getrieben werden, 7 immer lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können -. 8 Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt. 9 Sie werden aber nicht weiter vorwärtskommen, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war.

Der Hinweis

Dies aber wisse

In seinem letzten Brief ist es dem Apostel Paulus ein grosses Anliegen, dass Timotheus - und vor allem diejenigen, die in den letzten Tagen leben - wissen, dass schwere Zeiten auf sie zukommen. Aber warum ist es so wichtig, zu wissen, wie schlecht die Menschen sind? Warum möchte der Heilige Geist, dass wir um diese Dinge wissen und sie beachten? Eigentlich können wir ja selbst erkennen, dass diese Dinge immer mehr, alltägliche Realität werden. Warum muss uns Paulus darauf hinweisen? Sein Hinweis, der letztlich eine Prophezeiung ist, dürfte Folgendes bewirken:

  1. Glieder des Leibes Jesu müssen wissen, dass in den letzten Tagen solche Zustände kommen, damit sie nicht überrascht werden und am Wirken Gottes zweifeln. Ohne diese Prophezeiung könnten die Gläubigen zutiefst erschüttert werden, weil der moralische und ethische Zerfall einer modernen Gesellschaft tiefe Sinnkrisen auslösen kann. Da tauchen Fragen auf, wie: "Leben wir nicht im aufgeklärten christlichen Abendland, wo sich die Welt doch ständig verbessern sollte? Könnte es sein, dass der christliche Glaube in dieser Welt gar nichts gebracht hat?" Und plötzlich kommen vielleicht etliche zu dem Schluss: "2'000 Jahre Christenheit haben die Welt nicht wirklich verbessert! Der christliche Glaube hat nicht wirklich viel gebracht und der christliche Gott ist vielleicht mehr eine Wunschvorstellung, als eine Realität!"
  2. Wenn diese schweren Zeiten kommen, dann wird auch das Leben der Gläubigen immer schwerer und gleichzeitig werden die Zusagen Gottes auch immer mehr infrage gestellt. Spötter zweifeln an der Wiederkunft Jesu (2Petr 3:3). Viele Menschen können nicht mehr an einen Gott der Liebe glauben, wenn so viele Katastrophen geschehen. Solche Zustände strapazieren den Glauben bis aufs Äusserste. Auch Gläubige werden dann in der ganz grossen Gefahr stehen, an der Liebe Gottes zu zweifeln.
  3. Wenn dann die Christen unter diesen Zuständen zu leiden haben, dann dürfen sie infolge dieser Prophetie trotzdem zuversichtlich bleiben, weil sie wissen, dass Gott solche Zeiten angekündigt hat und trotzdem noch das Zepter in Händen hält.

Für mich ist das Wissen um die gesellschaftlichen Entwicklungen das Eine. Das Andere ist die Abfärbung auf uns Christen und die Gemeinden. Die Christen werden durch diese gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst und zwar mehr, als wir alle denken! Die biblische Ethik wird an allen Ecken und Enden angesägt und viele Christen sind in ihrem Denken viel stärker vom Zeitgeist geprägt, als vom Wort Gottes und vom Heiligen Geist. Der Zeitgeist wirkt ganz stark in die Gemeinden hinein, und wenn eine Gemeinde demokratisch strukturiert ist, und der Zeitgeist eine Mehrheit hat, dann verweltlicht die Gemeinde sehr schnell.
Wir sollten also wissen, wie sich die Menschheit entwickelt und welche Auswirkungen das auf die Gemeinde hat.