Die Entfaltung: Unterschied zwischen den Versionen

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=='''Die Entfaltung'''==
 
=='''Die Entfaltung'''==

Version vom 31. August 2019, 17:51 Uhr

Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor: Der ganze Rat Gottes

Die Entfaltung

In wachstümlicher Entfaltung offenbart uns Gott in Seinem Worte, wie Er diesen Plan, alles Todes- und Finsterniswesen ins Licht zu verschlingen, in verschiedenen Äonen und Haushaltungen hinausführt. Dabei ist erschütternd zu sehen, wie jede dieser Haushaltungen mit einer Gerichtskatastrophe (dem Abend des Tages)abschließt und doch zugleich die Erfüllung des Gottesrates ihrem Ziele näher bringt. Eine der furchtbarsten Gerichtskatastrophen, die den Zerbruch aller Ichkultur herbeiführt, kommt am Ende des sechsten Jahrtausends. dem Jahrtausend des Ichmenschen, in dem wir jetzt leben.

Der pardiesische Sabbat-Äon schließt ab mit dem Fall des Menschen und seiner Vertreibung aus dem Paradies. Um des Menschen Blöße zu decken, macht ihm Gott Röcke von Fellen. dazu muss Er Tiere schlachten und deren Blut vergießen. Das ist die erste Offenbarung DER Wahrheit, dass es ohne Blutvergießen keine Vergebung gibt (Hebr 9:22). In der darauffolgenden Haushaltung sinken die Massen immer tiefer ins Finsternis- und Fleischeswesen und werden reif für das Gericht, so dass Gott sagen muss: "Nicht immer soll Mein Geist in den Menschen walten wegen ihrer Verirrung, denn sie sind Fleisch" (1Mo 6:3).

Erstlinge im AT

Abel

Gleichzeitig aber treten etliche aus den Massen heraus, in denen der "Erstlingsgeist" wohnt. Der erste ist Abel. Bei ihm wollen wir kurz stehenbleiben. Abel opfert ERSTLINGE seiner Herde. Kain opferte auch, aber er brachte keine Erstlinge, sondern nur Früchte des Feldes dar. Abel muss durch göttliche Erleuchtung einen tiefen Einblick in das Geheimnis der Erstlingsschaft empfangen haben. Von seinen Eltern hat er es sicherlich übernommen, dass Tiere stellvertretend ihr Leben lassen mussten, damit die Schande ihrer Blöße zugedeckt werden konnte. Auch erkannte er, dass es ohne Blutvergießen keine Versöhnung mit Gott gibt. Darum opfert er Tiere und bezeugt dadurch, dass er sein ganzes LEBEN Gott auf den Altar legt. Dadurch dass Abel Erstlinge opferte, bekundete er noch die andere wahrheit: Ich will ein Erstling werden, d.h. ein Erster, an dem der Herr wieder zu Seinem vollen Recht und Ziel kommt. Jakobus sagt: Er hat uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, auf dass wir wären Erstlinge Seiner Kreatur (Jak 1:18). Das sind die ersten Geschöpfe aus dem gesamten gefallenen Kosmos, mit denen Gott Sein ursprüngliches Ziel erreicht, nämlich sie in die vollkommene Gottähnlichkeit zu verwandeln und zum Abglanz Seiner Herrlichkeit zu machen. Woran aber erkannte Abel, dass Gott dieses sein Opfer angenommen hatte? Nach der Analogie der Schrift hat Gott selbst das Opfer Abels durch Feuer vom Himmel angezündet. Die Schrift bezeugt uns, dass Gott die Opfer, die Er angenommen hat, immer selbst angezündet hat durch Feuer vom Himmel (1Mo 15:17; 1Kö 18:38). Dieses Feuer vom Himmel ist das Symbol des Heiligen Geistes. Wenn heute ein Mensch sein Leben völlig Gott auf den Altar legt, nichts mehr davon für sich zurückhält, dann zündet Gott dieses Opfer dadurch an, dass Er jenem Menschen Seinen Heiligen Geist gibt. Das ist dann das entscheidendste Erlebnis seines Lebens, das nicht mehr zurückgenommen und auch nicht mehr aufgehoben werden kann.

Henoch

Ein weiterer Erstling ist Henoch. Er wandelte mit Gott und führte ein göttliches Leben (1Mo 5:21-24). Das ist Erstlingswesen. Deshalb hat ihn Gott entrückt, ehe das Gericht der Sintflut hereinbrach. Henoch ist der erste Typus der Entrückung und hat prophetische Bedeutung für die Gemeine. Auch sie wird entrückt werden vor der letzten großen Trübsal, ehe das Gericht hereinbrechen wird.

Noah

Nach der SINTFLUT beginnt die noahitische Haushaltung mit dem "Friedensbund"; die Nachkommen Noahs stehen unter Gnadenverheißungen, sind aber im Todes-Fluchwesen befangen. Den Menschen wird Fleisch zur Nahrung gegeben (1Mo 9:3). Das Finsterniswesen greift weiter um sich und gipfelt in bewußter, organisierter Gehorsamsverweigerung gegen Gott. 1Mo 9:1 GEBIETET GOTT: SEID FRUCHTBAR und mehret euch und ERFÜLLET DIE ERDE. Der Mensch aber antwortet: "Wohlan, lasset uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an en Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen, damit wir JA NICHT über die ganze Erde ZERSTREUT werden" (1Mo 11:4). Das ist der Anfang de zentralisierten und organisierten Nationentums in klarer, bewusster Rebellion gegen Gott. Das ist auch der Nationen Charakter geblieben.

Die Antwort Gottes ist das Gericht der Sprachenverwirrung und die Dahingabe der Menschen (Röm 1:24). Wollten die Menschen nicht unter dem Segen Gottes gehen, dann mussten sie eben jetzt unter dem Fluch gehen. Die Verwirrung war derart, dass sie sich nicht mehr untereinander verständigen konnten, weshalb sie auseinandenrgehen MUSSTEN. Damit hatte diese erste gottfeindliche Machtkonzentration der Menschen ihr Ende gefunden.

Von nun an scheidet die Masse der Menschheit für die Heilsgeschichte bis zum Tausendjährigen Reich Jesu Christi aus. Doch schreibt sie Gott zuvor in 1Mo 40 in ihren Stammväter in das Buch des Lebens und setzt die Grenzen der Völker nach der Zahl der Kinder Israels (5Mo 32:8) 70 an der Zahl. 70 Stammväter der Nationen (1Mo 10), 70 Seelen der Kinder Israels, die nach Ägypten kommen (1Mo 46:27; 2Mo 1:5; 5Mo 10:22), 70 Älteste wurden erwählt zu Moses Mitarbeitern (4Mo 11:16), und 70 Jünger sondert der Heiland aus zum Dienst am heilslosen Volk (Lk 10:1). Israel ist in seinen Grundzügen immer auf die Nationen bezogen. Und der Nationen Lauf und Heil hängt von Israel und seinem Verhalten Gott gegenüber ab. Es ist das Haupt der Nationen. Diese aber können zu ihrem Heil erst dann kommen, wenn ihr Haupt das Heil in Christo angenommen hat. Dann ist Israel das Missionsvolk im Tausendjährigen Reich. Sieben ist die Königreichszahl. Wenn Gott mit den Kindern Israels im Königreich zum Heil gekommen ist, dann wird Er sich auch der Völker wieder annehmen und sie durch Israel in Seinen Gnadenbereich ziehen.

Abraham

Mit der Erwählung Abrahams (1Mo 12) beginnt die patriarchalische GLAUBENSHALTUNG. Im Leben der Erzväter siegt fort und fort die freie Gnade Gottes über ihre Sündennatur, allerdings in schweren Zerbruchswegen. Ihre Erziehung ist typisch für die Erziehung der Erstlings-Glaubensgemeine. Diese Gnadenhaushaltung, wie man sie auch nennen kann, läuft aus für den Samen Abrahams "nach dem Fleisch" in der ägyptischen Knechtschaft der Kinder Israels, wie Gott es dem Abraham vorausgesagt hatte (1Mo 15:13.14).

Mit dem Auszug aus Ägypten beginnt ein Neues für dieses Israel nach dem Fleisch. Sie ist die Haushaltung des SCHATTENGESETZES. Sie wird eingeleitet mit einer wunderbaren Errettung aus der Knechtschaft Ägyptens und ist ausgefüllt mit "Wundern an Seinem Gesetz". Stiftshütte und Opferdienst sind Schatten der zukünftigen Güter (Hebr 10:1) und eine prophetische Vorausdarstellung des ganzen Gottesrates. Erlösung und Vollendung im Opfer des Gotteslammes sind eingewickelt in Gesetz und Prophetie von 2Mo 1 bis Maleachi. In einem erwählten, durch den Zaun des Gesetzes und in einem verheißenen Land abgegrenzten Eigentumsvolk will Gott Seine THEOKRATIE (Gottesherrschaft) aufrichten. In keinem anderen Volk der Erde hat Er das sonst je versucht. Deshalb darf man auch das Verhältnis zwischen Gott und Israel, Gesetz und Prophetie auf kein anderes Volk übertragen. Je klarer die Gottesoffenbarung in der Geschichte Israels wird, desto furchtbarer werden die Gottesgerichte über den Ungehorsam wegen der geoffenbarten Wahrheit. Deshalb schließt auch diese Haushaltung des Schattengesetzes ab mit einem trostlosen, gerichtsreifen Zustand Israels, das unfähig ist, den verheißenen Messias zu erkennen und anzunehmen. 4000 Jahre Menschheitsgeschichte sind damit vergangen.

Diese Haushaltung hat den ganzen Liebesratschluss Gottes abgeschattet. Der Geistesmenschen in Israel waren nur wenige. Aber diese haben in alledem, was Gott für Israel verordnet hatte, etwas geahnt von den WUNDERN in diesem Gesetz. Darum spricht David: "Herr, lass mich sehen die WUNDER an Deinem Gesetz!" Die meisten haben nur Gesetze gesehen und versucht, sie äußerlich dem Buchstaben nach zu halten. Den eigentlichen Sinn und Kern, der in diesen Ordnungen Gottes geheimnisvoll verborgen war, haben nur wenige erkannt, nur solche, die nicht am Buchstaben hängenblieben. Mit innerem Weh erkannten und erfuhren sie an sich selbst, dass sie die Forderungen Gottes nicht erfüllen konnten. Man denke nur an Davids Bußpsalmen! So wurden sie immer begieriger nach dem "Vollbringer", dessen Leben und Erlösungswerk ja in all den Ordnungen verheißungsvoll abgeschattet war. Nur Er allein war der rechte Erfüller dieser Sehnsucht. Auf diesen Trost Israels haben die Frommen glaubensvoll gewartet. Als Er dann da war, rief ein Simeon: "Herr, nun lässest Du Deinen Diener im Frieden fahren, denn meine Augen haben Deinen Heiland gesehen."