Das erste Gesicht "im Himmel": Unterschied zwischen den Versionen

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:A - Offb 4:1-8 = Der Thron, die Ältesten und die Lebewesen
 
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::B - Offb 4:8-11 = Die Äußerungen der Lebewesen und der Ältesten. Thema: '''Schöpfung'''
 
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::B - Offb 5:8-14 = Das neue Lied der Lebewesen und der Ältesten. Andere himmlische Äußerungen. Thema: '''Erlösung'''<br/><br/>
 
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Diese drei Psalmen sagen die Ereignisse voraus, die in der Apokalypse ausführlicher beschrieben sind.
 
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::Ihre Könige zu binden mit Ketten
 
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Ehe wir zur Auslegung fortschreiten, müssen wir die Erweiterung von A (im Buch S. 212) Offb 4:1-8 geben. Die große Bedeutung des Thrones erkennen wir aus der Genauigkeit, mit der er geschildert wird. <br/><br/>
 
Ehe wir zur Auslegung fortschreiten, müssen wir die Erweiterung von A (im Buch S. 212) Offb 4:1-8 geben. Die große Bedeutung des Thrones erkennen wir aus der Genauigkeit, mit der er geschildert wird. <br/><br/>
  
<big>Der Thron </big><br/>
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'''A''' - a - Offb 4:1-3 = Auf ihm: der Thronende.
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::b - d - Offb 4:5 = Vor ihm: sieben Fackeln.
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:a - Mitten auf dem Stuhl und um den Stuhl: die vier Lebewesen. <br/>
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Wir gehen nun dazu über, die Auslegung jedes einzelnen Gliedes zu geben, dabei bezeichnen wir jedes Glied mit dem betreffenden Buchstaben, so dass seine Stellung in dem Gedankenaufbau leicht zu finden ist.<br/><br/>
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'''Nach diesen Dingen ...''' Sieben Mal in dem Buch haben wir diesen oder einen ähnlichen Ausdruck (Offb 4:1; Offb 7:1.9; Offb 15:5; Offb 18:1; Offb 19:1; Offb 20:3). Da in dem letzten Fall tausend Jahre dazwischen liegen, so geht daraus hervor, dass das Geschaute nicht unmittelbar folgen muss (Der Ausdruck ist ein hebräisches Idiom, vgl. 1Mo 22:1). <br/>
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'''sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel ....''' Fünf Mal wird in dem Buch vom Auftun gesprochen; und wenn dadurch auch keine literarische Einteilung bezeichnet wird, so ist doch das Auftun stets von der größten Wichtigkeit. Siehe Offb 11:19; Offb 15:5; Offb 19:11 und 21:1. Hier wird zunächst eine Tür aufgetan, um Johannes einzulassen. Beim Hervorgehen der Heere es Himmels aber sagt Johannes: "Und ich sah den Himmel aufgetan" (Offb 19:11), nicht nur eine Tür. Dasselbe erfuhr Hesekiel, als er Gesichte sah, die "Gott zeigte".<br/>
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'''und die erste Stimme, die ich gehört hatte''' (zu Anfang Offb 1:10) '''war als von einer Posaune, die zu mir redete, die sprach: "Steig her, und Ich will dir zeigen, was hernach geschehen muss."''' <br/>
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Es ists nich nötig die Worte ''dei genesthai'' anders aufzufassen als in Offb 1:1.19; Offb 22:6; Mt 24:6; Mt 26:64; Dan 2:28.29. - ''Meta tauta'' bedeutet wörtlich übersetzt: nach diesen Dingen, wenn es im historischen Stil gebraucht ist; wenn der ausdruck aber in der Verheißung und Prophezeiung steht, so bedeutet er: danach. Siehe Offb 1:10 und Offb 9:12.<br/><br/>
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<big>'''Offb 4:2'''</big><br/>
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'''Alsbald war ich im Geist.''' Siehe Offb 1:10: Offb 17:3 und Offb 21:10. Und über den weiteren Gebrauch von ''en pneumati,'' '''im Geist,''' siehe Röm 9:1; Röm 14:17; Röm 15:16: 1Kor 12:3.9; 2Kor 6:6; 1Thes 1;5; Jud 1:20 und Mi 3:8.
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'''Und siehe, ein Thron war gesetzt im Himmel, und auf dem Thron saß Einer, ....''' Dies ist augenscheinlich der Vater, der von nun an im ganzen Buch als Der auf dem Stuhl sitzt" bezeichnet wird. Er wird vom Sohn unterschieden in Offb 6:16; Offb 7:10.<br/><br/>
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<big>'''Offb 4:3'''</big><br/>

Version vom 28. Januar 2020, 17:14 Uhr

Abschrift des Buches: Die Apokalypse oder der Tag des Herrn
Verfasser: E. W. Bullinger (1902)

In Bearbeitung

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor: Die Menschen auf Erden - Offb 2-3

Das erste Gesicht "im Himmel" - Offb 4-5

Der Thron und seine Umgebung
Wir kommen nun zu dem Teil des Buches, den wir auf S 128 durch den Buchstaben X bezeichnet haben. Er besteht, wie wir gesehen haben, aus sieben Paar Gesichten.

Das erste Gesicht in jedem Paar ist ein Gesicht "im Himmel", das zweite ein Gesicht "auf Erden".

Jedes Gesicht "im Himmel" bereitet auf ein Gesicht vor, das danach "auf Erden" gesehen wird; und das "auf Erden" Geschaute ist die Auslegung des vorher "im Himmel" Gesehenen. Beide erklären sich gegenseitig. Die himmlische Vision erklärt, was auf der Erde gesehen wird, und die Äußerungen in jedem himmlischen Gesicht zeigen den besonderen Gegenstand der darauf folgenden Ereignisse. Die erste Vision in jedem Paar bildet also den Schlüssel zur folgenden.

Diese Einteilung ist vom Heiligen Geist selbst gemacht worden; und die von Menschen herrührende Kapiteleinteilung ist nur irreleitend, wo sie nicht mit der göttlichen Einteilung übereinstimmt.

Wir werden sie darum nur in der Bezugnahme berücksichtigen.

Diese himmlischen und irdischen Visionen werden die großen Kapitel in diesem Teil unseres Buches bilden. Wir werden jede der vierzehn Visionen in folgender Ordnung besprechen: zuerst geben wir den Gedankenaufbau mit den etwa nötigen Erweiterungen; sodann lassen wir unsere eigene Übersetzung folgen, die sich auf den revidierten griechischen Text (nach den in den Anmerkungen genannten Autoritäten) gründet, und fügen die zur Auslegung erforderlichen Erklärungen hinzu.

Die Strukturen sind äußerst lehrreich sie geben den Zweck jedes Abschnitts an und zeigen auf den ersten Blick, auf welche Gegenstände wir unsere Aufmerksamkeit zu richten haben.

Folgendes ist (kurz) der Gedankenaufbau von H1, dem ersten Gesicht "im Himmel" (Offb 4 und Offb 5)

Der Thron und seine Umgebung

H1 (im Buch = Seite 130)

A - Offb 4:1-8 = Der Thron, die Ältesten und die Lebewesen
B - Offb 4:8-11 = Die Äußerungen der Lebewesen und der Ältesten. Thema: Schöpfung
A - Offb 5:1-7 = Der Thron und das Buch. Der Löwe und das Lamm.
B - Offb 5:8-14 = Das neue Lied der Lebewesen und der Ältesten. Andere himmlische Äußerungen. Thema: Erlösung

Daraus ist zu erkennen, dass die Hauptgegenstände dieser Vision "im Himmel"

Der Thron, das Buch und das Lamm

sind. Der Anfang verleiht dem ganzen Buch sein eigentümliches Gepräge. Er ist der Schlüssel zu allem, was folgt, und führt uns durch den Geist in die zukünftige Zeit, zu dem "Tag des Herrn" Das Erste, was Johannes sieht (Offb 4:2) ist

Der Thron

Offb 4:2
"Sogleich war ich im Geiste. Uns siehe, ein Stuhl war gesetzt im Himmel".
Das sind hochbedeutende Worte, die unsere Gedanken auf die große, zentrale, das ganze Buch der Weissagung beherrschende Tatsache lenken.

Es ist der Tag, von dem in Ps 103:19 gesagt wird:

Der Herr hat Seinen Stuhl im Himmel bereitet,
und Sein Reich herrschet über alles".

Und in Ps 9 und Ps 10, die von der kommenden großen Trübsal (Offb 9:10; Offb 10:1) heißt es: Der Heerr "hat Seinen Stuhl bereitet zum Gericht".
In Ps 11:4-5 lesen wir:
"Der Herr ist in Seinem heiligen Tempel,

des Herrn Stuhl ist im Himmel;
Seine Augen sehen darauf,
Seine Augenlider prüfen die Menschenkinder.
Der Herr prüft den Gerechten;
Seine Seele hasst den Gottlosen und die gerne freveln.
Er wird regnen lassen über die Gottlosen
Blitze, Feuer und Schwefel,
und wird ihnen ein Wetter zum Lohn geben".

Diese drei Psalmen sagen die Ereignisse voraus, die in der Apokalypse ausführlicher beschrieben sind.

Daniel (Dan 7:9.10) spricht auch von diesem Tag, wenn er sagt: "Solches sah ich, bis dass Stühle gesetzt wurden und der Alte setzte sich; ... Sein Stuhl war eitel Feuerflammen, und desselben Räder brannten mit Feuer.Und von demselben ging aus ein feuriger Strahl. Tausend mal Tausend dienen Ihm, und Zehntausend mal Zehntausend standen vor Ihm. Das Gericht wurde gehalten, und die Bücher wurden aufgetan.

Dieser Thron hat mit dem Gericht zu tun; der "Gnadenstuhl" ist nicht mehr vorhanden. Die Gnade ist der gegenwärtigen Periode im Reich Gottes zu eigen, während Gericht, Gerechtigkeit und Recht in der zukünftigen Periode charakteristisch sein werden.

Die himmlische Stimme kündigt es an: "Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, Du König der Nationen" (Offb 15:8ff), "Deine Urteile sind offenbar worden" (Offb 15:4). Du bist gerecht, der da ist und der da war, und heilig, dass Du solches geurteilt hast (Offb 16:5; s. auch Offb 16:7 und Offb 19:2.11). Die Märtyrer schreien: "Herr, Du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest Du nicht und rächst unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen" (Offb 6:10). Es wird ihnen nicht geantwortet, diese Forderung wäre nicht am Platze; aber sie ist verfrüht: sie sollen noch eine kleine Zeit ruhen. Der Himmel selbst fordert alle auf, sich zu freuen über die Ausübung des Gerichts (Offb 18:20; Offb 19:2). "Fürchtet Gott und gebt Ihm die Ehre (lautet der Ruf, der dann erschallen wird); denn die Zeit Seines Gerichts ist gekommen." (Offb 14:7).

Auch die letzte Vision zeigt das Gericht (Offb 20:4); es wird den Heiligen übergeben, die überwunden haben. Ps 149:5-9 spricht ebenfalls von dieser Schlussszene:

"Die Nationen sollen fröhlich sein und preisen,
und rühmen auf ihren Lagern.
Ihr Mund soll Gott (El) erheben,
und sollen scharfe Schwerter in ihren Händen haben,
dass sie Rache üben unter den Nationen,
Strafe unter den Völkern;
Ihre Könige zu binden mit Ketten
und ihre Edlen mit eisernen Fesseln:
dass sie ihnen tun das Recht, davon geschrieben ist.
Solche Ehre werden alle Seine Heiligen haben. Halleluja!

Daher ist der Thron, mit dem die erste Vision "im Himmel" beginnt, der große und zentrale Gegenstand. Das geht aus dem Gedankenaufbau hervor. Dieser zeigt auch andere wichtige Gegenstände, nämlich das Buch und das Lamm, sowie ihre Beziehung zur Schöpfung (Offb 4) und zur Erlösung (Offb 5).

Ehe wir zur Auslegung fortschreiten, müssen wir die Erweiterung von A (im Buch S. 212) Offb 4:1-8 geben. Die große Bedeutung des Thrones erkennen wir aus der Genauigkeit, mit der er geschildert wird.

Der Thron = Offb 4:1-8
A - a - Offb 4:1-3 = Auf ihm: der Thronende.

b - d - Offb 4:3 = Um ihn: ein Regenbogen.
e - Offb 4:4 = Um ihn: 24 Stühle.
c - Offb 4:5 = Aus ihm: Blitze.
b - d - Offb 4:5 = Vor ihm: sieben Fackeln.
e - Offb 4:6 = Vor ihm: ein gläsernes Meer.
a - Mitten auf dem Stuhl und um den Stuhl: die vier Lebewesen.

Wir gehen nun dazu über, die Auslegung jedes einzelnen Gliedes zu geben, dabei bezeichnen wir jedes Glied mit dem betreffenden Buchstaben, so dass seine Stellung in dem Gedankenaufbau leicht zu finden ist.

Auf ihm: der Thronende

A - a . Offb 4:1-3
Offb 4:1
Nach diesen Dingen ... Sieben Mal in dem Buch haben wir diesen oder einen ähnlichen Ausdruck (Offb 4:1; Offb 7:1.9; Offb 15:5; Offb 18:1; Offb 19:1; Offb 20:3). Da in dem letzten Fall tausend Jahre dazwischen liegen, so geht daraus hervor, dass das Geschaute nicht unmittelbar folgen muss (Der Ausdruck ist ein hebräisches Idiom, vgl. 1Mo 22:1).

sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel .... Fünf Mal wird in dem Buch vom Auftun gesprochen; und wenn dadurch auch keine literarische Einteilung bezeichnet wird, so ist doch das Auftun stets von der größten Wichtigkeit. Siehe Offb 11:19; Offb 15:5; Offb 19:11 und 21:1. Hier wird zunächst eine Tür aufgetan, um Johannes einzulassen. Beim Hervorgehen der Heere es Himmels aber sagt Johannes: "Und ich sah den Himmel aufgetan" (Offb 19:11), nicht nur eine Tür. Dasselbe erfuhr Hesekiel, als er Gesichte sah, die "Gott zeigte".

und die erste Stimme, die ich gehört hatte (zu Anfang Offb 1:10) war als von einer Posaune, die zu mir redete, die sprach: "Steig her, und Ich will dir zeigen, was hernach geschehen muss."
Es ists nich nötig die Worte dei genesthai anders aufzufassen als in Offb 1:1.19; Offb 22:6; Mt 24:6; Mt 26:64; Dan 2:28.29. - Meta tauta bedeutet wörtlich übersetzt: nach diesen Dingen, wenn es im historischen Stil gebraucht ist; wenn der ausdruck aber in der Verheißung und Prophezeiung steht, so bedeutet er: danach. Siehe Offb 1:10 und Offb 9:12.

Offb 4:2
Alsbald war ich im Geist. Siehe Offb 1:10: Offb 17:3 und Offb 21:10. Und über den weiteren Gebrauch von en pneumati, im Geist, siehe Röm 9:1; Röm 14:17; Röm 15:16: 1Kor 12:3.9; 2Kor 6:6; 1Thes 1;5; Jud 1:20 und Mi 3:8.

Und siehe, ein Thron war gesetzt im Himmel, und auf dem Thron saß Einer, .... Dies ist augenscheinlich der Vater, der von nun an im ganzen Buch als Der auf dem Stuhl sitzt" bezeichnet wird. Er wird vom Sohn unterschieden in Offb 6:16; Offb 7:10.

Offb 4:3