Das Wunder des Gottesvolkes

Aus Bibelwissen
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IN BEARBEITUNG !

König Friedrich der Große von Preußen fragte einmal seinen General Ziethen: „Nennen Sie mir einen Beweis dafür, dass es Gott gibt!“ Ziethen antwortete: „Majestät, die Juden.“ Auf den ersten Blick müsste man fragen: „Warum sollten ausgerechnet die Juden einen Gottesbeweis darstellen? Es ist einfach ein etwas eigenartiges Volk, mit einer speziellen Religion und einer etwas seltsamen Geschichte! Aber warum sollte dieses Volk ein Gottesbeweis sein?“
Die Entstehung des jüdischen Volkes und ihre Geschichte lassen sich nicht einfach mit den üblichen Erklärungen, wie sie bei der Entstehung anderer Völker gemacht werden, beschreiben. Außer dem Alten Testament gibt es über die Entstehung des jüdischen Volkes keine anerkannten historischen Schriften. Doch die Historiker und andere wissenschaftliche Gelehrte zweifeln an der Glaubwürdigkeit des Tanach. Einer der Hauptgründe für den Zweifel, dürften die im Alten Testament erwähnten Wunder sein, die aus naturwissenschaftlicher Sicht, praktisch undenkbar sind. Die Teilung des Schilf-Meeres, der Jordan, der im Weiterfluss verhindert wurde, die Sonne die am Himmel stehen blieb usw.
Alle diese Berichte widersprechen sämtlichen wissenschaftlichen Erfahrungen und werden deshalb verständlicherweise auch angezweifelt! Wenn man dem evolutionistischen Gedankengut zugetan ist, dann kann man sowohl das Alte, wie auch das Neue Testament nur als Märchen- oder Sagenbuch deklarieren. Trotzdem fehlen der Bibel sehr viele Attribute eines Märchen- oder Sagenbuches. Bei einer genauen Analyse der Bibel, wird es immer schwieriger diese Texte als Sagen zu deklarieren.
Wenn es tatsächlich einen Gott gibt, der die Himmel und die Erde erschaffen hat, wenn ein Gott die Genetik jedes einzelnen Geschöpfes bestimmt und eingegeben hat, dann ist jedes einzelne Wunder der Bibel für Gott ein „Kinderspiel“. Für einen Schöpfergott ist das Zeugen eines Menschen in einer Jungfrau eine Kleinigkeit! Was allerdings keine Kleinigkeit war, ist die Tatsache, als Sohn des Allmächtigen, ein armer, schwacher und kleiner Mensch zu werden!
Wer mit der Existenz eines Schöpfergottes rechnet oder es zumindest für möglich hält, dass es einen solchen Gott gibt, dem sollte es bei genauer Überlegung auch nicht schwer fallen, zu glauben, dass dieser Gott auch die Sonne problemlos stillstehen lassen kann, wenn Er das will. Ebenso ist es für den Erschaffer des Menschen auch nicht schwierig, einen Toten aufzuwecken!

Warum die Juden in kein Schema passen

Bei der Geschichte des Volkes Israel gibt viele Aspekte, die sich ohne die Existenz eines lebendigen Gottes nicht erklären lassen. Es gibt Fragen, die sich aus meiner Sicht nicht mit unseren historischen Erfahrungen beantworten lassen.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Tanach (AT) über 2'000 Jahre alt ist (Die gefundenen Qumran-Rollen, die auch den Tanach beinhalten stammen aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Ich selbst bin auch davonüberzeugt, dass die Thora (fünf Bücher Mose) einiges über 3'000 Jahre alt ist.
Der Tanach beinhaltet aber nicht nur die Geschichte des Volkes Israel und der Juden, sondern auch viele Prophezeiungen, die Jahrhunderte und sogar Jahrtausende später in Erfüllung gingen! Nur schon für die Zurückführung der Juden nach Israel und für die Wiederherstellung des Staates Israel gibt es dutzende von Prophetien, die weit über 2'000 Jahre alt sind!
Das AT ist auch nicht die Wiedergabe einer „glorreichen Geschichte Israels“, die fantasievolle Schreiber der entsprechenden Könige erfunden haben, um so die Nachwelt mit ihren Heldentaten zu beeindrucken. Der Tanach ist eine tragische Beschreibung eines immer wiederkehrenden Versagens des Volkes Israel. Die Geschichte Israels ist eine Geschichte der Schande und des Unvermögens. Wenn man die letzten 3'500 Jahre analysiert, dann ging es in der Geschichte der Juden von einem Desaster zum nächsten. Zwischendurch gibt es auch ein paar rühmliche Ereignisse, die letztendlich aber auf das unsichtbare und übernatürliche Eingreifen Gottes zurückzuführen sind. In der Geschichte Israels gibt es ein paar ganz kurze Höhepunkte, die aber meist nach ein paar Jahrzehnten wieder vorbei waren. Das Königreich Salomos war wahrscheinlich der Zenit in der Geschichte Israels. Durch die „Vielweiberei“ Salomos und den daraus resultierenden Götzendienst, kam es alsbald zu einem jähen Ende dieses einmaligen Friedensreiches!
Wäre die Geschichte Israels eine von Menschen erfundene Geschichte, dann wäre diese Geschichte anders geschrieben worden. Der spektakuläre Auszug aus Ägypten scheint auf den ersten Blick eine Erfindung von Menschen zu sein, da wir hier von so vielen Wundern lesen, die absolut nicht unseren Erfahrungen entsprechen. Wie aber kommt ein sogenannter Erfinder des Exodus auf die seltsame Idee, zu berichten, wie das Volk Israel in der Wüste wieder anfängt, Götzenbilder anzubeten, nachdem sie das allmächtige Wirken Jaweh’s mehrfach selbst erfahren haben? Widerspricht das nicht jeglicher menschlichen Logik? Wenn die Wunder des Exodus eine Erfindung von Menschen wäre, dann hätte dieser Erfinder kaum berichtet, wie dieses Volk ein paar Monate später gleich wieder anderen Göttern nachläuft.
Auch wenn Thora-Kritiker bestimmt eine eigene Erklärung für diesen Umstand finden, so lässt sich doch nicht leugnen, dass die Thora älter als 2'000 Jahre ist und dass wir im 5. Buch Mose - insbesondere in den Kapiteln 28 bis 34 - eine Fülle von Androhungen sowie Prophezeiungen Gottes finden, die sich in den letzten 2'000 Jahren buchstäblich erfüllt haben. Wie konnte der sogenannte Erfinder der Thora (1. – 5. Mose), der nachweislich vor mehr als 2'000 Jahren gelebt hat, die Schicksale der Juden so präzise voraussagen? Wie konnten die Propheten des AT, die ebenfalls nachweislich vor mehr als 2'000 Jahren gelebt haben wissen, dass die Juden in alle Welt zerstreut werden, dass sie hier von fast allen Völkern gehasst werden und trotzdem ihre Identität nicht verlieren? In der Weltgeschichte ist es eine absolute Einmaligkeit, dass ein Volk beinahe 1'900 Jahre ohne einen eigenen Staat unter allen Völkern verteilt war und sich nicht assimilierte, so dass sie ihre Identität verloren hätten. Nur schon die Tatsache, dass es so etwas gibt, ist beachtenswert. Was aber der Angelegenheit noch viel mehr Brisanz verleiht, ist die unumstößliche Tatsache, dass diese Unwahrscheinlichkeit nachweislich vorhergesagt wurde.
Wer die Bibel leichtfertig als „Märchen- oder Sagenbuch“ deklariert, hat schlecht recherchiert und sich eindeutig zu wenig Gedanken gemacht. Eine solche Aussage ist im höchsten Masse unqualifiziert!

Die Geburt eines Volkes

Der Stammvater Israels ist Jakob, denn er selbst wurde von Gott mit „Israel“ benannt (1Mo 32:29). Von ihm stammen die zwölf Stämme Israels ab. Trotzdem kann man die Geschichte Israels, nicht ohne die Stammväter Abraham und Isaak betrachten. Die Begegnung zwischen Gott und Abraham und der Glaube Abrahams, der ihm von Gott zur Gerechtigkeit gerechnet wurde (1Mo 15:6) sowie die Verheißungen Gottes waren die geistlichen Grundlagen dieses Volkes, das in kein Schema passt! Man könnte fast sagen; hier fand die geistliche und somit unsichtbare Zeugung eines Volkes statt. Mit dem Vorhandensein der zwölf Söhne Jakobs kam das Volk Israel in die embryonale Phase, wo sich die Kontur eines Volkes bildete, um bei diesem Bild zu bleiben. Aus meiner Sicht lässt sich der Auszug aus Ägypten und die Loslösung aus einem fremden Staat, als die sichtbare Geburt des Volkes Gottes erkennen.
Die Geburt Isaaks war ein medizinisches Wunder. Isaak entstand durch ein übernatürliches Eingreifen Gottes! Seit seiner Geburt existiert eine Feindschaft zwischen ihm und Ismael. Diese Feindschaft dauert bis zum heutigen Tage. Die Araber selbst, bezeichnen sich noch heute als die Söhne Ismaels und Paulus weist darauf hin, dass Hagar, die Mutter Ismaels, mit Arabien in Verbindung steht (Gal 4:25). Die Feindschaft gegen das Volk Gottes ist ein tief geistliches Problem! Sämtliche Versuche, das „Nahost-Problem“ räumlich, materiell oder auf menschliche Weise zu lösen, sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Solange der Gegenspieler Gottes auf dieser Erde noch wirken kann, solange wird es in Israel keinen bleibenden Frieden geben. Es wird zwar in der Endzeit für eine gewisse Zeit einen Scheinfrieden geben, aber dieser wird nicht von Dauer sein.

Der Weg Israels

Ein untreues Volk

Wie wir gesehen haben, geht die Entstehung des Volkes Gottes auf das übernatürliche Einwirken Gottes zurück. Wenn man bedenkt, wie oft dieses Volk seinem Gott untreu wurde, dann hat man den Eindruck, dass Gott eine „schlechte Wahl“ getroffen hat. Doch das war von Anfang an die Absicht Gottes! Er erwählt das Unbedeutende, das Elende und Schwache in dieser Welt, um mit diesem „elenden Haufen“ Heilsgeschichte zu machen (1Kor 1:27). Genauso wie die wiedergeborenen Christen zu den Unedlen dieser Welt gehören, genauso ist auch das Volk Gottes das Geringste unter allen Völkern. Das hat Mose schon schreiben müssen:

  • 5Mo 7:7 - Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt - ihr seid ja das geringste unter allen Völkern -, …

Unter „gering“ verstehe ich hier weniger die Menge, sondern viel mehr die geringe geistliche Größe. Die Untreue Israels gegenüber ihrem Gott ist beispiellos und auch der Hochmut gegenüber anderen Völkern ist nicht zu leugnen (dieser ist nebst den geistlichen Ursachen auch ein nicht unbedeutender Faktor des Antisemitismus). Der Götzendienst, die Ausschweifungen und auch die Bosheit war in Israel zeitweise so schlimm, dass der Prophet Hesekiel zur Stadt Jerusalem sagen musste:

  • Hes 16:48-51 - So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn deine Schwester Sodom, sie und ihre Töchter, jemals getan haben, wie du getan hast, du und deine Töchter! 49 Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hochmut, Fülle von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht; 50 und sie wurden hochmütig und verübten Gräuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah. 51 Und Samaria hat nicht halb so viel Sünden begangen wie du; und du hast deine Gräuel zahlreicher werden lassen als sie und hast deine Schwestern als gerecht erscheinen lassen durch all deine Gräuel, die du verübt hast.

Die Heilige Stadt Israels wurde zu einem Sündenpfuhl, der mit Sodom konkurrenzieren konnte. Gott hat ein widerspenstiges und untreues Volk erwählt. So lesen wir bereits in 5Mo 9:24:

  • Widerspenstige seid ihr gegen den HERRN gewesen von dem Tag an, da ich euch kenne.

Und auch Jesaja muss bezeugen:

  • Jes 30:9 - Denn ein widerspenstiges Volk ist es, verlogene Söhne, Söhne, die das Gesetz des HERRN nicht hören wollen,

Angesichts der fortlaufenden Kritik der Propheten an ihrem eigenen Volk und auch an ihren Königen, wäre es eigentlich logisch, wenn herrschende Elite in Israel die Schriften des Tanach vernichtet hätten. Warum hält dieses Volk an ihren historischen Schriften fest, die sie in einem denkbar schlechten Licht präsentieren, wenn es sich aber um reine Erfindungen handelt? Wäre das AT eine Erfindung der Juden, dann hätten sie ihr eigenes Volk wohl kaum so skandalös beschrieben.

Prophezeiungen und Stationen des Volkes Israel

Jakob, der später Israel genannt wurde, hatte 12 Söhne. Der zweitjüngste Sohn und gleichzeitig der Erstgeborene seiner Lieblingsfrau Rahel hieß Joseph. Dieser wurde von Israel verwöhnt und weil Joseph dazu noch eigenartige Träume hatte, die er allen lauthals erzählte, wurde er von seinen zehn älteren Brüdern gehasst. Sie verkauften ihn nach Ägypten. Dort wurde er als Sklave verleugnet und er landete für Jahre im Gefängnis. Durch mehrere Traumdeutungen wurde er zum Vize-Pharao erhoben. Während einer siebenjährigen Hungesrnot, mussten die Brüder Josephs nach Ägypten, um Brot zu kaufen. Nachdem Joseph feststellen konnte, dass seine Brüder nicht mehr eifersüchtig waren und dass sie sich aus Liebe zum Vater für den jüngsten Bruder einsetzten, gab sich Joseph zu erkennen und lud die ganze Sippschaft nach Ägypten ein, da die Hungersnot noch fünf Jahre dauern sollte.
Nach der Hungersnot blieben die Israeliten in Ägypten und sie wurden zu einem großen Volk; so groß, dass die Ägypter in Panik gerieten und sie die Israeliten unterdrückten. Mose wuchs zuerst als Sohn einer Tochter Pharaos auf und nachdem er in seinem Jähzorn einen Ägypter erschlug, musste er im Alter von 40 Jahren in die Wüste fliehen. Dort lebte er 40 Jahre als Kleinviehhirte, bis Gott ihn am Berg Sinai rief und ihn nach Ägypten sandte. Zuerst wurde durch das Auftreten von Mose die Unterdrückung von Seiten der Ägypter noch intensiviert. Es kam zu einer Verschlechterung der Lebenssituation und dadurch auch zu einer Wut auf Mose. Doch Mose wusste um seinen Auftrag von Gott und so wurden die Ägypter mit zehn Plagen konfrontiert, bis Pharao bereit war, die Israeliten ziehen zu lassen.
Weil die Israeliten zu wenig Vertrauen auf Gott hatten und sie sich vor den Riesen im Land Kanaan fürchteten, mussten sie 40 Jahre in der Wüste umherirren. Während dieser Zeit erhielt Mose das Gesetz und viele Lebensanweisungen für das Volk Gottes. Gegen Ende seines Lebens sprach er viele Prophezeiungen und auch Warnungen aus, welche die Geschichte Israels über Jahrtausende prägte. Viele Warnungen hat das Volk Gottes in dieser langen Zeit missachtet und so ereigneten sich auch alle angedrohten Gerichte im Laufe der Jahrtausende. Ist es nicht eigenartig, dass praktisch alle Drohungen Realität wurden. Doch davon später! Die Widerspenstigkeit Israels beschreibt Mose auch in 5Mo 31:27

  • 27 Denn ich kenne deinen Ungehorsam und deine Halsstarrigkeit. Siehe, während ich noch heute unter euch lebe, seid ihr ungehorsam wider den Herrn; wieviel mehr nach meinem Tode!

Erst nach diesen 40 Jahren überquerten sie den Jordan und nahmen unter der Führung Josuas das verheißene Land ein. Nach der Landeinnahme kam die Zeit der Richter. Infolge der immer wiederkehrenden Untreue Israels gegenüber ihrem Gott, wurden sie auch immer wieder von den Feinden bedrängt und unterdrückt. Gott berief ganz unterschiedliche Richter, die sie dann von ihren Unterdrückern befreite. Samuel, der letzte Richter war auch gleichzeitig ein großer Prophet. In seiner Zeit kam immer mehr der Wunsch auf, auch so zu sein, wie die anderen Völker, die alle einen König hatten. Vielleicht dachten sie, es gäbe ihnen mehr Sicherheit, wenn sie einen starken König und Führer hätten. Dieser Wunsch wurde von Gott respektiert, aber er stellte dabei auch fest, dass sie Ihn, den Allmächtigen verworfen haben! Das Volk konnte vmtl. nicht auf Gott vertrauen, dass Er ihnen immer auch zur rechten Zeit einen Richter und Führer schenken wird.
Samuel salbte Saul zum ersten König. Weil Saul aber ungehorsam war und weil er seine eigene Ehre suchte, hat Gott ihn verworfen und Samuel musste noch einen anderen König salben. David wurde zum König gesalbt und er war es auch, der die Feinde Israels zu einem großen Teil vernichtete. Doch David war viele Jahre auf der Flucht und er musste lange warten, bis er dann König über ganz Israel wurde.
Ach vielen Intrigen im Königshaus wurde Salomo zum Nachfolger Davids! Unter seiner Herrschaft erlebte Israel die größte Blütezeit ihrer Geschichte! Der Anfang dieser Zeit war von Reichtum, Überfluss und Frieden geprägt. Wohl kaum ein Mensch wurde von Gott so verwöhnt wie Salomo. Er hatte größte Weisheit und er konnte sich jeden Wunsch erfüllen. Kein Genuss und wohl kaum eine Frau, die er begehrte, blieben ihm verwehrt. Doch gerade dieser Umstand wurde ihm zum Verhängnis! Seine vielen ausländischen Frauen verführten ihn zum Götzendienst. Salomo wurde von Gott verworfen, doch wegen seinem Vater David durfte er das Königreich noch bis zu seinem Tod behalten.
Sein Sohn Rehabeam hörte auf die gleichaltrigen Ratgeber, die ihm sagten, er solle das Volk noch mehr unterdrücken. Das führte zu einer Reichsteilung. Rehabeam behielt nur noch die Stämme Juda und Benjamin, währenddem Jerobeam zum König des Nordreiches erkoren wurde. Weil das Nordreich keine eigene heilige Stätte hatte, kam es sehr schnell zum Götzendienst. Der Götzendienst wurde immer stärker und etliche Propheten warnten Israel vor schweren Gerichten. Hosea musste eine Prostituierte heiraten, um dem Volk Israel deutlich zu machen, dass es sich gegenüber Gott wie eine Hure verhielt. Hosea kündigte an, dass sie ihre Identität als Volk Gottes verlieren werden, so dass sie nicht mehr Sein Volk sein werden. Einige Zeit später wurde das Nordreich von den Assyrern erobert und die Israeliten wurden an verschiedene Orte verschleppt, wo sie sich assimilierten und ihre Identität verloren.
Das Südreich Juda existierte noch einige Zeit länger. Aber weil auch hier der Götzendienst und die Untreue Gott gegenüber zunahm, kam es auch hier zu einer Verschleppung durch den babylonischen König Nebukadnezar. Hier gab es mehrere Verschleppungen. Nach 70 Jahren konnten einige Juden wieder Jerusalem zurückkehren. Der Prophet Daniel definierte die Zeit zwischen dem Befehl, Jerusalem wieder aufzubauen und dem Messias auf 69 Jahrwochen. Diese Zeitangabe ist die einzige zeitliche Brücke zwischen dem AT und dem NT.
Unter Esra wurde der Tempel größtenteils wieder hergestellt. Später wurden wieder Juden durch die Initiative Nehemias zur Heimkehr motiviert. Gemeinsam bauten sie wieder die Stadtmauern Jerusalems auf.
Nach der Zeit Nehemias und der letzten Propheten hört die Geschichtsschreibung des AT auf. Der wahrscheinlich größte Feldzug im Altertum, der durch Alexander den Großen stattfand, wurde vom Propheten Daniel sehr genau prophezeit. Nach dem Alexander von Griechenland bis nach Indien zog und sämtliche Gebiete eroberte, kehrte er nach Babel zurück, wo er vmtl. vergiftet wurde. Im Anschluss teilte sich dieses große Reich in vier Teile und auch in Jerusalem wurde der griechische Einfluss immer größer! Antiochus Epiphanes war großer Judenhasser und er richtete im jüdischen Tempel den Gräuel der Verwüstung auf, in dem er u. a. ein Schwein schlachtete. Die Juden wurden unter seiner Herrschaft massiv verfolgt. Erst der Makkabäer-Aufstand brachte eine Befreiung von der griechischen Unterdrückung. Der Makkabäer-Aufstand wird nicht in der Bibel beschrieben sondern in anderen Schriften.
Einige Zeit vor der Geburt Jesu beherrschten die Römer das Land Israel. Herodes der Große hatte sich mit den Römern arrangiert und konnte in Israel regieren. Unter seiner Führung wurde der Tempel noch vergrößert und auch andere imposante Bauten realisiert, wie z. B. Massada. Mit zunehmendem Alter litt er an einem Verfolgungswahn (nicht zuletzt auch wegen seinen eigenen Intrigen), weshalb er auch etliche Familienmitglieder eliminierte und auch den Kindermord von Bethlehem veranlasste.
Nachdem die Juden ihren Messias verwarfen, kam es im Jahre 70 zur Katastrophe. Titus eroberte Jerusalem, kreuzigte tausende von Juden und verschleppte alle anderen in die Sklaverei. Im zweiten Jahrhundert nach Christus wurde der letzte jüdische Aufstand unter Bar Kochba niedergeschlagen. Auch das hat Mose schon vorausgesagt:

  • 5Mo 30:1 - Und es wird geschehen, wenn all diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin der HERR, dein Gott, dich verstoßen hat,

Das Land Israel wurde völlig öde, nachdem der Herr sein Volk zerstreut hat:

  • 5Mo 29:23 - und wie er dieses ganze Land mit Schwefel und Salz verbrannt hat, daß es nicht besät werden kann und nichts hervorbringt, daß nichts Grünes darauf wächst, gleichwie Sodom, Gomorra, Adama und Zeboim umgekehrt worden sind, welche der Herr in seinem Zorn und Grimm umgekehrt hat- 24 ja, alle diese Völker werden fragen: Warum hat der Herr diesem Lande also getan? Was bedeutet dieser gewaltige, grimmige Zorn?

Von 70 bis 1948 gab es keinen jüdischen Staat und die Juden waren in alle Welt verteilt, so wie es die Propheten mehrfach vorausgesagt haben. In dieser Zeit erleben die Juden immer wieder Verfolgung und Unterdrückung, wie das Jeremia prophezeite:

  • Jer 29:18 - Und ich jage ihnen nach mit dem Schwert, mit dem Hunger und mit der Pest. Und ich mache sie zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen und zum Gezisch und zur Schmach unter allen Nationen, wohin ich sie vertrieben habe.

Aber weil sie keine Berufe ausüben konnten, waren sie viele Jahrhunderte als Leiher und Kreditgeber tätig:

  • 5Mo 15:6 - Und der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deines Samens beschneiden, daß du den Herrn, deinen Gott, liebest von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf daß du leben mögest.

Aber das Nicht-Volk (Christus-Gläubige aus allen Nationen) soll das Volk zur Eifersucht reizen:

  • 21 Sie haben mich zum Eifer gereizt mit dem, was kein Gott ist, durch ihre Götzen haben sie mich erzürnt; und ich will sie auch reizen durch ein Volk, das kein Volk ist; durch ein törichtes Volk will ich sie zum Zorne reizen! 258

Und dann kommt die Rückführung:

  • 5Mo 30:3 - so wird der Herr, dein Gott, dein Gefängnis wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, dahin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat.

Die Propheten haben aber auch prophezeit, dass die Juden aus der ganzen Welt wieder zurück nach Israel geführt würden. Wie kann ein solches Ereignisse Jahrtausende zuvor prophezeit werden und in Erfüllung gehen ohne einen Gott, der die Weltgeschichte lenkt?

Zukünftiges Geschehen mit dem Volk Gottes

Unheil am Ende der Tage:

  • 5Mo 31:29 - Denn ich weiß, daß ihr nach meinem Tode gewiß verderblich handeln und von dem Wege abtreten werdet, den ich euch geboten habe; so wird euch in späteren Tagen dieses Unglück begegnen, weil ihr übelgetan habt vor den Augen des Herrn, indem ihr ihn durch die Werke eurer Hände erzürntet.

Israel bekehrt sich zum Messias:

  • 5Mo 30:6 - Und der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deines Samens beschneiden, daß du den Herrn, deinen Gott, liebest von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf daß du leben mögest. 254
  • Röm 11:26 - und so ganz Israel gerettet wird, wie geschrieben steht: Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden, 27 und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.
  • Sach 8:13 - Und es wird geschehen: Wie ihr ein Fluch unter den Nationen gewesen seid, Haus Juda und Haus Israel, so werde ich euch retten, und ihr werdet ein Segen sein. Fürchtet euch nicht! Stärkt eure Hände!