Das Vorbildliche an der Haltung Daniels: Unterschied zwischen den Versionen

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Daniels Haltung ist nicht nur aus den Geschichten ersichtlich, in denen von ihm die Rede ist (Dan 1-6) Ebenso aufschlussreich ist, was er bei der Aufzeichnung seiner Gesichte (Dan 7-12) von sich berichtet hat. Sieht man nur auf die Geschichten, dann könnte man das Charaktervoller, Unerschrockene und Tapfere als den Grundzug seines Wesens vermuten, all das allerdings auf dem Grund des Glaubens und der Gottesfurcht. Die Kapitel Dan 7-12 lassen aber an ihm noch einige andere Züge erkennen, die für seine Haltung nicht weniger wesentlich und wichtig sind,  Züge, aus denen das Männliche seines Charakters erst in das recht Licht tritt. Den wichtigsten Aufschluss hierüber gibt Dan 9. Der hervorstechendste Zug seines Charakters ist das, dass er ein in der Buße hinabgebeugter Mann war.*<br/><br/>
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:*Muss erst  noch die Bitte ausgesprochen werden, der Leser möge sich am Wort „Buße“ nicht stoßen? Gewiss sind „Buße“ und „Büßen“ sprachverwandt. Auch könnte das Wort zu dem Missverständnis Anlass geben, als könne man eine leidige Sache, durch die man schuldig geworden ist, mit starken Gefühlen, mit Übungen und Gegenleistungen abgelten. Aber es wird bekannt sein, dass das alles den Sinn der b i b l i s c h e n Buße nicht trifft. Was Buße ist, ist an Daniels Bußgebet (Dan 9) ersichtlich. Es ist ein Herzutreten zum heiligen Gott, nicht eine Flucht vor ihm. Ein Schuldbekenntnis vor ihm, nicht ein Ableugnen, Abschieben und Verkleinern der Schuld ; ein Bekenntnis der e i g e n e n Sünde, sowohl der tatsächlichen Versündigungen als der ganzen unrichtigen Wesenshaltung und gleichzeitig ein sich mit Unterstellen unter die G e s a m t schuld  des ganzen Umkreises, innerhalb dessen man lebt, ja unter die Schuld des ganzen Volkes; ein sich mit Unterstellen  nicht nur im Blick auf die a u g e n b l i c k l i c h e n Zeitverhältnisse, sondern mit dem Bekenntnis der gemeinsamen Verschuldung von G e n e r a t i o n e n, ja von Jahrhunderten her. Solche Buße ist das volle Jasagen zum Gericht Gottes, mit der Bereitschaft, dieses Gericht zu tragen, auch wenn es durch M e n s c h e n ausgeübt wird, selbst wenn diese ebenfalls nicht unschuldig sind. Buße ist ein Anrufen der Barmherzigkeit Gottes, nicht ein Schrei nach Recht. Buße ist eine flehentliche Bitte um eine neue Gnadenerweisung nach der Verhängung des göttlichen Gerichts, nicht nur und nicht in erster Linie im Blick auf die eigene Person und das eigene Interesse, sondern im Blick auf das Ganze. Buße ist ein sich Anklammern an das Wort Gottes, besonders an dessen Verheißung. Buße ist ein demütiges Forschen im Wort der Verheißung, nicht ein anspruchsvolles sich darauf Versteifen. Buße ist ein inwendiges und unter Umständen auch auswendiges Fasten, nicht das Verlangen nach innerer und äußerer Lebensbefriedigung. Buße ist ein Warten können auf Gottes Zeit und Stunde, nicht ein vorwurfsvolles Fragen, wann und wie Gott eingreifen werde.
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:Ob uns innerhalb der deutschen Christenheit dies Art der Buße Daniels in der Jetztzeit nicht etwas zu sagen hat?

Version vom 8. Dezember 2020, 18:11 Uhr

Abschrift des Buches: Zeitenwende
Eine Bibelhilfe aus dem Danielbuch

Verfasser: Georg Thaidigsmann (Pfarrer in Waldbach)
Verlag: Wilhelm Fehrholz Baden-Baden (1947)

Siehe weitere interessante Bücher unter: Abschriften

Inhaltsverzeichnis
Einführung
I. Die Wende zur Zeit Daniels

In Bearbeitung

II. Das Vorbildliche an der Haltung Daniels

Daniels Haltung ist nicht nur aus den Geschichten ersichtlich, in denen von ihm die Rede ist (Dan 1-6) Ebenso aufschlussreich ist, was er bei der Aufzeichnung seiner Gesichte (Dan 7-12) von sich berichtet hat. Sieht man nur auf die Geschichten, dann könnte man das Charaktervoller, Unerschrockene und Tapfere als den Grundzug seines Wesens vermuten, all das allerdings auf dem Grund des Glaubens und der Gottesfurcht. Die Kapitel Dan 7-12 lassen aber an ihm noch einige andere Züge erkennen, die für seine Haltung nicht weniger wesentlich und wichtig sind, Züge, aus denen das Männliche seines Charakters erst in das recht Licht tritt. Den wichtigsten Aufschluss hierüber gibt Dan 9. Der hervorstechendste Zug seines Charakters ist das, dass er ein in der Buße hinabgebeugter Mann war.*

Anmerkung 12:

  • Muss erst noch die Bitte ausgesprochen werden, der Leser möge sich am Wort „Buße“ nicht stoßen? Gewiss sind „Buße“ und „Büßen“ sprachverwandt. Auch könnte das Wort zu dem Missverständnis Anlass geben, als könne man eine leidige Sache, durch die man schuldig geworden ist, mit starken Gefühlen, mit Übungen und Gegenleistungen abgelten. Aber es wird bekannt sein, dass das alles den Sinn der b i b l i s c h e n Buße nicht trifft. Was Buße ist, ist an Daniels Bußgebet (Dan 9) ersichtlich. Es ist ein Herzutreten zum heiligen Gott, nicht eine Flucht vor ihm. Ein Schuldbekenntnis vor ihm, nicht ein Ableugnen, Abschieben und Verkleinern der Schuld ; ein Bekenntnis der e i g e n e n Sünde, sowohl der tatsächlichen Versündigungen als der ganzen unrichtigen Wesenshaltung und gleichzeitig ein sich mit Unterstellen unter die G e s a m t schuld des ganzen Umkreises, innerhalb dessen man lebt, ja unter die Schuld des ganzen Volkes; ein sich mit Unterstellen nicht nur im Blick auf die a u g e n b l i c k l i c h e n Zeitverhältnisse, sondern mit dem Bekenntnis der gemeinsamen Verschuldung von G e n e r a t i o n e n, ja von Jahrhunderten her. Solche Buße ist das volle Jasagen zum Gericht Gottes, mit der Bereitschaft, dieses Gericht zu tragen, auch wenn es durch M e n s c h e n ausgeübt wird, selbst wenn diese ebenfalls nicht unschuldig sind. Buße ist ein Anrufen der Barmherzigkeit Gottes, nicht ein Schrei nach Recht. Buße ist eine flehentliche Bitte um eine neue Gnadenerweisung nach der Verhängung des göttlichen Gerichts, nicht nur und nicht in erster Linie im Blick auf die eigene Person und das eigene Interesse, sondern im Blick auf das Ganze. Buße ist ein sich Anklammern an das Wort Gottes, besonders an dessen Verheißung. Buße ist ein demütiges Forschen im Wort der Verheißung, nicht ein anspruchsvolles sich darauf Versteifen. Buße ist ein inwendiges und unter Umständen auch auswendiges Fasten, nicht das Verlangen nach innerer und äußerer Lebensbefriedigung. Buße ist ein Warten können auf Gottes Zeit und Stunde, nicht ein vorwurfsvolles Fragen, wann und wie Gott eingreifen werde.
Ob uns innerhalb der deutschen Christenheit dies Art der Buße Daniels in der Jetztzeit nicht etwas zu sagen hat?