Bedenken und Schwierigkeiten

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
45. Gibt es eine Errettung aller Menschen?

46. Bedenken und Schwierigkeiten'

Wir haben nun noch einige aus der Schrift geschöpfte Bedenken und Schwierigkeiten zu behandeln. Wie eingangs erwähnt, enthält die Schrift eine ganze Anzahl Stellen, die scheinbar die Endlosigkeit der Höllenstrafen lehren, jedoch nur scheinbar. Auf diese wollen wir nun im Folgenden eingehen. Da ist zuerst zu betonen, dass alles, was die Schrift von Hölle, Gericht und Verdammnis lehrt, voll und ganz unangetastet bleibt. Vor solchem Frevel bewahre uns der Herr. Es bleibt dabei: "Wer nicht glaubt, der wird verdammt!" Und "der Zorn Gottes bleibt über ihm", ist dessen schreckliches Los. Ja, es wird schrecklich sein, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Das ist klare Schriftlehre, wie in einer anderen Arbeit ausgeführt. Doch, dass die Höllenqualen ohne Ende in alle Ewigkeiten sein werden, und Gott nie imstande sein wird, das Feuer seines Zornes zu löschen, wenn er seinen Zweck erfüllt hat, das lehrt die heilige Schrift nicht. Das haben Menschen hinzugedichtet. Menschliche Richter machen Unterschiede im Abmessen der Strafe, und ein Gott der Liebe sollte für zeitliche Sünden mit Höllenstrafen und Martern, die von Ewigkeiten zu Ewigkeiten währen und nie ein Ende erreichen, antworten? Das verneint die Schrift. Sie zeigt uns, dass auch der Herr im Abmessen der Strafe Unterschiede machen wird, je nach ihrer Verschuldung (Lk 12:47.48). Die Hölle, das ewige Verderben, der Feuerpfuhl und der andere Tod behalten ihre Schrecklichkeit voll und ganz, aber sie werden in der Schrift nicht verewigt. Sie werden nicht über den Heiland gestellt, sondern unter ihn; denn sie alle sind nur Diener, sind nur Mittel zum Zweck. Ist der Zweck erreicht, dann fallen die Mittel ganz von selbst weg (Mt 5:26). Nicht der Teufel und die Hölle, sondern Jesus ist und bleibt Sieger. (Meine Arbeit: Was bedeutet "ewig" und "Ewigkeit?" kann manchem Licht geben, so dass er manche biblischen Wahrheit besser versteht).

Die Sünde wider den heiligen Geist

Nehmen wir z.B. Mt 12:31.32: Dann sage ich euch:

"Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben, aber die Lästerung wider den heiligen Geist wird den Menschen nicht vergeben; aber wer etwas redet wider den heiligen Geist dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt."

An Stelle von "Welt" steht im Grundtext das Wort "Äon" = Zeitalter, das Luther leider mit "Welt" übersetzt hat, und welche unrichtige Übersetzung hier und an anderen Orten so viel Verwirrung angerichtet hat. Denn auf Grund dieser unrichtigen Übersetzung lehren vieles<: "Da steht es ja ganz deutlich, dass die Sünde wider den heiligen Geist nie vergeben werden kann, weder in dieser noch in jener Welt." Und doch stimmt diese Lehre nicht mit der Schrift überein. Denn wir haben gefunden, dass ein Äon oder Zeitalter eine begrenzte Periode ist, die einen Anfang und ein Ende hat. Wenn nun der Herr von der Sünde wider den heiligen Geist sagt, dass sie nicht vergeben wird, weder in diesem Zeitalter, " - das war das Zeitalter vor dem unsrigen, das bis Pfingsten dauerte" - "noch in jenem Zeitalter", - das ist das Zeitalter, in dem wir jetzt leben. Also in diesen beiden, vom Herrn erwähnten Zeitaltern kann und wird die Sünde wider den heiligen Geist nicht vergeben werden. Jedoch wie alle vorherigen, so wird auch dieses, unser jetziges Zeitalter, eines Tages zu Ende kommen. Deshalb liegt jenseits dieser beiden Zeitalter die Möglichkeit, dass sogar die Sünde wider den heiligen Geist vergeben wird. Doch, wenn sogar diese schwere Sünde eines Tages vergeben wird, dann doch sicherlich auch andere.

Oder nehmen wir eine andere Stelle. Wir lesen Mt 25:46: "sie werden in die ewige Pein gehen". Auch aus dieser Stelle hat man Schreckliches und Schauderhaftes, selbstverständlich die ewigen Höllenstrafen im Feuerpfuhl gelesen und gelehrt. Wir wollen sehen, ob das wirklich mit der Schrift übereinstimmt. Das Wort für "Pein" heißt im Grundtext: "kolasis" = Züchtigung. Und "ewig" ist ein bestimmte, abgegrenzte Periode, kurze oder lange. Das "ewige" Eingeschlossen sein in oder unter der Erde des Jona im Bauch des großen Fisches dauerte ganze drei Tage (Jon 2:7). Also die "ewige Pein" ist eine Zeit der Züchtigung, die ein Äon oder Zeitalter dauern wird. Wie lange dieses Zeitalter dauern wird, das weiß nur der Herr (vgl. dazu Mt 5:26). Also die "ewige Pein" hat viel von ihrer angedichteten Schauderhaftigkeit verloren, wenn man diese Stellen genau anschaut. So erhalten viele Stellen, wie "ewiges Feuer", "ewige Strafe", "ewige Finsternis" usw. richtig gelesen,eine ganz andere, hellere Bedeutung.

Wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht

Doch wie verhält sich's mit dem Wort des Herrn, das er dreimal gebrauchte, Mk 9:44.46.48: "da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht?" Zuerst müssen wir festhalten, dass der Herr diese Worte zu seinen Jüngern sprach, Mk 9:35, und nicht von Verdammten. Dieser Ausspruch des Herrn ist ein Zitat aus Jes 66:24: Vor den Toren Jerusalems war das Tal Hinnom (aus dem Hebräischen: Ge Hinnom hat sich in der griechischen Sprache das Wort "Gehenna" gebildet, das in der Bibel mit "Hölle" übersetzt ist). In diesem Tal Hinnom verbrannten die abgöttischen Kanaaniter dem Moloch ihre Kinder, was später auch Manasse und andere gottlosen Israeliten taten (2Chr 33:6; Jer 7:31). Ferner wurden daselbst aus sanitären Gründen die Leichname von Verbrechern, Selbstmördern und Tieren und allerlei Abfälle der Stadt in einem beständigen Feuer vertilgt. Das war Jerusalems Abfallstätte (garbage place). Doch die Würmer in den Leichnamen fraßen nur so lange, bis alles verzehrt war, und das Feuer konnte nur so lange brennen, so lange etwas zu verbrennen war. Heute verzehren im Tal Hinnom bei Jerusalem keine Würmer mehr Leichname und es brennt auch kein Feuer mehr dort, denn beide haben ihre Arbeit getan. Hier und auch an anderen Stellen gebraucht der Herr nicht das Wort Hades (wie Lk 16:23), sondern Gehenna, er nimmt also Bezug auf diese äußere Feuerstätte bei Jerusalem; es ist also ein im Diesseits sich vollziehender Vorgang. Der Sinn dieser Worte Jesu it der, dass Gott, ob in diesem oder in einem zukünftigen Äon, mit allem, was an seinem Volk ungöttliches, ärgerliches, fleischliches Wesen ist, siehe Mt 9:42.43.45.47, durch schonungsloses Feuergericht gründlich aufräumen wird. Das erfordert seine Liebe, aber auch seine Gerechtigkeit. Dieses Feuergericht noch mehr erklärend, fügt der Herr dann hinzu:

Wer muss mit Feuer gesalzen werden?

"Es muss ein jeglicher (doch nicht die Verdammten, sondern seine unreinen Jünger und sein Volk hier auf Erden) mit Feuer gesalzen werden und alles Opfer (wieder nicht der Verdammten, auch nicht der Gottlosen, sondern das seines Volkes) wird mit Salz gesalzen werden."

Salz und Feuer sind Sinnbilder des heiligen Geistes. Wie das Salz vor Fäulnis bewahrt und die Speisen erst schmackhaft macht, o bewahrt die Kraft des heiligen Geistes das Kind Gottes vor dem Sich gehenlassen, Narrheiten und einem verderbten Wandel, und macht, dass es züchtig, gerecht und gottselig in dieser Welt lebt, und auf die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesu Christi, wartet. Und wie Feuer verzehrt und wärmt, so verzehrt der heilige Geist alles Ungöttliche - siehe die Jünger vor Pfingsten, wie sie noch beim Passahmahl miteinander stritten, wer wohl unter ihnen der Größte sei, doch nach Pfingsten war dieses Ungöttliche vom heiligen Geist verzehrt und beseitigt. Auch hatte nach Pfingsten der heilige Geist ihre Herzen dermaßen erwärmt, dass sie feurig im Geist unter Spott und Hohn, Gefängnis und Banden das Evangelium von Jesus Christus predigten und so ihren Herrn verherrlichten. -

Denn wie das Gott angenehme Brandopfer nicht ohne Salz auf den Altar kam und dort mit Feuer verzehrt, und so in anderer Form und Gestalt Gott zu einem wohlgefälligen Geruch wurde, so muss ein jeglicher (nicht die Gottlosen und Verdammten, sondern seine Jünger und Auserwählten) mit Feuer gesalzen werden. Wozu. Nun, um alle Unreinigkeit auszuscheiden (Mal 3:2.3; Joh 15:2; 1Jo 3:3), Gott zu einem angenehmen Geruch, durch Christum, durch welchen wir der Welt gekreuzigt sind und uns die Welt. Ferner sind die Worte des Herr hier sinnbildlich zu nehmen (Vers 43, Hand; Vers 45, Fuß; und Vers 47, Auge; sind hier nicht wörtlich, sondern bildlich zu nehmen, nämlich das Hindernde in der Nachfolge Jesu soll abgehauen und ausgerissen werden. Auch die Wörter "Wurm" und "Feuer" sind hier bildlich zu verstehen. Der Herr meint nicht materielle Würmer, auch nicht materielles Feuer von Holz, Kohle, Gas oder Öl geschürt, sondern wie uns die Verse 42.43,45, 47 und 49 belehren, von einem Feuergericht. Würmer und Feuer ruhen nicht eher, bis ie alles verzehrt und so ihre Aufgabe erfüllt haben, so wird auch das göttliche Feuergericht an einem Volk nicht eher ruhen, bis es seine Aufgabe erfüllt hat (siehe Mal 3:2.3; Joh 15:2; Mt 5:26).

Wir wollen die furchtbaren Züchtigungen