4. Gesicht im Himmel

Aus Bibelwissen
Version vom 29. Oktober 2019, 17:00 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (Ein Weib, bekleidet mit der Sonne)

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
3. Gesicht im Himmel (Offb 11:15-19a)

4. Gesicht im Himmel

Offb 12:1-12

Ein Weib, bekleidet mit der Sonne

Offb 12:1 Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel, ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone mit zwölf Sternen.
Johannes schaut ein ZEICHEN. Das heißt, dass in dem Weib nicht eine Einzelperson gemeint ist. Das Weib ist nur ein Zeichen, das etwas anderes darstellt. Gott selbst BEZEICHNET das Volk Israel als Weib: "Der Herr wird dich berufen wie ein verlassenes ... Weib" (Jes 54:6). Er nennt Israel auch eine Jungfrau und das treulose Volk eine Hure.

Es ist ein großes Zeichen. Großes, Bedeutendes, Entscheidendes im Rate Gottes wird durch dieses Zeichen kund und offenbar gemacht. Es umfasst Himmel und Erde. Johannes sieht ein Weib im Himmel und ein Weib, das auf Erden einen Sohn gebiert (Offb 12:5.6). Das Weib im Himmel und das Weib auf Erden sind eine organische Einheit.. sind ein bestimmter Teil des Volkes Israel. Beide zusammen sind ein Ganzes, und der schon im Himmel angekommene Teil wirkt wesentlich mit am Werden des noch auf Erden weilenden Teiles des Ganzen. Der himmlische Teil ist eine entscheidende Hilfe für den noch irdischen Teil dieses Organismus. Trotzdem beim himmlischen Teil des Weibes das schon vollendet ist, was beim irdischen Teil jetzt erst geboren werden soll, so muss er doch warten, bis es auch bei seinen Brüdern auf Erden zum Durchbruch kommt, denn kein Teil kann ohne den anderen zur ganzen Fülle kommen (Hebr 11:39.40).

Was soll nun das große Zeichen kundmachen? Die Antwort kann uns nur die Schrift selbst geben. die einzige Stelle der Schrift, die etwas Ähnliches berichtet, ist 1Mo 37:9-11; "Und er (Joseph) hatte einen anderen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern und sprach. Sehet mir hat wieder geträumt und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne verneigten sich vor mir!" Jakob erkannte also bald, wer und was damit gemeint war: die ganze Familie Israels in den kommenden Geschlechtern. "Aber nicht alle aus Israel, die sind Israel! Auch sind nicht alle, weil sie Abrahams Same sind, dessen Kinder, sondern in Isaak soll dir ein Same berufen werden"; das heißt: "Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden ALS SAME gerechnet" (Röm 9:6-8). Der GLÄUBIGE, GESETZESTREUE, DEN MESSIAS ERWARTENDE TEIL ISRAELS IST DAS WEIB. Darum kann das Weib auch das Knäblein gebären.

Von diesem Weib gilt auch: "Wer ist sie, die hervorglänzt wie die Morgenröte, schön wie der Mond, rein (oder - klar - auserwählt) WIE DIE SONNE, furchtbar sie Bannerscharen?" (Hl 6:10). Bekleidet MIT DER SONNE IST SIE, DENN "Gott der Herr, ist (ihr) Sonne und Schild. Jehova gibt Gnade und Herrlichkeit" (Ps 84:12). Euch aber, die ihr Meinen Namen fürchtet, soll aufgeben die Sonne der Gerechtigkeit mit Heil in ihren Flügeln", das sind ihre Heilung auswirkenden Strahlen (Mal 3:20).

Der Heiland ist die Lichtweltsonne,

Mit aller Herrlichkeit erfüllt,

Der immer Leben, Licht und Wonne
Von sich ausströmet, strahlt und quillt.

Die Erkenntnis des Heils im Aufgang (der Lichtweltsonne) aus der Höhe ist durch die herzliche Barmherzigkeit Gottes dem himmlischen Teil des Weibes schon zuteil geworden (Lk 1:78). Dem irdischen Teil soll sie auch geschenkt werden durch eine neue ERKENNTNIS, die GLEICH einer GEBURT zum Durchbruch kommt.

Der Herr aller Herren hat den Mond und die Sterne gemacht zu BEHERRSCHUNG DER NACHT (Ps 136:9).

In den Tagen Samuels versammelten sich ALLE ÄLTESTEN in Israel und kamen zu Samuel gen Rama und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen, so SETZE nun einen KÖNIG über uns, der uns richte, wie alle Heiden haben (1Sam 8:5-7). In seiner inneren Not betete Samuel darüber zum Herrn. da sprach der Herr zu Samuel: "Gehorche der Stimme des Volkes...., denn sie haben nicht dich, sonder Mich VERWORFEN, dass ICH NICHT soll KÖNIG über sie sein."

Das war ein Tag der Finsternis, ein Sieg Satans. "Israel, du bringst dich ins Unglück, denn dein HEIL steht ALLEIN BEI Mir!" (Luther). "das ist dein Verderben, Israel, dass du gegen Mich, deine Hilfe bist!" (Schlachter). "Wo ist nun dein König, dass er dir helfe, und deine Fürsten,d ass sie dich richten? Denn du hast ja gesagt: Gib mir einen König und Fürsten! Ich gab dir einen König in Meinem Zorn und nehme ihn hinweg in Meinem Grimm!" (Hos 13:9-11). In dieser Entscheidung liegt auch die Wurzel, deren Frucht jene spätere Entscheidung ist: "Hinweg mit diesem... gib uns Barabbas los! Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!" (Lk 23:18; Lk 19:14).

Da Israel in seiner Unbußfertigkeit und Halsstarrigkeit verharrte, gab es Jehova dann hin in die Babylonische Gefangenschaft. Mit der Wegführung verschwand auch die Bundeslade aus dem Tempel. Sie war der Thron Jehovas inmitten Seines Volkes. Dadurch bekundete der Herr, dass Er sich von diesem Volk zurückgezogen habe.

So hat Israel seine Sonne, seine Lichtweltsonne, von sich gestoßen. Damit versank es in Nacht und Finsternis. Zwar blieben Gesetz und Prophetie. Aber Israel kann nicht mehr sehen die Wunder in Seinem Gesetz. Es hat nur noch den Buchstaben, der tötet. Und die Prophetie bleibt ihm verhüllt und verschlossen, ein mattes "Mondlicht" im Dunkel der Nacht. Israel wurde zum Volk, das im Finsteren wandelt, das in Finsternis und im Schatten des Todes sitzt (Jes 9:1; Lk 1:19).

Da geht in Bethlehem die Lichtweltsonne vor dem ganzen Israel noch einmal auf. Aber: "das Licht leuchtete in der Finsternis, und die Finsternis hat es (wiederum) nicht begriffen" (Joh 1:5). "Die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse" (Joh 3:19). In der Kreuzigung Jesu vollenden sie ihre bösen Werke. Sei verwerfen ihre "Sonne" abermals. Daraufhin verwirft Gott sie und stößt sie hinaus in die Nacht der Heidenwelt, in die Zerstreuung unter die seit dem Turmbau zu Babel "dahingegebenen" Nationen. Ein großer Teil des Volkes assimiliert sich mit diesen Nationen, geht in ihnen auf und verleugnet sein Judentum. Ein kleiner Teil aber hält fest am Gesetz und Prophetie und wartet auch in der Zerstreuung auf den Messias. DAS SIND DIE ORTHODOXEN JUDEN, DAS WEIB. Aber auch bei ihnen bleibt die Decke Moses auf der Vorlesung des Alten Testaments und wird nicht aufgedeckt, weil sie nur in Christo beseitigt wird.

Nur das die Nacht beherrschende Dämmerlicht des Mondes beleuchtet ihnen Gesetz und Prophetie, ja die ganze Heilsgeschichte Gottes mit Israel. Aber jetzt, am Abschluss und an der Wende des Äons, erscheint "das Weib mit der Sonne bekleidet und den Mond unter ihren Füßen". Das Dämmerlicht der Nacht weicht dem aufgehenden Morgenstern und der siegenden Sonne. Das hellstrahlende Licht der göttlichen Prophetie die im Gesetz, in den Propheten und in den Psalmen von "Christus" zeugt, geht dem Weibe jetzt auf (Lk 24:44; Joh 5:39).

"Auf ihrem Haupte hat sie eine Krone mit zwölf Sternen." Das sind die 12 Stämme Israels.Seine 12 Jünger gehören organisch zu diesen 12 Sternen; ihnen verspricht der Heiland: "Wahrlich, Ich sage euch: Ihr, die ihr MIr nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn des Menschen Sohn auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf 12 Thronen sitzen und die 12 STÄMME ISRAELS RICHTEN" (Mt 19:28). Nach diesem Wort Jesu haben die 12 Jünger auch im Himmel ihre Aufgabe und ihren DIENST AN ISRAEL, wie auch das Weib, und dienen EINEM Organismus. Sie sind das gekrönte, königlich-priesterliche Geschlecht, die Krone auf - oder: ÜBER - dem Haupt des Weibes.

Mit welch einer Inbrunst heiliger Liebe hängt auch der Apostel Paulus an seinem Volk Israel, trotz der vielen Leiden, die ihm gerade dieses Volk zugefügt hat. "Ich habe große Traurigkeit und unablässigen Schmerz in meinem Herzen. Ich habe gewünscht, selbst verbannt zu sein von Christo für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, welche Israeliten sind!" (Röm 9:2.3), bezeugt ihm sein Gewissen im Heiligen Geist. So sind auch diese zwölf Königspriester aus Israel aus Israel zutiefst priesterlich an der Geburt des männlichen Sohnes beteiligt.

Das Weib ist schwanger

Offb 12:2: Und sie war schwanger und schrie in Wehen und Schmerzen der Geburt.
Auch diese Geburt gehört zum "großen Zeichen". Es geht um DEN GEBURTSMÄSSIGEN DURCHBRUCH EINER Erkenntnis. Jede Erkenntnis ist eine Zeugung des Heiligen Geistes und bewirkt eine Geburt, wenn die Zeugung - oder das Zeugnis - im Herzen aufgenommen, d.h. EMPFANGEN wird. Die Schrift nenn die Zeugung ein "Erkennen". "Adam ERKANNTE sein Weib Eva; sie aber empfing und gebar den Kain" (1Mo 4:1).

Paulus schreibt (1Kor 8:3): "Wenn aber jemand Gott liebt, der ist VON GOTT erkannt." Das heißt: Gott hat ihn ERKANNT, indem Er durch den Heiligen Geit Seine Liebesnatur in ihn hinein gezeugt hat, so dass er nun Gott lieben kann. Das Erkennen Gottes ist also eine Zeugung aus Seiner Liebesnatur; und was heraus geboren wird, ist Liebe Gottes.

Meist gehen einer solchen Geistgeburt, dem Durchbruch einer neuen Erkenntnis im Herzen, große Kämpfe, das sind Wehen, voraus.

Als die Brüder Josephs zum ersten mal in der Hungersnot nach Ägypten zogen, wurden sie dort in eine noch größere Not gebracht. Joseph, der sie sogleich erkannte, GEDACHTE DER TRÄUME, die er von ihnen hatte, und sprach: "Kundschafter seid ihr; zu sehen, wo das Land offen ist, seid ihr gekommen" (1Mo 42:21.22). Alle gegenteiligen Beteuerungen halfen nichts. Da brach unter inneren Wehen zuerst DIE Erkenntnis durch: "Wahrlich, das haben wir an unserem Bruder verschuldet, dessen Seelenangst wir sahen, da er uns um Erbarmen anflehte; wir aber hörten nicht auf ihn. Darum isst diese Not über uns gekommen!" Noch größer wurden die Wehen bei ihre zweiten Reise. Sie bewirkten, dass eine Selbst- und Sündenerkenntnis und ein umfassendes Bekenntnis und Geständnis heraus geboren wurden bei den Brüdern Josephs. Nun konnte sich Joseph vor allen, die um ihn her standen, nicht länger zurückhalten, und er rief (1Mo 45:1.2): "Tut jedermann von mir hinaus" Und es stand kein Mensch bei ihm, als Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gab. Und er weinte laut, also dass es die Ägypter und da Haus Pharaos hörten."

Auch bei Joseph ging es durch innere Wehen und Schmerzen der Geburt, bis die Offenbarung seiner selbst zum Durchbruch kam und er sich seinen Brüder zu ERKENNEN gab.

"Und Joseph sprach zu seinen Brüder: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt" (1MO 45:4). Jetzt ERKANNTEN sie den on ihnen Verworfenen in seiner Herrscherwürde - dur.ch Wehen hindurch. Wie von neuem geboren steht der Totgeglaubte vor ihnen, als der Höchste nach Pharao, als ihr Lebensretter.

Diese göttlichen Begebenheiten im LebenJosephs und seiner Brüder sind die prophetische Vorausdarstellung dessen, was in dem GROßEN ZEICHEN sich erfüllt.

Israel hat in dem Jesus von Nazareth nicht einen Messias und Retter erkannt. Es hat ihn gehasst und verworfen gleich wie die Brüder ihren Joseph. Es wollte ihn aus der Welt schaffen, gleichwie die Brüder Josephs. Aber Er lebt, gleichwie Joseph, in einem fernen Land.

Inzwischen gehen im Himmel und auf der Erde gewaltige Dinge vor sich.

Die Sehnsucht nach dem Messias ist in dem orthodoxen, gesetzestreuen Judentum durch die vielen Jahrhunderte hindurch immer lebendig geblieben, wenn es auch eine kleine Schar war. Mit der Rückkehr Israels in das Land der Väter sind auch diese gesetzestreuen, ihren Messias erwartenden Israeliten heimgekehrt. sie haben den Tempel 8Offb 11.) wieder gebaut und in Jerusalem den ganzen mosaischen Gottes- und Opferdienst wieder eingeführt. Durch einen Bund hat der König (das 7. Haupt, Offb 17:10) des jüdischen Weltreichs ihnen die Freiheit und ungestörte Ausübung ihres Gottesdienstes garantiert. Er selbst, der gottlose Jude, hat ja eine eigene Religion und einen falschen Propheten. In der ersten Hälfte der 70. Jahrwoche, also nach 3 1/2 Jahren, bricht er ihn.

In diesen ersten 3 1/2 Jahren des "Tages des Herrn" sind die zwei bevollmächtigten Zeugen in Jerusalem. Sie werden Judenchristen sein, die in dem Jesus von Nazareth den Sohn Gottes und den Messias Israels erkannt haben. Das bezeugen sie in Vollmacht. Zugleich stellen sie die Geschichte, den ganzen Opfer- und Gottesdienst, in der Stiftshütte und im Tempel, ins helle Licht der göttlichen Prophetie und zeigen, wie alle diese Schattenbilder in dem Jesus von Nazareth ihre Erfüllung gefunden haben.

Während diejenigen Glieder des Weibesorganismusses, die schon im Himmel sind, Klarheit haben über den Messias, wird der Teil des Weibes, der in der Endzeit am "Tag des Herrn" in Jerusalem und im Heiligen Land lebt,, besonderes durch den Dienst der zwei Zeugen schwanger von einer neuen Erkenntnis. Diese Erkenntnis ist zunächst unsagbar schmerzlich für das Weib. Es kann's nicht fassen, dass es wahr sein soll, dass dieser Jesus von Nazareth der Messias ist. Es will nicht zum Durchbruch kommen, einen zweitausendjährigen Irrtum einzusehen und preiszugeben. Darum windet es sich und schreit in Wehen der Geburt.

Erschütternd haben die Propheten diese Wehen unddie Geburt vorausgeschaut. "Herr, in der Drangsal suchen sie Dich, ergossen leises Flehen, als Deine Züchtigung sie traf. Wie, wenn eine in Hoffnung ist und dem Gebären nahe kommt, sich windet und vor Schmerzen schreit, so waren auch wir, Herr - von Dir aus geschah es" (Jes 26:16.17).

Noch ehe es zur Geburt kommt, erscheint ein ANDERES ZEICHEN:

Ein großer feuerroter Drache

Offb 12:3: Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Kronen.
Wiederum ist es ein ZEICHEN. Der Drache, die alte Schlange, genannt der Teufel, ist der Satan. Seine Beschreibung ist ähnlich der des Tieres, das in Offb 13:1 und Offb 17::3.7 charakterisiert wird. Zwar ist der Drache und das Tier nicht ein und dasselbe, wie auch Gott, der Vater, und der Sohn nicht dasselbe sind. Wie nun aber der Vater und der Sohn "eins" sind, so sind auch der Teufel und das Tier eine Einheit.

Der Satan ist der Gott und Fürst dieser Welt, der in der Luft herrscht (Eph 2:2). Sein Geist wirkt jetzt in den Kindern des Unglaubens. Wie sie die Luft einatmen, so atmen sie auch den in der Luft herrschenden Zeitgeist ein, der sie dann in all ihrem Tun beherrscht und bestimmt. Ganze Geistesbewegungen "liegen in der Luft". Sein sind auch alle Reiche der Welt. Zm Herrn Jesus sprach er: "Dir will ich alle diese Herrschaft und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will" (Lk 4:5.6). Der Herr bestritt dies nicht.

"Er ist ein MENSCHENMÖRDER von Anfang an und besteht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht IN ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben" (Joh 8:44).

Offb 12:4: ...Und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und wrf sie auf die Erde.....
Satan ist im Himmel (Hi 1:6: Hi 2:2.3). Wie hartnäckig er sich dort festhält, werden wir noch in Offb 12:7 sehen. Ein Drittel der Sterne des Himmels, das sind Engel, die mit ihm in den Abfall von Gott hineingezogen wurden, hängt an ihm. Sie wirft er nun hinab auf die Erde. Was er im Himmel tut, das sollen diese Sterne wider den Teil des Weibes, der auf Erden ist, tun: den Geburtsdurchbruch des männliches Sohnes verhindern. Das könnte geschehen, wenn durch Beeinflussung zu Unglauben und Zweifel die Erkenntnis nicht zum sieghaften Durchbruch käme.

Geburt des männlichen Sohnes

Offb 12:4: ...Und der Drache stand vor dem Weib, das gebören sollte, auf dass, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind verschlänge.
Satan kennt diesen männlichen Sohn. Er hat ihn schon einmal in den Tagen Seines Fleisches verfolgt. In bethlemischen Kindermord (Mt 2:16) schon wollte er Ihn verschlingen. Durch den Sturm auf dem Meere (Mt 8:24) wollte er Ihn ersäufen. Und im Garten Gethsemane musst Er, der Sohn, mit dem Tode ringen. Dr, welcher des Todes Gewalt hat, wollte Ihn umbringen, damit Er ja nicht am Kreuze sterbe. Aber gerade durch Seinen Kreuzestod hat Er dem die Machtgenommen, der des Todes Gewalt hat, das ist der Teufel (Hebr 2:14). Von da her kennt er den, der ihm den Kopf zertreten hat. Ihm gilt auch jetzt des Drachen Grimm.

Offb 12:5: Und sie gebar einen Sohn, einen männlichen, den, der alle Völker weiden soll mit eisernem Stab.
"So spricht der Herr: Wir haben ein Wehgeschrei vernommen, Schrecken gibt's und kein Wohlsein! Warum sehe ich denn, dass alle Männer ihre Hände an den Hüften haben wie eine Gebärende, und dass aller Angesichter totenbleich geworden sind! ehe, denn dieser Tag ist GROSS, so dass ihm keiner gleich, und eine Zeit der Angst ist das für Jakob; aber er soll daraus errettet werden!" (Jer 30:5-11). "Ihr Fürst wird von ihnen sein und ihr Herrscher aus ihrer Mitte hervorgehen. Den will Ich herzutreten lassen, und Er wird Mir nahen" (Jer 30:21).

Auf Erden ist es die Zeit der Posaunengerichte. gleichzeitig über die zwei Zeugen ihr vollmächtiges Zeugnis in Wort und Taten aus. Durch dieses Zeugnis in gesetzestreuen, den Messias erwartenden Teil Israels die Erkenntnis, dass der Jesus von Nazareth, den ihre Väter gekreuzigt haben, der Sohn Gottes, ihr Messias ist. Noch kämpft in ihnen der Zweifel an dieser Erkenntnis. Es will ihnen zu furchtbar sein. Besonders den Männern in Israel (sie gehören auch zum Weib!) bereitet diese aufbrechende Wahrheitserkenntnis solche innere Not, dass ihre Angesichter vor Schrecken und Furcht totenbleich werden. Wenn das wahr ist, was wird dann auf uns warten? mag wohl ihre bange Frage sein.

Wahrlich, dieser Tag ist groß, also dass ihm keiner gleicht. Darum ist es auch ein großes Zeichen. Bricht diese Erkenntnis durch, dann ist für das Weib der männliche Sohn geboren. Das ist eine entscheidende Wende in der Geschichte Israels.

"Es wird aber IN DEN LETZTEN ZEITEN geschehen, dass der Berg des Hauses des Herrn fest gegründet sein wird als der höchste der Berge... Von Zion wird die Lehre ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem" (Mi 4:1.2). "Und du, Bethlehem Ephrata, du bist zwar zu klein, um unter den Hauptorten Judas zu sein; aber AUS DIR soll mir hervorgehen, der ein Herrscher über Israel werden soll dessen Ausgang von Anfang, von Ewigkeit her gewesen ist" (Mi 5:1-3).

Micha schaut die Ereignisse der letzten Zeit (Mi 4:1). Aber wie das bei den Propheten meist der Fall ist, sieht Micha den Ablauf nicht in genau chronologischer (zeitgeschichtlicher) Reihenfolge. Eines ist aber klar: Es wird immer nur von EINEM geweissagt, der geboren und hervorkommen soll, nämlich von dem, der ein Herrscher über Israel werden soll.. dessen Ausgang von Anfang, von Ewigkeit her gewesen ist (Mi 5:1). In dem geringen, kleine Bethlehem wird Er in Niedrigkeit und in der Ähnlichkeit des sündigen Fleisches von einem Weibe als Mensch geboren (Mi 5:1; Röm 8:3). Über seinen Niedrigkeitsweg, das Verworfenwerden und Seinen Kreuzestod hat Micha keine Offenbarung. Oder vielleicht doch? Denn er fährt fort: "Darum gibt Er sie hin bis zu der Zeit, da DIE, so GEBÄREN soll, wird geboren haben und die übrigen Seiner Brüder wiederkehren werden zu den Kindern Israels (Mi 5:2). Warum gibt Er sie hin? Weil sie - Israel - Ihn verworfen hat.. Er sieht also die Verwerfung und Zerstreuung (Mi 4:7) Israels. Der in Behtlehem Geborene existierte also für sie nicht. Von ihnen aus gesehen ist Er für sie nicht gestorben.

Damit stimmt die Weissagung des Propheten Micha überein, die lautet: ... denn nun musst du zur Stadt hinaus und auf dem Felde wohnen und nach Babel kommen" (Mi 4:10b).

Flucht des Weibes

Der Antichrist hat sich in den Tempel Gottes in Jerusalem gesetzt, indem er vorgibt, er sei Gott. Auf der Zinne des Tempels werden Gräuel des Verwüsters aufgestellt. Den Bund, den er mit den gesetzestreuen Juden gemacht hatte, bricht er jetzt, in der Mitte der Jahrwoche. Schlacht- und Speisopfer müssen aufhören (Dan 9:27). Die beiden Zeugen lässt er töten. Das sind Warnsignale für das Weib. Sie weiß um sie, denn der Heiland sagte: Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von welchem gesagt ist durch den Propheten Daniel, werdet stehen sehen an heiliger Stätte (wr es liest, der merke darauf!) alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; wer auf dem Dache ist, der steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen (er fliehe sofort, so wie er ist); und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht wieder zurück, sein Kleid zu holen" (Mt 24:15-18).

Zunächst flieht das Weib in die Berge Judäas, wo sie auf dem Felde wohnen muss (Mt 24:16; Mi 4:10). Darum soll sie schon vorher darum bitten, dass ihre Flucht nicht des Winters noch am Sabbat geschehe (Mt 24:20). Von dort geht die Flucht in die Wüste nach Babel, wo sie einen Ort hat, von Gott bereitet, dass man sie daselbst ernähre während der letzten 3 1/2 Jahre.

Der Antichrist hat seine Residenz Babylon verlassen und sich in den Tempel Gottes in Jerusalem gesetzt. Jetzt wird Babel eine Zuflucht für die (gewiss, nicht allzu große Zahl der ) Glieder des Weibes, die noch auf der Erde sind. "Daselbst sollst du gerettet werden, daselbst wird dich der Herr erlösen aus der Hand deiner Feinde (Mi 4:10).

Ehe dann Babylon zerstört wird, ergeht aus dem Himmel eine Stimme, die spricht: "Gehet aus von ihr, Mein Volk, damit ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, und damit ihr nicht von ihren Plagen empfanget" (Offb 18:4).

Ein Kampf im Himmel