32 biblische Beweise, in Bezug auf die Entrückung

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
30. Die große Trübsal

31. 32 biblische Beweise, in Bezug auf die Entrückung

Einleitung

Wir leben in einer sehr schweren und dunklen Zeit (1947). Das Volk Gottes in aller Welt bewegt so manche ernste Frage, zum Beispiel: Wo stehen wir in der Entwicklung? Ist die gegenwärtige Weltlage in der Schrift zu finden und wo? Stehen wir unmittelbar vor der großen Trübsal? Dann: Kommt die Gemeinde Jesu Christi in die große Trübsal hinein oder nicht? Was lehrt die Schrift darüber? Und andere Fragen mehr. Mit Gottes Hilfe will ich versuchen, eine der vielen Fragen auf Grund der heiligen Schrift zu lösen. Zuerst einige einleitende Bemerkungen zur allgemeinen Information bezüglich der Wiederkunft Christi.

Nach der Schrift zerfällt bekanntlich die Wiederkunft Christi in zwei Abschnitte. Zuerst kommt der Herr für die Seinen nicht auf die Erde, sondern in die Luft, unsichtbar den Namenchristen, dem Israel und den Völkern der Erde; dann nach einem Zeitraum von etwa sieben Jahren kommt Er mit den Seinen, und zwar in großer Kraft und Herrlichkeit auf die Erde, sichtbar für Israel und der ganzen Welt. Die in gläubigen Kreisen so viel umstrittene Frage, ob die Entrückung der Gemeinde vor, während oder am Schluss der großen Trübsal stattfinden wird, kann nur durch die Schrift geklärt werden. Meinungen von teuren Gottesmännern, die nicht mit der Schrift übereinstimmen, müssen wir abweisen, denn : "Mir ist's nicht um 1000 Welten, sondern um dein Wort zu tun." -

Die Entrückung der Gemeinde Jesu

Im folgenden sollen nun 32 biblische Beweise, dass die Gemeinde Jesu Christi vor der großen Trübsal entrückt werden muss, behandelt werden. Mögen diese, durch Gottes Gnade, dazu beitragen, dass viele Gläubige aus der Verwirrung der Ansichten auf diesem Gebiet herauskommen, zur Ehre des Herrn und zum Heil vieler Gotteskinder.

Im 1. Brief an die Korinther

1. Den ersten Beweis finden wir in 1Kor 15:51-52: "Siehe, ich sage euch ein Geheimnis. Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden".

Hier nennt Paulus die Entrückung ein "Geheimnis". Ein Geheimnis ist und enthält immer etwas, das vorher nicht geoffenbart, sondern geheim, verborgen gehalten war. Wie nun die Gemeinde selbst ein Geheimnis ist (Eph 3:3-4), so ist auch ihre Entrückung ein Geheimnis. Beide Geheimnisse waren in den 4000 Jahren vor Christus nicht, auch keinem Propheten geoffenbart, sondern verborgen gehalten worden. Infolge dessen konnte auch kein Prophet von einer Gemeinde oder Entrückung derselben schreiben. Diejenigen, die da lehren, dass alle Stellen, die von der Entrückung handeln, sich auf Jesu Wiederkunft in großer Kraft und Herrlichkeit beziehen, also nach der großen Trübsal, irren sehr. Denn die sichtbare Wiederkunft des Herrn in großer Kraft und Herrlichkeit war durch viele Jahrhunderte im Alten Testament immer wieder verkündigt worden. Auch der Herr Jesus hat in den drei ersten Evangelien des öfteren von derselben gesprochen, das war absolut kein Geheimnis. Man kann doch nicht etwas, was seit Jahrhunderten klar geoffenbart worden ist, ein Geheimnis nennen; das wäre eine Lüge. Dass wir seit Jahrhunderten jeden Sonntag Gottesdienst pflegen, das nennen wir doch kein Geheimnis, das wäre ja lächerlich; denn diese Tatsache ist ja jedermann bekannt und nicht geheim und verborgen. Dagegen die Entrückung der Seinen, die 4000 Jahre vor Christus verborgen geheimgehalten worden ist, ist ein Geheimnis. Die Enthüllung desselben wurde dem Apostel Paulus anvertraut. Da die Schrift uns Vorgänge während und nach der großen Trübsal zeigt, aber nichts von einer Entrückung in dieser Zeit, so muss die Entrückung vor der großen Trübsal stattfinden, wie wir noch weiter sehen werden.

Im 2. Brief an die Thessalonicher

2. Wir müssen wegen der großen Wichtigkeit dieses Kapitels (2Thes 2:6-7) hier etwas länger verweilen.

Wie der erste Thessalonicherbrief einen Irrtum der dortigen Gläubigen korrigierte, so korrigierte der zweite Thessalonicherbrief, besonders 2Thes 2. einen Irrtum, den Irrlehrer in der Abwesenheit des Paulus, den Gläubigen dort beigebracht hatten. Der Irrtum bestand darin, dass diese den dortigen Gläubigen sagten, der "Tag des Herrn sei schon da". Ihre Trübsale und Verfolgungen, die sie zu erdulden hatten, seien ein sicherer Beweis davon, dass der "Tag des Herrn" wirklich da sei. Der "Tag des Herrn", das ist der große und schreckliche Tag, der brennen soll wie ein Ofen (Mal 3:19), von dem die Propheten so viel Grauenhaftes geweissagt hatten (siehe Beweis 20). Über diese Mitteilung, dass dieser schreckliche Tag schon da sein soll, wurden die dortigen Gläubigen außerordentlich traurig. Warum denn? Nun, sie waren von ihrem Lehrer Paulus gelehrt worden, dass zuerst die Entrückung komme (1Thes 4:13-18), und dann komme der Tag des Herrn. Wenn es aber nun war sei, dass der Tag des Herrn schon da sei, dann haben sie die Entrückung verpasst und sind von derselben ausgeschlossen worden - o wehe uns! Darüber wurden sie ungemein traurig. (Gebe Gott, unsere Gläubigen heute würden auch so ängstlich bedacht sein, dass sie ja nicht die Entrückung verpassen!) Heute haben viele die Lehre des Paulus auf den Kopf gestellt, geradezu umgedreht. Sie lehren nicht wie Paulus, dass erst die Entrückung kommen muss und dann der Tag des Herrn, sonder zuerst kommt der Tag des Herrn mit Abfall, Antichrist, große Trübsal und dann erst kommt die Entrückung. Das wird gerade von dieser Stelle (2Thes 2:1-3) aus gelehrt, wie wir bald sehen werden. Doch wir wollen zuerst die Korrektur des Paulus näher betrachten.

"Aber um der Zukunft unseres Herrn Jesu Christi willen und unseres Versammeltwerdens zu Ihm, bitten wir euch, liebe Brüder, dass ihr euch nicht bald deswegen bewegen lasset von eurem Sinn noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als von uns gesandt, dass der Tag des Herrn schon da sei. (Tag Christi ist nicht korrekt, alle besseren Handschriften und Übersetzungen haben: Tag des Herrn). Lasset euch von niemand verführen in keinerlei Weise; denn er (nämlich der Tag des Herrn) kommt nicht, es sei denn, dass zuvor der Abfall komme, und geoffenbart werde der Mensch der Sünde, das Kind des Verderbens."

Also die Korrektur des Paulus, den betrübten Gläubigen in Thessalonich gegenüber, bestand darin, dass er ihnen sagte, der gefürchtete Tag des Herrn (von dem die Irrlehrer sagten, er sei schon da) sei noch gar nicht da; denn zuerst muss der Abfall kommen und der Mensch der Sünde.... So, jetzt werden sie sich besser gefühlt haben, nachdem ihr geliebter Lehrer ihnen das Schreckgespenst des Tages des Herrn beseitigt hatte. Doch heute nehmen wir etwas ganz Merkwürdiges wahr, indem Gläubige aus Paulus' Worten etwas anderes herauslesen, als das was er gesagt hatte. Paulus hatte den Thessalonichern gesagt, der Tag des Herrn (vor dem sie so Angst hatten) kommt nicht, es sei denn... statt dessen lesen heute viele Gläubige: "denn er kommt nicht", das meint, der Herr kommt nicht, es sei denn... also etwas, was gar nicht im Text steht und was dem Apostel zu schreiben nicht in den Sinn gekommen ist. Durch diese verkehrte Einschiebung ist der ganze Text entstellt worden und hat große Verwirrung unter den Gläubigen angerichtet; dadurch ist ein komplett falsche Lehre aufgebaut worden. Frisch weg wird gelehrt: 2Thes 2:3 steht geschrieben: Der Herr komme nicht (das ist gar nicht wahr, so steht es in 2Thes 2:3 nicht geschrieben), es sei denn, dass zuvor der Abfall komme, denn Antichrist, dann große Trübsal.

Da hat man die Lehre des Paulus gerade umgedreht, auf den Kopf gestellt. Wenn das Laienbrüder tun und den Text so oberflächlich lesen und behandeln, dann sind die wohl nicht zu entschuldigen, aber ist doch gewissermaßen verständlich, weil sie es nicht besser wissen; wenn aber Prediger so lehren dann wundert man sich außerordentlich über die Oberflächlichkeit der Auslegung des Wortes Gottes. Das ist in der Tat sehr verwunderlich. Entweder weiß es der Betreffende nicht besser, dann ist das ein Tiefstand biblischer Erkenntnis oder der Betreffende lehrt lehrt und schreibt, wie den Leuten die Ohren jucken.