Zusammenfassung des tausendjährigen Reiches

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Abschrift des des Buches:
Das tausendjährige Königreich Christi auf Erden
von Heinz Schumacher (1964)

Paulus Verlag Karl Geyer, Stuttgart


Inhaltsverzeichnis

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In Bearbeitung

V. Zusammenfassung des tausendjährigen Reiches

Versuch einer zusammenfassenden Darstellung des tausendjährigen Reiches vom Alten und Neuen Testament her

Welchen Gesamteindruck dürfen wir nun nach all dem Gesagten gewinnen? Wie sieht das Panorama des AT vom messianischen Reich (von dem wir nichts zu streichen brauchen, das aber um neue Züge bereichert wurde) nun im Lichte des NT aus? Wir versuchen nachstehend, dies in kurzer Zusammenfassung zu zeigen, und betonen,dass es sich um einen V e r s u c h handelt, der naturgemäß bruchstückhaft und unvollkommen sein kann und noch manche Fragen im einzelnen offen lassen muss:

Nach Abschluss der gegenwärtigen Gemeindezeit, also nach der Vollendung und Entrückung des Leibes Christi, hat Gott die Verstockung von Seinem Volke genommen und sich ihm wieder zugewandt. Während der Antichrist mit Lüge und Gewalt seine Herrschaft über die Erde zu festigen sucht, treten zwei Zeugen mit besonderer göttlicher Ausrüstung im heiligen Lande auf, wo inzwischen Israeliten aus allen zwölf Stämmen wohnen. Durch ihr vollmächtiges Zeugnis kommen viele zum Glauben. 144 000 Israeliten werden versiegelt und später zu Gott entrückt. In der Mitte der letzten Jahrwoche haben die beiden Zeugen ihren Dienst beendet. Nun drängen sich Ereignisse von ungeheurer Tragweite in kürzester Zeit zusammen: Christus hat im Himmel offiziell die Regierungsgewalt über den Kosmos übernommen. Satan wird aus dem Lufthimmel auf die Erde geworfen. Er gibt dem Antichristen, der eine tödliche Wunde empfangen hatte, durch ein satanisches Wunder sein irdischen Leben zurück und statte ihn mit ungeheurer Finsternis-Vollmacht aus, so dass ihn alle Erdbewohner als Herrscher annehmen, ja ihn anbeten. Für die Heiligen, vor allem in Israel, aber auch in den Völkern, beginnt jetzt eine Zeit großer Drangsal. Ja, das ganze Israel wird zum Feind der Menschheit erklärt, das Land aufgeteilt und die Bewohner zerstreut. Viele Heilige sterben den Märtyrertod; andere werden ins Gefängnis geworfen oder irren hungern und unzureichend bekleidet auf erden umher, weil sie nicht mehr kaufen und verkaufen können. Das ungläubige Judentum aber stellt seine Fähigkeiten und sein Geld in den Dienst des Antichristen.

Sieben Engel gießen sieben Zornschalen über die Welt aus, die gewaltige Katastrophen auslösen. Die unter dem Einfluss ungläubiger Juden stehende Weltwirtschafts- und Vergnügungsmetropole Babylon wird zerstört. Nur ein „Überrest“ der Menschen bleibt am Leben. Damen die „Heiligen“ zum großen Teil in den Verfolgungen ums Leben, so werden die Ungläubigen Opfer der Gerichte Gottes. Der letzte Weltherrscher ruft zu einem letzten, verzweifelten Feldzug gegen Christus auf, und eine gewaltige moderne Streitmacht sammelt sich. Da öffnet sich der Himmel, und Christus erscheint mit den zu Ihm entrückten und Ihm vereinigten Heiligen und Myriaden von Engeln. Sein Anblick lähmt die Erdbewohner, und ein Wort, ein Hauch des Messias genügt, um den Antichristen und seinen Anhang niederzuwerfen.

Christus kommt mit Seinen Heiligen und Engelheeren auf die Erde herab. Seine Füße stehen auf dem Ölberg, von wo Er einst aufgefahren war. Seine auserwählten, bedrängten Brüder aus Israel (aber auch aus den Völkern), die noch nicht den Häschern des Antichristen zum Opfer gefallen waren, werden gesammelt und zu Ihm gebracht. Alle Lebenden aus den Völkern werden vor dem Messias versammelt. Wer von ihnen den bedrängten Brüdern Jesu Hilfe geleistet hat, darf als Bürger ins Reich eingehen. Es sind die Demütigen, Sanftmütigen, Barmherzigen und Friedfertigen unter ihnen. Diese Reichsbürger leisten willig „Wiedergutmachtung“ an Israel: in Form von Besitz Geld und zum Teil auch Arbeitskrkaft. - Die anderen aus den Nationen, die an Israel schuldig geworden sind, erleiden strafende Vergeltung durch Israel. Ihr Tun kommt auf ihren Kopf zurück. Ihre Leiber werden getötet, und ihre Seelen fallen dem äonischen Feuer anheim.

Auferstehungen geschehen. Die Märtyrer der Endzeit stehen auf (Die gläubigen Toten der Gemeindezeit waren schon früher auferweckt und zum Herrn entrückt worden und waren bei Seinem Erscheinnen vom Himmel her bereits mitgekommen, ebenso viele längst erweckte Heilige des Alten Bundes, darunter ein Abraham, ein Mose, ein David, ein Elia.) Viele Menschen, die in ihrem Leben nach der Gerechtigkeit hungerten und dürsteten, und die von Herzen nach dem Gesetz „gerecht“ zu leben trachteten, werden in der „Auferstehung der Gerechten“ lebendig gemacht. Auch die einst in der Wüste dahingestreckten Israeliten kommen wieder, allerdings in irdischen, sterblichen Leibern.

Nun wird Israel zum letzten und endgültigen Male in seinem Lande wieder angesiedelt. Die in den Endzeitkatastrophen von den Nationen zertrampelten oder auch durch göttliche Gerichte in Trümmer gesunkenen Städdte Israels werden wie aufgebaut, - wobei ihnen die Völker, soweit gerichtet, in dem die Grundsätze der Bergpredigt restlos verwirklicht sind. Infolge gewaltiger kosmischer und klimatischer Veränderungen wird die Sonne ein Siebenfaches an Licht und Wärme spenden und ie Fruchtbarkeit des Landes und das Lebensalter der Menschen siebenfach erhöht. Die Wüste wird zum Fruchtgefilde. Der Zionsberg ist über alle anderen Berge erhöht. von dort strahlt die Herrlichkeit des Königs, der dort immer wieder erscheint, und Seiner Mitherrscher, die allesamt leuchten wie die Sonne, weithin ins Land. Jerusalem kann als „Stadt auf dem Berge“ nicht länger verborgen sein. Dort oben wird er Hesekielsche Tempel errichtet; und dort werden die Festversammlungen Jehovas gefeiert, der sichtbar unter Seinem Volke wohnt und wandelt. Über jeder Stätte des Zionsberges lagert eine Rauchwolke bei Tage und flammender Feuerschein bei Nacht.Dort residiert der König, der Fülle-Christus, und die Königin, die Heiligen Israels. (Doch ist der König in Seinem „Leibe“ in keiner Weise an diese Städte „gebunden“; Seine Herrschaft und Sein Dienst umfassen den ganzen Kosmos; Er „erscheint“ aber immer wieder persönlich auf dem Zionsberge, während Ihn sonst David mit den zwölf Jüngern vertritt.)

Friede und Sicherheit herrschen nun in Israel. Eine gewaltige Mehrung an Menschen und Vieh setzt ein. Das Land wird zu eng für seine Bewohner, und die Landesgrenzen werden (in friedlicher Vereinbarung mit den Nachbarn!) herausgerückt. Aber was das Wichtigste ist: alle Bürger Israels, die beim Erscheinen Christi von einer tiefernsten Buße erfasst wurden und an Ihn glauben lernten, haben Seinen Geist empfangen.Es ist keiner unter ihnen, der den Messias nicht kennt und liebt. Sein Volk ist voller Willigkeit. Das ganze erneuerte Israel, ja selbst der Boden des Heiligen Landes, ist dem König geweiht. Und selbst die Tier- und Pflanzenwelt spiegelt den Frieden und die Harmonie der Bewohner des Heiligen Landes wieder.

Weil Satans Einfluss ausgeschaltet ist, sind auch Sünde und Tod weitgehend überwunden. Ist doch das Gesetz Jehovas in aller Herzen geschrieben, und vom Zionsberg geht ständig Unterweisung aus. Wer allerdings sündigt, muss am folgenden Morgen sterben. Die Sünde steht nicht länger unter göttlicher Geduld. Die anderen Einwohner aber erreichen ein Lebensalter dem Alter der Bäume, und die Straßen der (erweiterten) Königsstadt füllen sich im Laufe der Jahrhunderte mit Greisen und Greisinnnen, die den nachkommenden Generationen von der gewaltigen Äonenwende erzählen, die sie noch miterlebten. Keiner aber von den Einwohnern Israel fühlt sich schwach oder krank. Mit der Sünde verschwanden auch die Folgen der Sünde: Krankheit und Tod.

Die Völker sind, soweit sie ins Reich Eingang fanden, ebenfalls willig, dem Christus zu gehorchen. Kein Atheist oder Antisemit ist unter ihnen. Aber sie haben noch nicht Gottes Heiligen Geist empfangen. Auch ist ihr soziales, wirtschaftliches und religiöses Leben dem Israels noch lange nicht gleich. Ihnen soll nun der Musterstaat Israel zur Anschauung dienen. Jährlich ziehen große und zahlreiche Abordnungen aus allen Völkern zur Anbetung des Messias und zum Empfang Seiner Lehre nach Jerusalem hinauf. Mit gewaltigen Eindrücken kehren sie heim und verkünden die Herrlichkeit des Christus. Gleichzeitig sind viele aus Israel als „Entwicklunghelfer“ und Missionare unter den Nationen tätig. Die Verteidigungsminsterien in allen Ländern sind ebenso überflüssig geworden wie jegliche Waffentechnik. Nun wird die Erde wirklich dem Menschen untertan gemacht, ohne Hass und Neid, Geldsucht und Ehrsucht, die alle Entwicklungen vergiften. Technik und Industrie werden nur so weit entwickelt, als sie wirklich dem Gesamtwohl der Menschheit dienen und keine schädlichen Folgen wie Hetze und Unruhe, Vergiftung von Luft und Wasser, Krankheit oder Verödung und Aushöhlung des Lebens zeitigen. Je näher die Länder dem Heiligen Lande sind, umso schneller ziehen auch in ihnen in jeder Hinsicht „messianische Verhältnisse“ ein. Ägypten und Assyrien gehören zu den ersten erneuerten Völkern. Sie bilden mit Israel einen heiligen Dreibund und sind ein Segen inmitten der Erde.

Doch Fleisch bleibt Fleisch, und nicht alles aus den Völkern wurden von neuem geboren. Besonders an den „Rändern“ der Erde, also in den von Israel weit entfernten Gebieten, kam die Mission nur langsam vorwärts. In den späteren Generationen des Millenniums, die die große Äonenwende nicht mehr aus eigener Anschauung kannten, wuchs eine geheime Opposition gegen das Führervolk heran. Zwar heuchelte man nach außen Gehorsam; hier und da aber regte sich auch ein sichtbarer Widerstand. Man „vergaß“, zur jährlichen Völkerversammlung nach Jerusalem zu kommen. Die Antwort über ein solches Volk blieb nicht aus: kein Regen! Doch dies schuf nur wieder neue Missstimmung. Und schließlich sehnen manche gar den Tag herbei, wo man sich des messianischen und israelitischen Joches - obwohl es ein „sanftes“ ist - in einem offenen Aufstand entledigen kann. Die Gelegenheit dazu wird Gott ihnen bieten! (Darüber Näheres im folgenden Abschnitt.)

So müssen wir am Ende unseres Ganges durch die Bibel, auf dem wir die biblischen Aussagen über das tausendjährige Königreich Christi auf Erden im Lichte des Fortschreitens der göttlichen Heilsoffenbarung und Heilsgschichte zu erkennen suchten, wieder feststellen: Es ist etwas ungeheuer Großes und Herrliches um dieses Reich, das all unser Vorstellungsvermögen weit übersteigt. Und doch ist es noch nicht die letzte Vollendung der Liebesgedanken Gottes, sondern erst die Überleitung dazu. Durch das Heiligtum des Millenniums schreitet die Menschheit aus dem Vorhof des gegenwärtigen bösen Äons hinüber ins Allerheiligste der neuen Welt.

Lies weiter:
VI. Der Aufstand nach den 1000 Jahren