Zepter = ein Symbol für Gewalt, Vollmacht, Regentschaft

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus AHS: "200 biblische Symbole


Zepter = ein Symbol für Gewalt, Vollmacht, Regentschaft


Das Zepter oder der Herrscherstab wird meistens als Sinnbild der Regentschaft und Gewalt gebraucht. In 1Mo 49:10 steht geschrieben: "Nicht weichen wird das Zepter von Juda noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis dass Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen."

In dieser Weissagung wird die gewaltige Zeitspanne von zweitausend Jahren zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Herrn überbrückt und nicht besonders genannt. Das ist in vielen Fällen so, da ja die gegenwärtige Haushaltung ein "Geheimnis" ist, das nur dem Apostel Paulus anvertraut war, niemals aber klarer Lehrgegenstand nicht paulinischer Schriften ist.

Die Zeit der verheißenen Christusherrschaft wird verschiedene Male mit einem Zepter in Verbindung gebracht. So lesen wir in 4Mo 24:17: "Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber nicht nahe; es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel und zerschlägt die Seiten Moabs und zerschmettert alle Söhne des Getümmels." Vergleichen wir damit Ps 2:9: "Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen."

Gott spricht von seinem Herrscherstab oder seinem Gesetzgeber (Ps 60:9 - Ps 108:8) und verheißt, dass das Zepter der Gesetzlosen zerbrochen wird, wie in Ps 125:3 und Jes 14:5.6 geschrieben steht: "Das Zepter der Gesetzlosigkeit wird auf dem Lose der Gerechten nicht ruhen.... Zerbrochen hat der Herr den Stab der Gesetzlosen, den Herrscherstab, welcher Völker schlug im Grimme mit Schlägen ohne Unterlass, Nationen unterjochte im Zorn mit Verfolgung ohne Einhalt."

In dem letzten Zeugnis ist es wichtig, auf die beiden Ausdrücke "ohne Unterlass" und "ohne Einhalt" zu achten. Wohl straft Gott je und je seine Geschöpfe und züchtigt sie hart, aber zeitlich unbegrenzten Zorn, der über die Äonen hinausginge, kennt er nicht. Der Herr sei gepriesen für das köstliche "bis" in Jer 23:20 und anderen Stellen! (Vgl. Jes 54:7.8 - Offb 15:1 - Ps 30:5 - Ps 103:9 - Mi 7:18b!)

Die Wichtigkeit des Zepters ersehen wir vielleicht am besten aus dem Buch Ester. Lesen wir nur drei Stellen nach: Est 4:11 - Est 5:2 - Est 8:4. Die Schrift sagt dort: "Alle Knechte des Königs und das Volk der Landschaften des Königs wissen, dass für einen jeden, Mann und Weib, der zu dem König in den inneren Hof hineingeht, ohne dass er gerufen wird, e i n Gesetz gilt, nämlich, dass er getötet werde, denjenigen ausgenommen, welchem der König das goldene Zepter entgegen reicht, dass er am Leben bleibe.... Es geschah, als der König die Königin Ester im Hofe stehen sah, erlangte sie Gnade in seinen Augen; und der König reichte Ester das goldene Zepter entgegen, das in seiner Hand war, und Ester nahte herzu und rührte die Spitze des Zepters an... Der König reichte Ester das goldene Zepter entgegen. Da erhob sich Ester und stand vor dem König."

Wohl uns, dass wir nicht um die Huld irgendeines irdischen Machthabers zu betteln und zu bangen brauchen, sondern dass uns Gott in Christo sein ganzes Herz entgegen neigt und eine solche Fülle von Gnade darreicht, wie sie die kühnsten Wünsche eines Geschöpfes nicht auszusinnen vermögen!

Gleichwie es für einen Unberufenen todeswürdige Sünde ist, einem Herrscher zu nahen, so wäre es für uns, die Berufenen, ein Unrecht, nicht all das zu glauben und zu bezeugen, was uns Gott aus Gnade zugeeignet und geschenkt hat. Es ist darum töricht und völlig zwecklos, über göttliche Wahrheiten zur streiten, da doch nur der Geist Gottes sie erschließt und offenbart. Was dem einen verborgen ist und darum von ihm nicht verstanden werden kann, ist dem andern anvertraut zum seligen Genuss und heiligen Dienst. Möchten wir auf der Stufe, auf der wir aus Gnaden stehen dürfen, treu befunden werden!