Worte des Menschensohns - Spr 18:4

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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205. Worte des Menschensohns - Spr 18:4

Die Worte aus dem Mund eines Mannes sind tiefe Wasser, ein sprudelnder Wirbelbauch, ein Born der Weisheit.

Born, Brunnen, Quelle, Wirbelbach - immer geht es um "lebendiges", d.h. frisches, belebendes Wasser, nie um einen abgestandenen, schlammigen Wasserrest vor der neuen Regenzeit! Darum verwendet die Bibel das sprudelnde, lebendige Wasser als Bild des Heiligen Geistes und des ewigen Lebens, das er vermittelt. Wenn nun die Worte aus dem Mund des Weisen mit solchen Wasser verglichen werden, dann sicher darum, weil auch die Wirkungen des Gottesgeistes und göttliches Leben mitteilen. So heißt es in 1Thes 1:5: "Denn die von uns verkündigte Frohe Botschaft erwies sich bei euch nicht im Wort allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit!"

Die geisterfüllten Leben- und Weisheitsworte werden verglichen mit tiefen Wassern. Ihr Sinn liegt also nicht auf der Oberfläche, sondern muss durch tiefes Eindringen erhoben werden, so, wie man Wasser aus einer großen Tiefe erschließt. Ob hierbei nicht an die "Tiefen der Weisheit Gottes" gedacht ist, die wir durch Seinen Geist allein ergründen können (1Kor 2:9-12)? Auch die größte Sommerhitze kann solch tiefe Grundwasservorkommen nicht austrocknen, weshalb der Mann, der auf den Herrn vertraut, mit einem Baum verglichen wird, der am Wasser gepflanzt ist und "sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt", ein Laub bleibt grün, und er trägt segensreiche Frucht (Jer 17:7-8). Die Wasserfluten, die für Israel in der Wüsste aus dem Felsen entquollen, waren auch "Wasser aus den Tiefen" (Ps 78:15).

Das zweite Bild für die geisterfüllten Weisheitsworte sind die sprudelnden Wasser eines Wirbelbaches. Es sind schier unerschöpfliche Wassermengen, die etwa in einem Gebirgsbach zu Tale brausen. So konnte Asaph sagen: "Horche, mein Volk, auf meine Lehre! Neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes! Ich will meinen Mund auftun mit einem Spruch, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Urzeit" (Ps 78:2 - s.auch Ps 119:171). Oder denken wir daran, dass nach dem NT die Erquickung der Gnade Gottes, der Dienst zur Auferbauung der Gemeinde, die Dankbarkeit, die Freude, die Herrlichkeit, die innerlichen Gefühle, wie auch die Liebe überströmend sein können!

Das dritte Bild für die Weisheitsrede und ihre Erquickung ist das des Borns, des Brunnens. Wer würde hierbei nicht an die Brunnen der Erzväter erinnert - an den Brunnen "Beer-Lachi-Roi" (den Brunnen des lebendig Schauenden) oder an "Beersheba" (den Brunnen des Eidschwurs), an denen Abraham und Isaak wohnten (1Mo 16:14 - 1Mo 21:31-34 - 1Mo 26:23+25)? Der Streit um diese Wasserbrunnen ging so weit, dass die feindlich gesinnten Philister diese mit Erde, Steinen und Kot zuschütteten. So können manche Vaterbrunnen geistlicher Segnungen im Laufe der Zeit verschüttet werden. Wir aber sollten es mit Isaak halten, von dem es in 1Mo 26:18 heißt: "Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, welche sie in den Tage seines Vaters Abraham gegraben hatten... und er benannte sie mit denselben Namen!"

Ob unser Sprüchewort von den quellfrischen Worten aus dem Mund eines Mannes auch von dem Menschensohn Jesus Christus gelten können? Paulus würde dies sicher, wie in Gal 3:16 mit dem Hinweis bejahen: "Er redet als von Einem!" Christi Worte jedenfalls sind "Geist und Leben", Worte des ewigen Lebens von unerschöpflicher Tiefe (Joh 6:63+68). Das Gespräch, das der Herr nach Joh 4. mit der Samariterin am Jakobsbrunnen führte weist ihn als den wasserspendenden Felsen Israels; auf die Quelle "lebendigen Wassers" hin: "Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wiederum dürsten, wer aber irgend von dem Wasser trinken wird, was ich ihm geben werden, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Wasserquelle werden, die ins ewige Leben quillt" (Spr 4:14 - vgl. mit Joh 7:37-39).

Das Wort aus dem Munde des Menschensohnes und Sein Geit erschließen uns Seinen "unausforschlichen Reichtum" (Eph 3:8). Darum gilt auch uns die Einladung: "Und wen da dürstet, der kommen; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst" (Offb 22:17)!


Lies weiter hier:

206. Worte - Todesnahrung oder Lebensfrucht - Spr 18:8+20-21