Wohl durchdachte Entschlüsse - Spr 8:12

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 69. Die geraden Linien des Wortes Gottes - Spr 8:9


70. Wohl durchdachte Entschlüsse - Spr 8:12

Ich, Weisheit, ich bewohne die Klugheit, und ich finde die Erkenntnis der wohl durchdachten Entschlüsse.

Die Weisheit bewohnt die Klugheit wie ein Bewohner sein Haus. Der Lebendige und Belebende ist als die Weisheit - ihr "Haus", ihre Form, ihr Ausdrucks- und Gestaltungsmittel, ist die Klugheit. Durch ein betontes Ich stellt sich die Weisheit als eine göttliche Person vor, ähnlich, wie es Jesus in Seinen gewichtigen Ich-bin-Worten tat.

Klugheit ohne göttliche Weisheit ist also ein leeres Haus, eine bloße Schachtel ohne Inhalt. Selbst wenn dieses "Haus" gefegt und von der Unreinheit und Herrschaft böser Geister gereinigt worden ist, können die Finsternisdämonen, siebenfach verstärkt, dorthin zurückkehren, einfach, weil der neue Bewohner und Hausherr fehlt: Christus als die Weisheit Gottes und Sein guter Heiliger Geist (Mt 12:43-45I!

Dennoch kann Klugheit und List, ohne Heimtücke, auch den Jüngern Jesu angeraten sein, den der Herr sagte: "Seid nun klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben" (Mt 10:16)! Solche Klugheit, der die Weisheit innewohnt findet die Erkenntnis wohl durchdachter Entschlüsse (E: besonnene Erwägungen DEL: Wissen der rechten Entschließung, fein durchdachte Entwürfe). Das Finden setzt eine Zeit des Suchens voraus. Im Leben der Glaubenden geschieht die Führung des Geistes nicht automatisch, so dass sie gleichsam wie unter Hypnose handeln könnten. Wir dürfen misstrauisch sein gegenüber allen, die immerdar und sofort um "Gottes Führung" wissen und jeden ihrer Schritte einem staunenden frommen Publikum also deuten. Auch ein Paulus musste auf der Suche nach dem rechten Weg die Strecke zwischen dem "ich weiß nicht" und dem erlösenden "nun weiß ich" zurücklegen. Er wusste zunächst nicht, was er erwählen sollte und wurde von zwei Möglichkeiten bedrängt; er hatte Lust, das für ihn "Bessere" zu erwählen - nämlich abzuscheiden und bei Christo zu sein; da erkannte er das "Nötige", Notwendige, Not wendende: im Fleische zu bleiben zugunsten der Gemeinden. so gelangte er zu einem zuversichtlichen Wissen, zu einem wohl durchdachten Entschluss (Phil 1:22-26).

Was findet die Weisheit? Die Erkenntnis besonnener Planungen und wohl durchdachter Entschlüsse. Dies ist wohl das Gegenteil zu einem medial geleiteten und unbesonnenen, emotionalen Handeln, welches oft ein Zeichen mangelnder Weisheit ist zu einem Scherbenhaufen für uns und andere führen kann. Schwerwiegende Entscheidungen betreffen ja selten nur uns selbst, sondern immer auch andere, die mit uns verbunden sind wir dürfen ihnen unseren selbstgewählten Weg nicht einfach wie ein gesetzliches Joch aufhalsen! Bei jeder Entscheidungssuche sind wohl auch die natürliche Vernunft, aber schon gar der Rat des Wortes Gottes und bewährter Brüder, sowie die Bitte um Erkennen des Willens Gottes nötig!

Es gehört zu einer "jugendlichen" Reifestufe im Glauben, dass man sich selbst "gürtet und marschbereit macht und zielbewusst dem eigenen Willen folgt; der gereifte Christ wird - wie Petrus - abhängiger von Jesus; als "Gebundener" wird er oftmals in Gang gesetzt auf Ziele, die er nicht will (Lk 21:18)!

Ich, die Weisheit, ...ich finde die Erkenntnis wohl durchdachter Entschlüsse - galt dies nicht auch von dem Sohne Gottes, als Er in Gethsemaneh Seinen Willen in Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters brachte? (Hebr 10:5-7). Eröffnete sich ihm doch eine neue Lebenstiefe - dass Er zur Sünde gemacht und im Tode von Gott abgeschnitten würde!

Hier gehts weiter:

71. Der Gottesfürchtige hasst das Böse - Spr 8:13