Wie groß ist Gott im Kleinen! I - Spr 30:24-28

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350. Wie groß ist Gott im Kleinen! I - Spr 30:24-28

Vier sind die Kleinen der Erde, und doch sind sie mit Weisheit wohl versehen: die AMEISEN, kein starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise; die KLIPPDACHSE, kein kräftiges Volk, und dennoch setzen sie ihr Haus auf den Felsen; die HEUSCHRECKEN, haben keinen König, und doch ziehen sie allesamt aus in geordneten scharen; die EIDECHSE kannst du mit den Händen fangen, und doch weilt sie in den Palästen der Könige!

Dem Weisheitslehrer AGUR stand die Natur sehr nahe. Er spricht in Spr 30. von elf Tieren, welche ihm die Gesamtheit der Schöpfung repräsentieren; er nennt den Raben, den Adler (oder: Geier), den Blutegel, die Schlange, die Ameisen, die Klippdachse, die Heuschrecken, die Eidechse, den Löwen, den Hahn, den Bock. Er hätte sicher dem Dichter Goethe zugestimmt, der in seinem "Faust" sagte: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis!" So sollte ein Christ - wenigstens in bescheidenem Maße - ein "Historiker" sein (um die Propheten verstehen zu können), ferner ein "Biologe" (um die Wunder Gottes in der Schöpfung zu erkennen), und ein "Theologe", der das Wort Gottes erforscht.

In den vorliegenden Versen werden Tiere genannt, die trotz eines Mangels an Kraft und Körpergröße mit Weisheit wohl versehen sind (BUB/DEL): gewitzigt weise sind); darin sind sie manchem menschlichen Toren weit überlegen. Ihre Weisheit schließt auch Anpassungsfähigkeit und Instinktsicherheit ein.

AGUR führt uns zuerst in das Reich der Staaten bildenden Insekten, zu denen außer den Ameisen auch Bienen und Termiten gehören. Die Ameisen sind kein starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise. Der soziale Zusammenhalt dieser Insekten, der durch einen gemeinsamen Duft gesichert wird, ist so groß, dass man ein ganzes Volk geradezu als ein Individuum ansprechen könnte, so nennt man ein Bienenvolk beispielsweise "der Bien". Die den Ameisen gegebene gewitzigte Weisheit besteht nicht zuletzt in ihrer klugen Arbeitsorganisation; es wimmelt in einem Ameisenhaufen scheinbar alles chaotisch durcheinander, und doch unterliegen die Ameisen einem übergeordneten, jeweils wechselnden Plan, innerhalb dessen sie ihre spezifischen Arbeiten erfüllen. Das Zurüsten der Speise im Sommer geschieht nicht zur Schaffung eines Wintervorrats, wo sie ja in eine Starre verfallen, sondern als Nahrung für die heranwachsende Brut. In ihrem Fleiß wird die Ameise zur Mahnung für den Faulen, der durch die Beobachtung ihres Verhaltens weise werden könnte, dabei hat sie "keinen Richter, Vorsteher und Gebieter" (vgl. Spr 6:6-8). Es sind bestimmte "Ameisenstraßen", die sie immer wieder benutzen, wenn sie zum Sammeln von Nahrung Pflanzenresten und Blättern, aber auch zu Kriegszügen ausziehen; manche Blattschneideameisen legen sich sogar gedüngte unterirdische Pilzgärten als "Speisekammer" an; andere halten gefangene Läuse wie "Kühe" und "melden" ihre süßen Ausscheidungen. Können wir törichten Menschen nicht von der Weisheit der Ameisen lernen, sonderlich wir Glaubenden, die wir einen Richter, Herrn und Gebieter haben und Ihm als Glieder eines Leibes zugeordnet sind, auch in unseren so verschiedenartigen Diensten?! Obwohl auch wir in uns selbst kein starkes Volk sind - die Gegenwart des Leibes Christi ist schwach -, können wir doch, in der Harmonie des Geistes Christi verbunden, mit Fleiß unseren Auftrag vollziehen!


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351. Wie groß ist Gott im Kleinen! II - Spr 30:24-28