Welche Auswirkungen hatte die Sohn-Vater-Beziehung auf die Welt?

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Von Daniel Muhl

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Der Sohn vertreibt die Welt, das Geschäft und der Handel aus dem Tempel

Die Liebe zu Seinem Vater und dadurch zum Haus Seines Vaters, war Jesus so wichtig, dass es Ihn geradezu schmerzte, als Er sah, was die Menschen daraus machten: ein Kaufhaus, ein Haus des Handels (Joh 2:16). Dieses Haus gehörte Seinem himmlischen Vater und es ist Ihm heilig, Ihm geweiht. Jesus selbst war der Herr dieses Hauses. Er hatte die Verfügungsgewalt über dieses Haus.

David hatte dieses Grundstück von Ornan (a. Arauna) abgekauft, um es Jahweh zu weihen, bzw. Ihm zu geben. Der Tempelberg ist das einzige Grundstück, das dem Gott Israels gehört und ganz offiziell mit einem Kaufvertrag erworben wurde (2Sam 24:21 / 1Chr 21:25). Der Messias ist von daher, der rechtmäßige Besitzer dieses Grundstücks und dieses Hauses. Natürlich wusste kaum jemand, dass Jesus der Messias ist und deshalb auch der Herr dieses Hauses.

Der Herr dieses Hauses wurde bei der Kreuzigung und somit bei Seiner Verwerfung aus Seinem Eigentum verstoßen. Der Tempel war ein Symbol für die Wohnung Gottes. Gott wollte aber nicht alleine darin wohnen, sondern es war Ihm auch ein Anliegen, dass sich Ihm die Menschen hier nähern konnten. Hier sollten sie in Gemeinschaft mit Gott leben und Ihn durch Gebet suchen. Der Tempel hatte die Bestimmung, ein Haus des Gebetes zu sein. Hier ging es um die Beziehung zu Gott, um Liebe und Vertrauen. Die Opferrituale und der Tempeldienst hatten eigentlich nur das Ziel, mit Gott in Gemeinschaft zu kommen. Es sollte das Bewusstsein geschaffen werden, dass es eine Sühnung für die Sünden brauchte, um in ungetrübter Gemeinschaft mit Gott leben zu können. Natürlich waren die Schlachtopfer letztlich nur ein Bild auf das ganz große und alleingültige Opferlamm Gottes!

Doch die (religiöse) Welt machte aus dem Gebetshaus, dem Wohnort Gottes ein "Shoppingcenter". Hier blühte das Geschäft! Hier konnten Opfertiere "ohne Ende" verkauft werden. Vor dem Passahfest war Hochkonjunktur. Das Geschäft blühte so ähnlich, wie heute vor Weihnachten! Mal ganz abgesehen davon, dass Jesus höchst wahrscheinlich im Herbst und nicht Ende Dezember geboren wurde, sollte das Gedenken an die Geburt Jesu, ein besinnlicher Akt der Freude und Dankbarkeit sein, und keine Geschenke-Party, wo man sich die Bäuche vollschlägt.

Wie damals, so hat es der Satan auch heute fertiggebracht, aus einem Ort, bzw. aus einer Zeit der Besinnung, ein "erfolgreiches Geschäftsmodell" zu machen. Natürlich brauchten die Pilger Opfertiere und gerade diejenigen, die von weit her kamen, waren darauf angewiesen, die Opfertiere in Jerusalem kaufen zu können, wie es auch in der Thora steht (5Mo 14:22-26). Aber der Verkauf der Opfertiere und der Geldwechsel sollte eben nicht im Haus Gottes stattfinden. Das war ein schrecklicher Missbrauch des Tempels! In der Beziehung zu Gott, sollte alles "geschäftliche Denken" außen vor bleiben. Sobald das "Geschäft", in der Beziehung zu Gott, eine Rolle spielt, ist man in eine Religion abgerutscht, wo die Liebe zu Gott nicht mehr an oberster Stelle steht. Dieser Umstand verzehrte Jesus (w. fraß ihn auf). Als Er das Vieh mit der Peitsche heraustrieb und die Tische der Geldwechsler umwarf, wollte Er diesen Tempel der ursprünglichen Bestimmung zuführen. Aber man verstand Ihn nicht! Im Gegenteil; man ärgerte sich über Ihn und das hat Ihn in dieser Welt "fremd" gemacht. Auch dadurch wurde Er zu einem Zielpunkt der Schmach und die Schmähungen derer, die Gott schmähen sind auf Jesus gefallen (Ps 69:9-10). Doch weil Er sich nicht selbst gefiel (Röm 15:3), hat Er auch diese Sünde getragen.

Für Jesus war die Liebesbeziehung zum Vater immer wichtiger, als alles andere! Und Er wünschte sich nichts mehr, dass auch die Menschen in diese Beziehung hineinkommen würden. Aber wie wir wissen, brauchte es dazu Golgatha, wo das Lamm Gottes für die Sünde der Welt gestorben ist.

Als Jesus den Tempel "reinigte", fragten Ihn die Anwesenden:

  • HSNJoh 2:18b - Mit welchem Zeichen beweist du uns, dass du dies tun [darfst]?

Die Antwort Jesu scheint, wie so oft, nicht richtig auf die Frage einzugehen.

  • HSNJoh 2:19b - Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn [wieder] aufrichten!

Die Juden konnten und wollten den Steintempel nicht abbrechen und dadurch konnten sie auch die von ihnen gewünschte Legitimation nicht überprüfen. Auch verstanden sie nicht, dass Er vom Tempel Seines Leibes sprach. Wahrscheinlich dachten die Juden, dass Jesus ihrer Frage ausweicht.

Allerdings hatten sie in den folgenden Jahren mehrfach die Gelegenheit, Seine göttliche Vollmacht zu erkennen, wenn man daran denkt, dass Jesus vor den Augen der Juden im Tempel Blinde und Lahme heilte. Ebenso hätten sie Seine Autorität erkennen können, als Jesus Lazarus aus den Toten aufweckte. Aber Jesus geht auf das eine wichtige Zeichen ein; nämlich auf das Zeichen des Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Seetieres war, so wird [auch] der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein (Mt 12:40). Dieses Zeichen haben sie gesehen, denn sie haben die Soldaten nach der Auferstehung bestochen und sie zum Lügen genötigt. Tatsächlich haben sie den Tempel Seines Leibes auf Golgatha abgebrochen und Jesus ihn nach drei Tagen wiederaufgerichtet.

Nachdem Jesus aus dem irdischen Haus Gottes verstoßen wurde wird klar, dass der eigentliche Tempel Gottes, Sein Leib ist.