Was zum Unterricht mitzubringen ist - Spr 23:9+12

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266. Was zum Unterricht mitzubringen ist - Spr 23:9+12

Rede nicht zu den OHREN eines Toren, denn er wird die Einsicht deiner Worte verachten! - Bringe dein HERZ zu den Worten der Erkenntnis, und deine OHREN zu den Worten der Erkenntnis!

Muss sich ein angehender Bibelschüler nicht wirklich fragen, was er an Voraussetzungen mitzubringen habe, um seine Ausbildung zu bestehen: eine gute Beredsamkeit, die Fähigkeit, Sprachen zu erlernen, ein gutes Zeugnis der sendenden Gemeinde, gewandtes Auftreten und einen guten Abschluss der Schuldbildung? Der erfolgreiche Missionar Samuel Hebich, der in seiner Ausbildung an einem Missionsseminar kläglich scheiterte und als "ungeeignet" eingestuft wurde, warf resignierend seine Hebräischgrammatik in einen Fluss und rief aus: "Auf dass du nicht sagest, du habest Abraham reich gemacht!" Doch ist dies eine der wenigen Ausnahmen und keineswegs eine beherzigenswerte Regel!

Gottes Wort verweist auf Wesentlicheres, wenn es davon spricht, was zur Unterweisung mitzubringen sei: ein aufgeschlossenes Herz und geöffnete Ohren! Denn die Ohren des Toren erfassen die einsichtigen Worte der Weisheit nicht, sondern verachten die Sinnkraft der Worte (BUB). Bringt doch der Narr weder sein Herz noch seine Ohren zum "Hören" mit woraus der "Glaube" und der "Gehorsam" erwächst (Röm 10:17). Während der Fromme "Wonne hat an Gottes Gesetz", ist das Herz des übermütigen Gesetzlosen "dick geworden wie Fett", unbeweglich, träge und unempfänglich (Ps 119:70). So warf auch der auferstandene Herr Seinen nach Emmaus wandernden Jüngern vor, sie seinen "unverständig und trägen Herzens" und könnten darum nicht alles glauben, was die Propheten in allen Schriften geredet haben" (Lk 24:25). Von wie vielen Christen und christlichen Theologen muss doch in diesem Licht gelten, was sonst nur von den ins Gericht dahingegebenen Völkern gesagt wird: "...ihr unverständiges Herz wurde verfinstert" (Röm 1:21). Das "Heute" göttlicher Gnadenstunden und prophetischer Heilstermine gebietet uns, "die Herzen nicht zu verstocken" und "nicht im Hören träge zu werden" (Hebr 3:7-8 - Hebr 6:11-12)! Möchten wir doch dem "guten Land" gleichen, als solche, "die in einem redlichen und guten Herzen das gehörte Wort bewahren und mit Ausharren Frucht bringen " (Lk 8:15)! -

Ein feines Beispiel für ein aufnahmebereites Herz und geöffnete Ohren bietet die Purpurkrämerin Lydia (= die Gottgeborene). Sie betet Gott an, sie hörte der Botschaft bereitwillig zu, der Herr öffnete ihr das Herz; sie gab genau acht auf das, was Paulus redete; und die Worte der Erkenntnis, die Unterweisung Gottes, erweckten in ihr den Glauben. Jesus hingegen musste Seinen Jüngern einmal sagen: "Begreift ihr noch nicht und versteht auch nicht? Habt ihr euer Herz noch verhärtet? Augen habt ihr und seht nicht? Ohren habt ihr und hört nicht?" (Mk 8:17-18). Man kann Augen haben und doch keine "geöffneten Augen des Herzens" besitzen! Auch unseres Ohren müssen oft erst durch ein "Ephata" Jesu geöffnet werden, ehe wir, die wir geistlicherweise "Taubstumme sind", recht reden und hören! (Mk 7:32-35). Das heilige Hörschweigen (Langenberg) ist der embryonale Raum für das Werden des Wortes. Wenn wir dann Herz und Ohr zur Unterweisung mitbringen, öffnen sich dem Weisheitslehrer die "Türen des Wortes", und er kann mit Freimütigkeit das Geheimnis des Evangeliums reden (Eph 6:19-20). Wie schwer aber ist es, den Reichtum des Wortes Gottes zu eröffnen und darzubieten, wenn die Hörer stumpf und tröge sind, und wenn sie vergesse haben, das Wesentliche zur Unterweisung mitzubringen (Hebr 5:11-12). Das Wort aus Jesu Erdentagen: "Wer Ohren hat, zu hören, der höre" klingt aus dem Mund des erhöhten Herrn im Blick auf die Wirren der Endzeit noch einmal auf. "Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt" (Offb 2:7)


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