Warum ist der Weg der Gottesfürchtigen manchmal so schwer?

Aus Bibelwissen
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Von Daniel Muhl

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Wenn wir vergleichen

Unser Leben ist oft eine beschwerliche Reise! Auch viele Christen seufzen unter der Last des Alltags oder irgendwelchen Nöten. Gleichzeitig finden wir in der Bibel immer wieder Verheissungen, wonach der Gottesfürchtige reich gesegnet wird. Denken wir an Aussagen wie:

  • Ps 106:5 - dass ich anschaue, das Glück deiner Auserwählten, mich freue an der Freude deiner Nation, mich rühme mit deinem Erbteil.

oder

  • Spr 24:25 - Denen aber, die ihn (vmtl. den Schuldigen) zurechtweisen, geht es gut, und bei ihnen trifft das Glück des Segenswunsches ein.

Es gibt etliche Stellen, die uns den Eindruck vermitteln, dass es dem Gottesfürchtigen gut geht, dass er gesegnet ist, wenn er nur recht glaubt. Auch die nächste Aussage scheint dies zu bestätigen:

  • Spr 28:20 - Ein zuverlässiger Mann ist reich an Segnungen; wer aber hastet, um es zu Reichtum zu bringen, bleibt nicht ungestraft.

Auch David bekennt in Psalm 23:

  • Ps 23:6 - Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des HERRN lebenslang.

Da ist es nicht erstaunlich, wenn viele denken oder zumindest vermuten: "Das Leben eines recht gläubigen Menschen, sollte also von Glück und Segen bestimmt sein." Diese Meinung sitzt ganz tief in den Hinterköpfen vieler Christen. Sie realisieren zwar, dass in ihrem Leben Vieles noch nicht stimmt, weil sie an etlichen Stellen noch Sorgen und Nöte haben, aber sie gehen davon aus, dass dies alles besser werden wird, wenn sie dann die optimale Frömmigkeit erreicht haben, die Frömmigkeit, die sich Gott scheinbar von ihnen wünscht.
Gleichzeitig vergleicht man sein eigenes Schicksal, mit dem Schicksal von Mitmenschen und dummerweise sehen wir vor allem das, was der andere hat, was wir nicht haben. Auch schauen wir meist auf diejenigen, die mehr haben als wir und das, was ihnen aber Not bereitet, erkennen wir zu wenig oder gar nicht. Das hat meist zwei Gründe. Entweder verbergen die anderen ihre Not, so dass wir sie kaum sehen können oder wir verdrängen, dass derjenige, den wir beneiden, auch Nöte hat.
Falsches Vergleichen ist ein ganz grosses Übel! Entweder werden wir neidisch und unzufrieden, oder wir werden stolz auf das, was wir erreicht haben. Hochmut und Überheblichkeit ist dann oft die Folge.
Das Vergleichen läuft bei uns allen automatisch ab. Jeder Mensch lernt das von klein auf! Wer ist stärker? Wer hat mehr? Wer kann mehr? Wer sieht besser aus? Wer ist erfolgreicher? usw. Unsere gesamte Gesellschaft funktioniert so! In der Schule, im Berufsleben, in der Marktwirtschaft, ja überall wird ständig verglichen und analysiert, um so die eigenen Leistungen zu verbessern. Der natürliche Mensch braucht diesen Stress, um leistungsfähig zu bleiben, er kann praktisch nur so funktionieren.
Auch in der Bibel werden Zustände, Dinge und Menschen miteinander verglichen. Aber sie macht das übers Ganze gesehen und ausgewogen. Ein ausgewogenes Vergleichen müssen wir zuerst noch lernen und wir müssen auch lernen, Dinge nicht zu vergleichen, die wir nicht vergleichen sollten. Während der Zeit der Apostel gab es eine Frau mit Namen Dorkas. Sie tat einen sehr wertvollen Dienst, indem sie Kleider für Witwen nähte (Apg 9:39). Es wäre völlig verfehlt, wenn man ihren kostbaren Dienst, mit der Aufgabe eines Apostels Paulus vergleichen würde. Weder hatte Paulus die Aufgabe, Kleider für Bedürftige zu nähen, noch hatte Dorkas die Aufgabe, Missionsreisen durchzuführen. Obwohl beide Aufgaben grundverschieden waren, hatten sie einen gemeinsamen Nenner: "Ihre Aufgabe war von Liebe und Barmherzigkeit geprägt!"

Ein falscher und ein richtiger Vergleich

Bei Asaf, dem Psalmisten

In der Bibel finden wir ein klassisches Beispiel dafür, wie ein gottesfürchtiger Mann, zuerst einen falschen Vergleich macht. Asaf der Psalmist, verglich seine Umstände mit der Situation etlichen gottlosen Menschen. Lesen wir, wie er sein Schicksal empfunden hat:

  • Ps 73:1-15 - Ein Psalm. Von Asaf. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. 2 Ich aber - fast wären meine Füsse ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte. 3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. 4 Denn keine Qualen haben sie bei ihrem Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib. 5 In der Mühsal der Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die anderen Menschen geplagt. 6 Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. 7 Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge; sie fahren daher in den Einbildungen des Herzens. 8 Sie höhnen und reden in Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie. 9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde. 10 Deshalb wendet sich hierher sein Volk, denn Wasser in Fülle wird bei ihnen geschlürft. 11 Ja, sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim Höchsten? 12 Siehe, dies sind Gottlose, und immer sorglos, erwerben sie sich Vermögen. 13 Fürwahr, umsonst habe ich mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände; 14 doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung ist jeden Morgen da. 15 Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so hätte ich treulos gehandelt an dem Geschlecht deiner Söhne.

Zuerst darf ich einige Angaben zu der Person Asafs machen. Dazu zitiere ich aus dem Bibellexikon aus www.bibelkommentare.de:

Asaf war ein Anführer des Chors zur Zeit Davids; er wird einmal auch als Seher bezeichnet (2Chr 29:30). Er stammte von Gersom, dem Leviten, ab (1Chr 6:24; 1Chr 15:17; 1Chr 15:19; 1Chr 16:5; 1Chr 16:7; 1Chr 16:37). Zwölf Psalmen wurden von ihm geschrieben: Psalm 50 und die Psalmen 73 - 83. Sein Amt scheint auf seine Nachkommen übertragen worden zu sein (Esr 2:41; Esr 3:10; Neh 7:44).

Ein reines Herz

Asaf bemühte sich, sein Herz rein zu halten und dem Herrn zu gefallen. Diese Lebenseinstellung und Haltung ist vorbildlich und sie gefällt Gott sehr. Sie beinhaltet weit mehr, als ein vorbildliches Leben, wo nach aussen hin alles in Ordnung ist. Wer sein Herz rein hält, achtet auf weit mehr, als nur auf einen vorbildlichen Wandel. Menschen, die Solches tun, geben auch auf ihre Gedanken acht! Sie versuchen, ihre Gedanken und Motive zu prüfen, ob auch diese im Sinne Gottes sind? Sie denken darüber nach, ob sie hochmütige Gedanken haben, ob sie in ihrem Herzen andere verachten, ob sie mit ihren Gedanken die Ehre Gottes suchen, ob sie nur dem Genuss nachsinnen, ob sie das Geld lieben, ob sie neidisch sind und ob ihr äusseres Verhalten auch mit ihren Motiven übereinstimmt?
Manch einer mag jetzt vielleicht denken: "Das geht mir zu weit! Es ist schon anstrengend, sein Verhalten einigermassen optimal zu gestalten und jetzt muss man auch noch seine Gedanken zügeln! Die Gedanken kommen einfach! Was habe ich dafür, wenn mich ein Mensch bis aufs Blut ärgert und ich danach Gedanken des Hasses habe?" Martin Luther sagte einmal sinngemäss:

"Du kannst nicht verhindern, dass ein Vogelschwarm über deinen Kopf hinwegfliegt. Aber du kannst verhindern, dass er in deinen Haaren nistet."

Damit wollte er deutlich machen, dass wir das Kommen von gewissen Gedanken nicht steuern können, aber wir können verhindern, dass negative Gedanken sich wie eine bösartige Wucherung in unserem Herzen ausbreiten. Dies können wir allerdings nicht, indem wir eifrig gegen diese Gedanken ankämpfen, sondern vielmehr, indem wir uns mit guten und positiven Dingen beschäftigen.

Lassen wir unser Herz doch mit Liebe füllen, dann hat der Hass und die Eifersucht keinen Platz mehr!

Die Grundlage dazu, hat Gott uns gegeben, indem er uns zuerst geliebt hat (1Jo 4:19) und indem er etwas ganz wunderbares getan hat:

  • ELB Röm 5:5 - die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.

Ein möglicher Einwand gegen ein reines Herz, war ja der: "Ich bemühe mich als Christ ein anständiges Leben zu führen - das ist schon schwer genug - und jetzt soll ich auch noch mein Herz rein halten? Das ist einfach zu viel des Guten!"
Es scheint ein doppelter Aufwand zu sein; es macht den Eindruck, als ob eine solche Lebensführung eindeutig über unsere Kräfte geht. Wer sich aber um ein reines Herz bemüht, der hat viel weniger Aufwand mit dem "Anständigsein", weil das Anständige und das Liebevolle fast automatisch aus ihm heraus fliessen. Er wird zu einem authentischen Menschen der Liebe!

Die erhofften Auswirkungen bleiben aus

Asaf verhielt sich also vorbildlich. Er bemühte sich mit aller Kraft, seinem Gott zu gefallen und ein geistlich gesundes Leben zu führen. Wenn sich jemand so bemüht, Gott zu gefallen, dann sollte man doch meinen, dass sich im Leben eines solchen Menschen, ein grosser Segen bemerkbar machen sollte! Ich glaube, dass Asaf reich gesegnet wurde, aber zuerst einmal nicht so, wie er sich das erhoffte! Vielleicht hatte er zunächst einmal die Hoffnung, dass sich der Segen Gottes, auch in Bezug auf sein Wohlbefinden auswirken würde. Sollte der Segen Gottes nicht auch ein "Glücklichsein" und ein "Wohlbefinden" zur Folge haben? Wir wissen nicht, ob Asaf eine solche Erwartung hatte. Wir dürfen jedoch erkennen, wie er anfing, sein Schicksal, mit dem Schicksal der Gottlosen zu vergleichen. Er stellte ganz einfach fest, wie gut es den Gottlosen ging und wie mühsam sein eigenes Leben war. Alle Bemühungen um ein Leben, das Gott gefällt und um ein reines Herz, schienen sich eher negativ, statt positiv auszuwirken. Die Gottesfurcht schien gar nichts zu bringen, im Gegenteil; sie bewirkte vordergründig ein mühsames und beschwerliches Leben.

Die Problematik des Vergleichens

Der Vergleich, den Asaf machte, wirkte sich auf seinen seelischen Zustand fatal aus. Asaf war gefährdet, in der Bitterkeit und Unzufriedenheit zu versinken. Doch wo geschah der ganz entscheidende Fehler in der Diagnose Asaf's? War das Vergleichen der ganz grosse Fehler? Wenn ja, würde es dann nicht auch bedeuten, dass man gar nie vergleichen sollte? Macht nicht gerade die Bibel unzählige Vergleiche? Denken wir nur an die vielen Aussagen in den Sprüchen, wie zum Beispiel:

  • ELB Spr 15:16 - Besser wenig in der Furcht des HERRN als ein grosser Schatz und Unruhe dabei.

oder

  • ELB Spr 15:17 - Besser ein Gericht Gemüse, und Liebe ist da, als ein gemästeter Ochse und Hass dabei.

Die grundsätzliche Aussage "jedes Vergleichen ist falsch", wäre weder biblisch, noch richtig. Wir alle stehen immer wieder in der Gefahr, während eines Vergleichs, den entscheidenden Fehler zu machen, nicht alle Aspekte zu berücksichtigen. Bei einem richtigen Vergleich wird alles und somit das Gesamte berücksichtigt.
Wo aber machte Asaf den entscheidenden Fehler? Asaf machte zuerst den Fehler, nur seine gegenwärtigen Umstände, mit den aktuellen Umständen der Gottlosen zu vergleichen, und dieser Vergleich war niederschmetternd. Dieser einseitige Vergleich führte dazu, dass er zu dem Schluss kam: "Mein gottesfürchtiger Lebensstil bringt mir mehr Probleme, als Segen!" Und vielleicht stellte er sich die Frage: "Lohnt es sich überhaupt, ein Freund Gottes zu sein? Ist man dann nicht eher der Dumme und Bestrafte?
Erst nach intensivem Nachdenken, merkte er, dass er keinen Gesamtvergleich machte! Ein Gesamtvergleich zweier Schicksale könnte man theoretisch erst nach Berücksichtigung des gesamten Lebens machen, wobei zu sagen ist, dass auch ein Vergleich, zweier irdischer Leben, zu wenig umfassend ist! Theoretisch müsste man beide gesamten Wege, von der Geburt bis an das Ziel in der Vollendung, miteinander vergleichen! Aus dem Bericht von Jesus, über den armen Lazarus und den reichen Mann, geht deutlich hervor, dass das ungleiche Schicksal dieser beiden Männer, erst nach dem Tod ausgeglichen wurde (Lk 16:19-31).
Wenn wir also nur die Schicksale zweier irdischer Leben vergleichen, dann stellen wir zeitweise eine himmelschreiende Ungerechtigkeit fest. Wenn wir Solches tun, dann stellen wir einen falschen Vergleich an. Aus dieser Erkenntnis heraus wird ersichtlich, dass wir Menschen keinen gesamthaften und gleichzeitig objektiven Vergleich zwischen zwei Schicksalen machen können! Das kann nur Gott und das tut er hier zumindest ansatzweise in Psalm 73! In der Gegenwart Gottes wurde Asaf dann plötzlich klar, dass die angenehmen und komfortablen Schicksale der Gottlosen trügerisch sind.

Mögliche Auswirkungen eines problemlosen Lebens

Bevor ich noch einen Gesamtvergleich zwischen dem Gottesfürchtigen und dem Gottlosen machen möchte, will ich noch auf die Auswirkungen eines unbeschwerlichen Lebens eingehen.
Wie wir gesehen haben, beneidet Asaf das angenehme Leben der Gottlosen. Gleichzeitig kann er nicht verstehen, weshalb er mit so vielen Übeln konfrontiert wird, obwohl er sich um die Reinerhaltung seines Herzens bemühte. Er verstand diese ganze Sache also vorerst nicht! Doch, obwohl er nicht verstand, erkannte er die Charaktereigenschaften der Gottlosen. Er beschrieb ihre Herzenshaltung und erkannte, dass sie schlecht war. Gleichzeitig konnte er jedoch nicht verstehen, dass diese Menschen ein so problemloses Leben führen konnten.

Übermut und Prahlerei

In Vers 3 lesen wir:

  • Ps 73:3 - Denn ich beneidete die Übermütigen (o. Prahler), als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah.

Die meisten Menschen, die über eine längere Zeit, ein problemloses Leben führen können, werden fast zwangsläufig übermütig und fangen an zu prahlen. Auch wenn sie es nicht mit diesen Worten sagen, in allem was sie tun, kommt immer wieder folgende Haltung zum Ausdruck:

- Ich kann so leben, wie es mir gefällt und das hat sich bis heute bewährt!
- Ha! Ich weiss halt, wie's läuft!
- Ich habe das Leben im Griff!
- Ich weiss nicht, warum andere so viele Probleme haben!
- Schaut mich an, und es würde euch auch besser gehen!
- Ich gehöre zu den Cleveren, die den anderen überlegen sind!
- usw.

Hochmut und Einbildung

Die logische Folge davon ist der Hochmut! Man fühlt sich besser als andere und man verachtet seinen Nächsten.

  • Ps 73:6 - Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand.

Ein lang andauernd und gleichzeitig unbekümmertes Leben endet vielfach in der Überheblichkeit und diese ist in den Augen Gottes ein Gräuel! Wer den Geringen und den Schwachen verachtet, der verachtet auch den, der ihn gemacht hat!

Gewalttätigkeit

Überheblichkeit und Geringschätzung reduziert stetig die Hemmung vor Betrug und Skrupellosigkeit, und wer regelmässig betrügt, schreckt dann plötzlich auch nicht mehr vor der Gewalt zurück. Die Verachtung, in der vollendeten Form, hat ja auch zur Folge, dass man die Rechte und das Leben seines Nächsten als gering oder wertlos einstuft. Die Folge davon ist nicht selten die Gewalttätigkeit!

Hohn und böse Rede

Auch das Höhnen und das böse Reden gehören mit dazu.

  • Ps 73:8 - Sie höhnen und reden in Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie.

Asaf kommt in einen weiterführenden Prozess

Der ganze Psalm 73 schildert uns einen längeren Prozess! Dieser Prozess begann mit dem Vergleichen, führte dann in die Unzufriedenheit und ins Unverständnis. Erst durch einen intensiven Denkprozess und durch einen Standortwechsel, der zu einem neuen Blickwinkel führte, konnte der Prozess abgeschlossen und das Unverständnis beseitigt werden.
Der weiterführende Prozess begann wie folgt:

  • Ps 73:16-20 - Da dachte ich nach, um dies zu begreifen. Eine Mühe war es in meinen Augen, 17 bis ich hineinging in das Heiligtum Gottes. Bedenken will ich dort ihr Ende. 18 Fürwahr, auf schlüpfrige Wege stellst du sie, du lässt sie in Täuschungen fallen. 19 Wie sind sie so plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden, sind umgekommen in Schrecken. 20 Wie einen Traum nach dem Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild.

Erst durch dieses Nachdenken konnte Asaf einen Gesamtvergleich machen. Dieser Gesamtvergleich war aber erst möglich, als Asaf in das Heiligtum Gottes hineinging. Im übertragenen Sinn heisst das soviel, wie, "in die Gegenwart Gottes" eintreten. Das kann man nur, wenn man vor Gott stille wird und über sein Wort nachdenkt. Erst nachdem Asaf dies tat, erkannte er, wo das Leben der Gottlosen hinführte und wo sein Leben enden wird und erst nach diesem Gesamtvergleich, konnte er dankbar werden und die Güte Gottes erkennen. Er hatte erkannt, was auch der Hebräerbrief mit anderen Worten bestätigt:

  • Hebr 12:11 - Alle Züchtigung (sie ist Teil der göttlichen Erziehung) scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit.

Wie beurteilte Gott, den einseitigen Vergleich Asafs?

Durch seinen Prozess wurde Asaf plötzlich klar, wie Gott die ganze Sache sah, wie der Herr den Neid und die Unzufriedenheit beurteilte. Asaf musste bekennen:

  • Ps 73:21-22 - Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren stach, 22 da war ich dumm und verstand nicht; wie ein Tier war ich bei dir.

Und erst jetzt sieht er, was es für ein Vorrecht ist, wenn Gott in sein Leben hineinwirkt. Auch wenn es oft nicht so ist, wie er sich das ursprünglich vorstellte. Jetzt schliesst er seinen Lernprozess wie folgt ab und bezeugt:

  • Ps 73:23-28 - Doch ich bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefasst. 24 Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf. 25 Wen habe ich im Himmel? Und ausser dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde. 26 Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. 27 Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir fernhalten. Du bringst zum Schweigen jeden, der dir die Treue bricht. 28 Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn HERRN gesetzt, zu erzählen alle deine Taten.

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Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks