Wandel mit Gott

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Von Daniel Muhl

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Einführung

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Wenn wir in der Bibel von Henoch lesen, stellen wir etwas Außergewöhnliches fest:

  • "1Mo 5:21-24 - Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Metuschelach. 22 Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, 300 Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. 23 Und alle Tage Henochs betrugen 365 Jahre. 24 Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg.

Dieser Mann, der 365 Jahre lebte, hielt Schritt mit Gott und achtete auf seinen Gott. Welcher Gläubige, der Gott von ganzem Herzen liebt, wünscht sich nicht ein solches Glaubensleben? Welcher Nachfolger Jesu Christi möchte nicht mit Gott Schritt halten? Doch wie kann dies geschehen?

Da wir von Henoch sehr wenig lesen, haben wir auch nur wenige Anhaltspunkte, die uns zeigen, was ein solcher Wandel mit Gott beinhaltet. Offensichtlich gefiel es dem Geist Gottes, uns nur einige wenige Aspekte über das Leben von Henoch mitzuteilen. Wenn wir Henoch als Vorbild für unser Leben nehmen möchten, können wir ihn nicht "kopieren", weil wir nichts über äußerliche Verhaltensweisen wissen. Wenn wir Nachahmer Henochs sein möchten, können wir das nur, indem wir aus Glauben leben, indem wir solche sind, die den Willen Gottes suchen und mit Gott wandeln. Bei Menschen, die Henoch in dieser Weise nachahmen, sind die sichtbaren Auswirkungen ganz unterschiedlich und individuell. Obwohl die Auswirkungen verschiedenartig sind, haben sie alle ihren Ursprung im Glauben und in der göttlichen Liebe."

Grundlagen

Welche Anhaltspunkte gibt es?

Um dem Geheimnis des "Mit Gott wandelns" näher zu kommen, müssen zuerst einmal alle weiteren Stellen näher betrachtet werden. Hier sind sie:

  • Hebr 11:5-6 - Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so daß er den Tod nicht sah, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, daß er Gott wohlgefallen habe. 6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.
  • Jud 1:14-15 - Es hat aber auch Henoch, der siebente von Adam an, von ihnen geweissagt und gesagt: «Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Myriaden, 15 Gericht auszuüben gegen alle und alle Gottlosen (gemeint ist: ohne Ehrfurcht und Achtung Gott gegenüber) zu überführen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten Worten, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.»

Aus diesen Versen wird ersichtlich, dass der Glaube, das Gott-Nahekommen und das Suchen eine wesentliche Rolle im Leben von Henoch gespielt haben. Das Gegenteil einer solchen Lebensführung beinhaltet fehlende Ehrfurcht und Achtung Gott gegenüber. Weiterhin bedarf es einer genaueren Betrachtung der Begriffe Henoch und Wandel.

Wichtige Aspekte im Leben von Henoch

Der Name Henoch

Im Lexikon zur Bibel wird der Name Henoch wie folgt übersetzt:

  • Einweihung, der Eingeweihte, Belehrte

In der Namenkonkordanz zur DaBhaR-Übersetzung finden wir folgende Wiedergabe:

  • Hebräisch: ChaNOKh = Eingeweihte, Eingeweihter
  • Griechisch: hÄNOoCh = Eingeweihter

Gemäß dem biblischen Generationenregister (1Mo 5) und der Aussage des Judas war Henoch der Siebte von Adam.

  1. Adam
  2. Set
  3. Enosch
  4. Kenan
  5. Mahalalel
  6. Jered
  7. Henoch

Biblische Namen sind auch immer Bestimmung und Programm! So dürfen wir sehen, dass Henoch ein von Gott Eingeweihter war. Die Frage stellt sich nur, in was er eingeweiht war?

Es ist sehr naheliegend, dass er in das Geheimnis "mit Gott zu wandeln" eingeweiht war. Vermutlich war er auch in das Geheimnis des Glaubens eingeweiht. Die Sieben gilt als Zahl der Vollkommenheit und der Ruhe. Es wäre durchaus möglich, dass Henoch als Eingeweihter in seinen 365 Lebensjahren vollkommen in den Glauben und die Ruhe hineinwuchs."

Hier ist der korrigierte Text:

Was beinhaltet "Wandel"?

Wenn die Bibel sagt, dass Henoch mit Gott wandelte, dürfen wir uns fragen, was das Wort Gottes unter dem Begriff "Wandel" versteht (siehe Wandel)? Die verschiedenen deutschen Übersetzungen des hebräischen Wortes halak machen deutlich, dass der Begriff ein ständiges Bewegen beinhaltet. Somit dürfte klar sein, dass der Wandel mit Gott keine statische Angelegenheit ist. Wenn wir mit Gott "Schritt halten", dann bewegen wir uns, dann verändern wir uns, dann lassen wir uns immer wieder aufs Neue korrigieren. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich unser Tagesablauf ständig verändern muss. In dieser Hinsicht sind wir unterschiedlich begabt. Deshalb schreibt Paulus auch:

  • ELB Röm 14:5 - Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt.

Auch Gläubige, die jeden Tag gleich halten, sollten sich innerlich verändern lassen; auch sie werden durch das Betrachten des Herrn in dasselbe Bild verwandelt und somit verändert. Dieses innere "Sich-Bewegen" fällt uns Menschen von Natur aus schwer, weil wir uns so gerne an Verhaltensweisen und Strukturen festhalten wollen. Wenn wir unser Verhalten von gesetzlichen Vorschriften bestimmen lassen, werden wir starr und träge. Deshalb schreibt Paulus:

  • Gal 5:18 - Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, seid ihr nicht unter dem Gesetz.

Wer sich vom Geist Gottes führen lässt, bewegt sich und lässt sich von Gott verändern. Wer sich durch den Heiligen Geist leiten lässt, wandelt mit Gott! Es gibt keine Geheimrezepte, mit denen man eine ununterbrochene Leitung des Heiligen Geistes bewirken könnte, denn auch hier gilt:

  • ELB Joh 3:8 - Der Wind (auch: der Geist) weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.

Trotzdem fordert uns der Apostel Paulus auf, "im Geist zu wandeln" (Gal 5:16). Wie aber wandeln wir im Geist und wie wandeln wir mit Gott? Wie wir bereits gesehen haben, kommt es nicht zu einer Geistesleitung, indem wir gesetzliche Vorschriften (auch den ungeschriebenen "Verhaltenscodex" der Gemeinde) einhalten.

Mit Gott und im Geist wandeln können wir nur dann, wenn wir uns in das Denken von Christus hineinbegeben. Wenn unser Denken vom Denken des Wortes Gottes geprägt ist, ist eine Grundlage für das Wandeln mit Gott vorhanden. Doch gerade dieses Denken sollte nicht statisch, sondern vielmehr beweglich sein. Durch die Aussagen des Wortes Gottes haben wir alle ein ganz bestimmtes Gottesbild, und dieses prägt unser Denken und danach auch unseren Wandel. Keiner hat das absolut perfekte Gottesbild, es ist bei jedem Gläubigen verzerrt - beim einen leicht, beim anderen stark. Wie stark unsere "Verzerrung" ist, wissen wir nicht. Sie lässt sich im Laufe unseres Lebens nur dann korrigieren, wenn wir alle Aussagen des Wortes Gottes beachten. Gerade bei so genannten widersprüchlichen Aussagen (Spr 26:4 <-> Spr 26:5 oder Röm 2:13 <-> Gal 2:16) neigen wir dazu, die uns sympathischen Stellen genau zu beachten und die uns unangenehmen zu verdrängen. Solange wir dies tun, bleibt unser Gottesbild verzerrt. Wer mit Gott und im Geist wandelt, lässt sein Denken bewegen und gerade auch durch solche entgegengesetzten Aussagen verändern.

Ohne Zweifel gehören zum Wandel mit Gott auch folgende Aspekte:

- Eine innige Liebesbeziehung zu Jesus Christus und ein aktives Leben im Gebet.
- Der Glaube, das ganz tiefe Vertrauen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten zusammenwirken müssen (Röm 8:28).
- Das Suchen Seines Willens und Seiner Gegenwart, was letztlich auch ein Gott-Nahekommen ist (Joh 5:30 / Hebr 11:6).
- Das "Gott-Erkennen" auf allen Wegen (Spr 3:6).

Die hier genannten Dinge sind keine äußeren Verhaltensregeln, sondern eine innere Haltung, die einen Wandel mit Gott ermöglicht.

Gott nahen

Der Verfasser des Hebräerbriefs betont bei der "Henoch-Stelle" folgende Aspekte:

  1. Henoch gefiel Gott (Hebr 11:5).
  2. Henoch konnte Gott nur durch Glauben gefallen (Hebr 11:6).
  3. Indirekt wird auch deutlich, dass der Glaubende Gott nahekommen will (Hebr 11:6).
  4. Niemand kann sich in die Nähe Gottes begeben, ohne zu glauben, dass Gott für die ein Belohner sein wird, die Ihn suchen (Hebr 11:6).

Das griechische Wort proserchomai beinhaltet folgende weitere Aspekte:

"Hinzukommen, hinzutreten, sich nahen, sich (hin)wenden zu ..., nahe treten".

Es geht hier also um eine bewusste Willensentscheidung, Gott nahe zu kommen, Ihn zu suchen. Der Glaubende will nicht fern von Gott sein, er will sich in der Nähe des Allmächtigen aufhalten. Doch was erwartet der Gott-Suchende von Seiner Nähe? Ist die Gegenwart Gottes nicht etwas Unheimliches? Ist die Gegenwart Gottes überhaupt auszuhalten? Denken wir nur an folgende Aussage der Bibel:

  • ELB Hebr 10:31 - Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Der Kontext dieser Stelle macht uns jedoch deutlich, für wen es furchtbar ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen:

  • Hebr 10:29 - Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?

Für alle, die den Sohn Gottes und das Blut des Bundes mit Füßen treten und den Geist der Gnade geschmäht haben, ist es furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! Nicht zuletzt deshalb lesen wir auch in Psalm 2 folgende Aufforderung:

  • Ps 2:12 - Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr auf eurem Weg umkommt; denn sein Zorn kann schnell entbrennen. Glücklich sind alle, die Zuflucht bei ihm suchen!

Mit anderen Worten: Sucht die intime Nähe des Sohnes Gottes, bezeugt ihm eure Liebe, gebt ihm die richtige Antwort (Spr 24:26) und schenkt ihm euer Herz (Spr 23:26). Das können nur diejenigen tun, die seine Liebe und wunderbare Gnade in ihrem Herzen erkannt haben.

Wer sich Gott nähert, tritt automatisch ins Licht, und wer böse Taten begangen hat und beabsichtigt, sie weiterzutun, liebt die Finsternis mehr als das Licht (Joh 3:19). Viele Menschen nähern sich Gott nicht, weil sie intuitiv spüren, dass die dunklen Bereiche ihres Lebens und ihres Herzens in Gottes Gegenwart und somit im Licht offenbart werden, was unangenehm sein kann. Wer Gott auf die richtige Weise nahekommen möchte ...
... muss auch seine Vergangenheit offenlegen (indem er begangene Sünden bekennt, um die Vergebung Gottes zu erlangen).
... muss auch seine gegenwärtigen Herzenszustände mit Gott besprechen (indem er die Gedanken des Neides, des Hasses, der Habsucht und des Hochmuts offenlegt).
... darf für die Zukunft auf die Gnade Gottes hoffen, genauso wie es der Zöllner in der Nähe des Tempels tat, als er sagte:

  • Lk 18:13 - Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!

Gott suchen

Manche meinen, dass mit dem Finden Jesu Christi als persönlichen Retter die "Gott-Suche" beendet ist. In Bezug auf die Frage: "Wer ist der allmächtige Gott, der eine verlorene Menschheit erretten kann?", ist die Suche nach dem richtigen Gott abgeschlossen, doch das heißt nicht, dass auch die Gott-Suche beendet ist.

Ohne Zweifel wussten David und Daniel, wer der allmächtige Gott und Herr ist, und trotzdem lesen wir in der Bibel folgendes:

  • 2Sam 12:16 - Und David suchte Gott um des Jungen willen.
  • Dan 9:3 - Und ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sack und Asche.

Aus diesen Stellen wird ersichtlich, dass diese Männer ihren Gott in einer ganz bestimmten Angelegenheit suchten. Immer wieder gab und gibt es Situationen, in denen Gott in einer ganz bestimmten Sache gesucht werden muss, weil man nicht weiß, wo Gott in einer ganz konkreten Angelegenheit steht. Hiob wollte unbedingt wissen, welchen Standpunkt Gott in Bezug auf seine unbeschreibliche Not hatte. Immer wieder suchte er nach Gründen, weshalb sich Gott in dieser Weise 'gegen ihn' gestellt hatte, indem Er dieses unsagbare Leid zuließ, und das ohne jegliche Erklärung. Hiob wünschte sich in seinem Leid nichts so sehr, wie dass er Gott finden könnte. Dies wird auch aus folgender Stelle deutlich:

  • Hi 23:1-3 - Und Hiob antwortete und sagte : 2 Auch heute ist Widerspruch mein Anliegen. Seine Hand lastet schwer auf meinem Seufzen. 3 Ach, daß ich wüßte, wie ich ihn finden und zu seiner Stätte kommen könnte!

Als Paulus immer wieder von einem Engel Satans geschlagen wurde (2Kor 12:7), erbat er sich von Gott, dass er von dieser Not - die, wie er meinte, seine Arbeit massiv einschränkte - befreit würde. Als Gott ihm offenbarte, dass dies deswegen geschehe, damit er sich nicht überhebe und damit die Kraft Gottes in ihm vollendet werde, wusste Paulus, "wo Gott in dieser Sache stand". Paulus suchte Gott in dieser Sache, indem er den Herrn dreimal ganz intensiv anrief, dass Gott dem Engel Satans Einhalt gebiete (1Kor 12:8).
Das Gott-Suchen in einer Sache braucht unter Umständen Ausdauer und eine grosse Portion "Hartnäckigkeit". Jesus machte diese Ausdauer anhand einer Geschichte deutlich:

  • Lk 18:2-8 - Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute. 3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher! 4 Und eine Zeitlang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, 5 so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht am Ende komme und mir ins Gesicht fahre. 6 Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! 7 Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen? 8 Ich sage euch, daß er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?

Wenn die Auserwählten "Tag und Nacht" zu Gott schreien, dann wird eine grosse Ausdauer sichtbar. Haben wir diese Ausdauer, diese Hartnäckigkeit und diesen Glauben, der ganz genau weiss, dass Gott keine Sekunde zu spät kommt, auch wenn wir uns manchmal wünschten, dass Er früher kommen würde? Hiob hätte sich bereits während seiner Rede in Kapitel 3 gewünscht, dass der Herr ihm antworten würde. Doch Gott liess auf sich warten, weil dadurch unter anderem die kostbaren Texte von Kapitel 3 - 37 entstanden sind.
Wenn wir also Gott suchen, dann fragen wir uns immer wieder: "Wo steht Gott in dieser oder jener Sache?" Das wiederum bedingt ein intensives Gebetsleben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass wir immer mehr auch die Bezüge zwischen unserem Leben und dem Worte Gottes herstellen. Jeder Bereich unseres Lebens hat letztlich auch einen oder mehrere Bezugspunkte zum Worte Gottes. Unser praktischer Alltag und das Wort Gottes sollten immer mehr zu einer Einheit verschmelzen!

Glauben, dass Gott ein Belohner ist

Es gibt niemanden, bei dem alles "Licht" und gar nichts Böses vorhanden wäre. Jeder weiss oder spürt irgendwie, dass alles Finstere und Böse offenbar und somit sichtbar wird, wenn man sich in die Nähe Gottes begibt. Dieses Offenbarwerden ist unangenehm, weil dabei das natürliche Selbstwertgefühl zerbrochen wird. Das natürliche menschliche Selbstwertgefühl ist durch spezielle Leistungen entstanden, auf die man stolz ist. Trotz dieser Unannehmlichkeit erwartet der Glaubende eine Belohnung! Doch der Glaubende erwartet die Belohnung von Seiten Gottes, nicht aufgrund seiner Sündlosigkeit oder seiner eigenen Gerechtigkeit, sondern weil er mit der Gnade rechnet und weil er darauf vertraut, dass Gott zu Seinem Wort steht, wo er liest:

  • Ps 18:3 - Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter, mein Gott ist mein Hort, bei dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste.

Wer sich in Gott birgt, rechnet mit Vergebung, mit dem Geschenk Seiner Gnade. Wer sich Gott naht, rechnet aufgrund des Wortes Gottes mit der Gerechtigkeit und Vollkommenheit Jesu Christi bekleidet zu werden. Der Glaubende erwartet die Herrlichkeit Jesu Christi (Joh 17:22) als Geschenk Seiner Gnade. Alle diese Kostbarkeiten bewirken natürlich auch ewiges Leben und eine unaufhörliche Glückseligkeit. Wie könnte ein Glaubender noch mehr belohnt werden, wenn Paulus schreibt:

  • Röm 8:32 - Er (Gott, der Vater), der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?

Dann hat der Glaubende ein geistlich gesundes Selbstwertgefühl, das sich nicht mehr über die Leistung definiert, sondern über die von Gott geschenkte neue Identität und das Wissen, von IHM geliebt zu sein!

Auswirkungen

Sein Wandel bewirkte Gottes Wohlgefallen

Dieser Wandel im Glauben und im Vertrauen auf den Herrn hat Gott gefallen. Das Gott-Suchen, das Gott-Nahen und das Auf-Gott-Achten war ein Ausdruck der Liebe zu Gott und solches gefällt unserem himmlischen Vater. Jesus bringt dies auch zum Ausdruck, wenn Er sagt:

  • Joh 14:21 - Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.

Wer in dieser Weise Henoch nachahmt, wird ebenfalls Gottes Wohlgefallen erlangen.

Henoch wurde entrückt

Henoch und Elia waren die Einzigen, die im Alten Testament entrückt wurden. Warum Gott gerade diesen Beiden eine solche Gnade geschenkt hat, ist schwer zu sagen. Sicher spielte ihr Glaube und ihr Wandel mit Gott eine entscheidende Rolle. Doch es gab auch andere Männer, die mit Gott wandelten und die ebenfalls einen ausserordentlichen Glauben hatten. Denken wir an Hiob, an Daniel oder an Elisa, der den zweifachen Geist Elias erhielt. Warum Gott gerade diese beiden Männer entrückt hat, liegt meiner Ansicht nach nicht an ihren aussergewöhnlichen Leistungen, sondern einfach an Seiner Auswahl.
Vielleicht sind diese beiden Entrückungen, auch eine Vorschattung auf die beiden Entrückungen in der Endzeit: Die Entrückung Henochs symbolisiert die Entrückung der Leibesglieder aus den Nationen vor den letzten 7 Jahren, während die Entrückung Elias ein Hinweis auf die Entrückung des "männlichen Sohnes" ist. Bevor ich als Abschluss diese Stellen über die Entrückung zitieren möchte, darf ich noch auf eine alttestamentliche Stelle über die Entrückung hinweisen:

  • Jes 57:1-2 - Der Gerechte kommt um, aber es gibt keinen, der es zu Herzen nimmt. Und die treuen Männer werden hinweggerafft, ohne daß jemand es beachtet. Ja, vor der Bosheit wird der Gerechte hinweggerafft; 2 er geht ein zum Frieden. Sie ruhen auf ihren Lagerstätten, jeder, der seinen geraden Weg geht.
  • 1Kor 15:51-53 - Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, 52 in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden verwandelt werden. 53 Denn dieses Vergängliche muß Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.
  • 1Thes 4:15-17 - Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. 16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; 17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.
  • Offb 12:5 - Und sie gebar einen Sohn, ein männliches Kind, der alle Nationen hüten soll mit eisernem Stab; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron.

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Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks