Würdig der Berufung leben - Eph 4:1.2

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Würdig der Berufung leben - Eph 4:1.2

"Ich ermahne und ermuntere euch nun, ich, der Gefangene im Herrn: Gestalte euren Lebenswandel würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, im aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend!" Eph 4:1.2


Der Epheserbrief ist ein wohlausgewogener Brief. Je zur Hälfte ist von der hohen und herrlichen Berufung der Gemeinde als des Leibes Christi die Rede und im andern Teil von der Praxis unsers Lebens hier auf Erden. Drei Kapitel Herrlichkeit - drei Kapitel Praxis. Ähnlich ist es im Kolosserbrief: Die erste Hälfte handelt von der Herrlichkeit Christi und der Seinen und die zweite vom Lebenswandel der Gläubigen hier auf Erden.

Was in Eph 1-3 steht, soll Folgen haben! Es ist keine rein theoritische Unterrichtung: Dies und das will Gott der Christusgemeinde geben. Nein, mit den uns anvertrauten Geschenken sollen wir etwas anfangen. Der Stellung in Christus (als Auserwählte, als Träger Heiligen Geistes, als aus dem geistlichen Tod Errettete, als Tempel Gottes und Miterben Christi) soll nun unser Lebenswandel entsprechen. Wer wirklich im Glauben erfasst hat, was Eph 1-3 bezeugt, der kann nicht mehr so leben, wie alle Welt lebt. Das bedeutet nicht Frömmelei oder Dressur, selbstgemachte Heiligung, sondern ein Leben vom Neuen her, das Gott in uns begonnen hat und wachstümlich weiterführen will.

Als erste Kennzeichen eines neuen Lebenswandels nennt Paulus Demut und Sanftmut. Jesus selbst sagte von sich: "Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig - lernt von mir!" (Mt 11:29). Wie viel böser Streit - auch unter Frommen - könnte durch Demut und Sanftmut vermieden werden! Wie viele Ehen könnten vor der Scheidung bewahrt werden! Der "natürliche Mensch" tut sich schwer damit, auf Hochmut und aufbrausendes Wesen zu verzichten. Dem aber, der in der Gemeinschaft mit Jesus lebt, ist es möglich. Er kann auch in Liebe den Andersartigen ertragen.