Wächter an den Gottestoren - Spr 8:34

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 80. Eine Seligpreisung - Spr 8:32-34


81. Wächter an den Gottestoren - Spr 8:34

Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er Tag für Tag an meinen Türen wacht, indem er die Pfosten meiner Tore behütet!

Türen und Tore sind Zugänge; sie eröffnen symbolisch gesehen, den Zutritt zu "Welten und Wahrheiten" In Joh 10:7-9 bezeichnet sich Jesus in einem Seiner Ich-bin-Worte und mit einem Doppelschwur (Amen, Amen) als "die Türe" zu den Schafen Seiner Herde. Er selbst ist es auch, der in göttlicher Schlüsselvollmacht die offenen Türen des Wortes gibt und damit dem Evangelium Wirkungsmächtigkeit und Durchbruch verleiht; wenn ER öffnet, wird niemand schließen, wenn Er zuschließt, niemand öffnen können (Offb 3:7).

Türen und Tore sind aber auch Einbruchsmöglichkeiten für den Feind Gottes! Darum ist der Wächterdienst der glückseligen Gottesmenschen so überaus wichtig! An welche Türen und Tore könnte hierbei gedacht sein? An die Türen zum Hause des Gerechten? An die Tore zur heiliger Stadt Jerusalem? Gewiss auch an die Tore zum Tempel, dessen Vorhof für Heiden ausdrücklich verschlossen war! Schließlich auch an den Zugang zur Gemeinde des lebendigen Gottes, der "Behausung Gottes im Geiste", wie im Tempel heißen in ihr die Pfosten der Tore, die "Säulen der Wahrheit", BOAS (= in IHM ist Stärke) und JAKIN (= ER gibt Beständigkeit), - vgl. 1Tim 3:15.

Letztlich geht es um den Einbruch feindlicher Mächte in das Volk Gottes, der verhindert werden muss! In einem anderen Bilde wird darum auch die Braut JAHWEHs "ein verschlossener Garten, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle" genannt (Hl 4:12). Gottes Stadt, Gottes Haus und Tempel, Gottes Volk und Brauch müssen bewahrt und bewacht werden. Darum ermahnt uns der Apostel Johannes: "Geliebte glaubet nicht jedem Geist, sondern prüfet die Geister ob sie aus Gott stammen; denn viele Lügenpropheten sind in die Welt ausgegangen" (1Jo 4:1)!

Nun könnte man einwenden, dass doch der Herr selbst nach Mt 16:18 verheißen hat, dass die "Pforten" (d.h. nach Ps 24:7 die Herrschermächte) "des Totenreiches" die Gemeinde nicht überwältigen können. Doch geht dies nicht ohne unser Zutun und Mitwirken, da ja die Christusgemeinde, sonderlich in der Endzeit dieses Äons, stark gefährdet ist. darum wurde ihr die "Salbung des Heiligen Geistes" gegeben, damit sie "alles wisse" und den antichristlichen Geist erkennen könne (1Jo 2:18-20). Schon Jesus sprach in Seinen Endzeitreden von den falschen Propheten, die "in Schafskleidern", das heißt, in vollkommener Anpassung an die Gemeindefrömmigkeit, kommen und viele verführen werden. Paulus hat dies aufgegriffen, als er auf Irrlehrer hinwies, die "als gräuliche Wölfe" in die Herde einbrechen und sie nicht schonen würden (Apg 20:29). Wie Satan sich "verkleidet in einen Lichtengel", werden seine Diener, die Lügenapostel die betrügerische Arbeiter sind, als Diener Christi auftreten (2Kor 11:13-15). Sogar der Antichrist wird in apostolischer Verkleidung, nämlich "mit Machttaten, Zeichen und Wundern" erscheinen (vgl. 2Thes 2:9 mit Hebr 2:4)! Und wenn der Heilige Geist mit Nachdruck davon spricht, dass in der Endzeit verführerische Geister mit Dämonenlehren kommen werden, so ist dies für die Wächter an den Gottestoren ein eindringliches Alarmsignal (1Tim 4:1-2).

Dieser gefährlichen Vermischung von Licht und Finsternis, Weltweisheit und Gottesweisheit, Evangelium und Gesetz, Christusgeist und "andersartigem Geist" haben die Wächter mit der Gabe der Geisterunterscheidung entgegenzutreten (2Kor 11:4). Gott schied zwischen Licht und Finsternis und benannte beide klar, indem Er ihr Wesen kennzeichnete! Dies dürfen auch wir tun, indem wir wie Elisa in prophetischem Geist einen "Radarwarngürtel" um das Volk Gottes legen (2Kö 6:8-13).

Wohl uns, wenn wir solche sind, die glückselig sind im Hören des Wortes Gottes, die nicht wie der Gabe an der schönen Tempeltüre bettelnd sitzen, sondern ihren Wächterdienst erfüllen (vgl. Apg 3:1-2)!

Lies weiter hier:

82. Menschen, die den Tod lieben - Spr 8:35-36