Vorbilder im AT

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aus dem Buch von Andrew Jukes - Die Opfergesetze nach 3Mo 1-7


1. Teil: a) Von den biblischen Vorbildern im Allgemeinen
2. Teil: b) Vorbilder im AT
3. Teil: b) Vorbilder im 2.- 4.Buch Mose


Von den biblischen Vorbildern im Allgemeinen

2. Vorbilder im AT

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Nun könnte jemand die Frage aufwerfen: Welchen Beweisgrund gibt es für diese Behauptung? Ich erwidere darauf: Das Neue Testament selbst scheint mir den Beweis für jeden einzelnen Fall zu liefern. Selbstverständlich bedarf es auch hier, wie bei jeder anderen Erforschung, eines gewissen Grades von Verständnis bei denjenigen, welchen dieser Beweisgrund vorgeführt werden soll. Nicht alle Menschen haben genug Erkenntnis, um die Beweisführungen der Sternkunde zu fassen, welche nicht desto weniger Beweise für diejenigen sind, deren Sinne hinreichend geübt sind, um sie zu unterscheiden. Ich zweifle nicht, dass dies auch hiermit der Fall ist. Ja, ich wage zu sagen, dass diejenigen, welche am meisten von Gemeinschaft mit Gott wissen, welche unter den Leuchten des göttlichen Antlitzes am tiefsten in die Bedeutung Jesu Christi und in Seines Vaters Gedanken über Ihn eigegangen sind, auch die geeignetsten sein werden, um die Menge der Beweisgründe richtig beurteilen zu können, die ich jetzt vorzulegen gedenke.

Lasst uns zum ersten Buch Mose zurückkehren. Ich sagte, dass die Vorbilder in demselben hauptsächlich Gottes großen Heilsplan und den Gang, welchen die Entwicklung des Menschengeschlechts zu gehen hat, darlegen. Vielleicht ist es nötig, dass ich erklären, was ich unter diesen Heilsabsichten Gottes verstehe. Gott hat seit dem Sündenfall in den verschiedenen Zeitabschnitten auf verschiedene Weise mit dem Menschen gehandelt, in verschiedenen Graden der Vertraulichkeit und in gewisser Weise auch auf Grund verschiedener Grundsätze. Durch alles hindurch hat Er Seinen Zweck im Auge behalten, nämlich zu offenbaren, was Er ist und was der Mensch ist. Doch ist diese eine Absicht in verschiedener Weise und durch mannigfaltige und wiederholte Versuche ausgeführt worden. Das Endergebnis davon ist folgendes:

Der Mensch fiel durch Ungehorsam und ist samt seiner ganzen Nachkommenschaft sündig geworden. Die verschiedenen Heilszeiten stellten, während sie auf der einen Seite Offenbarungen Gottes waren, zugleich den Menschen auf die Probe, ob er imstande wäre, sich selber wieder aus seinem Verderben herauszuhelfen.

  • Gott versuchte es anfänglich mit dem Menschen ohne Gesetz. Das Ende davon war die Sündflut, den "die Erde war voll Frevels" (1Mo 6:11).
  • Dann gab Gott dem Noah auf der neuen Erde Herrschergewalt, jedoch so, dass der ihm erteilten Macht Schranken gesetzt wurden: "Wer Menschenblut vergießt, das Blut soll auch durch Menschen vergossen werden" (1Mo 9:6), um zu sehen, wenn ich so sagen darf, ob der Mensch vermittelst dieser Gabe sich selbst Hilfe schaffen könnte. Das Ende davon war - und zwar nach nicht allzulanger Zeit - freche und weit ausgebreitete Abgötterei.
  • Danach offenbarte Sich Gott noch deutlicher als der Geber aller guten Gaben. In den darauf folgenden Zeitabschnitten handelte Gott in ganz besonderer Weise. Er erwählte eine Familie, - die Familie des Abraham. Um aber dem im Fleisch lebenden Menschen jeden nur möglichen Beistand zu seiner Rettung zu leisten, gab Er ihm ein vollkommenes Gesetz, um dadurch zu erfahren, ob er durch dasselbe erneuert werden könne. Das war die Haushaltung des Gesetzes. Ich brauche euch nicht das Ende derselben zu sagen.
  • Gott sandte Seine Diener, um Früchte bei dem Weingärtner zu suchen, denen Er Seinen Weinberg übergeben hatte; etliche derselben wurden geschlagen und etliche steinigten sie, kurz und gut, sie behandelten alle Diener Gottes in schmachvoller Weise.
  • Zuletzt sandte Er ihnen den Sohn, und diesen warfen sie hinaus und kreuzigten Ihn (Mt 21:33-39). Das war das Ende der ersten Heilszeit und des Versuches, ob der Mensch in seinem Fleisch gebessert werden könnte.

Darauf ließ Gott etwas Neues kommen, den Zeitabschnitt der Auferstehung, ich meine die christliche Heilszeit, welche sich hauptsächlich in dem Punkt von der vorhergehenden unterscheidet, dass sie den Menschen im Fleisch garnicht mehr gelten lässt, sondern nur solche als Untertanen eines himmlischen Königreiches anerkennt, welche zu einem neuen und himmlischen Leben erweckt worden sind. Fortan wurde es aufgegeben, den Menschen im Fleisch zu erproben, denn es war eine ausgemachte Sache, dass er gänzlich verloren und hilflos sei, und die Taufe versiegelte dieses1.

1 Der Gegensatz zwischen der Taufe und der Beschneidung ist sehr bezeichnend auf ihre verschiedenen Zeitabschnitte. Die Beschneidung, wie uns dieses in 1Petr 3:21 gesagt wird, stellte das Abtun des Unflats am Fleische dar; dies war alles, welches der alte Zeitabschnitt bezweckte, denn er ging von der Voraussetzung aus, dass das Fleisch verbessert werden könnte. Deshalb wurde der Mensch, der Same Abrahams dem Fleische nach, in seinem Fleisch in den Bund aufgenommen. Die Taufe dagegen, wie uns wiederholt gesagt wird (Röm 6. - Kol 2:1 - 1Petr 3.), stellt den Tod und das den Tod und das Begrabenwerden des Fleisches dar; denn diese Heilszeit geht von dem Gesichtspunkt aus, dass das Fleisch unverbesserlich ist und dass der Mensch nur dann, wenn er durch den Heiligen Geist erweckt ist, zu Gott kommen kann; mit einem Wort: Es sei denn, das ein Mensch von Neuem geboren werde, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Der Gläubige, welcher diese neue Geburt empfangen hat, soll die Untüchtigkeit des Fleisches vermittelst einer Handlung bekennen, welche, wenn sie richtig gehandhabt wird, eine ebenso auffallende Darstellung von dem Zweck des Neuen Bundes ist, als die Beschneidung solche von der Absicht des Alten Bundes.

Gott wollte Sich jetzt Selbst ein Volk zubereiten, welches durch die Auferstehung Christi gezeugt wäre (1Petr 1:3) und welches während dieser jetzigen Heilszeit ein Zeuge sein sollte, nicht von dem was die M e n s c h e n sind, sondern von dem, was E r ist. Eine Gnadenzeit hatte also begonnen, welche den Menschen im Fleisch in keinerlei Weise anerkennt, in welcher Gott fast ganz entgegengesetzt mit dem Menschen verfährt, als Er es unter dem Gesetz getan hat. Dieses ist die gegenwärtige Heilszeit.

Vielleicht bin ich in Bezug auf diese Frage weitläufiger geworden, als es mein Gegenstand nötig machte, aber die Wichtigkeit derselben mag meine Entschuldigung sein; es tut mir leid, sagen zu müssen, dass die meisten Christen diese Wichtigkeit nur wenig erkennen. Allein das, was ich gesagt habe, wird zeigen, wie Gott Seiner Vorsehung gemäß mit den Menschen verfahren ist, d.h. wie in verschiedenen Zeiten Seine Ansprüche gewechselt haben.Gottes erste Heilsordnung war das Gesetz, Seine zweite ist das Evangelium.

Vorbilder im 1.Buch Mose

1. Hagar und Sarah

Die Vorbilder des ersten Buches Mose sind also im Gegensatz zu den Vorbildern in den anderen Büchern beinahe ausschließlich mit Abbildern von großen Wahrheiten oder Begebenheiten, welche mit diesen Zeitabschnitten zusammenhängen, angefüllt. Zwei oder drei Stellen aus dem neuen Testament liefern uns eine göttlich beglaubigte Bestätigung dieser Behauptung . - Wenn ich diese als einen Ausgangspunkt nehme, so hoffe ich, dass ich es mit Leichtigkeit werde beweisen können, wie voll das erste Buch Mose von ähnlichen Vorbildern ist.

Lasst uns nun einen Augenblick 1Mo 21. ansehen mit der darauf bezüglichen Erklärung im Galaterbrief in Gal 4:21-31. "Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt, habt ihr das Gesetz nicht gehört, denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd, den andern von der Freien. Aber der von der Magd war, ist nach dem Fleisch geboren, der aber von der Freien ist, durch die Verheißung geboren. Die Worte bedeuten etwas. Denn das sind die zwei Testamente: eins von dem Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches ist die Hagar. Denn Hagar heißt in Arabien der Berg Sinai und kommt überein mit Jerusalem, das zu dieser Zeit ist, und ist dienstbar mit seinen Kindern. Aber das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie, die ist unser aller Mutter. Denn es steht geschrieben: "Sei fröhlich du Unfruchtbare, die du nicht gebierst, und brich hervor und rufe, die du nicht schwanger bist; denn die Einsame hat viel mehr Kinder, denn die den Mann hat." Wir aber, liebe Brüder, sind, Isaak nach, der Verheißung Kinder. Aber gleich wie zu der Zeit, der nach dem Fleisch geboren war, verfolgte den, der nach dem Geist geboren war, also geht es jetzt auch. Aber was spricht die Schrift? Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohne; denn der Magd Sohn soll nicht erben mit dem Sohn der Freien. So sind wir nun, liebe Brüder, nicht der Magd Kinder, sondern Kinder der Freien."

Dieses alles ist nun vorbildlich. Hagar, als eine Magd und Leibeigene, steht da als vollkommenes Bild des Gesetzbundes. Sarai, als das rechte Weib und die Freie, stellt den Gnadenbund dar. Der erste Sohn Ismael, der dem Naturgesetz gemäß geboren wird, ist ein Bild des Juden, der durch die natürliche Geburt in den Gesetzesbund eintrat. Der zweite Sohn Ismael, der dem Naturgesetz gemäß geboren wird, ist ein Bild des Juden, der durch die natürliche Geburt in den Gesetzesbund eintrat. Der zweite Sohn Isaak, der gegen alle Naturgesetze geboren ist, von Eltern, welche so gut wie erstorben waren (Hebr 11:12 - Röm 4:19) ist ein Bild des Auferstehungslebens der gegenwärtigen Heilszeit, des göttlichen Lebens, das aus dem Tod hervorgeht. - Ich vermag den Gegenstand hier nur eben zu berühren, aber vielleicht ist doch genug gesagt worden, um meine Ansicht erkennen zu lassen. Christus ist natürlich auch hier, wie ja immer, der Schlüssel zum Verständnis. Jedoch in welch anderer Weise geschieht das hier, als bei den Vorbildern im 3.Buch Mose, welche, anstatt von Ihm als von demjenigen zu reden, der mit den Gnadenzeiten verknüpft ist, Sein Werk in Bezug auf die Gemeinschaft mit Gott darstellen! - Und wenn die Vorbilder des 1.Buches Mose denen im 3.Buch Mose schon unähnlich sind, was sollen wir von dem 4.Buch Mose und erst zum Buch Josua sagen, welche, wie wir sehen werden, voll sind von den Darstellungen der verschiedenen Erfahrungen der Erlösten? Das geringste Maß von geistlichem Verständnis muss, nach meiner Ansicht, sofort einen auffallenden Unterschied erkennen lassen.

Ich kann die Vorbilder von Hagar und Sarah nicht verlassen, ohne noch eine andere Seite derselben zu erwähnen, welche nicht überflüssig sein mag. Lasst uns also beachten, dass als Sarah starb, Abraham ein anderes Weib, Keturah nahm (1Mo 25:1-4), und von ihr hatte er nicht nur einen Sohn, wie in dem vorhergehenden Bilde (jeder Sohn bedeutet e i n e Familie), sondern viele Söhne, welche ein Abbild davon sind, was vor sich gehen soll, wenn der Zeitabschnitt der Sarah zu Ende ist, wenn nicht nur ein Volk dem HErrn angehören wird, sondern wenn die Königreiche der Welt Sein Eigentum geworden sind. Bis jetzt hatte Gott nur e i n e Nation; in dem verflossenen Zeitabschnitt war es ein besonderes Volk dem Fleische nach, jetzt ist es ein besonderes Volk dem Geiste nach, dessen Geburt nicht aus Adam ist, sondern aus Christo. Aber in dem nächstfolgenden Zeitabschnitt wird es anders sein. Der Sarahbund wird niemals die Nationen umfassen, obgleich Er ein Volk aus den Heiden zu Seinem Namen annehmen wird (Apg 15:14), denn in diesem Bunde wird sein nicht Jude, noch Grieche, weil das Fleisch, wie ich gesagt habe, dabei garnicht in Betracht kommt. Anders wird dieses in dem nächsten Zeitabschnitt sein, wenn die Erde mit der Erkenntnis des HErrn bedeckt sein wird. Doch ich soll jetzt von den wesentlichen Unterschieden der Vorbilder reden und nicht von alle dem, was uns durch sie gelehrt wird.

2. Melchisedek

Eine zweite Stelle aus dem 1.Buch Mose, auf welche in NT als auf ein Vorbild hingewiesen wird, ist die Geschichte von Melchisedeck. In Hebr 7. zeigt der Apostel die Abschaffung und Aufhebung des levitischen Priestertums, und wie der Ordnung unter dem Gesetz mit allen dazugehörigen Dingen eine neue Ordnung folgt. Um dieses zu bestätigen, deutet er auf eine Tatsache in dem 1.Buch Mose hin und hält so seine Beweisführung für hinreichend. Die Stelle ist sehr merkwürdig, nicht allein deshalb, weil sie das Wesen der Vorbilder im 1.Buch zeigt, sondern auch, weil sie uns überhaupt etwas von der Natur der vorbildlichen Darstellungen lehrt und zu erkennen gibt, wie man sie auszulegen hat. Aber hier erwähne ich dies nur als ein hervorragendes Beispiel, um den Hauptgedanken der Vorbilder im 1.Buch Mose zu zeigen. Die Geschichte berichtet, dass Abraham dem Melchisedek, einem Manne, welcher in e i n e r Person Priester und König zugleich war, den Zehnten gegeben habe. Der Apostel zeigt uns, wie jede Einzelheit, welche uns von dieser Persönlichkeit mitgeteilt wird, und sogar auch das, was in Betreff ihrer ausgelassen ist, vorbildliche Bedeutung hat2.

2 Ich nehme hier Rücksicht auf die Tatsache, welche vom Apostel berichtet wird, nämlich, dass in Melchisedeks Geschichte keinerlei Erwähnung von der Geburt oder von dem Tod desselben geschieht, eine in der Schrift ungewohnte Auslassung in Bezug auf Personen, die einen hervorragenden Platz einnehmen. Diese Auslassung hat jedoch, wie dies auch der Apostel darlegt, vorbildliche Bedeutung. Melchisedek, sagt Paulus, war ohne Vater und ohne Mutter, ohne Nachkommenschaft, indem er wieder einen Anfang der Tage, noch ein Ende des Lebens hatte. Der Apostel meint jedoch damit nicht, dass dies von Melchisedek buchstäblich zu nehmen sei, sondern weil nichts von dem allen in der Schrift berichtet wird, sieht er in dieser Auslassung etwas Vorbildliches. Wir werden in der Folge erkennen, dass die Auslassungen in den Vorbildern des 3.Buches Mose von ebenso großer Wichtigkeit sind als die aufgezeichneten Tatsachen.

Levi war es, der in Abraham dem Melchisedek den Zehnten bezahlte. Das zeigt, sagt der Apostel, wie tief Levi unter Melchisedek stand. Zugleich redet er auch von einer Zeit, in der das Priestertum des Levi einem andern Priestertum Platz machen muss. Ich will hier nicht auf die Einzelheiten eingehen; sie sind denjenigen hinreichend bekannt, welche nur einigermaßen in der Schrift bewandert sind. Dieses Beispiel führe ich nur als Beweis an, dass schon im 1.Buch Mose unzweifelhaft Vorbilder enthalten sind, die auf den Neuen Bund hinweisen.

3. Joseph

Lasst uns jetzt ein anderes Vorbild aus dem 1.Buch Mose nehmen. Ich meine die Geschichte des Joseph, welche, wie ich vermute, von jedem, der jemals darüber nachgedacht hat, auch als vorbildlich aufgefasst werden muss. Aber wovon ist sie ein Vorbild? Von einer Wahrheit, welche sich auf Gottes Heilsplan bezieht. Joseph ist der älteste Sohn des jüngeren und geliebtesten Weibes. Hier haben wir abermals die beiden Frauen, wie bei einem früheren Beispiel, welche dieselbe Wahrheit darstellen, obgleich hier noch etwas hinzukommt. Lea, die älter Frau, bekommt alle ihre Kinder, ehe Rahel, die jüngere, irgendeines hat. Der Alte Bund hatte a l l e seine Kinder, ehe der Neue e i n e s hatte. Christus, der Erstgeborene aus den Toten, war der erste Sohn des Neuen Bundes. Dieser Sohn, welcher der Liebling seines Vaters war, wird von seinen Brüdern, den Kindern der älteren frau, nach Ägypten, welches immer das Vorbild der heidnischen Welt ist, verkauft. Dort wird er nach einer Zeit des Leidens und der Schmach zum Haupt über das Königreich erhoben; sein Weib wird ihm aus den Heiden gegeben, und dann erkennen ihn seine Brüder, die Kinder der ersten Frau. Dies Vorbild bedarf, wie mich dünkt, keiner Erklärung, und wenn doch eine nötig ist, so wird Röm 11. sie liefern. Der Schaden der Juden, der älteren Brüder, ist für eine Zeitlang der Heiden Reichtum, bis die älteren Brüder durch ihre Not dazu getrieben werden, ihren Bruder zu erkennen, anzubeten und mit ihm versöhnt zu werden. Allein ich will nur auf die Tatsache aufmerksam machen, dass hier sowohl wie auch sonst im 1.Buch Mose, die Vorbilder auf den Neuen Bund hindeuten. Christus, wie Er von den Juden ausgestoßen wird, Seine Geschichte unter den Heiden und danach die Wiedervereinigung Seiner Brüder mit Ihm, das ist die Geschichte Josephs.

4. Die Arche Noahs

Ich will nur noch ein Beispiel geben, welches für meine Beweisführung in Bezug auf das 1.Buch Mose hinreichen wird. Lasst uns die Arche Noahs nehmen. Wenn es ein Vorbild in der Bibel gibt, so ist wahrscheinlich die Arche Noahs ein Vorbild von Christo, jedoch von Christo, wie Er uns in Bezug auf die Entwicklung des Reiches Gottes erscheint. Der Apostel Petrus redet ganz ausdrücklich in diesem Lichte davon, wenn er sie als ein Bild des Todes und der Auferstehung der Gemeinde Christi darstellt (1Petr 3:21).

Lasst uns jedoch die Geschichte betrachten. Zunächst haben wir eine alte Welt, die zerstört werden muss, mit einer gerechten Familie, oder besser gesagt, mit einer Familie welche, um der Gerechtigkeit und Frömmigkeit ihres Hauptes willen, gerettet wird; wie geschrieben steht: Gehe in den Kasten, du und dein ganzes Haus, denn Ich habe dich gerecht ersehen vor Mir (1Mo 7:1). Dann haben wir eine neue Welt, welche in Schönheit hervorkommt, nachdem die alte untergegangen ist, während die erwählte Familie vermittelst der Arche, dem einzigen Bergungsort, aus einer Welt in die andere gebracht wird. Christus ist die Arche, welche die erwählte Familie aus der Welt des Gerichts in den neuen Himmel und auf die neue Erde versetzt. Das liegt auf der Hand. Sehen wir nur die Einzelheiten an, so darf ich wohl sagen, dass das Vergrößerungsglas hier angewendet werden darf. Die Arche mit ihrem ganzen Inhalt ruhte schon monatelang auf der neuen Erde, ehe irgend etwas von der neuen Erde gesehen werden konnte. Christus, als unsere Arche, hat in der Auferstehung mit Seiner ganzen in Ihm erlösten Familie geruht, denn in Ihm sind wir schon auferstanden, während noch immer die Wasser des Gerichts - denn jetzt geht das Gericht über die Welt (Joh 12:31) - die Erde bedecken.

Beachtet hier das wunderbare Voraussehen Gottes. D e r Tag, an welchem die Arche sich niederließ, war derselbe Tag und derselbe Monat, an welchem Christus, die wahre Arche, Jahrtausende später in der Auferstehung ruhte. Am 17. Tag des 7.Monats ließ sich der Kasten nieder auf dem Gebirge Ararat (1Mo 8:4). An diesem Tag stand Christus von den Toten auf. Der 14.Tag dieses 7.Monats, der später nach göttlichem Befehl der erste Monat genannt wurde (3Mo 23:6 - vgl. mit Mt 26:17 - Lk 22:7 - Joh 18:28) war das Passahfest, der 15. das Fest der ungesäuerten Brote, und der 3.Tag von diesem an gezählt, der 17.Tag, das war der Tag, an dem Christus von den Toten erstand.

Doch ich habe jetzt genug gesagt, um das Wesen der Vorbilder im 1.Buch Mose zu zeigen und um zu beweisen, dass sie alle mehr oder weniger die göttliche Heilsordnung darlegen. Jetzt werde ich in Kürze von dem Wesen der Vorbilder im 2.Buch Mose reden.


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3. Teil: c) Vorbilder im 2.- 4.Buch Mose